Papagei ohne Kennzeichnung

  • Hi Loids ;


    ich brauch mal eure hilfe . Mein Hya , die Liese, hat sich den Ring abgebissen. Der Vogel ist somit nicht mehr gekennzeichnet. Da die Vögel es als prima Wiederlager nutzen um Macadamias zu knacken und demzufolge geringfügig abnutzen-----------wars das dann mit dem Ring gewesen. Ich hab den Vogel auch geschüttelt , um zu hören ob es in ihm drinn vieleicht klappert :thumbsup: ( ob er die Ringteile verschluckt hat )---------hörte aber nichts. ( letzteres hab ich natürlich nicht gemacht )


    Das alles hab ich meiner Naturschutzbehörde gemeldet und muß den Vogel jetzt natürlich neu kennzeichnen lassen, was natürlich den einzug der jetzigen Citis beinhaltet.Da Tiere des WAA in erster Linie geschlossen beringt sein müßen, giebt es aber darüber hinaus die Kennzeichnung mittels Transponder sowie das Kranio und Pedigramm.


    Da das chippen eine Möglichkeit ist, wollte ich hier mal erfahren wie risikobehaftet diese Kennzeichnung ist. Hat jemand hierzu Literatur oder einen Link zu solcher wo Risiken beschrieben werden/ wurden ??? Wandern die Chips ??? Giebt es Langzeitstudien zu diesem Fremdkörper im Vogelorganismuß ??


    Wer hat Erfahrungen gesammelt mit Pedi und Kraniogramm ????


    Hat jemand den Kummerfeld ??? , der hatte hierzu mal was beschrieben ( Kummerfeld, N. (1998): Probleme bei der Kennzeichnung von Vögeln und erste Erfahrungen mit introssär implantierten Transpondern, Kleintierpraxis 43, 415-424 )------------ich hab das Buch leider nicht :( .



    MFG Jens

  • "Die Implantation der Transponder in den Brustmuskel oder Oberschenkelknochen erfordert beim Vogel als invasive Methode aufgrund der Größenverhältnisse jedoch immer eine Vollnarkose (TSchG § 5 Nr. 7 v. 1998 ). Unabhängig von der körperlichen Belastung und dem Risiko für das Tier bei der Operation (Narkoserisiken, Blutungsgefahr, Wundinfektion) ist in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass ein Transponder im Muskel durch Abstoßungsreaktionen wandern oder verloren gehen kann, was eine spätere Identifizierung erschwert oder unmöglich macht. Dadurch verliert sich zusätzlich die Legalität der Haltung eines solchen geschützten Vogels. Eine subkutane Platzierung des Transponders wie bei Säugetieren ist bei Vögeln wegen schnell zu erwartender Abstoßungsreaktionen nicht möglich (KUMMERFELD, 1998 )."


    Quelle:
    Der Fingerabdruck des Vogels: Zwischen Kriminalistik, Tier- und Artenschutz von Norbert Kummerfeld, Wilfried Meyer und Rainer Herrmann


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • "Implantierte Mikrochips können Krebs auslösen


    (31.01.07) Bei der Entwicklung der seit einigen Jahren zur individuellen Kennzeichnung von Tieren verwendeten implantierbaren Mikrochips standen technische Aspekte im Vordergrund. Da für die Anwendung bei Tieren nicht zwingend vorgeschrieben, fanden keine über eine Evaluierung der generellen Verträglichkeit hinausgehenden systematischen Langzeitstudien zu Spätfolgen der Implantationen statt. Aufregung in Fachkreisen erregt daher ein Befund des Institutes für experimentelle Pathologie in Hannover. Im Rahmen einer Studie zur Krebsentstehung in Folge radioaktiver Bestrahlung oder chemischer Reagenzien wurden die beteiligten Mäuse zur individuellen Identifizierung mit implantierten Mikrochips gekennzeichnet. Unabhängig von der Behandlung im Rahmen der Studie entwickelten 36 der implantierten Mäuse im Laufe ihres weiteren Lebens Tumore mit dem implantierten Mikrochip im Zentrum. Dieser Befund ist durchaus keine Einzelbeobachtung: Auch die Ecole Nationale Veterinaire der Unite d'Anatomie Pathologique in Nantes berichtet von 52 subkutanen Tumoren, die sich um in Mäuse implantierte Mikrochips bildeten. Marta Vascellari vom Instituto Zooprofilattico Sperimentale delle Venezie at Viale dell'Universita in Legnaro beschreibt einen ähnlichen Fall aus der Heimtierpraxis: Eine neunjährige Französische Bulldogge hatte unmittelbar benachbart zu dem ihr vor Jahren implantierten Mikrochip ein hochgradig infiltratives Fibrosarcom entwickelt. Auch die toxikologische Abteilung der Bayer AG in Kansas berichtet von Mikrochip assoziierten Tumoren in Ratten aus zwei unabhängigen onkologischen Studien. Obwohl es sich in all diesen Fällen um Zufallsbeobachtungen handelt und systematische Studien zur Kanzerogenität implantierter Mikrochips nach wie vor ausstehen, sind die Daten alarmierend und lassen die Implantation von Mikrochips weitaus gesundheitsgefährdender erscheinen, als bisher angenommen. (Quelle: American Family voice, Januar, 2007;www.vetpathology.org)"


    Quelle:
    http://www.dght.de/newsticker11.htm


    Gruß
    Heidrun

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  • Kann man ihnen nicht auch ein Nummernschild auf die Brust tätovieren? Wenn er zu schnell fliegt, wird er geblitzt. Nee, Scherz beiseite, es gibt doch unbefiederte Stellen, wo ein Tatoo unauffällig platziert werden kann, nur wenn sich der Geier rupft, wird es halt sichtbar. Mh, nur mal so 'ne Frage

  • Hallo Jens,
    einer meiner Amazonen wurde ein Transponder eingesetzt. Die Implantation wurde von Dr. Janesczek (?) durchgeführt, der sicher in Deutschland die größte Erfahrung im Chippen hat.Die Implantationsstelle war nicht sichtbar, der Vogel sofort wieder fit nach dem Aufwachen aus der Narkose. In erfahrenen Händen ist das eine sichere Methode, erfordert aber eine Narkose.
    Einer weiteren Amazone wurde der Ring aus medizinischen Gründen entfernt. Bei der Anmeldung habe ich das TA-Zertifikat beigelegt. Daraufhin erhielt ich vom Kreis die Mitteilung, dass der Vogel nun anderweitig zu kennzeichnen sei. Per Antrag bat ich um Kennzeichnung mit Pedigramm und Kraniogramm. Diesem Antrag wurde entsprochen.
    Ich habe ein Kraniogramm von beiden Seiten angefertigt und ein Pedigramm beider Füße zugleich und diese Fotos der Behörde gemailt.
    Nach kurzer Zeit erhielt ich eine Urkunde zur Ausnahme von der vorrangig vorgeschriebenen Kennzeichnungsmethode mit Siegel und den Fotos vom Vogel. Diese Ausnahmegenehmigung kann sogar den Vogel bei einer Weitergabe begleiten.
    Das war völlig problemlos.

    Schönes Leben!


    Denken ist die Arbeit des Intellekts, Träumen sein Vergnügen


    Victor Hugo
    (1802-1885 franz. Schriftsteller)

  • Ich habe ein Kraniogramm von beiden Seiten angefertigt und ein Pedigramm beider Füße zugleich und diese Fotos der Behörde gemailt.
    Nach kurzer Zeit erhielt ich eine Urkunde zur Ausnahme von der vorrangig vorgeschriebenen Kennzeichnungsmethode mit Siegel und den Fotos vom Vogel. Diese Ausnahmegenehmigung kann sogar den Vogel bei einer Weitergabe begleiten.
    Das war völlig problemlos.


    Kannst Du mir das bitte mal genauer beschreiben - also, was ich wie machen muss? Wird auf mich nämlich auch zukommen... Danke!

  • Hallo Jens


    habe mehrere vögel welche einen chip tragen. die op ist rellatiev harmlos, der vogel kommt nicht in vollnakose sondern wird " nur " sediert. das ist eine leichtere form, die tä arbeiten heutzutage mit lachgas und der geier ist anschliessend auch gleich wieder fit.
    der transponder ist ein gesetzlich zugelassenes kennzeichnungsmittel muss aber beantragt und dann übern bna bestellt werden. die nummer des transponder wird dann auf der cites vermerkt kostet bei uns 25 eus.
    in einzelfällen kann es zu komplikationen kommen, mir selber ist nur ein einzelner fall bekannt. da hat sich ein kakadu die brust aufgebissen um den chip zu entfernen. da der kakadu aber auch nicht in gesellschaft ist könnte die selbstverstümmelung allerdings auch andere ursachen haben

  • gelöscht aus urheberrechtlichen Gründen- später mehr

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    Victor Hugo
    (1802-1885 franz. Schriftsteller)

  • Line Kraniogramm rechts006 kopie.jpg
    Hallo Dörnte,
    geh mal auf die Seite des BNA. Unter Kennzeichnung- Fingerabdruck des Vogels findest Du die passende Information. Ich habe ein Portrait (s. Bild) von links und rechts erstellt und die Füße von vorn aufgenommen. Besondere Merkmale sollten natürlich herausgestellt werden, weil sie unverwechselbar sind (alte Verletzungen o.ä.)


    http://www.bna-ev.de/


    Das Antragsformular habe ich von der Behörde zugemailt bekommen. Der Vordruck lautet: Antrag auf Festlegung einer anderen Kennzeichnungsmethode für besonders geschützte Tiere

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    Victor Hugo
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  • Nachtrag zu Jörgs Beitrag:
    Eine Inhalationsnarkose ist eine Narkose, nicht nur eine Sedierung. Aber sie ist gut steuerbar und für den Vogel wenig belastend, insbesondere, wenn der Vogel an sich gesund ist.
    Die Transponderimplantation hat bei meinem Vogel nur wenige Sekunden gedauert.

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  • Line Kraniogramm rechts006 kopie.jpg
    Hallo Dörnte,
    geh mal auf die Seite des BNA. Unter Kennzeichnung- Fingerabdruck des Vogels findest Du die passende Information. Ich habe ein Portrait (s. Bild) von links und rechts erstellt und die Füße von vorn aufgenommen. Besondere Merkmale sollten natürlich herausgestellt werden, weil sie unverwechselbar sind (alte Verletzungen o.ä.)


    http://www.bna-ev.de/


    Das Antragsformular habe ich von der Behörde zugemailt bekommen. Der Vordruck lautet: Antrag auf Festlegung einer anderen Kennzeichnungsmethode für besonders geschützte Tiere


    Danke, Biene! Denn mach ich mich gleich mal an die Arbeit, kann ja nicht schaden, das schon parat zu haben!

  • huhu allerseits,....


    Zitat

    "Implantierte Mikrochips können Krebs auslösen


    das kann bei Hunden auch enstehen, es kann....aber wie hoch das risiko ist kann man sich an einem finger abzählen....


    Ein bekannter von mir lässt seine Hybrid Aras chippen, der nimmt allerdings auf Anraten der TA die AZ Chips, da diese nicht so groß sind.


    Da gibts wohl welche die der BNA anerkennt.......



    lg mo

  • Hi Loids ,


    Vielen Dank für die Antworten, es war alles brauchbar was hier kam. Ich habe jetzt viele gute Argumente, die ich vorbringen kann--------bzw. was welche Kennzeichnung rechtfertigen würde.


    Danke nochmal, ihr seit wirklich nett :thumbup:


    MFG Jens

  • Ich hab auch einige die einen Chip tragen ist kein Problem.


    Ein Hya mit sogenannten Fingerabdruck,ist zwar jetzt gechipt aber als er kam, haben diese Fotos für die Kennzeichnung gereicht.


    War auch einfach mit einer weißen Zehe und Kralle vorn und hinten.

  • Hi


    das mit dem " fingerabdruck " wird aber nicht überall anerkannt, es muss ja auch beantragt werden die meisten artenschutzbeauftragten verlangen dann den chip.
    habe mal ein solches dokument gesehen, das hatte über 17 seiten mit bilder und petschaft versehen. da wurdem den ara der schnabel geschliffen ( poliert ) um die maserung hervor zu hohlen, dann wurden schnabel, iris und die füsse fotogrfiert. der besitzer sagte mir die ganze prozedur hat über eine stunde gedauert und wurde damals in der vogelklinik in hanover gemacht. der vogel hatte unheimlichen stress dabei gekostet hat es wohl so um die 150 dm, da ziehe ich doch den transponder vor. anhang b tiere können in einen solchen fall ja offen beringt werden.

  • Hi Elfriede ;


    mal eine ganz ernstgemeinte Frage an Dich : hat solch Bildqualität der Behörde ausgereicht ? oder hast Du diese manipuliert. Eigentlich sollte es ja eindeutig dem jeweiligen Vogel zu zuordnen sein. Ich würde mir das eigentlich so vorstellen das der ganze Vogel von Kopf bis Fuß abgelichtet ist und man dann aus diesem Bild die jeweiligen Abschnitte vergößert ( Schnabel und Fuß ).


    @ Bine ; wie war das bei Dir ? Dein Bild ist da schon wesentlich aussagekräftiger. Wurden Kopf und Fuß in 2 Bildern aufgenommen oder nur mit einem ( so wie von mir oben beschrieben ).Durftest Du die Bilder selber machen oder jemand der dazu autorisiert ist ( z.b. fachkundiger TA ) so wie Jörg es beschrieben hat.


    MFG Jens

  • Hi Jens


    hatte hier vor jahren auch mal nachgefragt, bei uns wollten sie da überhaupt nicht ran. ich hätte dann auch nach hanover, giessen oder lepzig gemusst. die bilder mal so einfach selber machen wird nicht anerkannt, wie schon gesagt es ging über 17 seiten mit richtiger petschaft und siegel jede seite mit stempel. da wurden der vogel und dann die einzelnen besonderen kennzeichen fotodokumentiert und alle einzeln beschrieben, also richtig viel aufwand. diese ausarbeitung zählt dann als amtliches dokument und du weist ja wie die behörden da sind.

  • Guten Abend,
    ich habe die Fotos selbst gemacht. Kraniogramm rechts und links und ein weiteres Foto beider Füße von vorn. Das Datum der Aufnahmen wurde dokumentiert. Es war völlig unkompliziert; nette Mails, netter Telefonkontakt, nicht das geringste Problem. Meine Fotos wurden in das Dokument mit Siegel/Stempel aufgenommen.

    Schönes Leben!


    Denken ist die Arbeit des Intellekts, Träumen sein Vergnügen


    Victor Hugo
    (1802-1885 franz. Schriftsteller)