Hallo Alfriedro
Also, was mir alternativ vorschwebt zu einem Verbot, um das ganze Elend zu beenden ist gewiss ein Sachkundenachweis.
Ja, und zwar VOR Anschaffung des Tieres.
Natur- und Umwelterziehung fängt ganz klein und ganz jung an. Im gehobeneren Alter wirkt Begeisterung ganz enorm. Da entsteht der Wunsch, es mal mit dem Umsorgen eines Tieres zu versuchen. Jawohl, der Hund, die Katz, das Karnikel sind da ganz naheliegend. Auch sie leiden, genauso, wie Exoten. Deren Haltung müsste streng und konsequent genommen ebenfalls verboten werden. Denn sie sind keineswegs weniger sensibel als Papageien! Hundeelend und Katzenjammer kommen nicht von ungefähr.
Bitte nicht falsch verstehen, aber Hund, Katz, Kanikel usw. sind zwar genauso sensibel wie Papageien - allerdings geht der Leidensweg nicht so lange, wie bei langlebigen Papageien - die Nachwuchsstatistik ist eine ganz andere - und und und.
- In Nordrhein-Westfalen muss man nun einen Sachkudenachweis ablegen, wenn man einen Hund halten will, der mehr als 40cm Schulterhöhe hat - ein kleiner Anfang.
- was die Bundesregierung nicht zu Stande bringt, machen nun einzelne Städte wie Bremen, Paderborn usw. die ersten Schritte und setzen eine Kastrationspflicht bei streunenden Katzen durch.
Es sind alles (sicherlich ungenügende) kleine Schritte in die richtige Richtung - allerdings ist bei unseren sogenannten Volksvertreten noch nicht mehr zu erwarten - trotzdem sollte man die Hoffnung nicht aufgeben (auch wenn es einige von uns dann altersbedingt nicht mehr erleben).
Wie viele Exoten vegetieren in Aquarien vor sich hin? Weiter oben war das so ein kleiner Abstecher von mir, der aber mit einem Hinweis auf "Exoten" kommentiert wurde. Nun wird aber auch ein gewissenhafter Tierhalter, meinetwegen mit den Einsteigerarten Wellensittich oder Kanarienvogel sicherlich ein Interesse an weiteren Arten haben. Bei allen Fehlversuchen, die traurig sind, ganz ohne Zweifel, sind solche Leute spätere Experten, die es verstehen, seltene Arten über mehrere Generationen zu pflegen und zu vermehren, was jetzt mal nicht als abwegig gewertet werden soll. Sie schreiben und veröffentlichen in der Presse über die Haltungserfolge und eben über die Erkenntnisse zur jeweiligen Art. Sowas endet dann mit einem Haltungs- und Vermehrungsverbot. Davon halte ich nach wie vor nichts.
Habe am Samstag einen Fundvogel, der im Tierheim landete wieder zu seinem ursprünglichem Züchter gebracht, da der Halter nicht mehr ausfindig gemacht werden konnte (wegen Weitergabe ohne Adressangabe). Diese sogenannte Züchter hat in fünf Jahren von seinem Nachwuchs einen Vogel verkauft, weil er den Eindruck hatte, dass dieser Mensch sich wirklich auskannte - und genau dieser Vogel (noch nicht mal ausgefärbt) wurde dann weiter gegeben ............ Der Züchter selber ist Chirurg und hält die Vögel in Volieren mit Schutzhäusern zu seinem Vergnügen. Wenn die Vögel brüten wollen, ok - wenn nicht, dann ist es auch ok. Er selbst hätte nie gedacht, dass er jemals einen Vogel aus seiner Zucht im Tierheim landet und wird jetzt nach dieser Erfahrung noch sorgfältiger schauen, wo seine Vögel hinkommen.
Eine Anschaffung eines langlebigen Großpapageien / Sittich vergleiche ich immer mit einer Anschaffung eines Hauses oder Eigentumswohnung. Es ist und bleibt eine Entscheidung des Lebens und dieses sollte jedem bewusst (gemacht) werden.
Wer damit nicht klar kommt, der sollte sich dann doch lieber ein sprechendes Stofftier anschaffen.
Einfuhrstopp okay. Alles, was jetzt da ist, kann nur durch Zucht vor dem Verschwinden bewahrt werden. Also halte ich jetzt Dreifarbennonnen und Tüpfelastrilde, die nun nicht aussterben müssen als Volierenbestand. Wird die Vermehrung verboten, dann sterben sie aus. Man kann sich nicht mehr ohne mehrmonatige Reise ins Land Indien mit ihnen näher befassen. Andere vermehren Emys orbicularis oder Testudo hermanni, welche beides WAII-Tiere sind, erfolgreich, weil sie das können und vermitteln sie an gewissenhafte Terrarianer. Es gehört zur Tierhaltung auch ein gebührendes Stück Moral. Soll man moralischen Menschen das verbieten?
Das Tiere usw. verschwinden - andere neu auftauchen, gibt es viele.
Ich frage mich nur, was soll z.B. eine Zucht der Spixaras bringen, wenn der eigentliche Lebensraum nicht mehr vorhanden ist? Es wird dafür nur gezüchtet, dass sich dann einzelne mom. Halter als etwas besseres ansehen als die übrigen Papageienhalter (denn, m.M. nach können HZ Spixaras nicht ausgewildert werden). Das man Tiere züchtet, nur dass sie im Gehege oder einer Voliere ihr Leben leben und nicht mehr in ihren ursprünglichen Lebensräume ------- was soll das bringen ---- doch nur dem Menschen, nicht aber dem Tier.
Nein, einem Menschen eine Tierhaltung verbieten, wenn er bestimmte Voraussetzungen für diese mitbringt, finde ich auch nicht gut.
Allerdings kenne ich einige Züchter / Händler von Testudo hermani, bei denen man jederzeit ein solches Tier oder auch mehrere bekommt - ohne dass man sich damit wirklich auskennt oder man die Haltungsbedinguen erfüllen kann - denn auch hier regiert das Geld (wie bei den meisten Tierarten, die man sich zu Hause halten kann - ob Exote oder nicht).
Gestalten, nicht verbieten ist meine Devise. Die Schwämme an Nachzuchten liegt auch im Zweck der Vermehrung: Geld verdienen mit der neuesten Mutation oder mit dem Kuschelbedürfnis mancher Leute. Soll man doch da mal ansetzen. Zuchtbeschränkung wäre ein Ding. Weiß noch nicht, wie man das gestaltet. Das Tierelend endet jedenfalls nicht mit dem Verbot der Exoten. Es endet nicht mit der Biobewegung. Es endet auch nicht mit den Veganern. Es werden weiterhin Robbenbabies geschlachtet und Wale geschossen. In den Schlachthöfen wird gemetzelt, was das Zeug hält. Und redlichen Leuten wird die Tierhaltung sogenannter Exoten verboten.
Du hast in allen Punkten recht. Exotenhaltung ja, wenn eben bestimmte Punkte erfüllt sind.
Es (wie oben beschrieben) reicht leider auch nicht immer, sich als Züchter für seine Tiere einzusetzen - deshalb denke ich, dass es nicht damit getan wäre, ein Zuchtverbot auszusprechen, sondern eine geeignete Tierhaltereignung für jede Tierart muss vorgelegt werden (durch einen Sachkundenachweis - einem Tierführerschein - kein Verkauf von Käfigen, sondern nur min. haltungsgerechten Volieren / Gehegen, wovon sich auch Züchter / Händler / Verkäufer überzeugen kann - bei Papageien / Sittichen min. ein Partner vorhanden sein muss oder aber der Nachweis, dass von XYZ der Partner bereits an-/bezahlt wurde usw.).
Eine Zuchtbeschränkung wird man wohl kaum erreichen können - allerdings denke ich, dass sich dieses dann von alleine relativieren wird, wenn viele Züchter dann einfach ihren Nachwuchs nicht mehr los bekommen, weil geeignete Käufer einfach fehlen.