Hilfe, ...

... wie soll ich damit umgehen?
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=192102

Meine Vorstellungen gehen davon ab. Ich war aber auch böse ...

Alex

Das dollste ist doch, dass da einer sich brüstet mit 30 Jahren Tiererfahrung, Diplombiologe etc. Ich war ja etwas böse, das gebe ich zu, aber da gibt es keinerlei Einsicht in das Wesen des Tieres. Auch wenn man nun einen Papagei oder zwei in der Stube hält, muss man sich doch nach den Tieren richten. Und wenn man meint, man müsse mit den Methoden arbeiten, wie es die Tiere untereinander tun, dann weiß ich nicht, wer jetzt intelligenter ist.

Erst belästigen, dann einschüchtern und dann kraule-kraule, ich find's zum k.....!

Ich war nochmal böse. Ich war polemisch. Verzeihung.

Weil ich nämlich der Ansicht bin, dass man Papageien gar nicht disziplinieren muss, sich nicht auf die Stufe des Tieres hinab begeben muss und schon mal gar nicht von sich beziehungsabhängig machen soll. Genau das geschieht hier mit allen Konsequenzen (beißen, rupfen, schreien). Ingo ist zutiefst beleidigt und hat sich aus der Diskussion ausgeklinkt. Er ist halt davon überzeugt, dass er das Richtige weiß. Pech für das Tier und Pech für die irrenden Tierhalter.

Er fragt mich, ob ich überhaupt Papageien halte. Diese Frage habe ich bereits vielfach vorab an anderen Stellen beantwortet. Ich kann sie ihm nicht mehr beantworten, weil er sich ja ausgeklinkt hat. Obgleich ich jetzt keine mehr halte, weiß ich auch genau warum. Und wenn ich wieder welche halten wollte, käme mir nie mehr in den Sinn, diese zum Schmusen zu halten, dann würden sie auch nicht auf die Idee kommen, mich zu beißen, und wenn, muss ich den Fehler bei mir suchen und nicht den Vogel mit ... Methoden korrigieren.

Ich hatte 15 Jahre lang Amazonen und Graupapageien, darüber hinaus bis heute Großsittiche und kleine Sittiche auch, ich habe sie vermehrt etc. Ich habe in meinem bisherigen Vogelhalterleben von über 30 Jahren so ziemlich alles durchgemacht, was man hier so bespricht. Handmethode, Konditionierung (ohne Buch, es gab da noch nicht solche), Schwingenbeschneiden, Kette am Fuß und was noch für'n Sch...! Ich habe es immer bereut. Mein Gewissen hat mich gequält. Sie durften viel in der Wohnung herumsausen und hatten dafür auch genug Platz. An gutem Fütter sollte es ebenfalls nicht mangeln. Auch habe ich sie gekrault und gekuschelt, ging mit ihnen unter die Dusche, was damals ja ganz süß war, und was sonst noch. Und wenn ich es aus welchem Grund auch immer nicht konnte, haben sie gelitten. Sie hingen nur an mir! Andere Menschen haben sie mehr oder weniger geduldet.

Mein Schluss aus alledem ist, dass es für den Papagei nichts Schlimmeres gibt, als in eine Beziehungsabhängigkeit mit einem Menschen zu geraten. Wir können sie nur frustrieren! Sie sind sehr intelligent und sensibel. Sie sind in Pflege und Unterkunft sehr anspruchsvoll. Ihr Verhalten können sie am besten in einem eigenen kleinen Reich entfalten, wenn sie unter sich sind. Wir kommen als Gast hinzu und wenn wir uns gut benehmen, sind wir auch willkommen. Wir können nicht davon ausgehen, dass man mit ihnen so verfahren kann, wie mit Hunden, Pferden, Rindern oder Katzen. Sie sind nunmal Vögel mit der Intelligenz und Sensibilität von dreijährigen Kindern.

Meine letzten Papageien waren die hoch intelligenten Pennantsittiche, die ich in einer reich bepflanzten Freivoliere hielt und vermehrte. Sie haben den Kontakt zu mir von sich aus gesucht. Und wenn sie in meinen Finger bissen, dann aus Neugier. Wenn ich "aua" sagte, konnten sie feststellen, dass an dem Finger auch noch ein schmerzempfindliches Lebewesen dranhängt. Sie wussten es nun und bissen auch nicht mehr. Warum sollten sie mich auf eine Machtprobe herausfordern? Aber sie kamen bereitwillig auf die Hand, kletterten frech an mir herum und freuten sich über mitgebrachte Leckereien. Dabei lebten sie annähernd wild in der AV.

Nun noch meine Antwort auf die Frage, warum ich keine Papageien mehr halte. Ich bin nach allem, was ich von ihnen über sie gelernt habe, davon überzeugt, dass sie in der Stubenhaltung zu wenig Anregung und zu viel Frust erleben. Ich behaupte dabei, dass es meinen Papageien noch verhältnismäßig gut ging. Sie bissen selten, schrien selten und dann eher aus Übermut und zu ihrer "Singzeit" am Morgen und Abend, und gerupft hat sich keiner.
Ich bin auch der Meinung, dass ihnen selbst in meiner AV von insgesamt 11 Meter Länge und 2,5 x 2,5 Meter Höhe und Breite noch zu wenig Möglichkeiten für eine natürliche Verhaltensentfaltung und auch zu wenig Bewegungsfreiraum besteht. Für sie wäre eine Schwarmhaltung auf 10 x 20 Meter bepflanzte AV wahrscheinlich gerade ausreichend.

Ich bin etwas traurig darüber, dass gerade solche Leute, die es eigentlich besser wissen müssten, auf Methoden verweisen, die darauf abzielen, den Vogel sprich Papagei, auf Gedeih und Verderb dem Menschenwille unterzuordnen. Das ist nicht nötig und wird dem Wesen des Papageis nicht gerecht. Wir sollten sie respektieren und von ihnen lernen. Das kann man nicht, wenn man sie versucht gefügig zu machen.

Hey Jens, das mit dem Pferd ist gut.

Ein Vogel passt schon irgendwie. So ein kleiner Vogel im Bauer nimmt ja nicht viel Platz ein. Auf'm Fernseher sieht er auch ganz gut aus. Und mit seinem Piepen kommt Leben in die Bude. Da hab' ich Bilder von Kanarienvögeln gesehen, die leben auf 20 x 20 qcm. Da haben es die Papas ja noch komfortabel.

Ich schreib ja schon immer, wenn du Geld hast, schaff dir 'ne anständige Voliere an und setz gleich mehrere einer Art zusammen. Dann kommt Freude auf, auf beiden Seiten.

Der kluge Biologe verteidigt seinen Standpunkt: Der Papagei lebt mit dem Menschen im Schwarm und muss sich entsprechend einordnen. Einem Kanarienvogel oder Prachtfink wird so etwas nicht abverlangt. Dafür sind sie angeblich zu doof. Ein Tukan oder Hocko kommt nicht in Betracht. Zu heikel? Dem Papagei kann man das aber zumuten.

Ey Annette, die Loide, die bereits einen oder mehr Papageien haben, die sollen sich um ein ordentliches Zuhause für die Vögel bemühen. Das geht schon, auch wenn der Platz jetzt etwas beengt ist. Sie sollen die Vögel als solche respektieren. So schwierig ist das gar nicht. Nicht kraulen wäre da schon mal ein Anfang.

Grüße, Alex

Man kann ja auch nicht einfach aufhören, was man mal angefangen hat. Das sehe ich auch ein. Das arme Viecherl versteht's ja net.

Drüben bei denen da von den VF bin ich jetze ferrtich. Jetze war ich aber auch ma so richtig Feind. Und ungerecht sind die da. Tsesses! Nix verstanden, am Thema vorbei, nur beleidigend, ... Sollen sich ma an die eigene Nase ...

d.b.d, da helfen keine Pillen. Sollense doch weiter ...

Ihr seid aber klug. Und nett. Und lieb zu den Viecherln.

Hallo Ilkan,

Du bist schonungslos ehrlich, das liebe ich. Ich hoffe, dass meine Postings nicht zu rüde sind. Also bei den letzten malen konnte ich nicht anders. Mit diesen Erziehungstipps gehe ich die Palmen hoch! Da musste ich mich erstmal wieder fangen, um sachlich zu werden. Wenn sich einer beklagt, dass er gebissen wird, wenn er einen verpaarten Graupapagei in seinem Käfig kraulen will, ist das schon ziemlich d.... . Ich denke wir verstehen uns richtig. Dann sind Erziehungsmaßnahmen das Allerletzte. Und dann noch von einem, der sich als Diplombiologe rühmt.
Natürlich kann man in der Vogelhaltung nicht alles optimal machen. Aber, wie Du sagst, ist es ein Herantasten ans Optimum nach den Möglichkeiten die man halt so hat. Wenn der Wille da ist, dann ist es für die Vöglis schon gut.

Es gibt in diesen VF so selbsternannte Spezialisten, die es nicht dulden, wenn einer anderer Meinung ist oder etwas aus anderem Blickwinkel berichten kann. Sie haben die Wahrheit für sich gepachtet und werden bei Einspruch oder sonstigen Berichten ausfallend. Arrogant und Selbstherrlich bügeln die mich ab als Schwätzer s.o. . Schaut euch da mal bei den Prachtfinken um. Das ist geradezu unerträglich. Dann wird auch noch der Rat erteilt, man solle jungen Tigerfinken die Federn ausreißen, damit man früher das Geschlecht bestimmen kann. Der spezielle Freund, mit dem ich intim werden könnte, kommt mit einer grobklotzigen und dogmatischen weise daher, behauptet Dinge, die ich ihm widerlegen kann und spricht die Kompetenz von Experten, wie Robiller und Bielfeld ab. Diesen Menschen halte ich für einen Schädling für die Vogelliebhaberei. Das ist ein Händler oder Massenzüchter, was auch immer, der null Sensibilität für das Lebewesen besitzt. Er steuert alles, wie bei einem Automaten. Alle anderen, die ihm widersprechen, reden Quatsch.

Was Jens so schreibt ist geradezu grotesk. Innerlich kichere ich hysterisch. Im nächsten Moment frage ich nur ungläubig: Ist das wahr? Ja, leider. Dass man da nicht an sich halten kann, ist dann schon verständlich. Solange Tiere nur als Sache angesehen werden, wird sich da wohl auch nicht viel ändern. Dann werden sie halt missbraucht und misshandelt, bis sie in irgendeiner Auffangstation landen, oder auf dem Müll.

Boa ey, so verbittert kenn ich mich gar nicht. Dann noch ein süßer Schlusssatz:

In diesen Tagen sind meine Schönsittichkinder ausgeflogen und schauen mit pfannkuchengroßen Augen in die für sie so neue Welt.

Grüße, Alex