Tierversuche -überflüssig oder unverzichtbar?

  • "Ratten mit kochendem Wasser verbrüht



    + 09.12.2012 +
    Zum Internationalen Tierrechtstag machen die Ärzte gegen Tierversuche auf millionenfaches Tierleid in deutschen Labors aufmerksam.


    Zum Internationalen Tierrechtstag am 10. Dezember macht der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) auf die Grausamkeit und wissenschaftliche
    Unsinnigkeit von Tierversuchen aufmerksam. Jedes Jahr müssen nach Aussage des Vereins allein in Deutschland rund drei Millionen Mäuse, Vögel, Fische, Kaninchen, Katzen, Hunde und andere Tiere im Labor leiden und sterben, ohne dass für den Menschen dabei etwas Brauchbares herauskommt.


    Anhand konkreter Beispiele zeigt der Verein, dass Tierversuche nicht das Potential haben, Menschenleben zu retten, wie oft von Experimentatoren und manchen Politikern behauptet. In ihrer Internet-Datenbank dokumentieren die Ärzte gegen Tierversuche Tausende von in Deutschland durchgeführten Experimenten, die nur dem Stillen des
    Wissensdurstes einzelner Forscher dienen.


    So wurden an der Universität Leipzig Hamster in den Winterschlaf gezwungen und getötet, um ihre Gehirne zu untersuchen. Dabei wurde festgestellt, dass die
    Ruheperiode bei diesen Tieren vor degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer schützen kann. »Abgesehen davon, dass Hamster gar kein Alzheimer bekommen und die Ergebnisse damit ohnehin irrelevant für den Menschen sind, ist eine solche Versuchsanordnung geradezu grotesk«, meint Dipl.-Biol. Silke Bitz, Sprecherin des Vereins.


    In Magdeburg wurde erforscht, was im Gehirn von genmanipulierten Mäusen passiert, die beim Geruch von Fuchskot vor Schreck erstarren, in Karlsruhe wurde an Kälbern ergründet, warum Tomaten so gesund für den Menschen sind, und in Tübingen wurden Nervenimpulse bei Ratten gemessen,die durch Druck auf die Schnurrhaare entstehen. An der Uni Bremen wurde anhand von Tierversuchen herausgefunden, dass Alkohol nicht gut für Kinder ist.


    Der Verein widerlegt anhand von unzähligen Beispielen auch die von Experimentatorenseite oft vorgebrachte Behauptung, die Tiere würden im Versuch nicht leiden. »Oftmals fließt kein Blut, aber das Leid der Tiere ist trotzdem immens«, erklärt Dr. med. vet. Corina Gericke, Vizevorsitzende der Vereinigung.


    In einem als Broschüre erhältlichen Auszug der Internet-Datenbank sind zahlreiche besonders grausame Tierversuche dokumentiert. So wurden am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt/M. Katzen unter stroboskopischem Licht aufgezogen, wie man es aus Diskos kennt. Dadurch können die Tiere keine normalen Bewegungsabläufe wahrnehmen, weil jede Bewegung durch das Flackerlicht zerhackt wird. In Mannheim mussten Ratten hungern, bis sie nur noch knapp die Hälfte ihres Körpergewichtes
    wogen, um Magersucht zu erforschen. In München wurden Fledermäusen Löcher in den Schädel gebohrt und Stromstöße verabreicht, und in Düsseldorf wurde bei Ratten ein Großteil der Haut mit kochendem Wasser verbrüht.


    Der Verein setzt sich seit über 30 Jahren für eine fortschrittliche Medizin und Wissenschaft ein, die im Sinne von Mensch und Tier auf einem rein tierversuchsfreien System basieren muss. Kombinationen aus Tests an Zellkulturen, Computersimulationen und gefahrlosen Untersuchungen am Menschen, wie bildgebende Verfahren, liefern im Gegensatz zum Tierversuch aussagekräftige Ergebnisse. Zudem ist es nach Ansicht des Vereins Unrecht, fühlende Lebewesen als Messinstrumente zu missbrauchen.


    Der Internationale Tierrechtstag am 10. Dezember wurde erstmals 1998 in England analog zum Tag der Menschenrechte ausgerufen. Seitdem wird dieser Tag weltweit von
    Tierrechtlern zum Anlass genommen, um all der Tiere zu gedenken, die ihrer Rechte und Würde beraubt wurden und werden.


    Quelle:
    Ärzte gegen Tierversuche e.V. 2012"




    Quelle

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Danke, liebe Heidrun-



    es kommen einem die Tränen- wie kann man nur soo abgebrüht und herzlos seinen Forscherdrang befriedigen- und das im Land der Dichter und Denker...



    Wieviel von menschen- und tierverachtendem Geist ist geblieben- seit diesem völligen Tiefgang der Würde vor 70 Jahren? Das soll man sich angesichts dieser Veröffentlichungen ernsthaft fragen!


    Und es macht Angst...


    So möge ein Jeder, der noch den Schmerz im Herzen fühlen kann- morgen ein Licht ins Fenster stellen- gegen all dieses sinnlose Leiden ein Zeichen setzen!



    Liebe Grüße von Barbara

  • Heidrun-


    dass wir in diese Spezies hineingeboren wurden- dafür haben wir ja auch nicht gesorgt- das ist halt mal so...


    Dass wir uns dessen schämen, was seit Jahrhunderten an Unrecht passiert- im Angesicht der "Krönung" der Schöpfung-


    das hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind- nämlich zu Menschen mit Herz und Gefühl- ja, und auch manchmal Verstand...


    Es ist diese unglaubliche Hilflosigkeit, die uns das Gefühl gibt, als wären die Hände abgehackt und das Herz entzwei geschnitten-


    andere Worte finde ich nicht.


    Dennoch haben wir unendlich Glück- genug zu Essen- keine Naturkatastrophen- medizinische Versorgung für uns und unsere Liebsten-


    und Informationen- über die wir nachdenken können- WAS EIN PRIVILEG!



    Lass Dich mal lieb drücken- unser Licht im Fenster wird uns morgen verbinden- mit Hoffnung!


    Ganz liebe Grüße von Barbara


  • So möge ein Jeder, der noch den Schmerz im Herzen fühlen kann- morgen ein Licht ins Fenster stellen- gegen all dieses sinnlose Leiden ein Zeichen setzen!


    Da hilft kein Lichtlein am Fenster sondern nur massiver und notfalls rechtswidriger Widerstand!
    Irgendwo ist Schluss!!!!!


    Liebe Grüße
    Hazel

  • Hazel-


    das eine braucht das andere ja nicht auszuschließen...



    Eine Kerze im Fenster ist ein Zeichen für die Ewigkeit- eine jahrhundertalte Tradition-


    gut organisierter Protest und Widerstand- ein Zeichen gegen das akute Elend!



    Beides zusammen möge den Weg in eine Zukunft weisen...



    Lieber Grußvon Barbara

  • Barbara, auf wen sollte ich jetzt noch Rücksicht nehmen?
    Auf meinen Arbeitgeber??
    DAS ist zum Glück bald vorbei!
    Auf Freunde und Bekannte?
    Mir doch egal!!!
    Ich kann jetzt endlich so radikal sein, wie ich es immer schon wollte!
    DAS ist Freiheit, die ich meine!
    Nach mir die Sintflut!
    Hauptsache, ich habe irgendetwas bewegt.

  • So werden ALF Aktivisten geboren :thumbsup:


    Exakt! :thumbup:
    Ich muss nur für eine Versorgung meiner Tiere sorgen, falls ich mal für ein paar Tage im Knast schmoren muss. :D
    Aber für unerwartete Ausfälle (wobei Normalmensch dabei eher an Krankenhaus denkt ;) ) muss man ja ohnehin vorsorgen.


    Liebe Grüße
    Hazel

  • Wenn du in den Knast musst, werde ich dich über den Aktivistenfonds finanziell unterstützen. Das mindeste, was ich tun kann. Aber die Gefahr,geschnappt zu werden, ist da auch nicht besonders hoch. Ich liebe diese Robin Hood's unserer Zeit. :)

  • Aber die Gefahr,geschnappt zu werden, ist da auch nicht besonders hoch.


    Oh, da kennst Du mein "Glück" nicht!
    "Bullen umschwirren mich wie Motten das Licht!" :D , kommt mir im Straßenverkehr jedenfalls immer so vor.
    Wahrscheinlich hat mir jemand irgendwo ein kleines Bullenmagnet implantiert. :cursing:


    Aber danke im voraus für die finanzielle Hilfe im Falle des Falles. :)

  • Unglaublich, aber es gibt auch positive Nachrichten!


    Seit 1.1.2013 werden in Israel Kosmetika und Haushaltsreinigungsmittel vom Markt genommen bzw. nicht mehr importiert, deren Hersteller Tierversuche machen. :thumbup:
    Angeblich basiert das israelische Gesetz auf einem Gesetzentwurf der EU.
    Und noch angeblicher :D ist auch die EU kurz davor, das Gesetz zu verabschieden.
    Schaun mer ma ..... ob der Brüsseler Moloch das durchsetzen kann. :S


    Herzlichen Glückwunsch an Israel!
    Eine Regierung, die gegen die Interessen der Wirtschaft entscheidet!! :thumbsup:


    HIER

  • Na, dann hoffe ich mal, daß Israel sich endlich auch für den Schutz ALLER Menschen einsetzt.


    „Im Goldstone-Bericht vom 15. September 2009 wurde der Einsatz von Phosphormunition gegen Zivilisten durch israelische Streitkräfte im Gazakrieg 2008/2009 kritisiert. Aus Sicht der IPPNW sind die medizinischen Folgen des Einsatzes von Weißen Phosphor so inhuman, dass die Ärzteorganisation sich für ein generelles Einsatzverbot ausspricht.“ KLICK

    8o Liane ~~~~~ Bin lieber eine Übelkrähe als eine Duckmaus ~~~~~

  • Hallo Liane,
    ich gehe selten bis nie konform mit der Politik Israels, aber wenn sie mal Gutes tun, darf und sollte man es erwähnen.
    Das Thema heißt ja "Tierversuche .....". :rolleyes:


    Israel hat das Gesetz auf Grundlage eines EU-Entwurfs 2010 verabschiedet und 2013 in Kraft treten lassen.
    Was macht die EU seit 2010 mit ihrer Gesetzesvorlage???

  • Naja- Hazelina-


    das Gesamtbild macht die Menschlichkeit...


    Ach, wenn man nicht hinter jeder Entscheidung eine "höhere" Absicht vermuten müsste-
    dann könnt man auch mal aus vollem Herzen aplaudieren-
    mir gelingt DAS nicht...


    Lieber Gruß von Barbara

  • Doch Barbara, ich kann voll applaudieren!
    Denn ein Gesetz zur Eindämmung von Tierversuchen hat nichts aber auch gar nichts mit der Außenpolitik Israels zu tun.
    Es spricht viel mehr für einen "hohen Entwicklungsstand" und für Menschlichkeit.
    Das Dilemma der israelischen Außenpolitik wird sich, aus meiner Sicht, nie ändern.
    Jedenfalls nicht so lange der amerikanische Bruder Israel uneingeschränkt unterstützt.
    Was hat das aber mit den Tieren zu tun?
    Und warum hat die EU das Gesetz nicht schon längst verabschiedet?
    Sorry, das Thema lautet "Tierversuche ...." und nicht "Israelische Politik".

  • Israel hat das Gesetz auf Grundlage eines EU-Entwurfs 2010 verabschiedet und 2013 in Kraft treten lassen.
    Was macht die EU seit 2010 mit ihrer Gesetzesvorlage???

    Das Gesetz ist in der EU seit 2009 in Kraft.
    "Tierversuche für neue kosmetische Inhaltsstoffe sind seit dem 11. März 2009 in der EU abgeschafft. Auch fertige Kosmetika aus Drittländern, die in Tierversuchen getestet wurden, dürfen ab diesem Zeitpunkt nicht mehr in der EU vermarktet werden. Der Verkauf von Kosmetika, deren Inhaltsstoffe außerhalb der EU in Tierversuchen getestet wurden, soll hierzulande erst 2013 verboten sein." KLICK

    8o Liane ~~~~~ Bin lieber eine Übelkrähe als eine Duckmaus ~~~~~

  • Mögen sich die Mitgliedsstaaten der EU daran halten und nicht nach Merkelscher Kultur unendliche Gründe für Ausnahmen und Verlängerungen der Übergangszeiten erfinden.
    Danke für den Link!
    Warum wurde nie in der Presse darüber berichtet??

  • Hallo Liane,
    Zitat aus Deinem Link:
    "Leider bleibt bei allen Verboten ein Schlupfloch: Tierversuche können zur Prüfung von Rohstoffen uneingeschränkt durchgeführt werden, wenn diese nicht nur in Kosmetika, sondern auch in anderen Produkten verwendet werden. Es gibt jedoch kaum eine Substanz, die nur für den kosmetischen Bereich entwickelt wird. Somit könnten auch zukünftig neu entwickelte Inhaltsstoffe von Kosmetikprodukten im Tierversuch getestet wurden. Diese rechtliche Grauzone läst sich erst beseitigen, wenn für alle Bereiche der Giftigkeitsprüfung von chemischen und natürlichen Substanzen tierversuchsfreie Testverfahren anerkannt sind.
    "
    Sorry, da läuft mir doch schon wieder die Galle über!!