Mein Gelbbrustara hat PBFD ( abgetrenntes Thema )

  • Ja also, hab gerade mit dem TA gesprochen und nochmal einen neuen Termin vereinbart. Es hat sich rausgestellt, das Jonny auch das pdfd Virus hat. Leberwerte und alle anderen werte wären ok.
    Er hat vorgeschlagen eine Immunstimmulanz Therapie einzuleiten , dabei soll er wohl irgendwas gespritzt bekommen....ich muß das erstmal verdauen....

    Unsere Nahrungsmittel sollen Heil,- unsere Heilmittel Nahrungsmittel sein. Hippokrates

  • Er ist jetzt 7 Jahre alt.
    Der Ta meinte er hat das sicher aus dem Nest mitgebracht. Er hatte ja die letzten 5 Jahre keinen Kontakt zu anderen Papageien. Die Organe selber sehen alle gut aus. Weil er sich im letzten Jahr jedoch angefangen hat zu rupfen, scheint die Krankheit jetzt ausgebrochen zu sein.
    Weiß jemand was über diese Immunstimulanz Therapie- soll irgend eine Spritze sein -irgendwas mit Schafpockenerreger...ich hab da nicht alles richtig mehr mitbekommen...war erstmal geschockt

    Unsere Nahrungsmittel sollen Heil,- unsere Heilmittel Nahrungsmittel sein. Hippokrates

  • Arapostel,


    es wäre gut, wenn du dafür einen extra Thread aufmachen würdest mit deinem Thema oder ein Moderator könnte das Thema abtrennen.

  • Das tut mir unendlich leid. ;(
    Aber mit 7 Jahren sollte er genug Widerstandskraft haben, der Krankheit noch lange zu trotzen.
    Trotzdem sehr schade, dass sie ausgebrochen ist. :(


    Liebe Grüße
    Hazel

  • Boah... ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
    Zuerst hab ich mal Fragen. Wie wurde der Virus festgestellt? Was hat der Tierarzt gesagt, handelt es sich um die akute oder chronische Form? Wie waren die Leukos bei dem Vogel?


    Wie ja einige Wissen, hatte mein Grünflügelara mit 14 Wochen einen Ausbruch von PBFD, er war schon infiziert, als er mir in die Hand gedrückt wurde - es handelte sich um die akute Form. Bekannt ist, daß dieser Virus ein Jungvogel in diesem Alter in aller allerseltesten Fällen überlebt (noch keine 10%), er stand auch mehr als einmal auf der Kippe.
    Glück hatte ich, daß ich zufällig zur rechten Zeit am richtigen Ort war -bei meinem Tierarzt. Ich bekam die Möglichkeit, mit meinem Ara in eine amerikanische Studie zu kommen über eine Impfung von PBFD, es handelte sich um ein spezielles Interferon. Ich hatte nichts zu verlieren, der Vogel wäre elendig gestorben, ich griff nach diesem Strohhalm. Ich versuche es jetzt kurz zu machen und jetzt nicht alle ständigen Untersuchungen die dafür notwendig waren runterzuschreiben, das Mittel hat voll angeschlagen.. 3 Impfungen erhielt er und das Resultat war, der Virus war danach nicht mehr nachweisbar- bis heute nicht. Keine Organschädigungen oder sonstwas waren zu verzeichnen, das Mittel hatte keine sichtbaren Nebenwirkungen hinterlassen. Gut, das Immunsystem war so ziemlich unten, der Körper mußte es selbst wieder "reparieren", unterstützen konnten wir es nur mit bewährten Immunstimmulanzien. Da hatte ich noch recht lange meine Problemchen mit dem Tier, er war sehr anfällig, eine Nase in den Dreck gesteckt (deshalb das Bild im anderen Thread) und die Leukos schnellten von heute auf morgen in abartigen Höhen.


    Ich muß jetzt aber dazu sagen, daß dies nicht der alleinige Kopfstand war, den wir zu bewerkstelligen hatten, der Vogel mußte aus seiner vireninfizierten Umgebung raus. Die mutieren 2 Jahre in der Umgebung und Desinfektionen bringen in einem Haushalt nicht der gewüschte Erfolg. Nungut, wir kauften ein neues Haus...- macht man ja mal gerade mal so. Mit dem Umzug in eine neue Umgebung planten wir eine Verpartnerung mit einer gesunden Henne, neutrales Gebiet bot sich schließlich dafür an und durch viel anliegende Arbeit fiel mir der Rückzug des völlig menschengeprägte Vogel auch etwas leichter . Ich bekam vom Tierarzt grünes Licht, wir bauten eine noble Unterbringung und dann... ich bekam nirgends eine Grünflügelhenne, ich war scheinbar zu spät, ich wurde von allen wirklich guten Züchtern auf das nächste Jahr verwiesen. Die Henne mußte nachweislich bis ins kleinste Detail gesund sein, wäre mein Hahn mit noch einem anderen "Dreck" konfrontiert worden, das wäre zuviel für ihn gewesen. Deshalb wollte ich kein Risiko eingehen und aus irgendeinem Loch einen Vogel holen. Ein Mensch hatte in mich echtes vertrauen, kannte meine Geschichte, allerdings hatte er nur eine Gelbbrusthenne aus seiner Hobbyzucht...ich ging die Alternative ein, mir lief einfach die Zeit weg. Die spätere Haue wegen der ungleichen Verpartnerung würde ich auch irgendwie noch wegstecken.


    Heute leben die Zwei glücklich, zufrieden, gesund und fest verpaart zusammen in der Voliere und ich genieße die beschwerdefreie Zeit, ich habe meinen Hahn jetzt seit einem Jahr auch vom Immunsystem her stabil und ich glaube, er kann manchmal selbst nicht glauben, daß er einfach in Ruhe gelassen wird und sein Leben genießen kann :).


    Fakt ist, es gibt also ein Mittel gegen PBFD, nur steht es nicht mehr zur Verfügung. Es findet sich kein Pharmaunternehmen, daß dies herstellt, die Nachfrage wäre einfach zu gering, deshalb wäre der Preis dafür unermesslich- das Projekt wurde vorerst eingestampft. Es fehlen halt ein paar Milliönchen und ich schwöre, wenn ich sie hätte, ich würde sie für diesen Zweck einsetzen.


    Was jetzt bleibt sind altbewährte Mittel, wie Arapostels Tierarzt sagt, Immunstimmulanzien. Welche das jetzt sind, wird unterschiedlich gehandhabt, da hat wieder jeder Tierarzt seine eigene Erfahrungen. Ich persönlich habe kiloweise PT-12 in den Vogel geschafft, ich würde gerne nochmal alles mal auf einem Haufen heute sehen :-D.


    Jetzt kommen noch Erfahrungen über die Aggressivität des Virus unter den Arten. Da gibt es gewaltige Unterschiede. Adulte Südamerikaner stecken den erstaunlicherweise sehr gut weg, weit besser als Afrikaner und Australier. Eine Erklärung dafür gibt es nicht, so sind einfach die Studien. Auch ist Fakt, daß Jungtiere egal welcher Herkunft fast keine Überlebenschance haben. Das heißt für Arapostels Ara, er muß mit seinen 7 Jahren nicht daran sterben, er kann noch ein langes Leben vor sich haben. Sein Immunsystem muß hoch gehalten werden und das dauerhaft. Keine Mangelerscheinungen dürfen auftreten und der Vogel sollte keinem Stress ausgesetzt werden, Außenvolierehaltung - frische Luft ist fast schon ein MUSS. Und mein abschließender Satz: Pelletfütterung (sorry, das mußte sein) :D .

  • PS: jetzt versteht ihr auch vielleicht ein bisschen, daß ich meinem Tierarzt mehr als Vertrauen schenke. Er hat bis heute alle meine Vögel trotz absolut mieser Prognosen gesund bekommen. Er ist einfach eine Koryphäe auf seinem Gebiet und das kann ihm niemand aberkennen. Wer mit seinen Vögel bei ihm in Behandlung ist, kann dies auch bestätigen :) . Dann ist halt die Welt für mich weiterhin eine Scheibe, Arapostel :D .

  • Arapostel, es tut mir so leid für Deinen Ara. Ich kann gut verstehen, daß Du erstmal geschockt bist.
    Bei Ina und Hazel bist Du beratungsmäßig in den besten Händen.


    Ina, hat Jemand die Kompetenz Deines Docs angezweifelt ? Bestimmt nicht in diesem Forum.
    Ist schon Schiete, wenn man weiß, es gibt ein Mittel gegen PBFD und das wird dann aus Kostengründen vom Markt genommen.


    Ich habe mich übrigens auch über das "schnabellastige" Foto von Mr. Grünflügel gefreut !

    8o Liane ~~~~~ Bin lieber eine Übelkrähe als eine Duckmaus ~~~~~

  • Hallo Arapostel,


    auch mir tut das sehr leid! :S


    Aber ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass es sich in diesem "fortgeschritteneren" Alter wohl um die chronische Form handelt, denn die akute, die leider meist sehr dramatisch verläuft, befällt in der Regel nur sehr junge Tiere.
    Mit chronischem PBFD kann ein Vogel ziemlich alt werden, wenn man einige grundlegende Dinge beachtet.
    Was dabei äußerst wichtig ist:

    • Vermeiden von Stress
    • Stärken des Immunsystems
    • viel frische Luft
    • gesunde Ernährung

    PT-12 verabreiche ich allen meinen Vögeln kurmäßig.
    Ich halte sehr viel davon, gerade zur Immunstärkung. :thumbup:


    Außerdem gebe ich regelmäßig "Propolis", da zum Glück keiner eine allergische Reaktion auf dieses Mittel zeigt, was leider die Gefahr sein kann.
    Auch damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.


    Mach Dich bloß nicht verrückt! :|
    Das ist noch lange nicht das Ende.
    Es gibt viel, was man tun kann. :sehrgut:

  • Hallo,


    oh je, das ist ja eine Diagnose, die man nicht unbedingt hören möchte. :( Mit der Anfälligkeit bei Aras kenne ich mich nicht aus, aber es gibt ja viele ältere Vögel, die mit diesem Virus sehr gut klarkommen und ihn sogar wieder unterdrücken können (bis hin zum Negativtest). Ich kenne die beschriebene Therapie nicht, aber ich würde wohl alles unternehmen, was möglich ist um sein Immunsystem zu stärken, Tipps dazu hast du ja bereits erhalten. Ich denke er hat gute Chancen, das zu überstehen.


    Ina, das mit der Studie klingt ja wahnsinnig interessant. Dass du mit deinem Vogel daran teilnehmen konntest und ihn damit das Leben gerettet hast, ist einfach unsagbares Glück gewesen.

  • Hallo Arapostel,


    ich höre das erste Mal von dieser Krankheit. Wie zeigt die sich denn genau bei deinem Ara? Und wie hast du es bemerkt? Hattest du einen konkreten Verdacht oder weswegen bist du zum Tierarzt gefahren?


    Ich drücke dir ganz doll die Daumen dass es deinem Gelbbrustara noch lange gut geht, aber wenn es irgendwann nicht mehr lebenswert ist, hoffe ich dass du rechtzeitig die richtige Entscheidung triffst. Ich finde es eine Frechheit dass es ein Medikament gibt, aber man es nicht bekommen kann. X(

  • Ich habe den jonny erst seit 2 monaten, wollte ihn nur durchchecken lassen, weil er auch rupft. War eine Zufallsdiagnose.
    Danke erstmal für Eure Tips.
    Kann mir hier jemand sagen wie das mit Propolis, Katzenkralle oder echinacea als beigabe bei Vögeln, für das Immunsystem aussieht?
    Habe erst nächte Woche Termin beim TA um weitere Therapie zu besprechen.

    Unsere Nahrungsmittel sollen Heil,- unsere Heilmittel Nahrungsmittel sein. Hippokrates

  • Arapostel,


    bitte gebe nichts dergleichen ohne das vorher mit dem Tierarzt abzusprechen. Gerade auf diese Mittel hat mein Ara allergisch reagiert, er rupfte sich innerhalb von kurzer Zeit die Daunenfedern raus. Als die Mittel abgesetzt wurden, hörte er nach 2 Tagen wieder damit auf. Die Tests liefen nachfolgend, damit wir die Mittel greifen konnten. Man kann nur feststellen, DASS eine Allergie besteht, auf was, da kann man selbst suchen ;( .


    Das Beste wäre jetzt - und damit machst du garantiert nichts falsch: besorge dir PT-12 und Frutin und flöße anständig in das Kerlchen rein. Für mich immer noch das beste Mittel und die besten Erfolge :) .

  • Arapostel,


    bitte gebe nichts dergleichen ohne das vorher mit dem Tierarzt abzusprechen. Gerade auf diese Mittel hat mein Ara allergisch reagiert, er rupfte sich innerhalb von kurzer Zeit die Daunenfedern raus. Als die Mittel abgesetzt wurden, hörte er nach 2 Tagen wieder damit auf. Die Tests liefen nachfolgend, damit wir die Mittel greifen konnten. Man kann nur feststellen, DASS eine Allergie besteht, auf was, da kann man selbst suchen ;( .


    Das Beste wäre jetzt - und damit machst du garantiert nichts falsch: besorge dir PT-12 und Frutin und flöße anständig in das Kerlchen rein. Für mich immer noch das beste Mittel und die besten Erfolge :) .


    Das sehe ich auch so.


    Vitamin A wird übrigens ebenfalls empfohlen.
    Aber bitte besprich die weitere Vorgehensweise und wovon Du wieviel geben sollst, erst mit Deinem TA.


    Ausnahme ist eben dieses PT-12 -und natürlich der Aufenthalt an der frischen Luft. :thumbsup:


    Damit kannste auf keinen Fall was falsch machen -im Gegenteil! :aok:

  • Hallo Helmine,


    ja ich hatte vorhin auch schon mal gegoogelt aber mich hatte interessiert wie konkret die Anfänge davon aussehen bzw. auf den Fotos die ich bei Google gefunden habe sind die Vögel ja zum Teil komplett nackt und da hab ich mich gefragt ob man die Krankheit von Anfang an von "normalen" Rupfen unterscheiden kann. Bei manchen Symptomen würde ich halt sagen es KÖNNTE auf Leo zutreffen aber bei anderen auch gar nicht... Ich hatte wie gesagt noch nie von der Krankheit gehört aber wir fahren ja sowieso am Dienstag mit unserem Gelbbrustara zu Dr. Zsivanovits.


    Mir gefällt Leo's derzeitiger Zustand halt immer noch nicht, also abgesehen vom Rupfen, und er bekommt ja seit 1,5 Monaten diese ganzen Vitamine usw die ihm eigentlich helfen sollen. Er ist halt allgemein unmotiviert für alles, will nicht wirklich spielen nur noch kuscheln und es braucht immer eine riesen Überredung dass er mal aus der Voliere kommt... seit heute interessiert er sich noch nicht mal mehr richtig für seine Leibspeisen Banane und Wallnussstückchen....und das alles halt seit dem ersten Tierarztbesuch... aber mal abwarten... was Dienstag bei der Untersuchung raus kommt :)...ich hoffe nur dass sein Kreislauf nicht wieder so heftig zusammenbricht...


    LG

  • Hallo Memory,


    bei PBFD sind die Federn "ausgefranst" und brechen ab.
    Es kann also durchaus sein, dass Arapostels Ara zur Zeit "nur" rupft und PBFD gar nicht ausgebrochen ist.


    Für Deinen Leo sind die Daumen gedrückt!
    Dr. Zsivanovits ist wirklich klasse.
    Sie wird sicherlich sehr schnell heraus finden, was Leo fehlt.
    Schade, dass Du erst am Dienstag den Termin hast.


    Liebe Grüße
    Hazel

  • Hallo Hazel,


    vielen Dank!!! Das ist schon mal sehr hilfreich. Also ausgefranst sind Leo's Federn auch...also unter den kahlen Stellen...das kommt aber weil er immer auch schon einzelne Federteilchen rausrupft..also nicht immer die ganze Feder sondern nur so Stückchen bis teilweise nur noch ganz wenig über ist...aber es franst nicht von alleine aus..


    Ich meld mich am Dienstag mal hier im Forum und berichte was Dr. Zsivanovits gesagt hat :)! Vielen Dank für das Daumen drücken!!!