Arahaltung was für mich?

  • Hallo,


    ich überlege aktuell ob ich ein Ara Pärchen aufnehmen möchte und ob es in mein Leben passt.


    Folgendes sind die Eckdaten: Ich bin Ende Zwanzig und wohne mit meinen beiden Katzen in einer großzügigen Eigentumswohnung. Tierhaltung ist im Haus uneingeschränkt gestattet (da hatte ich wegen der Katzen schon beim Kauf drauf geachtet). Bei der Vogelhaltung bin ich Anfänger. Klar eigentlich sollte ich mit leicht zu haltenden Minis anfangen, aber ich habe mein Herz nun mal an die großen Aras verloren.
    Ich würde gerne ein Vogelzimmer einrichten. Dazu würde ich im eigentlichen Schlafzimmer die Wand zum Ankleidezimmer rausnehmen. Es würde ein Raum mit 27m² entstehen. Etwa 4,50m in der Breite und 6m in der Länge, Deckenhöhe 3,5m, da Altbau. Angrenzend ist ein großzügiger Balkon (2,5x6m), den ich gerne mit Volierenelementen zum "Aussengehege" ausbauen lassen würde. Laut Eigentümervereinbarung ist das kein Problem, da laut Hausordnung "Balkonsicherungen, die zum lebensnotwendigen Schutz von Kindern und Haustieren dienen an der straßenabgewandten Seite gebaut werden dürfen, sofern sie professionell ausgeführt sind." Der Balkon geht zum Park raus (also auch weniger Abgasbelastung, obwohl es hier eh recht grün ist). Klar, Nutzung nur ausserhalb der Ruhezeiten wäre sicherlich sinnvoll.
    Als Bodenbelag dachte ich an PVC, großzügig die Wand hoch, die Ränder Plexiglas gesichert. Dazu mehrere flachen Schalen mit unterschiedlichem Bodengrund. Vogelerde, Sand, Hanfstreu u.ä.


    Das Zimmer läge in Süd-Ost Ausrichtung, also viel Licht. Durch die große (3m) Glastür nochmal verstärkt. Wie macht ihr das mit einem "zuviel" an Licht? Gibt es ein zuviel? Reicht es schattige Plätze anzubieten? Überhitzung ist ausgeschlossen, da der Raum klimatisiert (seperat steuerbar) ist.
    Wie sichert man die Fenster vor "Vogelschlag"? Klar, ein normales Fenster vergittert man, werde ich mit dem im dann ehemaligen Ankleidezimmer auch so machen. Aber die Balkontür ist so eine Technik: http://www.msk-wintergarten.de…ngselement_faltanlage.jpg Ich möchte sie natürlich auch so beibehalten, um den Vögeln viel Platz zum rein und raus zu bieten. Also einen Käfig um die bauen, der so tief ist, dass die Balkontür noch geöffnet werden Kann und Platzverlust in Kauf nehmen? Oder gibt es andere Ideen?


    Wie sieht es aus mit "Wohnungsausgang" wenn ich dabei bin? Klar, das kann Dreck und Bruch geben. Wie sind die Erfahrung mit Katzen im Haushalt? Meine beiden sind reine Hauskatzen und haben schon vor größeren Kellerspinnen Angst. Kann das (mit reichlich Vorlauf und sanfter Gewöhnung) gut gehen? Oder sollten die Vögel auf das Vogelzimmer beschränkt werden?


    Kosten für Tierarzt, Futter usw. sind mir bewusst (nur der Vollständigkeit halber ;) )


    Zeit habe ich reichlich, ich arbeite ausschließlich von zu Hause und bin kein großer Ausgeher.


    Welche Art ist für einen Anfänger für mich empfehlenswert?
    Ich würde bevorzugt ein älteres Pärchen aufnehmen, sehr gerne auch vom Tierschutz. Mit "Second hand" bin ich bei meinen Tieren bislang immer gut gefahren. Ist das auch bei Aras sinnvoll, oder ist ein junges "unverdorbenes" Pärchen sinnvoller? Allerdings wäre mir ein etwas gesetzteres Alter schon fast lieber. Bei der Lebensspanne muss man in meinem Alter ja schon fast damit rechnen sie zu überleben.
    Wo findet man passende Tiere? Gibt es sowas wie Zuchtverbände (wie der VDH bei den Hunden z.B.)?


    Was denkt ihr? Habe ich entscheidene Punkte vergessen?

  • Hallo,


    ich hatte allgemein zur Arahaltung einiges zusammen gestellt. Wenn jetzt auch nicht unbedingt Wohnzimmerhaltung, kann man so einiges heraus lesen, was hilfreich sein könnte.




    Große Aras und die Wohnzimmerhaltung
    -------------------------------------------------


    Große Aras eignen sich nicht für eine Wohnzimmerhaltung, ich möchte dies kurz begründen:



    Die Wohnungseinrichtung:
    --------------------------------


    Die Schnabelkraft von Aras ist enorm, so daß schnell eine
    Wohnungseinrichtung sperrmüllreif werden kann. Ein Biss in den schönen
    Wohnzimmerschrank geht schneller, als man überhaupt schauen kann. Möchte
    man einen Ara davon abhalten, endet das in einem enormen Stress, was dauerhaft für den Halter alles andere als Spaß macht.


    Wenn man die Spannweite der Flügel von großen Aras betrachtet wird
    einem schnell klar, daß bei einem Flug durch den Wohnraum die
    Dekorationen zügig weggeweht werden. Was nicht weggeweht wird, wird auch
    sehr schnell ungewünscht zu einem beliebten Spielobjekt. Durch die
    Krallen wird eine schöne Ledercouch schnell perforiert, ein Flug in die
    Gardine und sie ist dahin.


    Ein unbeaufsichtigter Ara kann in
    kurzer Zeit einen enormen Schaden anrichten, die auch für ihn selbst
    eine große Gefahr darstellen können. Kabel sind sehr begehrt, heiße
    Glühbirnen, Holzfenster zu bearbeiten macht besonders Spaß (Silikon ist
    für sie giftig), aber es kommt auch vor, daß ganze Steckdosen oder
    Lichtschalter aus der Verankerung gerissen werden.


    Das sind
    jetzt nur ein paar Anregungen, was ein Ara anrichten kann, der Phantasie
    sind wirklich keine Grenzen gesetzt. Der Spruch: „man kann gar nicht so
    dumm denken, wie sie es treiben können“ ist wirklich treffend .


    Der Dreck:
    -------------


    Je größer der Vogel, desto größer auch sein „Geschäft“. Nicht immer
    lassen sich die Flecken einfach entfernen. Federn sind schnell überall
    verteilt, der Gefiederstaub sitzt wirklich überall in der Wohnung.


    Die Lautstärke:
    -------------------


    Es ist nicht ungewöhnlich, daß ein Ara bis zu 120 Dezibel aus seinen
    Organen bringen kann. Oftmals eine Nervenbelastung für jeden Halter und
    auch für deren Anwohner. Auch wenn es sehr ruhige Ausnahmefälle gibt, es
    ist nicht die Regel. In einer Mietwohnung mit mehreren Parteien ist
    Ärger vorprogrammiert. Aber auch Eigenheimbesitzer werden nicht froh,
    wenn der Nachbar sich an den Geräuschen stört.
    Viele Tiere müssen
    aus diesem Grund wieder abgegeben werden, weil man als Halter dieser
    exotischen Tiere in den allermeisten Fällen rechtlich unterlegen ist.
    Auch vorherige Einwilligungen von Nachbarn und Mieter spielen dabei
    nicht unbedingt eine Rolle.


    Handling:
    ------------


    Schon wegen einem notwendigen Freiflug in einer Wohnung muß ein
    Wohnungsvogel händelbar sein. Nicht alle geschlechtsreifen Aras bleiben
    freundlich und zahm, schon gar nicht in der Brutstimmungszeit.
    Ernsthafte Verletzungen sind keine Seltenheit, wenn man den Vögel in der
    Zeit nicht aus dem Weg gehen kann.


    Die gute Haltung:
    ---------------------


    Aras haben ein enormes Platzbedürfnis und gehören nicht in einen Käfig.
    Um ihnen ein einigermaßen artgerechtes, psychisch und auch pysisch
    gesundes Leben zu ermöglichen, muß man ihnen eine geräumige Außenvoliere
    zur Verfügung stellen mit sehr viel Beschäftigungsmöglichkeiten. Dabei
    möchte ich mich für eine Voliere nicht auf die mir persönlich viel zu
    gering bemessene gesetzliche Mindestgröße für ein Paar von 3 x 1 x 2 m +
    Schutzraum von 2 m² stützen (da gibt es auch bundesweite Unterschiede),
    nur dazu sagen: zu groß gibt es einfach nicht für diese Tiere. Sie
    benötigen weit mehr Platz, um wenigstens ein paar Flügelschlage machen
    zu können. Die Außenreize, die Sonne, Wind und der Regen sind für die
    Gesundheit überaus wichtig, nicht nur für das Immunsystem, auch für die
    Psyche dieser Exoten.


    Fazit:
    -------
    Große Aras sind am
    besten für abgelegen wohnende Leute mit großem Garten, viel Geld für
    geräumige und ausbruchssichere Außenvolieren und wirklich guten Nerven.



    Eine Anschaffung sollte gut überlegt sein, diese wundervollen Tiere
    verdienen ein artgerechtes Leben und es ist nicht einfach, ihnen das zu
    ermöglichen.

  • Papageienschutz-Centrum Bremen e. V.
    http://www.papageienschutz.de


    Tel.: 0421-1630723 (AB)
    mail: e.willich-braune@papageienschutz.de



    Hallo,


    vielleicht mögen Sie erstmal überlegen, ob Sie Aras für sich haben möchten oder ob Sie sich für diese exotischen Vögel, die nur in ihren Ländern in Amerika leben sollten, also denn hier aus Tierschutzgründen engagieren wollen - das ist meiner Ansicht nach erstmal wichtig.


    Und dann meine Frage: Warum zu den 2 Kätzchen auch noch ausgerechnet Vögel in die Wohnung holen ??


    Aras fliegen in ihren Ländern am Tage 30 km! In der Gefangenschaft brauchen sie dementsprechend viel Platz, Platz, Platz!
    Es gefällt mir, dass Sie sich um ältere Tiere und auch solche aus dem Tierschutz kümmern wollen. Aber was wird sein, wenn Sie mal länger krank sein sollten und in Urlaubszeiten?


    Den so treffenden und sehr sachdienlichen Aufklärungs-Hinweisen und den Bedenken von Frau Rinck stimme ich absolut zu !!


    Wenn Sie sich für die gefangen gehaltenen Aras tierschützerisch einsetzen wollen, dann mein Tipp:
    Nicht in der Wohnung; um keinen Preis!


    Inserieren Sie mehrfach und immer den selben Text in "Käseblättern" und in der Tagespresse z. B. folgenden Text, in dem Sie sich erstmal für e i n e Art der Aras entscheiden, wie z.B. Gebbrustaras:


    /Gelbbrustara-Besitzer (keine Züchter/Händler) treffen sich, um ein Fluggehege aufzubauen. Treffpunkt (wählen Sie die Straße, in der eine Gaststätte ist), Zeit, Datum (dieses sollte nach dem letzten Inserat festgelegt sein) und geben Sie Ihre Tel.-Nr. an./


    Wenn sich dann Interessenten/Ara-Besitzer eingefunden haben - womöglich ist jemand dabei, der abgelegen wohnt und ein großes Grundstück besitzt oder jemand, der eine große Gärtnerei besitzt oder oder, jedenfalls wo viel Platz ist und die Aras auch schreien dürfen - dann können wir Ihnen vom Papageienschutz-Centrum Bremen e. V. gerne diverse Tipps geben für verschiedene Aufbaumöglichkeiten.
    Diese Sache hat den Vorteil, dass man für den Ara-Tierschutz eine Menge g e m e i n s a m tun kann, ohne die Angst zu haben, dass man allein und über zig Jahre in der Verantwortung ist.


    Vielleicht schauen Sie sich mal die web-site des Papageienschutz-Centrum Bremen e.V. an - http://www.papageienschutz.de - und unsere Infos auf Facebook und Fotos auf Flickr (zum Anklicken oben rechts auf unserer web-site). Vielleicht helfen Ihnen unsere Infos bei Ihrer Entscheidung.
    Allerdings sind, wie Frau Rinck erwähnte, alle Papageienhaltungen mit recht viel Geld und Aufwand etc. verbunden.


    Freundliche Grüße,


    Elisab. Willich- Braune
    (stellv. Vors. PSC)

  • Zitat

    Aber was wird sein, wenn Sie mal länger krank sein sollten und in Urlaubszeiten?

    Ähm, genau dasselbe wie bei meinen Katzen? Ich habe einen Tiersitter, eine gute Freundin, die ich entsprechend einarbeite. Ausserdem noch einen Plan B, C, und D.
    In den Urlaub fahre ich nicht.



    Zitat

    Inserieren Sie mehrfach und immer den selben Text in "Käseblättern" und in der Tagespresse z. B. folgenden Text, in dem Sie sich erstmal für e i n e Art der Aras entscheiden, wie z.B. Gebbrustaras:

    /Gelbbrustara-Besitzer (keine Züchter/Händler) treffen sich, um ein Fluggehege aufzubauen. Treffpunkt (wählen Sie die Straße, in der eine Gaststätte ist), Zeit, Datum (dieses sollte nach dem letzten Inserat festgelegt sein) und geben Sie Ihre Tel.-Nr. an./


    Wenn sich dann Interessenten/Ara-Besitzer eingefunden haben - womöglich ist jemand dabei, der abgelegen wohnt und ein großes Grundstück besitzt oder jemand, der eine große Gärtnerei besitzt oder oder, jedenfalls wo viel Platz ist und die Aras auch schreien dürfen - dann können wir Ihnen vom Papageienschutz-Centrum Bremen e. V. gerne diverse Tipps geben für verschiedene Aufbaumöglichkeiten.[/quote]




    Danke für den Tipp, aber das ist nichts für mich. Sonst wäre ich einem Tierschutzverein organisiert...

  • Dem Beitrag von Hein Mück ist nichts hinzuzufügen. :thumbup:
    Vielleicht aber doch der Hinweis auf die Nachbarn und deren Geräuschempfindlichkeit!
    Das sollte man nicht unterschätzen und kann verdammt böse enden.
    Liebe Grüße
    Hazel

  • Tut mir leid aber ARAs gehören nicht in die Wohnung.

    Seinem Freunde soll ein Freund man sein, und des Freundes Freund auch, doch nehmen soll man sich nie zum Freund seines Feindes Feind.
    Die Edda , Skaldenpoetik von Snorre Sturlason

  • Auch in einem anderen Forum wurde der Userin von der Ara-Haltung abgeraten.


    Hoffentlich fruchten all die Hinweise!


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Hallo Uniko,


    zunächst einmal herzlich willkommen hier!


    Ich finde das echt super, dass Du Dich vorab schlau machen möchtest und Rat suchst! :thumbup:


    Das ist leider ganz und gar nicht selbstverständlich...



    Aber meinen Vorschreibern kann ich nur zustimmen!


    Allerdings möchte ich hinzufügen, dass es auch mit Kakadus oder Amazonen und anderen Papageien -z.T. auch kleineren Arten-, die sehr laut sind, Ärger geben kann, ob nun Tierhaltung generell erlaubt ist oder nicht.
    ...von der "Zerstörungswut" :monster:mal ganz abgesehen, denn "Schreddern" gehört einfach zum natürlichen Verhalten aller Papageien dazu und sollte auf gar keinen Fall unterbunden werden.


    Was jedoch das Zimmer betrifft und der zu vergitternde Balkon, hört sich das schonmal gut an.


    Wenn Du dazu bereit bist, dieses Zimmer so herzurichten, dass die Vögel dort käfigfrei leben können, und "urwaldmäßig" einzurichten mit vielen vogelverträglichen Pflanzen und belaubten Ästen -je nach Jahreszeit am besten noch mit Früchten dran-, dann, finde ich, könnten dort ein paar leisere Vögel -z.b. Schwarzohr- oder Sperlingspapageien oder Katharinasittiche- durchaus einigermaßen gut leben.


    Nur... die Katzen würde ich fern halten, denn allein der Anblick dieses "Raubtieres" erzeugt Stress, der alles andere als förderlich ist.


    Und bitte keine Vögel vom Züchter holen, sondern welche, die aus unterschiedlichen Gründen ein neues Zuhause suchen -davon gibt es mehr als genug, leider... ;( !




    Schade übrigens, dass Du Dich mit dem von aglaia vorgeschlagenen Konzept anscheinend nicht anfreunden kannst.


    Vielleicht lässt Du es Dir nochmal durch den Kopf gehen...?


    Stell Dir vor: ein ganzer Schwarm dieser tollen Papageien fliegt munter und fröhlich schreiend durch eine riesige, schön bepflanzte Voliere -herrlich, oder?! :thumbsup:

  • Danke für deine Willkommensgrüße, Ursula.
    Zuerst, keine Sorge, mich überraschen die Antworten zwar, aber ich würde nicht fragen, wenn ich nicht vorhätte mich an die Empfehlungen (die ja recht eindeutig sind, zu halten. Also keine Aras, schade.


    Zitat

    Wenn Du dazu bereit bist, dieses Zimmer so herzurichten, dass die Vögel dort käfigfrei leben können, und "urwaldmäßig" einzurichten mit vielen vogelverträglichen Pflanzen und belaubten Ästen -je nach Jahreszeit am besten noch mit Früchten dran-, dann, finde ich, könnten dort ein paar leisere Vögel -z.b. Schwarzohr- oder Sperlingspapageien oder Katharinasittiche- durchaus einigermaßen gut leben.

    Danke für den Tipp, diesbezüglich würde ich mich mal umschauen, was mir gefallen würde und dann hier noch mal nachfragen. Um sicherzugehen, dass ich geeignete erwische und ob ich was spezielles beachten muss.
    Bezüglich des Zimmers gab es wohl Missverständnisse. Es ist selbstverständlich nach dem Umbau nicht mehr mein Schlafzimmer. Ich ziehe sozusagen um ins Gästezimmer. Mir war der Raum nämlich eh immer zu groß. Besonders mit dem Ankleidezimmer (meine drei Jeans und vier T-Shirts gehen auch in einen Schrank :P ) Da ist die Nutzung als "Riesenvogelkäfig" viel sinnvoller.
    Zum Thema Tierschutz: Ich ziehe Tiere aus dem Tierschutz immer vor. Lediglich mein Kater stammt aus einer Zucht (aber erwachsen übernommen), da ich ein gut einschätzbaren Partner zu meiner psychisch schwierigen Katze (Haltungsfehler im TS und Vorbesitzer) haben wollte. Von daher gar keine Frage, Nottiere haben Vorrang ;)


    Zitat

    Schade übrigens, dass Du Dich mit dem von aglaia vorgeschlagenen Konzept anscheinend nicht anfreunden kannst.Vielleicht lässt Du es Dir nochmal durch den Kopf gehen...?


    Das kommt für mich nicht in Frage, weil die Zusammenarbeit mit anderen Menschen nötig ist. Ich bin Sozialphobikerin. Dank guter Therapie "funktioniere" ich zwar, kann einkaufen gehen, ohne größere Panikattacken, zum Tierarzt usw. und kann auch normal arbeiten. Aber ich bin um jede Minute froh, die ich nicht mit Menschen zu tun haben muss. Zumindest live, Internet geht.

  • Wie versprochen melde ich mit weiteren "Artgedanken" zurück. Hoffe das ist ok, obwohl hier ja das Ara Unterforum ist? Aber dann brauch ich nicht alles nochmal zu schreiben..


    Ich habe den heutigen Tag genutzt (Urlaub yay) um mich in den Weiten der Ziervogelwelt ein wenig umzuschauen. Gefallen tun mir Beos, die sind aber aufgrund des jawohl ziemlich "schweinischen" Verdauens raus.
    Interessant finde ich auch die Agaporniden, hier besonders Pfirsichköpfchen. Erdbeerköpfchen kämen auch in Frage, die sollen wohl ruhiger sein? Kommen die überhaupt in Frage? Man wird ja vorsichtig :P

  • Hallo Uniko,


    auch ich begrüße Dich herzlich in der "Papageienhilfe-Deutschland".


    Zuerst, keine Sorge, mich überraschen die Antworten zwar, aber ich würde nicht fragen, wenn ich nicht vorhätte mich an die Empfehlungen (die ja recht eindeutig sind, zu halten. Also keine Aras, schade.


    Ich muß es mal so ganz ehrlich von mir geben: Du bist eine große Ausnahme in dieser Beziehung - in positivem Sinn meine ich das! In den meisten Fällen lesen wir nichts mehr von den Fragenden wenn die Anworten nicht ihren Interessen entsprechen.


    Aras gehören nun wirklich nicht in eine Wohnungshaltung (sie sind zu groß) und der Ärger mit den Nachbarn ist vorprogrammiert. Die Lautstärke ist enorm. Hat man bisher noch keine Aras schreien hören, kann man auch keine Vorstellung von der Lautstärke entwickeln.


    Amazonenpapageien sind wegen der Lautstärke auch zu Wandervögeln verkommen und zudem können sie während der Balz- und Brutzeit sehr aggressiv auf den Halter reagieren (Revierverteidigung). Von Amazonenpapageien ist mir bekannt, daß sie in ihrem Gefangenschaftsleben ca. 20 x wandern müssen (wegen Aggression und Lautstärke).


    Graupapageien sind zwar nicht ganz so stimmgewaltig wie Amazonenpapageien aber Aggressionen können auch sie zeigen.


    Ansonsten spricht mich Deine evtl. Unterbringung an (eigenes Zimmer mit Außenvoliere). Zwei Wandervögel finden dann vielleicht bei Dir ihre "Endstation"!


    Vielleicht könntest Du sofort ein Pärchen aufnehmen. Solltest Du aber selber vergesellschaften/verpaaren müssen, dann stünden wir Dir mit entsprechenden Tipps zur Verfügung. Man kann nämlich nicht einfach zwei Papageien zusammensetzen. Sie sind bei der Partnerwahl genau so wählerisch wie der Mensch.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • (...)
    Interessant finde ich auch die Agaporniden, hier besonders Pfirsichköpfchen. Erdbeerköpfchen kämen auch in Frage, die sollen wohl ruhiger sein? Kommen die überhaupt in Frage? Man wird ja vorsichtig :P


    Agaporniden sind wirklich kleine, niedliche Clowns! Ich selbst hatte mal 22 Rosenköpfchen und ich kann sie eigentlich empfehlen. Allerdings können auch sie etwas laut sein. Ein weiterer Vorteil: Sie werden längst nicht so alt wie Großpapageien. Hättest Du nicht die Möglichkeit, Dir mal Agaporniden anzusehen und anzuhören?


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Ja, ich denke das sollte sich machen lassen. Ich komme ja direkt aus dem Ruhrgebiet, da findet sich schon eine Gelegenheit. Nur vor dem Live anschauen (+ggf. verlieben) wollte ich halt fragen, ob die überhaupt in Frage kommen.

  • Fällt mir gerade so ein: Schau doch mal bei "youtube" rein. Dort ist mit Sicherheit die Stimmgewalt der einzelnen Arten zu hören.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Hallo Uniko,


    es freut mich wirklich, dass ich Dich tatsächlich richtig eingeschätzt habe.


    Prima, Deine Einstellung! :aok:


    Und leider, wie Heidrun bereits schrieb, eher selten...



    Agaporniden habe ich allerdings bewusst nicht erwähnt bei meiner kleinen Auswahl. :pfeifen:
    Ich selber habe u.a. wegen ihnen (also ihrer Lautstärke) Ärger mit den Nachbarn, und ich weiß von einigen anderen, denen es ebenfalls so erging und die sie deshalb z.T. sogar abgeben mussten.
    Vor allem die Rosenköpfchen sind sehr laut und vor allem schrill *klick* , aber auch Schwarzköpfchen.
    Etwas weniger laut -und auch angenehmer- tönen die Pfirsich-, Ruß- und insbesondere wohl Erdbeerköpfchen, aber als wirklich leise würde ich sie trotzdem nicht bezeichnen.
    ...wobei man ehrlicherweise sowieso sagen muss, dass eigentlich fast alle Papageien mal ihre "lauten 5 Minuten" haben können.


    Sperlingspapageien, die ich Dir eher empfehlen würde, werden vom Aussehen her übrigens oft mit den Agaporniden verwechselt, obwohl sie nicht nah verwandt sind... ;)
    Es sind ebenfalls liebenswerte und recht qirlige kleine Wesen, aber mit leiseren Stimmen.


    Definitiv ziemlich ruhig, hab ich mir sagen lassen, wären aber z.B. Bourke- oder Glanzsittiche, mit sehr angenehmen Lautäußerungen!
    Beide Arten sind ca. so groß wie Rosenköpfchen, allerdings von ihrem Verhalten her ganz anders, knabbern auch nicht so viel wie die Agas.



    Ich persönlich würde die Entscheidung auch ein bisschen -nee, eigentlich sogar hautsächlich :P - davon abhängig machen, welche Papageien -oder Sittiche (die ja auch zu den Papageien zählen) grade ein neues Zuhause suchen...
    Und diese würde ich dann checken, ob sie passen und ob ich ihren Bedürfnissen gerecht werden könnte...



    Schön, dass Du uns auf dem Laufenden hälst! :)

  • Zitat

    Agaporniden sind wirklich kleine, niedliche Clowns!


    Ja !!!!!! Ich schwanke bei denen immer noch zwischen " Kampfsturzbombern " und " fliegender Zuckerwatte " .


    Genau so schön wie sie sind , sind sie auch laut 8) .


    Ich hatte vor ca. 28 Jahren mit diesen angefangen . Es sind super Tiere , mit denen man sich schnell in Gefangenschaftshaltung anfreunden kann , ihren Lärm allerdings muss man ertragen können / sowie ihr Nagebedürfniss .



    Solch einen Agapornieden auf seine Seite zu ziehen bedarf es nicht viel . Meine beiden saßen früh morgens bereitwillig nach Entlassung aus dem Käfig auf der Türe vom Badezimmer , um dann am Waschbeckenrand zu landen um ein paar Wasserspritzer ab zu bekommen während ich mit Zähneputzen / Rasieren / Waschen usw. zugange war .


    Agas sind fliegende Kobolde ;)


    MFG Jens


  • Ich persönlich würde die Entscheidung auch ein bisschen -nee, eigentlich sogar hautsächlich :P - davon abhängig machen, welche Papageien -oder Sittiche (die ja auch zu den Papageien zählen) grade ein neues Zuhause suchen...
    Und diese würde ich dann checken, ob sie passen und ob ich ihren Bedürfnissen gerecht werden könnte...

    Stimmt, das wäre auch eine Herangehensweise. Ich habe mich schon ein wenig umgeschaut und hauptsächlich Agas zur Abgabe gefunden. Klar, die werden ja auch oft gehalten und dementsprechend oft abgegeben. Eine Bekannte aus dem Tierschutz hat mir jetzt vier Pfirsichköpfchen angeboten (sollen wohl von jemand abgegeben werden, die einen Hund aus dem Verein hat, aber alle Tiere wegen persönlicher Veränderungen wieder abgeben muss). Sollen zwei Pärchen sein, allerdings nicht DNA getestet. Das müsste vorher wohl unbedingt gemacht werden, oder?
    Ich würde da die Tage gerne mal hinfahren und mir die Piepmätze "live" anschauen und genau hinhören.. Auf was muss ich achten? Welcher Papierkram muss vorhanden sein (natürlich ohne Zuchtinteresse)? Sind Farben bei der Paarbildung egal? Es sind wohl zwei wildfarbene, eine gelbe und ein blau-weißer. Die beiden wildfarbenen sind wohl "zusammen" und die beiden bunten. Hätten die bunten lieber einen gleichfarbigen Partner, oder ist denen das egal? Ist es sinnvoll gleich mit zwei Paaren anzufangen? Ich fänd einen Schwarm ja schon spannend (ausserdem vom Gefühl her artgerechter).


    Bezüglich Lautstärke, die Wohnungen sind hier sehr gut schallisoliert. Die Cellistin unter mir höre ich nur im Sommer üben, wenn die Fenster offen stehen. Leider weiss man ja nie vorher, wie die Nachbarn auf die Piepmätze reagieren. Ich habe auch schon einige gefragt, denen wäre eine Vogelhaltung egal. Wir haben gerade einen jungen Mann ins Haus bekommen, der einen (Mini) Bullterrier hält, das Thema ist viel spannender :S Ein Kampfhund in unserem Haus! :fie: Vorurteile über Vorurteile :thumbdown: Da sind hübsche Vögelchen uninteressant, Wellis hört man ja auch nicht....

  • Hallo Uniko,


    ja, in der Tat, Agas werden leider wirklich sehr häufig abgegeben, oftmals eben deshalb, weil die Lautstärke unterschätzt wurde.
    Vor allem dieser schrille Ton ist nicht jedermann`s Sache... :doofy:


    Nun sind die Lautäußerungen von Pfirsichköpfchen, wie bereits geschrieben, zwar meinem Empfinden nach etwas angenehmer gegenüber denen der RK, aber...
    Es wäre halt sehr schade, wenn die Kleinen wegen der Nachbarn doch bald wieder auf die Reise gehen müssten. :S
    Dass Eure Wände gut isoliert sind, lässt ja ein wenig hoffen...


    Allerdings sitzen Agas auch liebend gerne draußen in der Sonne und wetteifern dort mit den einheimischen Vögeln und anderen Geräuschen, die sie hören, außerdem schimpfen sie wie die Rohrspatzen, wenn sie etwas Unbekanntes entdecken.  
    Das kann dann schon ziemlich laut werden, grade, wenn`s mehrere "Schreihälse" sind.


    Und auf dem Balkon nützt Eure Isolierung nix... :rolleyes:




    Du merkst, ich schwanke ziemlich hin und her...


    Auf der einen Seite würde ich`s den heimatsuchenden Pfirsichen von Herzen gönnen, so einen schönen Platz zu bekommen, wo sie auch nach draußen dürfen und zudem im Schwarm leben -denn selbstverständlich ist das für diese Tiere "artgerechter" und spannend zu beobachten-, auf der anderen Seite ist da aber dieser Risikofaktor der Lautstärke...


    Ich würde sagen..., hör Dir die Piepmätze erstmal an und dann sieht man weiter...



    Achso, noch zu Deinen Fragen...


    Wenn die Paare miteinander harmonieren, ist es völlig egal, welche Farbe der Partner hat.
    Auch eine DNA-Analyse halte ich in diesem Fall für unnötig.


    Und wenn sich die beiden Paare bereits kennen und angefreundet haben, fände ich es sogar schade, sie zu trennen.
    Grundsätzlich ist Schwarmhaltung gegenüber *nur* Paarhaltung sowieso immer vorzuziehen, außer bei wenigen diesbezüglich unverträglichen Vögeln, z.B. Plattschweifsittichen..


    Papiere benötigt man von Amts wegen keine.
    Ich würde aber auf einen Kauf- oder Übernahmevertrag bestehen, damit die Sache eindeutig ist.
    Oder vielleicht gibt es auch einen Schutzvertrag, in dem man verschiedene Dinge -z.B. ggf. eine Rückgabe- regeln kann.