Meinungen zur Brut

  • Halli hallo ;


    da meine GB-aras nun am brüten sind , habe ich mal eine Frage an euch , wie ihr die Sache seht . Ich selber habe dazu logischer weise meine eigene Meinung , wollte die aber nicht gleich kund tun .


    Ich habe die Eier von dem Paar angestochen , damit nichts rauskommt .


    Jetzt lese ich aber häufig : man sollte den Tieren dieses Erlebniß lassen , es gehört zum natürlichen Verhalten usw.


    Sag mal jemand was dazu , warum und wieso dies anders gesehen werden könnte , als ich es praktiziert habe .


    MFG Jens

  • Man könnte ihnen doch eines lassen. Für einen wird es doch vielleicht noch Platz geben. So gibt es eine Altersmischung, die Gruppe ist was größer, was die soziale Struktur verbessert. Die Alttiere haben das Erlebnis des Erfolgs, was sie zufriedener macht. Das habe ich als Erfahrung gemacht. Ich kann mich erinern, dass ein Männchen aggressiv gegen sein Weibchen wurde, weil die Brut erfolglos war. Es war allerdings kein Papagei, sondern ein Diamantamadinenpaar. Gegebenenfalls findet sich für einen auch einen seriösen Abnehmer.
    So würde ich es wohl machen. Grüße, Alex

  • Moin Jens.


    Da du nach Meinungen und nicht nach Erfahrungen fragst, möchte ich mal meine Ansicht dazu äußern:


    Sicherlich gehört eine erfolgreiche Aufzucht von Jungtieren zum natürlichen Verhalten und es ist ein Urinstinkt. Allerdings sehe ich es nicht als dringend erforderlich. Längst nicht jedes Paar, welches zur Brut schreitet, bringt es zu einem erfolgreichen Abschluss. Prädatoren, Krankheiten, Sterilität sowie noch der ein- oder andere Faktor lassen die Brut zu unbestimmten Zeitpunkten zwischen Eiablage und Flüggewerden scheitern. All diese Vögel, die ihre Brut verlieren, weisen keinerlei Verhaltensstörungen auf. Ihr Instinkt lässt sie einfach erneut zur Brut schreiten; je nach Zeitpunkt des Verlustes entweder unmittelbar oder zur nächsten Brutperiode.


    Somit stellt eine gezielte Steuerung der Brut in Menschenobhut für mich keinerlei Nachteil für die Vögel dar.
    Äusserungen wie "Aber die armen Vögel sind doch frustriert...sie leiden...es ist nicht artgerecht" sind doch nur menschliche Gefühlsregungen die das eigene Gewissen beruhigen sollen und dem eigenen Egoismus dienen.


    Gruß, Olli

  • ich hatte ja auch schon mal geschrieben, dass ich die Eier, wenn denn mal vorhanden, anstechen oder abkochen würde. Ich möchte nicht Schuld sein an weiterem Papageienelend. Abgeben würde ich die Jungen nur unter Voraussetzungen, die kein Mensch akzeptieren würde, behalten kann man wohl die Jungtiere in einer AV zusammen mit den Alten auch nicht. Ich lasse es deshalb.


    Liebe Grüße von
    Claudia

  • Hallo Jens,


    (...)
    Jetzt lese ich aber häufig : man sollte den Tieren dieses Erlebniß lassen , es gehört zum natürlichen Verhalten usw.
    (...)


    sicherlich gehört die Brut und Jungenaufzucht zu einem natürlichen Verhalten, das jedoch auch im Freileben aus unterschiedlichen Gründen (siehe Posting von Olli) nicht immer ausgelebt werden kann. Zudem möchte ich die Überlegung in den Raum stellen, welche natürlichen Verhaltensweisen denn überhaupt in Gefangenschaft ausgelebt werden können? Fast alles wird ihnen durch die Gefangenschaft genommen, darüber machen sich die wenigsten Halter Gedanken - aber dieses eine Verhalten sollen sie unbedingt ausleben können! Solche Argumente kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Das die Tiere in Gefangenschaft vermehrt werden , kann man unter solchen wie auch solchen :) -punkten ( Gesichtspunkten ) sehen . Ja , das kann sich jeder zurechtlegen wie er will .
    Womit ich aber schmerzen habe : Wohin mit der Brut ? Auch wenn es bloß einer ist . Was von dem Kunden ( Käufer ) erwartet wird ist bekannt ,in dieses Kaufschmea paßt keiner meiner Vögel .
    Zumal der Markt , wenn man es realistisch betracht , überflutet ist .
    Verkaufen um jeden Preiß ? Kostenlos weggeben ? Wenn ja ( kostenlos ) , wer will solch einen scheuen Vogel haben , bzw. sich mit diesem auseinander setzen ? Die Zeit / Ausdauer haben wenige ( sag ich jetzt einfach mal so ) .


    MFG jens

  • Hallo Jens,

    Jetzt lese ich aber häufig : man sollte den Tieren dieses Erlebniß lassen , es gehört zum natürlichen Verhalten usw.

    i.d.Regel bleibt es bei keinem einmaligen Erlebnis, ergo ist weiterer Nachwuchs vorprogrammiert, der untergebracht werden will.


    Deshalb bleibt auch abzuwägen, ob es Sinn macht den Vögeln das Erlebnis zu gönnen. ;)

  • Was von dem Kunden ( Käufer ) erwartet wird ist bekannt ,in dieses Kaufschmea paßt keiner meiner Vögel .


    Hallo Jens,


    es gilt eben, die Leute aufzuklären, daß solche Vögel in ihr Kaufschema passen. Aber ich denke, der Weg wird vermehrter in diese Richtung Naturbrut gehen.
    Ich weiß, diese Aufklärung ist nicht einfach, sogar recht mühseelig, aber man sollte hartnäckig bleiben und den Leuten immer wieder die Problemtiere vor Augen halten. Mehr geht nicht :wacko: .


    Daß es nicht bei einem einmaligen Erlebnis bleiben wird, kann ich persönlich jetzt nicht bestätigen. Meine Rosakakaduhenne war eine reine Zuchthenne, sie ist im besten Alter, sie hat seit Jahren keine Ambitionen mehr dazu. Darüber bin ich auch sehr froh, ehrlich gesagt.


    Hoffentlich bleibts so bei meinen Vögel, denn solange ich nicht fertig bringen würde, ein Küken sterben zu lassen - aus welchen Gründen auch immer, möchte ich damit nicht konfrontiert werden.
    Ich bin nunmal ein Weichei, ich würde noch eingreifen und eine Nothandaufzucht aufziehen und genau da ist mein Zwiespalt, sowas möchte ich einfach nicht!

  • ...ich schon....ansonsten hätte ich es auch nicht geschrieben. ;)


    Würde ich bei meinem einen Graupapageienpaar nicht "aufpassen" (trotz Kunsteier, werden regelmäßig 2-3 Eier hinzu gelegt), hätte ich 2x im Jahr Nachwuchs.


    Würde mein hellrotes Ara-Pärchen alleine in der Voliere leben, käme es auch da zu weiteren Gelegen.
    Die Henne ist eine ehemalige Zucht-Henne und hat weiter Gelege gehabt, als ich sie übernommen hatte.


    Bei einem Kakadu-Pärchen das gleiche Spiel (hier werden die Eier -Gott sei Dank- so rabiat über den Boden gerollt, das die Schale reißt und nichts weiter passiert). Das Pärchen hat schon bei der Vorbesitzerin -ohne Nistkasten- regelmäßig Gelege gehabt.
    Nachdem sie sich hier eingelebt haben, ging/geht es munter weiter mit dem Legen.


    Natürlich ist jeder Vogel bzw. jedes Vogelpaar anders gestrickt.
    Da man dies aber nicht im Vorfeld weiß, sollte man den Gedanken an weitere (befruchtete) Gelege nicht außer acht lassen. ;)

  • Hallo Jens,


    jetzt zwar keine Antwort auf Deine Frage aber die Leute ticken eben immer noch so, daß ein Vogel im Haus zu leben hat.


    Hier ein kleines Beispiel: Am Pfingstmontag waren einige Jugendfreunde meines Mannes mit Frauen bei uns zu Besuch. Alle waren von unserer kleine AV begeistert und fanden es toll wie die drei Grauen dort umhergetobt sind. Einer der Männer hatte von 5 Jahren den Kakadu seines Bruders zur Plege als dieser umzog. Wie es so ist wollten sie diesen nach dem Umzug nicht mehr haben und so blieb der Vogel dann für einige Zeit (4 Monate) da. Die Frau machte sich auch auf der Suche nach einem Partnervogel. Leider wurde ihr Asthma immer schlimmer (auch bei anderen Tieren), so daß Brösel schweren herzens erst einmal wieder zurück ging.


    Ich fragte dann warum sie nicht eine AV gebaut haben dann wäre der ganze Dreck und Staub ja außerhalb gewesen, denn bei uns hatte sie keinerlei Probleme. Sie sagte ganz ehrlich " auf die Idee ist sie gar nicht gekommen". Ja warum wohl? Weil es immer noch in den Köpfen ist, daß ein Vogel im WZ sitzt. Ich denke mal hier sitzt das Problem.

  • ...ich schon....ansonsten hätte ich es auch nicht geschrieben. ;)


    Das glaube dir auch, was du geschrieben hast, es sind schließlich Erfahrungen und jeder macht da andere.


    Ich weiß nicht, ob Brutpaare unbedingt brutlustiger werden, wenn sie bereits schon eine Brut hatten. Ich kenne so einige Fälle, da wollten die Vögel auch unbedingt ihren Dickkopf durchsetzen, die vorher noch gar kein Gelege hatten. Ich glaube nicht, daß man da pauschal urteilen kann. Es kommt auf das Paar an.

  • Hallo Heidrun
    .

    sicherlich gehört die Brut und Jungenaufzucht zu einem natürlichen Verhalten, das jedoch auch im Freileben aus unterschiedlichen Gründen (siehe Posting von Olli) nicht immer ausgelebt werden kann.
    Zudem möchte ich die Überlegung in den Raum stellen, welche natürlichen Verhaltensweisen denn überhaupt in Gefangenschaft ausgelebt werden können?
    Fast alles wird ihnen durch die Gefangenschaft genommen, darüber machen sich die wenigsten Halter Gedanken - aber dieses eine Verhalten sollen sie unbedingt ausleben können! Solche Argumente kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

    (habe den Satz, um den es mir geht, hervorgehoben).
    .
    Und knapp drei Wochen vorher diese Aussage von Dir:

    Zitat

    Ich freue mich über meine Einstellung und Beständigkeit, daß meine Vögel (naturorientierte Bruten und Wildfang) ihr natürliches Verhalten zeigen und ausleben (dürfen).
    Quelle: Prägung bei menschenbegleitender Aufzucht

    .
    In Gefangenschaft????
    Ja, was denn nun???

  • Hallo Jens,


    i.d.R. haben meine Geier keinen Brutkasten - und dort, wo er unvermeidbar ist (wie bei den Agas - da sie dort auch immer übernachten), haben sie sich selbst daraus zum wiederholten Male ein 1 Zi.-Apartment mit Balkon gebaut - also kurze Seite und Längsseite so abgefressen, dass der "Balkon" zwar noch ein Geländer aufweist, aber mehr nicht. In so einer halb offenen Wohnung lässt es sich nicht so gut "munkeln". ;) Spaß an der Freud haben sie trotzdem - denn ich höre dies noch bis ins Wohnzimmer. :D
    Meine Graupapageien habe kein Angebot eines Nistkasten oder ähnliches - also gibt es da bisher nichts.
    Die draußen lebenden Sittiche in den Außenvolieren (mit Schutzhaus) leben in gemischten Gruppen OHNE Nistkästen - und trotzdem werden hin und wieder irgendwo Eier abgelegt und bebrütet. Sehe ich sie rechtzeitig, werden sie abgekocht, gekennzeichnet und wieder unter gelegt. Trotz alledem habe ich aber hin und wieder Nachwuchs, der irgendwo an den; in den oder unter den alten morschen Baumstämmen zwischen dem Gestrüpp dann ausgebrütet und flügge wird (leider). Allerdings sind dies nun innerhalb der letzten 10 Jahren 7 Küken gewesen und alle leben noch in den gleichen Gruppen - keiner wurde abgegeben / verkauft oder sonstiges.
    Allerdings habe ich halt fast "nur" Sittiche - und die leben bekanntlich nicht so lange wie Großpapageien - sie bleiben also bis zu ihrem letzten Atemzug hier.


  • Kurz und knapp: Äpfel sollte man nicht mit Birnen vergleichen (wie man so schön sagt). In dem besagten Posting ging es um Aggressionen.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • also, mir drängen sich jetzt zu diesem Thema, direkt noch ein paar Fragen auf, speziell natürlich zu den Grauen(oder ist es bei allen Papageienarten so?)


    Wie ist das denn nun, wenn mehrere Graue in einer Voli zusammen leben und 2e davon brutig werden und anfangen zu brüten. Müssen die dann von den anderen separiert werden, gibt es dann ernstlichen und bösen Streit mit den anderen?


    Und was ist, wenn ein Paar dann wirklich ein Junges hat und groß zieht, kann das in der Voli geschehen, wenn die anderen dabei sind oder muss das Paar dann streng separiert werden?
    Müssen sie schon separiert werden, wenn sie brutig werden, oder erst, wenn sie tatsächlich mit dem Brüten begonnen haben?


    Wenn tatsächlich ein Junges groß gezogen würde, kann dies dann später in der Voli mit den anderen zusammen leben?


    Viele viele Fragen, die mir zu diesem Thema einfallen........


    Ich weiß es ehrlich nicht, weil ich keinerlei Erfahrungen mit diesem Thema habe.


    Grüße von
    Claudia

  • Kurz und knapp: Äpfel sollte man nicht mit Birnen vergleichen (wie man so schön sagt). In dem besagten Posting ging es um Aggressionen.

    Das Thema war "Prägung bei menschenbegleitender Auzucht" (Aufzuchtsmethoden, Auswirkungen, Bedeutung für den Käufer oder Züchter, usw.) - jepp, eines dürfen dann Deine Amazonen in Gefangenschaft ausleben: eine Aggression gegenüber dem Menschen ausleben, welchen sie in freier Natur nie gegenüber Menschen haben würden - denn dort können sie flüchten - in Gefangenschaft nicht. ;)
    Frage mich gerade, was dürfen sie in Gefangenschaft überhaupt ausleben, was sie auch in der Natur machen würden?
    Nichts oder?
    Ach doch - bei dem einen oder anderen Halter dürfen sie Früchte zu bestimmten Jahreszeiten direkt von den rein gehängten Ästen fressen - und klar miteinander spielen - miteinander schmusen - nebeneinander schlafen dürfen - sich gegenseitig putzen - poppen (wo wir wieder fast beim Thema wären :) ) - usw., wenn sie dazu einen Partner / Artgenossen in Gefangenschaft haben. Die Hauptbeschäftigung von Papageien in freier Natur, sich sein Futter zu suchen, reduziert sich in Menschenhand leider, so dass andere Dinge in den Vordergrund kommen und eben intensiver ausgelebt werden möchten.
    Aber ok, schweifen wir hier nicht ab, denn sonst werden hier wieder evtl. Äpfel mit Birnen oder umgekehrt verglichen.
    Entschuldigung, dass ich mal wieder einen (für mich relevanten) Einwand vorgebracht habe. :ssorry:

  • Hallo Vicky ;


    Zitat

    eines dürfen dann Deine Amazonen in Gefangenschaft ausleben: eine Aggression gegenüber dem Menschen ausleben, welchen sie in freier Natur nie gegenüber Menschen haben würden - denn dort können sie flüchten - in Gefangenschaft nicht.


    Das stimmt so nicht ganz . Als ich unten war , habe ich Aras an einer Bruthöhle fotografiert . Diese haben mich und meinen Guide angegriffen , obwohl sie Platz zum Flüchten gehabt hätten ( das Pantanal sollte hierfür eigentlich groß genug sein ) .



    Zitat

    Frage mich gerade, was dürfen sie in Gefangenschaft überhaupt ausleben, was sie auch in der Natur machen würden?
    Nichts oder?


    Damit hast du Heidrun einen erstklassigen Elfmeter hingelegt .
    Diese Wildtiere werden in Gefangenschaft gehalten , das ist so . Heidrun sagt eindeutig : sie gehören hier nicht hin . Jetzt beziehe das nochmal auf dein voriges Zitat . Jetzt sind wir nämlich alle drann .
    Somit kann jeder mit dem Vogel machen was er will , und in den Papageien etwas reininterpretieren so wies ihm gefällt .
    Beschäftigung ? weil Futtersuche wegfällt . Ja , kann man kompensieren . Sei es durch Fahradfahren , durch Publikumsunterhaltungen ( ich denke da an das letzte Treffen der Papageienhilfe in Walsrode --------------wo der Vogel auf Komando ( Handzeichen ) bestimmte Laute von sich gab , usw. usw. ) . Ist zwar übertrieben ausgedrückt , aber wir alle wissen , kein Tier macht etwas unfreiwillig . Somit ist jeder Argumentation Tür und Tor geöffnet. Was und wie wir mit dem Papageien in Gefangenschaft umgehen unterliegt unserer subjektiven Einstellung / Empfindung .
    Was wäre jetzt daran schlimm wenn ein Tier Fahrad fährt ? Doch gar nichts . Es ist beschäftigt , weil Nahrungssuche ausfällt . Der Besitzer hat zum weiteren noch Spaß mit seinem " Haustier " , weil man eine Beziehung zum Tier haben will .


    Wir alle wissen wie schwer es ist diesen Tieren gerecht zu werden ----------------die Auffangstationen sind voll .
    So wie du in einem anderen Beitrag hier im Forum geschrieben hast ( von der Klugheit dieser Tiere ) , sollte man aber auch anmerken , das je höher ein Lebewesen kognitiv entwickelt ist -----------es dieses aber auch leidensfähiger macht . Auch wie das aussieht wissen wir hier alle .
    Wo stammen den die ganzen Probleme her in der Papageienhaltung ? Das Tier ist doch anpassungsfähig und klug ! Wie man sieht beißt sich hier die Katze in den Schwanz -------------die Rechnung geht größtenteils nicht auf , was Hilfethemen beweisen / Auffangstationen ebenso .


    Wie man die Nahrungsbeschaffung komplizierter darstellen kann , auch darüber giebt es Bilder und Themen hier im Forum . Sicherlich kann und muß man dabei kompensieren , weil es eben eine Gefangenschaftshaltung ist . Aber wie weit sollte dies gehen ( in der Papageienhaltung allgemein ) ? Fahrad fahren ? Einem Tier diese triebgesteuerte Verhaltensweise abtranieren ( verteidigen der Brut ) ? Das gehört doch eigentlich zum Papageien . Oder etwa in Gefangenschaft nicht mehr . Wäre das / solch ein Tier dann Fehlgeprägt ( ist jetzt überzogen der Begriff von mir ) ?
    Und somit wären wir wieder am Punkt angelangt : in Gefangenschaft kann man mit den Pieper machen was gefällt .
    Den Ball hast du Heidrun zugespielt , wenn auch unabsichtlich . Was sollen wir Halter nun davon denken , die sich alle Mühe der Welt geben um das Tier noch Tier sein zu lassen .


    MFG Jens

  • huhu,
    Meine Meinung zur Brut ist so das sie wenn sie möchten Eier legen können und diese auch bebrüten und großziehen dürfen.
    Unsere Pennis haben ( als Beispiel) zur Zeit 3 Junge im Kasten, zwei Eier sind noch nicht geschlüpft, kann aber noch kommen. Abnehmer hab ich in der Hinterhand.
    Wenn die Papageien Brutig werden und anfangen sich zu treten, dann ist das halt so, wenn es für mich bedeutet das ich als Michelin Männchen mit Bauarbeiter Helm in die Voliere gehe um zu füttern, dann ist das auch so. Ich habe in ihrem ,,Revier" ja auch eigentlich nichts zu suchen, außer das ich Futter bringe......


    Das sie Agro werden und auch sein dürfen, die Erfahrung hab ich im Winter gemacht, als die Mopas ihr Kücken hatten...... aber das ist für mich ok.


    Das die Vögel länger bei Ihren alten bleiben und nicht sofort mit Futterfestigkeit abgegeben werden ist für mich ebenso normal wie das sie nicht allein verkauft werden sondern zu vorhandenen Partnern gehen oder zu zweit umziehen.


    Nochmal kurz und Knapp zur Brut....
    Wenn se wollen ,dann dürfen se, wenn nicht dann nicht......



    lg mo

  • Na dann will ich mich auch mal dazu äussern :)


    Zitat

    Wo stammen den die ganzen Probleme her in der Papageienhaltung ? Das Tier ist doch anpassungsfähig und klug ! Wie man sieht beißt sich hier die Katze in den Schwanz -------------die Rechnung geht größtenteils nicht auf , was Hilfethemen beweisen / Auffangstationen ebenso .


    Die Probleme sind doch bekannt.
    Einzelhaltung, reine HZ die nicht sozialisiert, zu Früh von den Eltern weg in der Regel, wenn sie Futterfest sind und damit sie schön Zahm werden natürlich in Einzelhaltung.
    Oder sehe ich da was falsch?


    Ich habe meine Tiere bekommen, da waren sie schon 2 und 3 Jahre alt und misstrauisch aber nicht panisch und ich brauchte einige Tage bis sie damals das erste mal, mir total entspannt was aus der Hand nahmen.
    Genauso verhalten sie sich, wenn wir Besuch haben, da geht keiner von den Beiden zum Besuch hin und wenn sich mal einer sich den Beiden nähert hauen sie ab.


    Zitat

    Einem Tier diese triebgesteuerte Verhaltensweise abtranieren ( verteidigen der Brut ) ?


    Das geht nicht, wenn das Tier dem Halter nicht voll vertraut, kannst du Trainieren soviel wie du willst.
    Die würden über den Halter herfallen, sobald ein Gelege da ist.

    Zitat

    Und somit wären wir wieder am Punkt angelangt : in Gefangenschaft kann man mit den Pieper machen was gefällt .


    Das ist ein absoluter Trugschluss, man kann nicht mit denen machen was man will. Es ist ein nehmen und geben und vor allem man muss auf das Tier eingehen.

    Zitat

    Was sollen wir Halter nun davon denken , die sich alle Mühe der Welt geben um das Tier noch Tier sein zu lassen.


    Man sollte dem die Tier die größt mögliche Entscheidungsfreiheit lassen die es unter den gegebenen Umständen zu lassen.
    Aber das sollte man dem zukünftige Halter klar machen und vernünftig aufklären und nicht sagen, alles kein Problem.
    Ach der Schreit nicht, sicher kann er glücklich sein, wenn man ihn alleine hält. Achja ein etwas größerer Wellikäfig reicht für ihn, wenn er jeden Tag 2 Stunden raus darf usw.


    Da ja gerne mal gesagt wird, meine Amazonen sind fehlgeprägt weil ich ans Gelege darf usw.
    Sage ich jetzt mal soviel dazu:
    Ich darf das, kein anderer, selbst meine Lebensgefährtin die die Tiere genauso lange kennt wie ich, darf nicht ans Gelege noch nicht mal in die Voliere, Geschweige denn wenn die Kleinen draußen sind, sich frei bewegen.
    Zur Zeit ist sie gar nicht mehr dabei, weil siehe Foto:


    Zitat

    Was wäre jetzt daran schlimm wenn ein Tier Fahrad fährt ? Doch gar nichts . Es ist beschäftigt , weil Nahrungssuche ausfällt . Der Besitzer hat zum weiteren noch Spaß mit seinem " Haustier " , weil man eine Beziehung zum Tier haben will .


    Auch das ist Ansichtssache, der jenige der es schafft seinem Tier so was bei zu bringen, hat sich intensiv mit ihm aus einander gesetzt :D
    Achtung es soll jetzt nicht heißen, dass ich es gut finde aber man sollte auch dann die andere Seite sehen ;)
    Beim richtigen Training wird der Halter trainiert auf seine Vögel zu achten, ihm wird die Körpersprache usw. beigebracht und wie er wann darauf reagieren sollte.
    Einige können das so aber vielen muss das erst Erklärt werden. Im Gegenzug wird Vertrauen aufgebaut und unter Umständen auch die Lebensqualität für das Tier verbessert.


    Noch mal zum Thema Vertrauen:
    Als ich so ca 10 war, hatten wir eine Katze die Junge hatte unser Hund durfte an die Kleinen dran, der Nachbarshund der sich in die Küche bei uns verirrte wurde Gnadenlos angefallen.
    Vom anderen Nachbarn die Dalmatinerhündin, eine Seele vom Hund.
    Kinderlieb zu jedem Freundlich usw. aber als sie Junge hatte durfte nur noch Herrchen an ihr dran, noch nichtmals die Frau.


    Was ist mit den ganzen Forscher/Biologen usw. die es geschafft haben sich unter freilebende Tiere "frei" zu bewegen?

  • Hi,


    nun will ich auch mal meine Meinung dazu kund tun.


    Selbstverständlich gehört es zum urnatürlichen Verhalten aller Lebewesen, seine eigene Art zu erhalten, indem Nachwuchs gezeugt wird.
    Und mir tut es tief im Herzen weh, dies -aus Gewissensgründen- meinen Vögeln nicht "gönnen" zu können.
    Andererseits tröste ich mich damit, dass es, wie bereits erwähnt wurde, auch in der Natur nicht immer möglich ist, diesen Trieb bis ins Letzte auszuüben -sei es, dass ein Gelege zerstört wird, Unfruchtbarkeit vorliegt, es schon am geeigneten Partner fehlt oder was auch immer...


    Ich habe in meiner Anfangszeit -90er Jahre- auch so gedacht, wie viele hier, und Bruten zwar nicht forciert, aber auch nicht verhindert; wobei ich allerdings damals schon zumindest einen Teil der Eier gegen künstliche ausgetauscht habe, damit das Ganze nicht so überhand nimmt.
    Einige Agas und wenige Nymphies sind also bei mir geboren -und selbstverständlich auch geblieben.
    Jedoch wurde mir sehr schnell klar, wie riesig die Menge der "Abgabevögel" ist, grade auch bei diesen beiden Arten (siehe z.B. AiN), sodass ich es nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren konnte und kann, diese Masse, dieses Elend noch zu vergrößern.
    Seither lasse ich zwar weiterhin zu, dass sie brüten, wenn sie denn unbedingt wollen; allerdings inzwischen nur noch auf Kunsteiern.
    Und vor allem bin ich heute der Meinung, dass gerade Auffangstationen/Gnadenhöfe in der Pflicht sind, sich hier zurück zu nehmen und weiteres Elend zu verhindern.
    Ich persönlich hätte jedenfalls ein extrem schlechtes Gewissen dabei, einem "Abgabevogel" ein schönes Plätzchen zu bieten, danach aber durch dessen Brut(en) den Bedarf an weiteren guten Plätzen um ein Vielfaches zu erhöhen.
    Schließlich darf man nicht nur den Einzelnen, das eine Paar sehen, dem man durch sein Ziehen-dürfen einen sicherlich großen Gefallen tut, sondern muss die Gesamtheit der in Gefangenschaft lebenden Papageien sehen; und da multipliziert sich das Ganze ins Unermessliche.


    Und bei so mancher Geschichte, wo angeblich allein zum Wohl des Vogels/der Vögel eine "echte" Brut zugelassen wurde, sträuben sich mir die Nackenhaare und ich frage mich, ob man sich -und vor allem auch anderen, Kritikern- die Sache nicht einfach nur schönreden will.
    Schließlich hört sich "zum Wohl der Tiere" immer ganz toll und sooo selbstlos und jedenfalls viiiel besser an, als würde man den eigenen Wunsch nach "süßen kleinen Babies" -den ich gut verstehe, keine Frage- oder nach einer willkommenen Finanzspritze zugeben.


    @ alfriedo: Rechne mal hoch..., selbst wenn jeder Vogelhalter nur eine einmalige Brut für jedes seiner Paare und da auch nur jeweils ein Küken zulässt..., au weia!!!
    Es summiert sich halt, und das nicht zu wenig!
    Ich wünschte auch, es wäre anders, das kannste mir glauben.
    Vor allem, wenn man schonmal live und in Farbe erlebt hat, wie liebevoll so Vogeleltern sich um ihe Kleinen kümmern.... *schmaaacht*


    Ich sehe das ähnlich wie mit diesen Mitleidskäufen: dem einzelnen Tier tut man so viel Gutes durch die Aufnahme, der Gesamtheit schadet man dadurch aber. ;(