Tierschutz oder Zucht, oder beides??

  • Hallöle,
    ich habe mir dazu auch schon meine Gedanken gemacht. Mir ging es darum Züchten um dem gewerblichen Papageienhandel zu unterlaufen. Ich erklär dazu mal mein Hirngespinst:
    Wenn ich züchten würde, die Nachkommen für den Nuller unter Auflagen abgeben. Nach dem Motto, den Vogel samt Partner bekommt ihr geschenkt, dafür habt ihr 3000 Euro für ne schöne Voliere übrig, sagt Bescheid wenn das Dingens steht und ihr bekommt dann die Papageien zu euren Volieren.
    Dann noch nen Schutzvertrag aufs Auge getackert und gut.
    Wenn ich das mit meinen Gelbköppen machen würde, bringt das herzlich wenig. Wenn sich dazu noch Mehrere anschließen würden, Jens mit deinen Aras, Sven mit seinen Grauen,......... sich ein großer Abgabekreis bilden würde, könnte man den Handel mit Papageien schlicht lahm legen. Wartum soll einer 2000 Euronen für ne Doppelgelbkopfamazone bezahlen wenn man die Tiere auch für nix bekommt? Das Geld dafür in eine vernünftige Voliere inverstiert, die sich eben nicht an den Mindestmaßen orientiert und geräumiger ist?
    Man müsste einen Kreis bilden, der riesig ist. Das ist eben das Problem. Aber wer würde da mitmachen? Der Markt ist riesig !!!
    Wäre es zu wuppen, so einen riesen Züchterkreis zu bilden, wäre der Papageienhandel in Deutschland tot, keinen müden Cent mehr mit Papageien zu verdienen. Es sind die immer höheren Preise, die den Handel immer interessanter machen und den Tieren die Existenz kostet. Daher wird meine Idee auch nix anderes bleiben als eine Theorie.
    Aber es wäre Zucht zum Tierschutz. Die Jungtiere werden unter vernünftigen Bedingungen nachgezogen, die Unterbingung des Nachwuchses ist unter Kontrolle, um Absatz müsste sich niemand kümmern, der Handel liegt brach. Papageienfabriken wie bei Heike M. mit samt ihren Auswüchsen wären grausame Vergangenheit.
    I have a dream,... sagte M.-L. King.
    Gruß Frank

  • Hallo Frank,
    Deine Idee finde ich super, aber leider wird sie wohl nicht in die Tat umzusetzen sein.
    Missbrauch scheint quasi vorprogrammiert, Sammler haben die Möglichkeit Geier en masse zu bekommen (kostet ja nix, und die abgebenden Züchter schauen einen auch nur vor den Kopf und nicht bis in den Keller). Weiterverkauf der Tiere ins Ausland ... "Was nix kostet ist auch nichts wert" ...


    Mir fällt spontan viel dazu ein, und niemals würde ich ein Tier verschenken.
    Mit einer guten Voliere alleine ist es noch nicht getan. Tierartbesuche etc kosten ein Vermögen, gute Nahrung ebenso ... Und wer schon nichtmals bereit ist den regulären Kaufpreis zahlen zu wollen oder zu können, der hat keinen Gedanken an solch ein Tier zu verschwenden.


    Tierschutz und Zucht schließen sich meiner Meinung nach nicht voneinander aus.
    Ein seriöser Züchter, der aus Liebe und zum Wohle der Rasse sorgfältig und akribisch züchtet, "opfert" seine ganze Freizeit - ja teils sein ganzes Leben für diese Tiere.
    Wenn man dann noch einer in Not geratenen Kreatur helfen kann, so wird doch sicher ein solch lobenswerter Züchter nicht nein sagen.

  • Hallo Frank,


    die Idee ist nicht schlecht, hat aber einen Haken:

    Zitat

    könnte man den Handel mit Papageien schlicht lahm legen.


    das mag vielleicht mit Arten klappen, die teurer als die Voliere sind. Die Volieren sind für die Arten ja nicht unterschiedlich teuer (gleiche Größe), aber die Geier schon: also warum soll ich 3000 Euronen für ne Voliere ausgeben, wenn die Tiere nur 800 Kosten (2 Graue, NB), ein Käfig für 200 mit dazu - da bin ich 2000 Euro unter deinem Preis.

  • Hallo Jens,



    Was heißt das. Kannst Du darüber reden ?


    zum jetzigen Zeitpunkt nur in einem ganz begrenzten Umfang. In ein paar Wochen sieht es hoffentlich anders aus. Mal abwarten.



    Zitat

    von Jens Hildebrandt
    Was ist eine begründete Not-handaufzucht ?


    Nun, begründbare Not-Handaufzuchten sind z. B. wenn a) ein Elternteil erkrankt oder stirbt, oder b) wenn ein Elternvogel/die Elternvögel ein nachhaltig aggressives Verhalten gegen Nestlinge und/oder Jungvögel zeigt/zeigen.



    Zitat

    von Jens Hildebrandt
    ---------wenn ich es drauf anleg, dann habe ich immer Notfälle !!! :thumbdown:


    Nein, das wäre nach neuen gesetzlichen Mindestanforderungen nicht mehr möglich.



    Zitat

    von Jens Hildebrandt
    Wer will das kontrolieren :huh: .


    Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mich nur insofern äußern, daß auch dafür Sorge getragen werden würde.



    Zitat

    von Jens Hildebrandt
    Zumal die Hz im Ausland aufgezogen werden-----------also hat man hier nicx verkehrtes gemacht.


    Dieses Problem würde (leider) bestehen bleiben. Doch der Kreis würde sich an dem Punkt der neuen Haltungsbedingungen schließen (Stichwort: Nachfrage : Angebot).


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Nachzuchttiere (an die Einhaltung von Bedingungen geknüpft) verschenken? Nein, Frank, das mag vielleicht im unmittelbaren "Mikromillieu" (zwischen guten Freundinnen/Freunden und/oder Bekannten) halbwegs kontrolliert praktizierbar sein, ist aber kein sinnvoller und methodisch tauglicher Ansatz zu (bitter notwendigen) grundlegenden Änderungen der Handels- und Haltungsstrukturen.


    Als (zu häufig) wenig kontrollierbar, wenig nachhaltig, wenig dauerhaft, oft überfordernd (sowie in toto wenig hilfreich) erweisen sich nicht eben selten auch die selbst in besser informierten (und grundsätzlich wohlmeinenden) Kreisen der Papageienhalter/innen-Szene mehr oder minder etablierten "Tausch-, Aufnahme- und Vermittlungseinrichtungen". Objektiv gesehen dienen derartige Einrichtungen (in meist bester Absicht und unwillentlich) bestenfalls als kaschierendes "Feigenblatt" (vor) einer Misere, die kein Herumpfuschen an Symptomen, sondern eine ursächliche "Behandlung" erfordert.


    Wenn verfügbare Regularien zu dürftig, zu uneinheitlich und zu wenig den tatsächlichen Gegebenheiten angepaßt sind/werden, entstand/entsteht folgerichtig ein Überarbeitungsbedarf mit der im Prinzip alternativlosen Zielvorgabe, die Zulässigkeit der Haltung und Zucht von Psittaziden zu "Hobbyzwecken" an restriktiv(er) gehandhabte (Vor)Bedingungen zu knüpfen.


    Auf nationaler Ebene ist dies nur durch die Etablierung rechtsverbindlicher und bundeseinheitlicher Standards (in diesem Fall: Mindestanforderungen) zu gewährleisten, die den Anforderungen an eine halbwegs artangepaßte Haltung Rechnung tragen. Abweichende (bundes)landsspezifische Verordnungen machen schon deshalb keinen Sinn, weil der "Papageienmarkt" weder Binnenabgrenzungen noch Ländergrenzen kennt. Daß auch derartige Regularien mit Schwachstellen (insbesondere bei den Ausführungs- und Kontrollorganen) behaftet sein werden, wird nicht bestritten. Trotzdem ist nach einer Karenzzeit (wie die Erfahrungen in Österreich zeigen) mit einer schrittweisen Verbesserung der Situation zu rechnen.


    Erkenn- und (aus ihrer Sicht) nachvollziehbar wenig Interesse an wie auch immer gearteten Einschränkungen (in) der Papageienhaltung zeigen diverse Sparten der Heimtierindustrie (bzw. deren Dachverbände) sowie Organisationen, welche in mehr oder minder starkem Ausmaß (und zur Rechtfertigung ihrer Existenz) auf den Fortbestand der Situation auf derzeitigem Level angewiesen sind. Als kleines (aber markantes) Beispiel sei die im Rahmen der Anhörung zur Novellierung des österreichischen Tierschutzrechts von den Züchterorganisationen gewünschte Ausweitung der Gründe für legale Handaufzuchten auf "Störungen durch Straßenverkehr, Feuerwerke u. ä." erwähnt.


    Es ist eigentlich in den allermeisten Fällen nicht schwer zu durchschauen, daß (und warum) sich (mit Abstufungen) der kommerzielle Sektor und Tier- und Artenschutzinteressen meist diametral entgegenstehen. Finanzielle und lobbyistische Möglichkeiten (nebst wirtschaft-politischen Verbindungen) und ausgeklügelte Werbestrategien waren und sind ernstzunehmende Faktoren, die um Objektivierung bemühten "Anpassungen" im Wege stehen. Diese (durchaus marktüblichen) Mechanismen sind auch (jedenfalls für aufmerksame Beobachter/innen) nicht durch gelegentliche Spenden an "Artenschutzprojekte" kaschierbar.


    Womit ich (wieder einmal) bei Nachzuchten im Rahmen von "Artenschutz-" bzw. "Arterhaltungsprojekten" angelangt wäre. Eines der "prominentesten" Projekte ist wohl das Zuchtprojekt zum "Erhalt des Spixara". Es sind zwar (mit immensem finanziellem und logistischem Aufwand) mittlerweile einige Nachzuchten gelungen; allerdings dürfte selbst dieses (wie einige andere) Projekt/e in erster Linie einen hochwillkommenen "PR-Effekt" zeitigen. Die geringe Anzahl der in menschlicher Abhut befindlichen Tiere verunmöglicht die eigentlich notwendige genetische Diversität. Zudem sind die "Erfolge" (gemessen am Aufwand) bei objektiver Betrachtung sehr bescheiden. Die "Reproduktionstechnik" bewegt sich trotz gegenteiliger Beteuerungen (so ein absoluter Kenner der Materie) am unteren Limit.


    Wieder zurück zur sich mehr und mehr kommerzialisierenden (und nach neuen Marktlücken suchenden) "Papageienszene": Handaufzuchten erleben (schon seit einigen Jahren) einen regelrechten Boom; "Papageien-Verhaltens-Therapeuten/Therapeutinnen" offerieren ihre kostenpflichtigen Telefondienstleistungen und Hausbesuche; "Freiflugkünstler/innen" bieten Trainingsseminare an und lassen so manchen Gefiederten in die Lüfte steigen; viele Wartezimmer von Tierarztpraxen sind mit Plakaten diverser Futtermittelhersteller zugepflastert, vom bunten (garantiert papageienunschädlichen) Schnuller bis zu Acryl- und sonstigen niedlichen Spielzeugen - die ganze Palette ist in zahlreichen Shops zu haben; Hybriden und Farbmutanten kommen mit "Preisaufschlag" (nicht - mehr - nur bei den "Kleinen" und vorwiegend in den USA, sondern zunehmend auch hierzulande) von der quietschgelben Venezuelaamazone bis hin zum Harlekin-Ara mehr und mehr in Mode; Sendungen wie beispielsweise "Wildes Wohnzimmer" verstärken (trotz gegenteiliger Beteuerungen und einigen "Alibi-Sätzchen" im Nachspann) den Wunsch nach exotischen Hausgenossen; zur Behebung (fehl)haltungsbedingter Schäden stehen schließlich vogelkundige Tierärzte/Tierärztinnen sowie die guten und manchmal weniger guten - dafür aber kostenlosen - Ratschläge von "Hobbytierärztinnen/Tierärzten" in zahlreichen Internetforen zur Verfügung - und trotz dieser "Möglichkeiten" und "Angebote" kann man täglich in Internetplattformen (Anmerkung: das ist nur die vielzitierte Spitze des Eisbergs) fast inflationär die diversesten Krankheitsverläufe (manchmal bis hin zum Exitus) verfolgen; seltsam nur: Wissen über die (so weit überhaupt bekannt) tatsächlichen biologischen Bedürfnisse der jeweiligen Arten und ein daraus evtl. resultierendes Erkennen der Schwierigkeit (bzw. manchmal sogar Unmöglichkeit) des Verfügbarmachens halbwegs artangemessener Haltungssysteme wird weit weniger nachgefragt und (so mein Eindruck) vielfach gar als lästig, unnütz oder (zu)"theorielastig" empfunden. Auffangstationen unterschiedlichster Qualität "kommen und gehen" - die Vögel bleiben (mal dort, mal anderswo ... manchmal im Wortsinn "auf der Strecke"). (Ironie an) Ja - Papageienhaltung ist wirklich ein schönes und sinnvolles Hobby. Es DARF und MUSS sich NICHTS ändern! (Ironie aus)


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Hallo,

    ich hoffe mal, dass eine neue Verordnung mit wesentlich mehr Augenmaß und weniger Überreglementierung abgefasst wird, als dieser seinerzeit in den Vogelforen diskutierte Entwurf , von dem jemand sinngemäß sagte, er diene weniger der Verbesserung der Situation der Papageien als der Erschwerung für den Halter (was keineswegs auf das Gleiche hinausläuft, wie es auf den ersten Blick scheinen mag).


    Über eins muss man sich im Klaren sein: Menschen wollen Papageien halten, daran lässt sich nichts ändern. Papageien sind übrigens alle Psittaziden, vom Wellensittich bis zum Hyazinthara (wird von manchen Großpapageienhaltern gern vergessen). Würde man die Papageienhaltung verbieten oder so stark erschweren, dass sie für den durchschnittlich situierten Menschen unmöglich wird, würden die Leute morgen wahrscheinlich Hornvögel oder Kookaburras im Wohnzimmer haben.


    Verbindliche Mindestanforderungen - ja sicher, die sind längst überfällig. Aber sie sind keinerlei Garantie für eine gute Haltung der Tiere! Niemand kann kontrollieren, ob der Papagei mal eben eins mit der Zeitung kriegt, weil er "böse" war, oder ob das Vogelzimmer mal eben abgedunkelt wird, damit sie still sind und nicht den Mittagsschlaf stören.


    Tierschutzfälle wird es immer geben, und man darf einfach nicht den Fehler machen und sich aus den bekannt gewordenen, womöglich in Foren hochgespielten, schlimmen Fällen ein Gesamtbild zimmern (Frank weiß das aus aktuellem Anlass, gelle? ;) ). Damit wird man m.E. der Papageienszene genauso wenig gerecht wie wenn man diese Fälle unter den Tisch kehrt. Es kommt auch niemand auf den Gedanken, die Hundehaltung unmöglich machen zu wollen, weil am Baum festgebundene Hunde halb oder ganz verhungert aufgefunden werden, weil Hunde bei glühender Hitze im Auto ersticken, usw.


    Rund um die Papageien existiert eine kommerzielle Szene.
    Das ist nicht neu. Liebe kuschelige junge Papageien wurden vor 15 Jahren schon per Anzeige in der Tageszeitung angeboten, und die Züchterin meiner Grauen hat damals schon allerlei mögliche Schiebereien mit den Tieren angedeutet. Heute wird sowas nur bekannter, dank Internet. Wo irgendwie Geld zu machen ist, finden sich auch Leute, die es machen.


    Papageienberater - ein Beruf, der offensichtlich notwenig geworden ist. Warum? Vielleicht weil die Tiere heute anders, mit mehr Freiheit, gehalten werden als früher, wo der Papagei ganz selbstverständlich gestutzt war, im 50-cm-Rundkäfig oder angekettet auf einem T-Stand saß (der konnte nix kaputt machen). Halter wollen mit ihren Papageien gut zusammenleben (klar, unter "gut" versteht jeder etwas anderes) und suchen nach Rat, wie das zu bewerkstelligen ist. Das ist allemal besser als einen schreienden Vogel wegzusperren oder den beißenden Vogel nie mehr aus der Zimmervoliere rauszulassen.


    Was m.E. zusätzlich zu einer Verordnung, die die grundlegenden Fragen der Papageienhaltung regelt, notwendig wäre, - und nun kommt wieder mein aus gewissen Kreisen mit Spott belegter Vorschlag - ist ein Sachkundenachweis als Voraussetzung für die Papageienhaltung. Der BNA schreibt auf seiner Webseite:
    "Sachkunde für den Privaten Tierhalter und Züchter
    In Kürze finden Sie hier eine umfangreiche Darstellung über die Sachkunde für den privaten Tierhalter und Züchter (i. S. des § 2 TierSchG) sowie den gewerbsmässigen Tierzüchter (i. S. des § 11 TierSchG)."
    aber irgendwie kommen die damit auch nicht zu Potte, das steht da schon ewig lange so.

  • dagmar, du hast recht.


    bei mir wird oft gefragt, was und wie man einen vogel hält. mein mann und ich versuchen aufzuklären und das manchmal über stunden, aber weiß ich ob es hilft :?: bin ich immer vor ort :?:


    ich hatte mal eine freundin die hatte papageien, wellis, graue, amazonen, kakadus, und als letztes zwei aras. sie hatte die vögel alle nach einander und gab sie nach einem jahr wieder ab. ich habe mich dann zurück gezogen. mir wollte sie die tiere nicht verkaufen, warum weiß ich bis heute nicht. sie wußte das papageien krach und dreck machen und das man sich drum kümmern muß. sie sagte bei jedem tier immer "das war immer mein traum so einen vogel zu besitzen". ist das noch normal :?: bei dieser familie bleibt kein tier länger als 1-2 jahre. da kann kein züchter was ändern und auch kein gesetz. jetzt haben die leute einen hund, der überhaupt nicht hört. ich bin mal gespannt ob er auch nach einem jahr wieder weg ist. solche leute dürften keine tiere mehr bekommen. aber wie soll man das alles kotrolieren :?: gesetzlich wäre so was doch viel zu aufwendig. bei uns im dorf, z.b. laufen die hunde von den bauern alle frei rum und das ordnungsamt macht nichts dagegen. ich kann mit meinem hund nicht durchs dorf gehen, weil aus den bauernhöfen die hunde raus gesürmt kommen und auch beisen. fast keiner hält sich an der hundeverodnung. und so wäre es auch bei dem gesetz was ihr haben wollt.

    Ein Leben ohne Hoffnung ist wie ein Vogel ohne Schwingen.

  • Hallo Dagmar ;



    Zitat

    ich hoffe mal, dass eine neue Verordnung mit wesentlich mehr Augenmaß und weniger Überreglementierung abgefasst wird, als dieser seinerzeit in den Vogelforen diskutierte Entwurf , von dem jemand sinngemäß sagte, er diene weniger der Verbesserung der Situation der Papageien als der Erschwerung für den Halter (was keineswegs auf das Gleiche hinausläuft, wie es auf den ersten Blick scheinen mag).



    Ich denke schon das eine entsprechende Größenordnung der Einstellung den Tieren schon Vorteile bildet .Wer dann eben nicht über die Mindestanforderungen verfügt, die ja eigentlich im Interesse des Tieres gedacht sind ; der sollte sich dann einen solchen Pieper nicht halten. Du selber kennst diese Argumente : mein Ara ist nur zum schlafen in seinen Käfig ( 1,5x irgentwas ), aber ansonsten is er den ganzen Tag draussen. Dagmar, ganz ehrlich-------------das glaub ich nich so wirklich.




    Zitat

    Über eins muss man sich im Klaren sein: Menschen wollen Papageien halten, daran lässt sich nichts ändern. Papageien sind übrigens alle Psittaziden, vom Wellensittich bis zum Hyazinthara (wird von manchen Großpapageienhaltern gern vergessen).


    Da gebe ich Dir Recht, und es beißt sich auch die Maus keinen Faden ab das es jemals anders kommen wird--------------nur, man sollte dann schon im Sinne der Gefiederten denken-------------und eine größere Einstellungsmöglichkeit wäre dem ganzennicht abträglich.



    Zitat

    Was m.E. zusätzlich zu einer Verordnung, die die grundlegenden Fragen der Papageienhaltung regelt, notwendig wäre, - und nun kommt wieder mein aus gewissen Kreisen mit Spott belegter Vorschlag - ist ein Sachkundenachweis als Voraussetzung für die Papageienhaltung. Der BNA schreibt auf seiner Webseite:
    "Sachkunde für den Privaten Tierhalter und Züchter



    Jo, aber da bin ich auch noch nicht ganz durchgestiegen. In einigen Bundesländern braucht man eine solche um Anhang A Tiere halten zu können-----------bei uns in Meck-Pomm is das Wurscht.


    @ Heidrun : zu den Spixis; Fast so ähnlich schilderte es Dr. Sven Hammer


    MFG Jens

  • Hallo Jens,

    Ich denke schon das eine entsprechende Größenordnung der Einstellung den Tieren schon Vorteile bildet .Wer dann eben nicht über die Mindestanforderungen verfügt, die ja eigentlich im Interesse des Tieres gedacht sind ; der sollte sich dann einen solchen Pieper nicht halten. Du selber kennst diese Argumente : mein Ara ist nur zum schlafen in seinen Käfig ( 1,5x irgentwas ), aber ansonsten is er den ganzen Tag draussen. Dagmar, ganz ehrlich-------------das glaub ich nich so wirklich.

    Ja sicher müssen Mindestgrößen für die Unterbringung geregelt sein, aber nicht sowas wie 2,20 x 1,50 m und wenn du 2,10 x 1,80 baust, wird das Ding nicht abgenommen. Nicht dass man beim Bau womöglich einen geeichten Zollstock braucht. In dem Entwurf waren leider zahlreiche Überreglementierungen enthalten, die geeignet sind, jegliche zukünftige Entwicklung auf dem Zubehörsektor, jegliche Eigeninitiative und Kreativität zu blockieren.

  • Hi Dagmar ;



    Zitat

    Ja sicher müssen Mindestgrößen für die Unterbringung geregelt sein, aber nicht sowas wie 2,20 x 1,50 m und wenn du 2,10 x 1,80 baust, wird das Ding nicht abgenommen. Nicht dass man beim Bau womöglich einen geeichten Zollstock braucht. In dem Entwurf waren leider zahlreiche Überreglementierungen enthalten, die geeignet sind, jegliche zukünftige Entwicklung auf dem Zubehörsektor, jegliche Eigeninitiative und Kreativität zu blockieren.


    Ja Dagmar, wo sollte man hier anfangen ? Bei den fertigen Rollen die es bis jetzt in 0,5/ 1,0 / oder 2 meter giebt ? Ich denke ganz einfach mal die Industrie wird entsprechend reagieren-------------und wenn nicht, nunja , dann hat man eben n halben quadradmeter verschnitt vom Draht------------bringt einen das jetzt um ? Hätte man gesagt 3,00x 4,00 x4,00 hätte es ebenso Argumente geben können wie ;das ist viel zu groß, ich muß mir zusätzlich noch ne Leiter kaufen( letzteres war ein Scherz ) ---------------aber so in die Richtung würde es doch gehen. Allen wird man es nie recht machen können. Nimm den Bußgeldkatalog :thumbsup: .


    MFG Jens

  • und wie soll das alles kontrolieren :?: :?:


    es wird jetzt noch nicht mal richtig konroliert. mein mann ich war mal in einem verein wo manche züchter in keller gezüchtet haben. massen an wellis und die papageien haben, zum glück nicht gezogen. ich hätte mich geschämt, wenn ich einem züchter oder privat leuten so etwas gezeigt hätte. der amtstierarzt der kurz danach bei ihm war, fand das alles ok. ich habe bei meiner zuchtprüfung strenge auflagen bekommen, was ich auch gut fand. damals htten wir nur ein paar wellis und ein und ein paar rosellas. wir haben 2 jahre später von dennen noch mal besuch bekommen um zu gucken ob alles ok ist und das war es dann auch. hier bei uns haben die AT so viel arbeit, daß sie nicht alles kontrolieren können. die müßten dann auch, nach eueren vorstellungen , auch privat-haushalte kotrolieren und das wäre unmöglich. es gibt auch papageien die garnicht erst angemeldet werden.

    Ein Leben ohne Hoffnung ist wie ein Vogel ohne Schwingen.

  • und wie soll das alles kontrolieren :?: :?:


    es wird jetzt noch nicht mal richtig konroliert. mein mann ich war mal in einem verein wo manche züchter in keller gezüchtet haben. massen an wellis und die papageien haben, zum glück nicht gezogen. ich hätte mich geschämt, wenn ich einem züchter oder privat leuten so etwas gezeigt hätte. der amtstierarzt der kurz danach bei ihm war, fand das alles ok. ich habe bei meiner zuchtprüfung strenge auflagen bekommen, was ich auch gut fand. damals htten wir nur ein paar wellis und ein und ein paar rosellas. wir haben 2 jahre später von dennen noch mal besuch bekommen um zu gucken ob alles ok ist und das war es dann auch. hier bei uns haben die AT so viel arbeit, daß sie nicht alles kontrolieren können. die müßten dann auch, nach eueren vorstellungen , auch privat-haushalte kotrolieren und das wäre unmöglich. es gibt auch papageien die garnicht erst angemeldet werden.


    Und was soll uns das vermitteln? Weil nach wie vor gegen Gesetze verstoßen wird, brauchen wir zukünftig keine Gesetze mehr?


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • ich wollte damit nur klar machen das es sehr, sehr schwer ist noch schärfere gesetze zu machen und die zu konrolieren. gesetze brauchen wir immer, aber wer soll das kontrolieren??? kannst du mir das bitte mal verraten :!: . die AT schafen es jetzt noch nicht einmal.

    Ein Leben ohne Hoffnung ist wie ein Vogel ohne Schwingen.

  • naja, so wie alle anderen Gesetze auch kontrolliert werden.
    Wo kein Kläger da kein Richter.


    Und zum Thema Amtstierärzte. Wann greifen diese denn ein? Wie schlecht
    muss es einem Vogel gehen bevor was passiert?

  • dennoch bin ich der Meinung das man das man gesetzlich was tun sollte.
    Nur sollten Leute das regeln die etwas davon verstehen.
    Nicht wie unsere schöne Hundeverordnung, wer diese wohl *entworfen* hat.

  • Hallöle,
    mir ist völlig klar, daß meine Idee so ne Mischung aus Wunschdenken und Traumtänzerei ist, die Umsetzung so nicht möglich ist. Ich bin ja auch wie Heidrun der Meinung, daß die jetzigen Anforderungen und Gesetze zum Schutz der Tiere längst der Überarbeitung bedürfen.
    Ich kann aber auch die Bedenken und Befürchtungen Vieler verstehen, die da Fragen,- Und was kommt dann?
    Es ist nichts Neues in good old Germany, daß neue Gesetze oder Verordnungen am Ziel vorbei schießen, den Kern überhaupt nicht erfassen. Es gab ja auch schon einige Reformen, die alles nur noch schlimmer machten.
    Im speziellen Fall, die Neuregelung der Mindestanforderungen für die Papageienhaltung, bin ich auf jeden Fall der Meinung, daß in der bisherigen Form so Einiges im Argen liegt. Für mich sind die Mindestanforderungen, vor allem was die Mindestgröße anbelangt noch zu winzig.
    Gruppenhaltung ist löblicher Weise vorzusehen, aber es gibt keine Vorschläge wie eine Gruppenhaltung für dies verschiedenen Papageien sinnvoller Weise aussehen muss. Ein großer Raum, eine große Voliere, mit welchen Dimensionen auch immer, viele Papageien (selbst wenn artgleich) rein und fertig ist die Gruppe. Das funkt nicht, bringt sogar nur Stress und Ärger.
    Aber so wird das meist praktiziert, so ist die gängige Praxis. Und das ist Mist, selbst wenn genügend Platz da sein sollte. Und meine Vorstellung von genügend Platz ist ne ganz Andere.
    Zum Einen sollte den Vögeln die Möglichkeit zur Vervielfältigung gegeben werden, was ja auch im berechtigten und natürlichem Interesse der Tiere liegt, zum Anderen stellt sich die Frage wohin mit den Nachkommen.
    Ich bin auch der Meinung, so lange Papageien nicht vernünftig gehalten werden, bestehende Gesetze und Verordnungen nicht eingehalten werden, meist nicht mal bei den Haltern bekannt sind (nicht mal daß Papageien meldepflichtig sind), so lange braucht man sich keine Gedanken um Zucht zu machen.
    Lieber erst mal um die vernünftige Haltung und Unterbringung der bestehenden Flut von Papageien sorgen, dann vielleicht über Zucht nachdenken. Step by step, wie der Lateiner sagt. Irgendwie muss der bestehende Kreislauf von Nachzuchten und daraus resultierenden Missbräuchen an lebenden Tieren ja mal unterbrochen werden. Oder denke ich da zu verkehrt?
    Liebe Grüße,
    Frank

  • es wird immer oft von den Mindestanforderungen für die Papageienhaltung gesprochen.
    Diese sind aber gesetzlich nicht verankert. Dazu kommt noch das Otto Normal 08/15 Papageienhalter
    noch nie davon gehört hat. Was denkt ihr,wieviele Papageien werden noch einzeln gehalten???
    70 % oder 80%. Wie gross sind die Käfige im Durchschnitt?


    Sicher muss ein Gesetz her. Aber sollte nicht vererst mal versucht werden die Inhalte aus dem alten
    Gutachten durchzubekommen? Dann wäre doch schon vielen Papageien geholfen.

  • Wenige Auszüge aus einem Referat von Dr. Norbert Kummerfeld, Tierärztliche Hochschule Hannover, erschienen in: Amtstierärztlicher Dienst 14, 2007, S. 253 - 258:


    "Die Haltung von Papageienvögeln - Anforderungen und Wirklichkeit


    "(...) Für die Käfigvögel im Wohnzimmer dagegen hat sich wie die dargestellten klinischen Beispiele offenbaren nach wie vor fast nichts geändert - es wird allerdings zunehmend von einigen Vogelfreunden wenigstens eine Paarhaltung angestrebt. (...)"


    "(...) Deutlich ist jedoch zu erkennen, dass zur Befriedigung der artgemäßen Bedürfnisse von Papageien und Sittichen nicht allein die im Gutachten festgelegten "minimalen" Volieren-/Käfigabmessungen dienen können. Die Ansprüche an die Haltung von Psittaciden im Sinne des Tierschutzgesetzes gehen weit über die bloßen Maßangaben des Gutachtens hinaus. (...)"


    "(...) Die tatsächliche Situation (Wirklichkeit) der Haltung von Papageien und Sittichen und die im Tierschutzgesetz formulierten Anforderungen für die Vögel und an deren Besitzer liegen immer noch weit auseinander. Diese Diskrepanz zwischen gesetzlichen Forderungen und der Realität besteht sowohl bei den privat gehaltenen Stubenvögeln als auch oft bei Psittaciden in Volieren. Die Situation hat sich seit 1990/1995 gemessen an den in der tierärztlichen Klinik zu findenden Fällen nur unwesentlich verbessert. Unwissenheit (und Uneinsichtigkeit) auf der Seite der kaum organisierten Vogelliebhaber und merkantile Strategien mancher kommerzieller Papageienhalter lassen bisher eine tierschutzgerechte Haltung von Papageien und Sittichen in vielen Fällen scheitern. (...)"


    "(...) Die Vernachlässigung der Papageien und Sittiche aufgrund unzureichender Pflege mit deutlich sichtbaren äußeren Schäden erscheint angesichts der durch die Tierhalter besonders betonten "Tierliebe" erstaunlich. Sie ist mit Wahrscheinlichkeit auch häufiger fahrlässig als vorsätzlich - aber eben nicht selten und für die betroffenen Vögel dann oft dramatisch. (...)"


    "(...) Die Fälle aus der Klinik und der derzeitig nach dem Gutachten über Papageienhaltung auch amtlich genehmigten Volierenhaltungen von Papageien und Sittichen zeigen, dass die im Tierschutzgesetz § 2 geforderten Vorstellungen als Anspruch und die vorgefundene Wirklichkeit noch (immer) weit auseinander liegen. Eine Annäherung mag sich in Zukunft ergeben, wenn neben objektiven Schäden und Schmerzen gleichberechtigt das Leiden (u.a. als eine Unterdrückung von essentiellen Bedürfnissen, Apathie als Leiden) einen festen Platz in der Beurteilung der Tierhaltungen erhält (6,8 ). Es darf keinen Zweifel daran geben, dass Psittaciden ausgeprägte soziale und kognitive Bedürfnisse haben und Menschen in diesem System nur eine Außenseiterrolle zufällt. (...)"


    "(...) Ein Anstechen der gelegten Eier in einem vollständigen Gelege kann eine praktikable Methode der Familienplanung sein, die wenigstens einen wichtigen Anteil des Sexualverhaltens ermöglicht (...)"



    Helmut Brücher, Deutscher Naturschutzring e. V. im Differenzprotokoll zu dem Gutachten "Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien" vom 10. Januar 1995:


    "Die Käfig- und Volierenmaße sind insgesamt zu klein."


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Hi Edith ;


    Vieleicht wäre es sinnvoll einges hier abzutrennen und ein neues Thema aufzumachen, was da heißen könnte : Mindestanforderungen------------aber, es ist Dein Thema-------------entscheide Du.


    @ Heidrun:es ist mit sicherheit vieles am argen was die Haltung / Ernährung und auch vorstellung über die Pieper angeht, aber genau dafür sollte dieses Forum dienen ( helfend ).


    Ich denke die von Dir im obigen Beitrag eingestellten Zeilen , das sind und werden nie Loide sein die Tiere nahziehen werden------------------solche haben eigentlich genug mit ihrem eigenen Vogel zu tun-------------die Probleme daraus sind allseits bekannt. An den großen "Fabriken" wird man wenig ändern können---------------hier steht eine ganz bestimmte Lobby dahinter--------------daran wirst Du , ich und auch niemand anders derzeit etwas ändern können !


    ZUm Eieranstechen/ abkochen------------------hab ich auch schon versucht---------------der Vogel bemerkt nach 30 Tagen meist den Schwindel-------------und dann wird nachgelegt. Mann kann sich dann aussuchen ob man der Henne überhilft ( ständiges Nachlegen ) ----------oder machen läßt.Ich hatte da schon eigentlich alles versucht was mir so eingefallen ist ( Futter " dünner" gemacht, Plastikeier/ Giebseier---------------ich hab dies nicht in den Griff bekommen.



    MFG Jens