Warum wählen Papageien den Menschen als Sexualpartner

  • "Warum wählen Papageien den Menschen als Sexualpartner" ?
    Vor allem trotz Paarhaltung leben viele Papageien nur zusammen aber wählen trotzdem den Menschen als Sexualpartner
    Ist der Vogel nun fehl-geprägt oder nur falsch erzogen? Können die Vögel eventuell umerzogen werden?
    Wir haben zwar jetzt einige Themen zur Prägung aber handelt sich dabei wirklich um sexuelle Fehlprägung? Vor allem wann fand das dann statt?
    Bestehen Chancen das rückgängig zu machen?
    Warum empfehlen diverse Züchter den Vogel erst alleine eingewöhnen zu lassen bevor ein Partner angeschafft wird?
    Es wird immer behauptet eine Verpaarung in jungen Jahren ist relativ problemlos aber trotzdem werden diese Vögel nie ein Paar und bei Geschlechtsreife müssen sie möglicherweise sogar getrennt werden, Ursachen?

  • Hallo Wolfgang,


    ich habe ein Rosakakadu-Paar, von dem ich berichten kann. Auf jeden Fall kann ich dir sagen, daß es offenbar nicht einfach ist, so etwas umkehrbar zu machen.
    Der Hahn (ca. 20 J.) ist ein Fundvogel, ich habe über ihn keine Informationen über Herkunft, Haltung oder Aufzucht, ist jetzt über 5 Jahren bei mir. Vergesellschaftet seit über 4 Jahren mit einer Henne fast gleichen Alters, sie war ein reiner Zuchtvogel ohne Menschengewöhnung. Dieses Paar lebt neben sich her.


    In Brutlaune kommt es immer wieder vor, daß der Hahn uns als Sexualpartner aussucht, was wir noch nie zugelassen haben. Beide Tiere sind von Anfang an sich überlassen, wir haben uns gleich bei Beiden tagsüber komplett zurück gezogen, beides sind also keine Schmusevögel. Die Verpartnerung lief damals problemlos.


    Der Hahn hat Frust, die er nicht nur uns gegenüber zeigt, mehr noch der Henne. Er jagt sie in dieser Zeit manchmal bis zur Erschöpfung, verletzen tut er sie aber nicht. Er bekommt quasi seine dollen 5 Minuten und dann ist es gut.


    Was soll ich tun, mehr als uns dem Vogel nicht widmen geht nicht...und das taten wir von Anfang an nicht. Schade, daß ich über seine Vorgeschichte nichs weiß :-(.
    Ich habe mich damit abgefunden, daß sich nichts ändern wird nach so vielen Jahren. Eine Trennung der Beiden wird auch nichts ändern.

  • Hi


    Die Antwort ist auf die frage recht einfach.


    Warum kommen solche Themen immer dann wenn ich arbeiten muss wie ein Sklave.


    Mfg jens

  • Beim Thema Prägung zeigt sich deutlich, wie wenig das Verhalten der Papageien erforscht ist.
    Bisher habe ich im Netz zu folgenden Fragen nichts gefunden :
    1) Welche Verhaltensweisen unterliegen der Prägung
    2) Zu welchem Zeitpunkt findet eine bestimmte Prägung statt


    Herauskristallisiert hat sich bisher lediglich, daß die Prägung auf die Eltern vor der Prägung auf den Sexualpartner stattfindet.
    Ich stelle jetzt mal folgende Arbeitshypothese auf :
    Falls die sexuelle Prägung erst sehr spät (z.B. zusammen mit der Sozialisierungsphase) stattfindet, nämlich erst ab ca. 4 Monate,
    dann sind die meisten Papageien zu diesem Zeitpunkt bereits verkauft.
    Sind die Vögel in Einzelhaltung gegangen und nicht artgerecht vergesellschaftet worden, dann liegt die Vermutung nahe, daß sie sexuell auf den Menschen fehlgeprägt wurden.


    ABER : Die Papageienhaltung wäre ja vieeel zu einfach, gäbe es da nicht die Fülle unerklärlicher Merkwürdigkeiten ! :D
    Meine Timneh-Henne Jocky ist aus der Zoohandlung direkt zu uns gekommen und lebt seit 1985 in unserer Familie.
    Jocky ist ein Wildfang und war ein Jungvogel, als meine Mutter sie kaufte.
    Sie ließ sich am Kopf kraulen, wurde aber nie handzahm. Erst als ich Jocky 2007 zu mir nahm, wurde sie handzahm und "verliebte" sich leider in mich.
    Dies beinhaltet auch eindeutige sexuelle Avancen in meine Richtung. Und dies ist nicht mehr revidierbar, wie ich feststellen mußte.
    Drei Verpaarungsversuche sind kläglich gescheitert. Jocky läßt keinen Körperkontakt mit einem Hahn zu.
    Beim letzten Versuch mit Charly hatte ich mich fast völlig von Jocky zurück gezogen. Mit dem Ergebnis, daß Jocky seelisch regelrecht verkümmerte.
    Nach 3 Jahren gab ich dann auf und Charly fand einen super Platz bei einer WF-Henne. Es klappte sofort mit den Beiden.
    Tja....und Jocky blühte wieder auf, als sie mich wieder für sich allein hatte....


    Heute weiß ich, daß ich Jocky gleich einen Partner hätte besorgen müssen, bevor sie sich auf mich fixieren konnte.
    Wahrscheinlich hätte eine Vergesellschaftung dann noch trotz ihres Alters klappen können.


    Nachtrag : Bei Jocky kommen noch ein paar mehr Faktoren dazu, warum sie so ist wie sie ist. Aber das würde hier zu weit führen.


    Ich bitte euch, daß ihr ganz ehrlich eure Meinung zum Fall "sexuelle Fixierung" (eine Prägung kann es ja nicht sein ") von Jocky schreibt.
    Ich kann Kritik und offenen Austausch gut ab !

    8o Liane ~~~~~ Bin lieber eine Übelkrähe als eine Duckmaus ~~~~~

  • Hallo Liane,


    kann man eigentlich ausschließen, dass Deine Jocky -trotz der Deklaration als "Wildfang"- eine HZ ist? ?(


    Oder allgemein gefragt...
    Wie hoch ist der Prozentsatz an "wilden" HZ-Vögeln, also an Papageien, die bereits im Ei der Natur entnommen und danach von menschlicher Hand aufgezogen wurden? ;(
    Und gab es das zu jener Zeit -um 1985- schon?


    Ich hab hier jedenfalls `ne Amazone sitzen, die den Unterlagen nach ein Wildfang (1999) ist/sein soll, aber hier abgegeben wurde, weil sie sich -den Berichten nach "schon immer"- als Klette der besonders schlimmen Art zeigte, mit all den daraus resultierenden, in diesem Fall besonders gravierenden, Problemen, was sie zum x-fachen "Wandervogel" werden ließ... :wacko:

  • Hallo


    es ist ja bekannt das papas bei der partnerwahl sehr wählerisch sind und wenn sie sich dann einmal entshieden haben gilt es in dem sinne " bis der got uns scheidet " ich sage mal so richtig katolisch erzoegen :D:D:D eine vergesellschaftung ist relativ einfach, da sie ja von haus aus sehr gesellige tiere sind. wenn man jetzt 2 tiere zusammenmenbringt geht das mit ein wenig glück eigendlich recht gut, aber ob daraus jehmals ein paar wird steht in den sternen.
    ich vermute mal die sexuelle prägung auf bestimmte partner findet erst statt, wenn der vogel anfängt seinen hormonhaushalt umzustellen, beim menschen heist es pupertät. wenn dann keine artgenossen sondern nur der mensch zur verfügung steht ist es eigendlich eine logische folge, ich suche mir meinen menschen als partner aus. es ist ja auch von vielen leider so gewollt, zum leid der tiere wollen ja die meisten nur schmusevögel haben ohn die daraus folgenden konsequensen zu wissen und leute wie wir haben dann mit den geiern die probleme.
    bei solchen vögeln würd ich nicht auf biegen und brechen versuchen ein zuchtpaar zu machen dies klappt in der regel eh nicht, es reicht doch wenn sie sich gut verstehen. ich habe ja nun schon einige vögel vergesellschaftet und es sind dabei auch 2 paare entstanden wo es so richtig gefukt hat. ein graupaar hatte auch schon 2 mal nachwuchs, hat aber jetzt die aktievitäten zu meiner freude eingestellt. das weitere ist ein grünflügelarapaar es brütet schon mehere jahre aber es kam bisher noch nichts aus den eiern. sie sitzt im moment wieder auf 4 oder 5 eiern entnehmen geht nicht sie sind da immer so agressiv, da hat man keine chance. ich denke aber mal es wird wieder ein taubes gelege sein, wenn nicht habe ich den zonk gezogen und mus mir für die zukunft was einfallen lassen.

  • Hallo Ursula


    ich habe da auch so die vermutung wie du, denn das ein wf so zahm wird habe ich selber auch noch nicht gesehen und in meinem bekanntenkreis wo auch viele züchter zugehöhren auch nicht. nb die in menschenobhut aufgewachsen sind ist dies möglich bzw kommt es bei entsprechender zuwendung recht häufig vor, aber in der regel auch nicht so wie bei hz.

  • ich vermute mal die sexuelle prägung auf bestimmte partner findet erst statt, wenn der vogel anfängt seinen hormonhaushalt umzustellen, beim menschen heist es pupertät. wenn dann keine artgenossen sondern nur der mensch zur verfügung steht ist es eigendlich eine logische folge, ich suche mir meinen menschen als partner aus.


    Hallo Ararudi,


    diesen Gedanken hatte ich auch schon -und mir scheint das auch recht logisch.


    Wenn man aber nun meint, man kann also getrost den kleinen Piepmatz die ersten Jahre alleine halten, ist das meiner Meinung nach ein Trugschluss.
    Zum einen gibt es auch bei den Papageien "frühreife Früchtchen" -d.h. man kann den richtigen Zeitpunkt auch verpassen-, zum anderen ist die "Schmusebacke" bis dahin schon so vertraut mit dem Menschen und ein Artgenosse der "seltsame Fremde", dass es dennoch zu einer "Fehlentscheidung" kommen kann.


    Dabei halte ich diese Gefahr bei HZ auf jeden Fall für größer, denn denen ist dieser "Fremde" wirklich völlig unbekannt und suspekt.
    Wohingegen bei einer NB womöglich Erinnerungen an früher hoch kommen... :rolleyes:

  • kann man eigentlich ausschließen, dass Deine Jocky -trotz der Deklaration als "Wildfang"- eine HZ ist? ?(
    Oder allgemein gefragt...
    Wie hoch ist der Prozentsatz an "wilden" HZ-Vögeln, also an Papageien, die bereits im Ei der Natur entnommen und danach von menschlicher Hand aufgezogen wurden? ;( Und gab es das zu jener Zeit -um 1985- schon?

    Liebe Ursula, sicher kann man natürlich nie sein.
    Aber nach der Schilderung meiner Mutter saßen ganz viele Kongos und Timnehs in engen Käfigen.
    Sie hatten eine Höllenangst vor Menschen und schrien wie am Spieß, wenn man sich dem Käfig näherte.
    Jocky wurde gekauft, weil sie als einzige nicht schrie, sondern in der hintersten Ecke des Käfigs am Boden kauerte.
    Dazu kommt, daß Jocky schon immer eine kahle Stelle am Kopf hatte, wo keine Federn wachsen. Die TÄ meinten, das könnte von einer Leimrute stammen.


    Allerdings weiß ich, daß es seit einiger Zeit große Zuchtstationen in Afrika gibt, die Papageien nachzüchten.
    "Herkunft Liberia" z.B. muß also nicht heißen, daß es sich um Wildfänge handelt. Aber die Eier könnten aus Wildentnahmen stammen.

    8o Liane ~~~~~ Bin lieber eine Übelkrähe als eine Duckmaus ~~~~~

  • ich vermute mal die sexuelle prägung auf bestimmte partner findet erst statt, wenn der vogel anfängt seinen hormonhaushalt umzustellen, beim menschen heist es pupertät.

    Hallo Ararudi, die wenigen Quellen, die ich bisher gefunden habe, sagen etwas anderes.
    Dort wird davon ausgegangen, daß die sexuelle Prägung in der Phase stattfindet, wo die Jungen ausfliegen und sich zusammen mit den Eltern und Geschwistern größeren Schwärmen der eigenen Art anschließen.
    Ich persönlich halte die Annahme, daß die sexuelle Prägung erst im Zusammenspiel mit Hormonen beim Eintritt in die Geschlechtsreife geschieht, nicht für wahrscheinlich.
    Dagegen spricht auch das, was man über die Prägephasen bei besser erforschten Tieren weiß.


    Aber überleg mal, Rudi - da findet man hunderttausende von Einträgen über die Fehlprägung von Papageien im Netz, aber keine einzige Quelle, die wissenschaftlich belegt, wann ein Papagei auf was geprägt wird.
    Eigentlich wirft das ein schlechtes Licht auf die ganzen HZ-Theorien !


    ich habe da auch so die vermutung wie du, denn das ein wf so zahm wird habe ich selber auch noch nicht gesehen und in meinem bekanntenkreis wo auch viele züchter zugehöhren auch nicht. nb die in menschenobhut aufgewachsen sind ist dies möglich bzw kommt es bei entsprechender zuwendung recht häufig vor, aber in der regel auch nicht so wie bei hz.

    :P Jocky ist ein WF, sonst fress ich einen Besen. :D Außerdem kenne ich noch weitere WFs, die zahm geworden sind.
    Dazu kommen z.B. Raben, die sich verletzt hatten und in Auffangstationen auch eine gewisse Zahmheit gezeigt haben, obwohl sie ganz gewiss keine HZ oder NB waren.
    Versteh mich recht : Es geht mir nicht ums Rechthabenwollen, aber meine Erfahrungswerte sind andere als Deine, Rudi.

    8o Liane ~~~~~ Bin lieber eine Übelkrähe als eine Duckmaus ~~~~~

  • Hallo Liane


    es ist kein tier wie das andere, es kann mit schon möglich sein das ein wf handzahm wierd. mit viel zeit und gedult ist durchaus vieles möglich, obwohl es für mich eher unwahrscheinlich ist. ja nun ist aber die frage wie alt war der geier als er in menschenhand kam, das steht ja alles in den sternen und damit ist es eventuel aus der natur entnommen und dann mit der hand aufgezogen worden. ich denke mal dies wird in diesem falle alles nur spekulation sein und bleiben.

  • Hallo Ursula



    Zitat

    Wenn man aber nun meint, man kann also getrost den kleinen Piepmatz die ersten Jahre alleine halten, ist das meiner Meinung nach ein Trugschluss.


    da gebe ich dir vollkommen recht, kein rudel bwz schwarmtier sollte isoliert von anderen artgenossen aufgezogen oder auch nur für kurze zeit gehalten werden. die einziege ausnahme dabei sehe ich beim hund, denn der sieht seine menschen als rudelmitglied an. da gibt es dann auch wieder einige regeln für ein harmonisches miteinander ein zu halten, aber das gehöhrt hier nicht hin.

  • Sie hatten eine Höllenangst vor Menschen und schrien wie am Spieß, wenn man sich dem Käfig näherte.
    Jocky wurde gekauft, weil sie als einzige nicht schrie, sondern in der hintersten Ecke des Käfigs am Boden kauerte.

    Hallo Liane,


    abgesehen davon, dass es mir grade gewaltig die Tränen in die Augen treibt und mein Herz zusammenkrampft... ;(
    Wie kann man diesen hochsensiblen Wesen nur sowas antun???!!! X(
    Ich werde das nie begreifen...
    Bei mir lebt übrigens auch ein WF, der total panisch und wie von Sinnen schrie, wenn er einen Menschen auch nur von weitem gesehen hat. :S
    Bei ihm liegt/lag allerdings (auch) sehr viel an der äußerst miserablen Haltung, die mich, wann immer ich daran denke, ebenfalls unheimlich traurig und wütend zugleich macht. :cursing:


    So, und zu Jocky...
    Liane, ich möchte jetzt nicht uuunbedingt recht behalten...
    Aber könnte nicht gerade diese Tatsache, dass Jocky eben anders reagiert hat als die übrigen, darauf hindeuten, dass sie eben auch anders aufgewachsen ist, nämlich vielleicht tatsächlich als HZ? :whistling:
    Womöglich saß sie in der Ecke, weil sie vor den anderen Vögeln Angst hatte.
    Kann aber natürlich auch einfach Charaktersache sein, klar...

  • ...kenne ich noch weitere WFs, die zahm geworden sind.
    Dazu kommen z.B. Raben, die sich verletzt hatten und in Auffangstationen auch eine gewisse Zahmheit gezeigt haben, obwohl sie ganz gewiss keine HZ oder NB waren.

    Huhu Liane,


    zwischen mehr oder weniger zahm und völlig fixiert, ja geradezu (seelisch) abhängig vom Menschen zu sein, ist ein himmelweiter Unterschied. :whistling:
    Und ich bleibe dabei, dass man bei WF Letzteres nicht findet -jedenfalls nicht in der Ausprägung wie vor allem bei isoliert ab Ei aufgezogenen Papageien-, und dass eine evt. in diese Richtung gehende "Fehlhaltung" insbesondere auch einfacher zu korrigieren ist.


    Aber man sagt ja... Ausnahmen bestätigen die Regel.
    Von daher... :rolleyes:


  • Aber könnte nicht gerade diese Tatsache, dass Jocky eben anders reagiert hat als die übrigen, darauf hindeuten, dass sie eben auch anders aufgewachsen ist, nämlich vielleicht tatsächlich als HZ? :whistling:
    Womöglich saß sie in der Ecke, weil sie vor den anderen Vögeln Angst hatte.
    Kann aber natürlich auch einfach Charaktersache sein, klar...

    Das ist ein interessanter Gedanke, Ursula.
    ABER : Hätte Jocky dann nicht gottfroh sein müssen, daß sie endlich wieder zu Menschen kommt und gleich zutraulich sein müssen ?
    Jocky war aber viele Jahre lang sehr scheu und ängstlich.


    Ich erkläre mir Jocky´s Hocken in der Käfigecke so :
    Vom Charakter her ist sie kein Kämpfer, sondern gibt sich relativ schnell auf.
    Die Fang- und Transportsituation war für Jocky wohl ein traumatisches Erlebnis. Zig Papageien sind auf ihr herumgeturnt, haben sie vielleicht auch gebissen.
    Wenn Jocky jemals Vertrauen zu Artgenossen gehabt hat, dann hat sie es auf dem Weg nach Deutschland verloren.


    Genau das war auch immer das Problem bei den folgenden drei Verpaarungsversuchen.
    Jocky hat nie Kontra gegeben, sondern von Anfang an mit Flucht- bzw. Meideverhalten reagiert.
    Erinnere Dich an das Bild, wie ich Jocky im Allgäu vorgefunden hatte. Sie hatte sich total aufgegeben.


    Um zum Thema sexuelle Fehlprägung zurückzukommen :
    Jocky hatte totales Vertrauen zu mir bekommen. UND sie hatte 24 Jahre lang ihren Sexualtrieb unterdrücken müssen.
    Da lag es eigentlich nahe, daß sie mit mir das nachholen wollte, was sie immer vermisst hat.
    Natürlich ist es totale Scheiße, daß es so gelaufen ist ! Das will ich in keiner Weise schönreden, nur versuchen zu erklären !

    8o Liane ~~~~~ Bin lieber eine Übelkrähe als eine Duckmaus ~~~~~

  • Hätte Jocky dann nicht gottfroh sein müssen, daß sie endlich wieder zu Menschen kommt und gleich zutraulich sein müssen ?
    Jocky war aber viele Jahre lang sehr scheu und ängstlich.

    Mmh...
    Auch dafür gäbe es e-ven-tuelle Erklärungen; sind aber natürlich alles reine Spekulationen... :rolleyes:


    Vielleicht wurde sie ja von einer einzigen Person aufgezogen, ist demnach nicht -nicht unbedingt- auf Menschen generell "geprägt" worden, sondern auf einen ganz bestimmten.
    Anderen gegenüber können solche Vögel durchaus eine gewisse Scheu zeigen.
    Hinzu kommt ja, dass sie mit den Menschen halt nicht nur positive Erfahrungen gemacht hat.
    Gerade der Transport damals, mit allem Drum und Dran, war schließlich ein hochdramatisches Erlebnis, welches immer seine Spuren hinterlässt, vor allem bei einem Tier, welches eh psychisch nicht so belastbar und außerdem noch sehr jung ist.

  • nichts desto trotz-


    gibt es auch bei sogen. Wildfängen verschiedenste Möglichkeiten.


    Mein Timneh-Grauer Pauli war ja auch ein WF- niemals ist er zahm geworden- niemals hat er das letzte Vertrauen zur menschlichen Hand gefunden.


    Er hat nie gebalzt- oder Futter hervorgewürgt, nie ein Ei gelegt- er war asexuell.


    In seinem Vorleben, soweit ich das rückverfolgen konnte, wurde er mit Gegenständen beworfen, weil er angeblich ein "Schreier" war.
    25 Jahre lang hat er bei mir NIE geschrieen- er hat sich nicht gerupft- aber, wenn ihm jemand zu nahe kam, fing er an, laut zu "knurren"- mit
    gesträubtem Gefieder und versuchte zu hacken.
    Schlimmstenfalls- und das in den ersten zwei Jahren- fiel er bei Annäherung (Voliere säubern) rückwärts von der Stange.


    In seinem Zusammenhang hab ich mich viel mit den grausamen Einfang-Methoden beschäftigt.
    Liane- ich hab gelesen, dass Eingeborene Küken aus erreichbaren Nestern klauen, sie aufziehen, um sie als Lockvögel zu benutzen.


    Leider kann Jocky Dir aus ihrer Vergangenheit nichts berichten-
    Mag sein, dass dies der Grund ihrer Fehlprägung und ihres devoten Verhaltens anderen Vögeln gegenüber ist.


    Lieber Gruß und liebe Gedanken von Barbara

  • wildfänge werden mit sicherheit auch sehr zahm, es kommt nur auf den umgang damit an..bedenkt mal die zeit, in welcher es noch garkeine nachzuchten gab..solange ist das ja auch nicht her. die haltung war eine ganz andere und die tiere wurden vielleicht nicht so bedrängt, wie heute.. was die tiere heute in kürzester zeit bringen sollen ist schon eine ganze menge..innerhalb von ein paar tagen sollen sie zahm und kuscheltiere sein ..wir wussten früher nicht das , was heute bekannt ist..aber das man zeit und geduld für die tiere braucht , war auch damals schon klar..meine und viele andere wildfänge waren sehr zahm und kuschelig.. der papagei ist ein schwarmtier und wenn der schwarm der mensch ist, schliesst er sich diesem an..ob hz. oder wf..



    lg. Irmgard

  • 2006 kauft meine Frau unseren 1. Grauen natürlich HZ und sie wollte auch das dieser alleine bleibt. (weil er dann angeblich besser sprechen lernt)
    Bereits nach ca 8 Monaten hat der Vogel meine Frau als Partner ausgewählt und auch begonnen Futter hochzuwürgen. nach etwas über einem Jahr ist er uns entflogen.
    Unser Pärchen wird jetzt 4 Jahre alt, sie spielen miteinander aber sind meiner Meinung kein richtiges Paar. Ich will keinen Nachwuchs somit ist es egal, ich will nur das sich die Vögel wohlfühlen.


    Ich hab mit Leuten die im Kongo waren gesprochen und die meinten auch, das oft Eier entnommen wurden und dann von den Einheimischen per Hand aufgezogen wurden weil diese Vögel dann mehr Geld brachten.