Paarbindungen / Vergesellschaftungen bei Graupapageien

  • Hallo, Ihr Lieben,


    nun ist es mal wieder so weit, dass ich Fragen habe.


    Es ist hier im Forum in letzter Zeit öfter zu lesen, dass unsere Papageien offensichtlich in Balzlaune kommen.
    Dies konnte ich bei Rudi auch schon beobachten, aber: er balzt mich an!!!


    Die Verteilung in der Gruppe unserer Papageien, ist, wie die meisten von Euch wissen: 3 Hennen, 2 Hähne, alle so ziemlich in einem Alter (geb. 2008/2009).


    Rudi hätte also alle Möglichkeiten, sich eine entsprechende Partnerin auszusuchen und was macht er?
    Sobald ich in den Schutzraum komme und er mich sieht, fängt er an zu würgen und versucht, mich zu füttern.


    Mit Kuki sitzt er, wenn das Wetter schön ist, manchmal draußen, Mona gesellt sich dann auch dazu. Sie sitzen dann ziemlich eng zusammen.
    (Luci sitzt lieber drinnen).


    Wenn Otto und ich im Schutzraum sind (das sind am Tag bei mir max. 5-10 Minuten und Otto ist vormittags zum Saubermachen ne 1/2 Stunde drin), kommt Luci oft auf die Hand oder Schulter geflogen und wir setzen sie dann zu Rudi in die Nähe.
    Dabei sind auch die Bilder entstanden, die ich in "Eure schönsten Vogelbilder" von den beiden eingestellt hatte.
    Sie schnäbeln dann miteinander, und es will so aussehen, als ob Rudi großes Interesse an ihr hat.
    Aber wenn Rudi alleine auf sie zufliegt, fliegt sie weg, als wenn sie Angst vor ihm hätte.
    Dass Mona und Rudi kein Paar werden würden, war uns ja schon lange klar.


    Dass Mona angefangen hatte, mit dem Gerupften anzubändeln, ist auch Vergangenheit.
    Sie haben nichts mehr miteinander "am Hut".


    Wenn Rudi nun zu Kuki auf den Boden fliegt und ihr dort zu nahe kommt, macht sie ne Rolle auf dem Boden und liegt auf dem Rücken, ist ein großer Federball.
    Rudi glotzt dann und versteht sie nicht.
    Also: 3 "Weiber" zum aussuchen, ein ganzer Harem für Rudi, und er kommt nicht an......
    Versteht Ihr das?


    (Manchmal stellen wir uns (ganz leise) hinter die Türe und hören, was sie dort drinnen treiben:
    Sie erzählen miteinander in Papageiensprache, pfeiffen zusammen und haben offensichtlich ne Menge Spass.)


    Nur eben, dass sich trotz allem - zumindest für Rudi - offensichtlich keine Partnerschaft entwickelt, die papageiengerecht ist.
    Ich kann das langsam wirklich nicht mehr verstehen.
    Wie bereits geschrieben, halte ich mich - bewusst - sehr zurück, verteile abends ein paar Nüsse, begrüsse jeden Vogel kurz (alle werden gleich behandelt) und dann bin ich auch schon wieder weg.


    Rudi ist manchmal so aggressiv, er fällt dann plötzlich über Mona her, oder auch über Kuki und auch über Luci, ganz so, als hätte er von all den Weibern "die Sch****e voll", weil keine so richtig etwas von ihm will. Er blinkt mit den Augen, verweigert seine Lieblingsnüsse, und schaut dann grimmig in die Runde. Ja, und er füttert mich eben. Ich denke, er "will", aber keine will ihn, deshalb nimmt er eben mich....so als notdürftige Gelegenheit.


    Auch die "Anbandelversuche" von Mona und dem Gerupften im Sommer haben sich, wie oben bereits beschrieben, über den Winter völlig verflüchtigt. Sie haben aber doch gerade im Winter, wenn wir nicht so einen engen Kontakt zu ihnen haben, wie im Sommer, jede Möglichkeit, zueinander zu finden!?


    (In den letzten Tagen haben wir nicht mehr die Luke geöffnet, so dass Rudi sich auch draussen "sein Mütchen nicht kühlen" kann.)



    Was ist mit unseren Grauen los?????????


    LG Claudia

  • Hallo Claudia,


    jahrelang betreute ich u. a. eine Gruppe von 10 Graupapageien - männliche wie weibliche. Zwischen allen Grauen fanden Interaktionen statt aber es bildete sich nur ein wirkliches Pärchen.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • für Deine Antwort.


    Schade ist, dass sich nur ein User bisher zu diesem Thema gemeldet hat.


    Gibt es denn hier wirklich Niemanden weiter, der vielleicht ähnliche Erfahrungen machen konnte, oder zumindest das Verhalten von Rudi erklären kann?


    Und warum driften Partnerschaften, die sich offensichtlich im Sommer gefunden haben, wieder auseinander, obwohl sie im Winter doch sehr viel mehr mit sich selbst zu tun haben, weil sie uns nicht so oft sehen und Kontakt zu uns haben?
    Das Gegenteielt müsste doch eher der Fall sein, zumindest wird dies doch immer wieder geschrieben: "wenn der Mensch sich zurück zieht", dann............


    Das verstehe ich wirklich nicht.


    Vielleicht kannst Du, Heidrun, mir noch etwas mehr darüber sagen......, wenn schon kein Anderer etwas sagen mag, oder kann......(ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass auch Jens mir dazu etwas schreiben würde......)


    LG Claudia

  • Liebe Claudia!


    Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht, meine Vögel sind aber auch schon einige Jahre älter als Deine. Ich glaube, Graue sind sehr wählerisch. Es ist fast ein Wunder, dass sich Jakob und Onkel Felix gefunden haben. Sie sind nun ein Paar und haben auch ein gemeinsames Nest, welches bewacht wird (inklusive Kunsteier), aber ansonsten sollte man nicht meinen, dass die zwei sich mögen. Er stiehlt ihr Futter, sie putzen oder kraulen sich nie gegenseitig. Hätte sie nicht Eier gelegt, würde ich meinen, sie will ihn garnicht. Und alle anderen sind Einzelvögel. Zoppo (36) ist total auf mich fixiert und Coco will einfach ihre Ruhe haben, obwohl die beiden hin und wieder Kontakt aufnehmen, dann gibt es wieder Beißereien. Fritz hat vor allen Geiern Angst und ist froh, dass er nicht dabeisitzen muss. Ich kann mir gut vorstellen, wenn ich noch 5 Vögel aufnehme, dass dann trotzdem alles Einzelvögel bleiben. Schon etwas traurig, aber würdest Du unter 10 Männern den richtigen finden?


    LG Frieda

  • Hallo


    wenn genug platz vorhanden ist, kann man graupapas eigendlich recht gut vergesellschaften. es heist aber noch lange nicht das sich auch feste paare bilden. wenn jetzt so ein vogel jahrelang in einzelhaltung war und nur menschen gewöhnt ist, eventuell auch noch eine hz ist wird es noch schwieriger. graupapas sind sehr wählerich und lassen sich bei der partnersuche sehr viel zeit.

  • Alo unsere beiden Grauen füttern sich zwar aber wenn der hahn mal auf die henne möchte, wehrt sie ihn mit dem fuss ab. Ob die beiden wirklich mal ein paar werden, mag ich bezweifeln aber wir wollen ja eh nicht züchten, somit ist mir das egal. Sie vertragen sich gut und jeder geht seine eigenen wege :P Das reicht mir eigentlich schon :D


    Beide sind nur menschen gewohnt und haben erst bei uns das leben mit einem "partner" kennen gelernt.


    Lieben Gruß


    Nina

    Tierschutz geht alle etwas an !!!!!!!!


    Lieben Gruß
    Nina

  • Hi Claudia ,

    Zitat

    Rudi hätte also alle Möglichkeiten, sich eine entsprechende Partnerin auszusuchen und was macht er?
    Sobald ich in den Schutzraum komme und er mich sieht, fängt er an zu würgen und versucht, mich zu füttern.


    Das ist so bei Vögeln , zu denen man eine " Beziehung " haben wollte , sich im nachhinein aber rausstellt das die Rechnung nicht aufgegangen ist ( in diversen Foren zu lesen ) . Früher an später denken , aber ich glaube das habe ich schon gefühlte 10000000000000000000000 mal geschrieben :)


    Mal n kleiner Abschweif aus diesem Thema , aber indirekt hat es damit zu tun .


    Wieso wollen Züchter solche Vögel nicht in ihrem Bestand haben ? Warum werden reine NB oder WF bevorzugt ?
    Im Gegensatz dazu erzählt man aber der unbedarften Käuferschaft , das man viel mit dem Vogel spielen sollte und soweiter 8) .


    Zitat

    Wenn Rudi nun zu Kuki auf den Boden fliegt und ihr dort zu nahe kommt, macht sie ne Rolle auf dem Boden und liegt auf dem Rücken, ist ein großer Federball.
    Rudi glotzt dann und versteht sie nicht.
    Also: 3 "Weiber" zum aussuchen, ein ganzer Harem für Rudi, und er kommt nicht an......
    Versteht Ihr das?


    Klar versteht man das . Warum soll er sich was aussuchen , wenn er vorher anders gepoolt wurde / bzw. anderes trainiert ( das Wort Training ist hierbei sogar treffend ) .


    Wenn ein Vogel sich auf den Rücken wirft ist dies eine Abwehrhaltung bei Bedrohung --------------wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht .


    Bei JV wird dies spielerisch untereinander ausprbiert im Spieleverhalten -----------------also nichts ungewöhnliches in diesem jungen Alter .



    Testfrage : warum finden es viele Halter mit ihren kleinen Schnullerbacke unheimlich toll , wenn diese sich auf den Rücken dreht , ein bischen mit den Krallen nach einem greift , zaghaft in die Finger beist usw. ? Ja , dann hat man mit Coco und Konsorten " gespielt " .
    Das der Vogel hierbei wissentlich / unwissentlich völlig falsch erzogen wird ( also trainiert ) ist den wenigsten bewußt . Das Ggejammer ist dann aber im nachhinein groß , weil man die Welt nicht mehr versteht warum Coco auf einmal "mutiert " ist . Aus diesem Grund werden viele Papageien abgegeben , weil der Halter dann überfordert ist .


    Bei dir ist hingegen dieses Abwehrverhalten der anderen Vögel völlig normal . Rudi hingegen hat nicht viel gelernt , was einen Vogel ( Papagei ) wirklich ausmachen sollte .


    War jetzt mal " doitsch " geschrieben , also nicht persönlich nehmen :) -----------------andere haben genau solche Probleme , erzählen nur nicht darüber -----vieleicht lesen diese aber mit ;) um Fehler eingrenzen zu können .


    MFG Jens

  • Hi Jens,


    erst mal Danke für die schnelle Antwort. Ich kann das alles ja auch nachvollziehen, was Du schreibst, was aber immer noch im Raume steht ist die Frage:
    Warum keine deutliche Annäherung bei Rückzug der Menschen?


    Im Winter ziehen wir uns wirkich sehr zurück (im Sommer ist der engere Kontakt ja kaum zu vermeiden, weil wir ziemlich nah an der Voli unsere Sitzecke, heisst: Grillen, Partys, Freunde, etc.. haben).


    Es wird aber doch immer geschrieben, man soll sich so weit es geht zurück ziehen. Das ist hier momentan auch der Fall (eigentlich jedes Jahr zur Winterzeit).


    Statt dessen gehen aber über den Winter auch "Anbandlungsversuche" vom Sommer z.B. vom Gerupften und Mona, wieder zurück.


    Dieses Verhalten entspricht also genau dem Gegenteil dessen, was geschrieben wird, also, sich zurück zu ziehen.....


    Das verstehe ich eben nicht......


    Vielleicht ist Deine Antwort für mein "kleines Spatzenhirn" nicht deutlich genug ausgefallen, versuche es bitte noch mal......Danke
    (und persönlich nehme ich hier eigentlich sehr sehr wenig...., weisst Du ja).


    LG Claudia

  • um kurz Deine Frage zu beantworten, ich weiss es nicht genau..........,
    wie viele Freundschaften hatte jeder von uns, bis der feste Partner dann kam?.......Kann sich ja mal jeder selbst die Frage stellen......


    Aber zum Thema:
    Meine Frage, die immer noch unbeantwortet ist, hatte ich Jens gegenüber noch einmal gestellt, mal sehen, ob er uns dazu noch etwas Deutlicheres schreiben kann......... (ps....ich kann das ab)


    LG Claudia

  • sicherlich geht es vielen Haltern so, wie Du es schreibst.........wahrscheinlich führen sie ja auch weitestgehend ein glückliches Leben, auch wenn kein fester Partner gewählt wurde. Nur, schöner wäre es natürlich, wenn sich Paare finden würden (ich will ebenfalls nicht züchten).


    Wie gesagt, nochmals die Frage an Jens:


    Es wird immer "gepredigt", Rückzug ist das Allheilmittel.
    Die beschriebenen Reaktionen der Vögel belegen aber das genaue Gegenteil!
    Ist nun falsch "gepredigt", weil es ja so nicht stimmen kann, oder was ist nun falsch?????


    LG Claudia

  • Ich versuchs noch mal :)



    Zu 1.

    Zitat

    Warum keine deutliche Annäherung bei Rückzug der Menschen?


    Wie lange hab ihr darauf hingearbeitet Rudi so werden zu lassen wie er jetzt ist ? Welche Zeit räumt ihr ihm ein um sich umzuorientieren ? Den Winter ? Letzten Winter ? Du setzt dich in die Voliere um mit den Vögeln zu interagieren . Warum bringt dies Rudi wenig ?
    Warum stellst du dich vor die Voliere und forderst die Vögel zum singen auf , und findest es toll wenn sie dann singen , mit dir schlabbern usw.. Was ist hierbei jetzt Vorteilig für den Vogel , bzw. was hat ihn so gemacht wie er ist .


    Bei uns wird hier auch im Sommer gefeiert , bzw. kommen Besucher einschließlich mir der Voli auch nahe . Warum gelingt es hier und nicht 100 km weiter . Sag jetzt aber nicht das es an einer Wasserader liegen könnte :huh: .



    Zitat


    Statt dessen gehen aber über den Winter auch "Anbandlungsversuche" vom Sommer z.B. vom Gerupften und Mona, wieder zurück.


    Dieses Verhalten entspricht also genau dem Gegenteil dessen, was geschrieben wird, also, sich zurück zu ziehen.....


    Wenn Vögel miteinander interagieren hat dies lange nichts mit Paarverhalten zu tun .


    Wenn die sich im Winter bekriegen , kann eine Ursache dafür sein : beengte Platzverhältniße . Im Sommer steht eben noch zusätzlich die AV als Ausweichmöglichkeit zur verfügung .
    Das sehe ich hier auch . 6 Aras im SR gehen sich dann gegenseitig auf den S..k .
    Diese von dir beobachtete Harmonie ist subjektiv .


    MFG Jens

  • .....hmmmm.........ich gebe es zu....... :S


    Im Sommer mache ich wirklich sehr sehr viel, genau so, wie Du es beschrieben hast, das könnte ich tatsächlich ab dem nächsten Frühjahr unterlassen.......


    Konsequenz scheint hier wohl das richtige Rezept zu sein........


    Danke für die ehrliche Antwort, werde versuchen, das umzusetzen...und.......an der Wasserader liegt es sicher nicht :wacko:


    LG Claudia ;(

  • Hallo Claudia,


    es ist alles andere als einfach, gut harmonierende Pärchen zusammenstellen zu können. Die Vögel, die für Vergesellschaftungen/Verpaarungen vorgesehen sind, sind meist ehemalige, auf den Mensch geprägte Einzelvögel mit allen Verhaltensauffälligkeiten/Verhaltensstörungen, die solch eine Haltung mit sich bringt. Nun kommt es auf das einzelne Individuum, auf die neue Haltung und auf den neuen Halter an, ob überhaupt oder wie schnell ein Vogel resozialisiert werden kann. Einige Faktoren kommen also hier zusammen.


    Da gerade Graupapageien große Sensibelchen sind, sollte man ihnen besonders viel Zeit zur Verfügung stellen - also selbst viel Geduld aufbringen. Wenn die Grauen aber untereinander agieren, dann hast Du doch schon einiges erreicht. Soblad sich ein festes Pärchen gefunden hat, stehen die nächsten Vorkehrungen ins Haus = Abtrennungen für die Balz- und Brutzeit.


    Mal kurz etwas zur Konsequenz ;) bei meiner Amazonenhaltung: Ende Januar 2011 zog hier eine neue Partnerin für Laro ein. Die neue Blaustirnamazone war ein total männerbezogener Vogel. In den ersten Monaten durften Männer das Volierenzimmer einfach nicht mehr betreten - aus - Schluß - vorbei! Inzwischen sind beide Vögel gut vergesellschaftet und der "Neuling" reagiert nicht mehr ganz so "hin und weg", sobald er eine Männerstimme registriert und wenn es dann doch noch mal vorkommt, dann wird er (der Neuling) von Laro in seine Schranken verwiesen.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Hallo Claudia,


    am WE hab ich mehr Zeit, könnt ich auch mehr schreiben.


    Meine 4 sind im Winter auch anders, ich sag dann immer sie haben ihre Winterdepri. Wenn die Balzzeit (Okt.,Nov.) vorbei ist, wird es Monat um Monat übellauniger. Sie sind irgendwie total angepisst und entweder lassen sie es an mir aus oder eben aneinander.
    Meine sind dauerhaft, Paarweise getrennt. Polly und Kiko und das andere Paar Rambo und Lea. Polly durfte und konnte den ganzen Sommer über bei dem anderen Paar sitzen, jetzt bekommt sie von Lea eine Abreibung sobald sie rüber geht.
    Auch streiten sich Polly und Kiko mehr als im Sommer, sie schmusen viel weniger und füttern sich nicht mehr so oft.
    Bei Rambo und Lea ist es anders, sie schmusen und füttern sich für mich nicht sichtbar. Lea hat zu funktionieren wie es der Herr will, da gibt es generell wenig Streit.


    Im Winter steuere ich die Weck und Schlafzeit, im Sommer lass ich sie selber entscheiden. Damit greif ich eigentlich zu viel in ihren Ablauf ein, lässt sich aber anders nicht machen. Was aber auch ist, umso älter sie werden um so mehr wenden sie sich vom Menschen ab.
    Kiko war auch total Männerbezogen, nach nunmehr 3 1/2 Jahren geht er stiften sobald mein Mann oder Sohn kommt. Das liegt nur daran, dass meine Männer nicht viel mit ihnen zu tun haben.
    Meine reagieren agro auf mich, wenn ich zu viel bei ihnen bin. Ich lass sie einfach machen und das streiten gehört dazu.

  • ...das ist ja alles sehr interessant, was zu diesem Thema geschrieben wird, offensichtlich bin ich da mit diesem Problem nicht alleine.......


    Wäre schön, wenn noch mehr von Euch berichten könnten........


    LG Claudia

  • bei mir sieht die sache ganz anders aus..vielleicht stelle ich auch keine ansprüche an die tiere, sondern nehme sie einfach so hin wie sie sind und lasse sie machen..spätestens nach einer eingewöhnungszeit, die mal kurz , mal länger ist, mal mehr oder weniger probleme bringt..sind alle tiere hier sehr harmonisch untereinander ,natürlich gibt es auch mal streitereien aber alles im rahmen..das gilt für die sommer so für die winterszeit..das gilt sogar für die balz und brutzeit..im moment sitzt die schöne auf 3 kunsteiern, alles ganz stress und streitfrei..warum das wirklich so ist..keine ahnung..
    claudia, wenn deine gruppe ansonsten harmoniert, ist das doch toll, es müssen sich nicht unbedingt paare ergeben..


    lg. Irmgard

  • Hallo Claudia,


    ich schreibe nochmal unsere Erfahrungen mit unseren Graupapageien Cora (36J.,männlich) und Siera (20J., weiblich).
    Cora wurde über 30 Jahre bei den Vorbesitzern alleine gehalten. Als er vor 4 Jahren zu uns kam, war er sofort total auf mich fixiert. Er wollte immer bei mir auf dem Arm sein, mich füttern und putzen und korpulierte ständig an meinem Arm. Nach ein paar Monaten kam Siera dazu. Sie war schon durch viele Hände gegangen, wurde aber nie alleine gehalten. Cora wurde von ihr blutig ins Gesicht gebissen, wenn er ihr zu nahe kam. Er wollte nur neben ihr sitzen und versuchte ziemlich schnell sie auch zu füttern. Das wollte sie aber nicht und biss. Selbst zusammen fressen ging mit Siera nicht ( sie meinte, das Futter gehört ihr allein). Sie wollte nichts mit ihm zu tun haben und war aggressiv ihm gegenüber. Ca. 1,5 Jahre fuhr er zweigleisig. Er veruchte ihr näher zu kommen und kam aber auch zu mir. Ich war hin und her gerissen. Überall las ich: zurückziehen und die Vögel machen lassen. Aber wie nur- er war traurig das sie ihn nicht mochte und hätte sich dann die ganze Zeit alleine beschäftigen müssen. Ich entschied mich zu einem Kompromiss, er durfte noch bei mir auf dem Arm sein - aber nicht mehr stundenlang. Wichtig ist vielleicht noch, dass Cora nie aufgab und sich nie gegen Siera gewehrt hat. Er hat sie nie verletzt oder bedrängt. Nach 1,5 Jahren kam dann die große Wendung - Siera liess sich endlich füttern und sie wurden ein Paar. Seit dem Tag will Cora nichts mehr von mir wissen. Er will nicht mehr auf den Arm oder von mir gekrault werden. Siera hat ihr Verhalten ihm gegenüber komplett geändert - sie beisst ihn seit dem gar nicht mehr. Sie kraulen, füttern, spielen und gehen zusammen in den Nistkasten. Streit haben sie nie. Im Gegenteil - sie werden immer vertrauter. In den letzten Wochen konnte ich beobachten, dass sie sich gegenseitig Futter oder Spielzeug aus den Krallen nehmen oder am Bein des anderen ziehen. Ich hätte das alles nach den Schwierigkeiten am Anfang nie für möglich gehalten und freue mich jeden Tag für die Beiden.


    Lieben Gruß


    Sandra

  • Hallo Claudia,


    noch ein kurzer Nachtrag: Ich finde auch das Deine Grauen in einer Gruppe leben dürfen ist doch super. Sie sind nicht alleine und könnten Paare bilden, wenn sie wollten.
    Vielleicht wird die Paarhaltung auch überbewertet. Kumpels sind doch auch viel wert.


    Lieben Gruß


    Sandra

  • das ist ja mal ne tolle Geschichte, so eine, die richtig zu Herzen geht, die mir aber auch aus dem Herzen spricht!
    Ich bin nämlich auch immer noch hin und her gerissen. Zum einen tut mir Rudi leid, weil er eben bei den Mädels
    (jetzt sind es ja nur noch 2) nicht so richtig zum Zuge kommt, zum anderen, weil er eben dann zum schmusen
    zu mir will. Der Gerupfte, der im Sommer so schön mit Mona unterwegs war, sitzt einfach nur da, wenn ich rein
    komme und er fühlt sich nicht gut, das merke ich. Dann tut auch er mir leid.
    Aber die Geschichte, die Du beschrieben hast, zeigt, dass es doch noch ein Wende geben kann und das lässt
    mich hoffen.
    Auf der anderen Seite ist es natürlich auch gut, so, wie einige von Euch hier geschrieben haben, wenn es eben
    "nur" eine Gruppe gibt, die miteinander agiert, mehr nicht.
    Es zeigt sich aber auch in den Beiträgen, dass es offensichtlich doch im Winter zu viel mehr Frust untereinander kommt, als im Sommer.


    LG Claudia