WOLLEN Papageien mit uns kommunizieren?

  • Hallo Ihr Lieben!
    Was mir aufgefallen ist:
    Mogli lebt ja in einem Minischwarm mit Tara und Dino.
    Aber wann immer ich auftauche oder er mich sieht, fängt er an zu quatschen. :D
    Ohne Punkt und Komma, das ganze Repertoire!
    Ich bestreite nicht, dass mir das gefällt. :rolleyes:
    Auch wenn das egoistisch ist. :S
    Aber warum macht er das??
    Reichen ihm seine Artgenossen nicht?
    Langweilt er sich?
    Wenn er in der AV ist, schreit oder krächzt er .... bis ich auftauche!
    Dann folgt wieder das oben Geschriebene!


    Liebe Grüße
    Hazel

  • Das ist ne gute Frage.
    Na ich denke in erster Linie hat er schonmal gut trainiert :D:D
    Er macht es damit du kommst.
    Aber ich denke dasda die Wortwahl willkürlich ist.
    Weil er die Bedeutung von dem was er da erzählt ja nicht kennt.
    Bei mir ist das verhalten Ähnlich .
    Ich kann es eigentlich nicht in Worte fassen.
    Vielleicht machen sie das auch aus einer Laune heraus oder Langeweile,oder weil sie Futter möchten.
    Oder weil wir ihr "geschreihe " nicht richtig deuten können.
    Evtl. ist dann der einzige weg das erzählen um an uns heran zu kommen oder sonst was.
    Naja wir wissen halt nicht genug über das natürliche Verhalten ,Sprache, gesten,Mimik.
    Wie sagt Heidrun immer :Man müsst einen Tag Dr. Dolittle sein.

    Seinem Freunde soll ein Freund man sein, und des Freundes Freund auch, doch nehmen soll man sich nie zum Freund seines Feindes Feind.
    Die Edda , Skaldenpoetik von Snorre Sturlason

  • Hallo Hazel,


    vielleicht spult Mogli einfach nur ein gewohntes und für ihn abwechslungsreiches Ritual ab.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Viele Papageien wollen das man sich mit ihnen beschäftigt und spielt, das bringt Abwechslung. Wenn du mit ihnen sprichst ahmen sie gerne die Geräusche nach, sie lernen auch auf bestimmte Situationen mit bestimmten Wörtern oder Sätzen zu reagieren. Die Gefahr dabei ist eher das sich Papageien schnell daran gewöhnen beschäftigt zu werden und fordern das dann manchmal lautstark ein. :rolleyes:

  • Papageien sind ja sehr soziale Wesen, wie wir wissen, und als solche leben sie in Gemeinschaft, im Schwarm, und interagieren und kommunizieren miteinander.
    Und da wir Menschen mehr oder weniger zu dieser Gemeinschaft dazu gehören, spielen und "quatschen" sie eben auch mit uns.


    Daraus nun aber zu schließen, die Artgenossen reichen wohl nicht, so weit würde ich auf keinen Fall gehen.
    Es ist eher eine Sache der Gewohnheit.
    HZ und/oder Papageien, die lange Zeit allein gehalten wurden, sind es nunmal gewohnt, Menschen um sich zu haben -und oftmals nur Menschen :S -, es gehört für sie einfach dazu.
    Und für etliche scheint das auch dann so zu bleiben, wenn sie bereits seit längerer Zeit endlich Artgenossen dazu gesellt bekamen.
    Hier kommt es sehr auf das Verhalten des Menschen an, inwieweit dies zumindest immer weniger wird, und sie immer besser auf menschliche Gesellschaft verzichten können.


    Als schöne Abwechslung jedoch -why not?!
    Dagegen ist auf keinen Fall etwas einzuwenden, im Gegenteil.


    Meine Meinung...

  • Hallo


    Zitat

    Aber wann immer ich auftauche oder er mich sieht, fängt er an zu quatschen.
    Ohne Punkt und Komma, das ganze Repertoire!


    papas sind ja wie wir alle wissen sehr schlaue tiere und auch sehr anpassungsfähig und ein sprichwort heisst auch gelehrnt ist gelehrnt :)
    in einen solchen fall spricht es dafür, dass der geier in menschenhand aufgewachsen ist und mehr oder weniger durch diesen geprägt wurde.
    ich vergleiche es mal mit uns ......... ein mensch wandert irgend wann aus und erlehrnt selbstverständlich die sprache der leute wo er zukünftig lebt ...........
    kehrt er nach jahren wieder zurück, hat er viel von der sprache verlehrnt ( weil er sie ja nicht mehr anwenden konnte )........... dann kommt aber das ehemals erlehrnte wieder sehr schnell zurück und damit auch die verhaltensweisen ................


    Zitat

    Aber ich denke dasda die Wortwahl willkürlich ist.


    das ist durchaus nicht so papageien setzen erlehrnte wörter oder sätze durchaus situationsbedingt ein, wenn dies nicht so währe müssten ja auch sämmtliche warnrufe oder auch balzrufe usw auch rein willkührlich sein..........

  • Die Gefahr dabei ist eher das sich Papageien schnell daran gewöhnen beschäftigt zu werden und fordern das dann manchmal lautstark ein. :rolleyes:

    :)


    Mogli spricht immer, wenn Mensch in seiner Nähe ist.
    Wobei das nicht auf meine Person beschränkt ist.
    Selbst wenn Touris aus ca. 10 Meter Entfernung von seiner AV "Hallo" rufen, reagiert er.


    Ist Mensch wieder weg, hört er auf zu sprechen.
    Da wird nichts eingefordert. Jedenfalls noch nicht. ;)


    Eine Ausnahme gibt es allerdings.
    Wenn er in der AV alleine in der Sonne sitzt, kommt es auch vor, dass er alles quasselt, was er drauf hat.


    Ansonsten papageiisch von leisem "Glucksen" bis lautem Schreien.
    Ich liebe diese Töne, bis auf das ganz laute Schreien, was zum Glück selten vorkommt.
    Er schreit eigentlich nur, wenn er in die AV will .... und wenn er dann endlich draußen ist.


    Liebe Grüße
    Hazel

  • .... unsere Bedeutung für sie ist rein pragmatischer Natur.

    Ja, so ist es!
    Und ich wünschte es wäre anders!
    SIE hätten es verdient.
    Aber was soll's?
    Sie sind nunmal in Gefangenhaft geboren und auf uns angewiesen.
    Erstaunlich und immer wieder bewundernswert, wie sie damit klar kommen!


    Liebe Grüße
    Hazel

  • Ach ja, eins noch.


    Mogli ist zwar in Menschenhand aufgewachsen, eine HZ, war aber nie Einzelvogel.


    Liebe Grüße
    Hazel


    Eben, Hazel, weil er von Anfang an Beides hatte, sowohl Menschengesellschaft als auch die von Artgenossen -seine Schwester, gell?!-, glaube ich, dass er es einfach so gewohnt ist, mal mit seinen Kumpels "papageiisch" zu quasseln, aber auch gerne mal mit den Menschen in deren Sprache.


    Wenn Du einen Hund hättest -haste, glaub ich, nicht, oder?!-, würde er zwischendurch wohl auch bellen, einfach aus Jux und Dollerei und weil es `ne nette Abwechslung ist für diese kontaktfreudigen Wesen.


    Alles jedenfalls im grünen Bereich! :thumbsup:



    Schlimm finde ich aber, wenn ein Papagei gleich gar keine andere Möglichkeit hat, als sich einen Menschen als (Kommunikations)Partner zu nehmen, um nicht vollends zu vereinsamen.
    Von daher verstehe ich schon, dass viele das Sprechen für eine Verhaltensstörung halten.
    Aber man muss das im Kontext sehen, es kann eine sein, muss es aber nicht, wenn die Haltung entsprechend ist mit mindestens einem Artgenossen.

  • Zitat

    Wenn Du einen Hund hättest -haste, glaub ich, nicht, oder?!-, würde er
    zwischendurch wohl auch bellen, einfach aus Jux und Dollerei und weil es
    `ne nette Abwechslung ist für diese kontaktfreudigen Wesen.

    Habe ich ...... ein ehemaliges Fundtier aus einer französischen Tötungsstation!
    Und er versteht zu kommunizieren, wenn er meint es wäre Fressenszeit. :D


    Aber eben nur dann, anders als Mogli.


    Du wirst schon Recht haben!
    In gewisser Weise sind meine Papageien "zweisprachig" aufgewachsen.
    Das wird es wohl sein .... und spricht für ihre Intelligenz. ^^


    Liebe Grüße
    Hazel

  • Hihi, Hazel, letzte Nacht, kurz vorm Einschlafen, hatte ich auf einmal ein Bild von Salzwiesen vor dem inneren Auge, riesige Flächen, auf denen ein Hund rennt und rennt und rennt und sein Frauchen sich so sehr darüber freut, dass er das hier kann und darf. :D


    Na klar hast Du `n Hund, hast doch schon mehrmals von ihm erzählt!!!
    Da stand ich gestern ja schwer auf der Leitung -sorry!



    Zudem hab ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt.
    Ich meinte nicht, dass der Hund mit Menschen kommuniziert -da tut er ganz bestimmt, ja, und vor allem naürlich, wenn er Hunger hat oder Gassi gehen möchte. :thumbsup:


    Ich wollte sagen, dass ein Papagei auch mit dem Hund und der Katze kommuniziert, falls im Haushalt vorhanden und er nicht grad Angst vor ihnen hat.
    Und trotzdem würde doch keiner daraus folgern, der Vogel "braucht" den Hund/die Katze, seine Artgenossen genügen ihm wohl nicht. ;)
    Es ist einfach eine weitere nette Abwechslung im Papageienalltag, die der g`scheite Vögel gerne mit nimmt.


    Wenn ein Papagei den Menschen wirklich braucht -und damit meine ich nicht als Putze und Futtergeber und gelegentlichen "Bespaßer", sondern für sein seelisches Wohlbefinden-, dann ist er meiner Meinung nach gestört und nie im Leben glücklich, auch wenn sich das so mancher Halter einzureden versucht. ;(


    Insofern finde ich, ist es ein großer Unterschied, ob ein Papagei mit einem Menschen kommunizieren will, weil er eben grundsätzlich kontaktfreudig ist, oder ob er das tun muss, weil es schlichtweg an arteigenen Partnern fehlt.
    Aber ich glaube, so ähnlich schrieb ich das schonmal... :rolleyes:


    Für mich ist dieser Unterschied halt enorm wichtig!

  • Hallo Ursula,


    lustig, dass Du von den Salzwiesen geträumt hast. ;)


    Aber wenn Du sehen könntest, WIE sie rennen und nur gelegentlich schauen, ob Halter noch da ist :D und in die gleiche Richtung geht.
    Es ist wirklich ein Traum für Hunde!


    Und hiermit hast Du wirklich Recht!

    Zitat

    Wenn ein Papagei den Menschen wirklich braucht -und damit meine
    ich nicht als Putze und Futtergeber und gelegentlichen "Bespaßer",
    sondern für sein seelisches Wohlbefinden-, dann ist er meiner Meinung
    nach gestört und nie im Leben glücklich, auch wenn sich das so mancher
    Halter einzureden versucht. ;(


    Kein Papagei sollte den Menschen zum Kommunizieren, Spielen etc. brauchen!
    Das ist irgendwie krank .... sowohl für Papageien als auch für Mensch, egal wie einsam Mensch ist!
    Ich kann schon manchmal verstehen, wenn alte und einsame Menschen ihren Welli brauchen.
    Er bringt Freude ins Haus und Mensch kann so schön mit ihm sprechen, schmusen und spielen.
    Aber dann sollten es doch wenigstens 2 Wellis sein!
    Leider hält sich das Gerücht hartnäckig, dass 2 Wellis nicht zutraulich werden.
    Da bedarf es noch viel Aufklärungsarbeit!


    Liebe Grüße
    Hazel

  • Leider hält sich das Gerücht hartnäckig, dass 2 Wellis nicht zutraulich werden.


    Jaja..., und gar ein ganzer Schwarm schon gleich überhaupt nicht, blabla...! :negativ:


    Das schreit doch jetzt wahrlich nach einem "Beweis-des-Gegenteils-Bild" von (einem Teil) meiner Bande, auch wenn es ein wenig OT ist:


  • Das finde ich gar nicht :sot:
    Denn auch Wellies sind irgendwie Papageien!!!
    Irgendwie ....
    Und auch sie haben oder sollten die Rechte haben, die man Papageien zuspricht!!!



    Liebe Grüße
    Hazel

  • Und auch sie haben oder sollten die Rechte haben, die man Papageien zuspricht!!!


    Das sowieso, auf jeden Fall!!! :)


    Da hast Du sowas von recht! :aok:

  • Wollen Papageien mit und kommunizieren?


    Nun, dazu muss man zweierlei bemerken:


    Papageien wollen kommunizieren, egal erstmal mit wem.


    Kommunikation ist Austausch von Informationen, egal worüber. Es gibt jede Menge Motive und auch eine Vielfalt von Kommunikationskanälen. Pflanzen Kommunizieren chemisch. Tiere kommunizieren chemisch, akustisch, optisch. Dazu haben sie eine Vielfalt von Möglichkeiten entwickelt, je nach Entwicklungsstufe um so mehr und komplexer. So gesehen wollen Papageien mit allem und jedem Kommunizieren. Auch mit uns Menschen. Jedoch sind die Motive recht unterschiedlich:


    Zunächst einmal sendet und empfängt der Papagei Signale. Dazu hat er beispielsweise eine Lautsprache und eine Körpersprache. Er verwendet sie ganz intuitiv, wie es ihm die Natur vorgegeben hat (instinktiv). Sieht er einen Menschen und hat ihn bisweilen als Bedrohung kennen gelernt, wird er schlank und lang, dreht sich einstweilen weg, bekommt eine waagerechte Haltung und flieht schließlich. Möglicher weise kennt er den Mensch noch nicht als Bedrohung und findet ihn nur "unheimlich", weil der ja groß ist. Dann plustert er sich dick auf und knurrt (Graupapagei jedenfalls, andere Papageien machen es ein bisschen anders), das dicke Wesen könnte ja beeindruckt davon das Weite suchen. Uns Menschen kann das was sagen. Die einen Menschen versuchen ihn zu fangen, weil er nicht abhaut, und hauen ihn in die Pfanne, wenn sie ihn kriegen. Die anderen Menschen, die ethischen Vegetarier, bemerken, dass der arme Wicht ja Angst hat und gehen zurück. Ein Erfolg für den Wicht. Anders herum geht das natürlich auch. Der eine Mensch hat Angst vor dem Hakenschnabel und zeigt das auch. Das nutzt der Geier aus und hackt und verschafft sich Respekt. Der andere Mensch hat keine Angst und verhält sich neutral, so hat der Papagei noch keinen richtigen Ansatz, sich ebenfalls anders als neutral zu verhalten. Dann probiert er mal dies und mal das aus. Das ist ganz und gar nicht krank.


    In der wilden Natur begegnen Papageien möglicher weise Menschen. Die werden beäugt, gemustert und für gewöhnlich als bedrohlich eingestuft. Das kann natürlich auch anders sein, wenn z.B. ein freundlicher Mensch Futter bereitstellt. Dann lernt der Papagei den als nicht bedrohlich, sondern als beglückend einzustufen. Dann kommt eine andere Qualität in der Kommunikation zustande. Der Mensch sendet freundliche Signale aus und der Papagei erwidert sie. Der Papagei, z.B. ein Kea, wird dann einstweilen fordernd, was dann auch unfreundlich werden kann. Der Kea will dann mit dem Mensch kommunizieren und sein gewohntes Leckerli einfordern, was ganz und gar nicht krank ist. Papageien können die vielen Stufen und Qualitäten spüren, die eine Kommunikation beinhalten kann und die wichtigste ist die der gegenseitigen Achtung. Der Mensch hat durchaus auch das Recht dazu seinen Standpunkt zu behaupten, wenn ihm der Kea zu zudringlich wird.


    Und die Käfigvögel? Sie sind abhängig und müssen mit den Menschen kommunizieren. Sie müssen lernen, wie sie ihre Bedürfnisse mitteilen und versuchen ihr gesamtes Repertoire einzusetzen und zu erweitern. Das wollen sie dann auch. Das ist erstmal unabhängig davon, ob der Vogel zahm ist oder nicht. Bei zahmen Papageien kommt noch das Kontaktbedürfnis dazu. Er sendet Signale aus und werden diese nicht adäquat erwidert, ist der Papagei frustriert. Kluge Menschen gehen folgerichtig auf die Bedürfnisse und Äußerungen ein, z.B. wenn sie bei Markus etwas gelernt haben. Dann ist das auch nicht krank, wenn der Papagei mit den Menschen kommunizieren will, sondern normal und auch notwendig. Zahm sein ist auch nicht krank und moralisch verwerflich, sondern ein positives Aufeinander-eingehen zweier unterschiedlicher Spezies, die in der Natur in einer Symbiose münden kann. Also ist das Verhältnis Papagei und Mensch unter Umständen eine künstlich geschaffene Symbiose.


    Wenn der Mensch aber die Bedürfnisse des Papageis zu seinem Vorteil ausnutzt, dann ist das genau genommen Parasitismus. Dann ist der Mensch, der den Papagei von sich gefühlsmäßig abhängig macht, ein Krankheitserreger für den Papagei.


    Grüße, Alex

  • Wenn der Mensch aber die Bedürfnisse des Papageis zu seinem Vorteil ausnutzt, dann ist das genau genommen Parasitismus. Dann ist der Mensch, der den Papagei von sich gefühlsmäßig abhängig macht, ein Krankheitserreger für den Papagei.


    :!: :!: :!: *dick-unterstreich* :!: :!: :!: