Umgang mit infektiösen Erkrankungen

  • Man muß sich im Prinzip lediglich eine einzige Frage stellen, um die Relevanz und Evidenz der Problematik "Infektionskrankheiten bei Papageien" zu erkennen. Die Beantwortung und daraus herzuleitende Konsequenzen überlasse ich jeder/jedem interessierten Userin/User.


    Die Frage:


    Welche Faktoren begünstigen oder limitieren die Ausbreitung von Infektionserkrankungen?


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Nochmals zu (in einigen Fällen wirklich bestandsbedrohenden) Erregern bei freilebenden Psittaziden zwei eklatante Beispiele: Bei den Keas hat die Ausbreitung einer bisher noch nicht bekannten Infektionskrankheit (was auf einen "neuen" Erreger hindeuten könnte) in den Gebirgsregionen der Südinsel Neuseelands zu Bestandsrückgängen geführt. Die Population wird auf nur noch 1.500 bis 3.000 Tiere geschätzt. Seuchenhafte Krankheiten gelten auch als mitverursachend für Bestandseinbrüche beim Ziegensittich.


    Gruß
    Heidrun

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  • Infektionsstatus bei Agapornis-Beständen in Menschenobhut.


    Gruß
    Heidrun

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  • Hallo Heidrun,
    danke für den Link, das hat meine Bedenken ein Buch selbst zu verlegen ausgeräumt. Ich gehe schon lange Zeit mit dem Gedanken schwanger, ein Buch zu schreiben, Dieses dann aber selbst zu verlegen. Ich wusste seither nur nicht wie.
    Würdest Du mir mal per PN deine Telefonnummer schicken? Ich hätte da noch gerne zum Buchthema 2 Fragen gestellt.
    Wenn Du deine Telefonnummer nicht rausgeben willst, darfst mir natürlich auch gerne anrufen. 04830/90 13 41
    Liebe Grüße,
    Frank

  • 1 infiziertes Exemplar wird aus Bestand A in Bestand B verkauft. Nach 2jähriger klinischer Unauffälligkeit erkrankt das aus Bestand A zugekaufte Exemplar. Während dieser 2 Jahre hat Bestand B aber auch 2 Exemplare aus Bestand C angekauft, die weiterhin klinisch unauffällig sind. Davon wurde wiederum 1 Exemplar an Bestand D zu Zuchtzwecken abgegeben. In Bestand D werden nach einem weiteren Jahr 2 Jungtiere nachgezogen, wovon eines an Infektionskrankheit X verstirbt. Um Absatzeinbußen zu vermeiden, werden Informationen darüber nicht zugänglich. Zwischenzeitlich ist Bestand A aufgelöst. Die Haltung wurde aufgegeben. Die dortigen Exemplare gehen in Bestand E. Wer wen wann und wo infiziert hat wird bei Infektionserkrankungen mit langen Latenzzeiten und klinischer Unauffälligkeit mit zunehmender Zeit und Fluktuation immer schwieriger rekonstruierbar. Es wird eine Infektionskette in Gang gesetzt, deren Anfang und deren Ende nicht mehr absehbar ist. Ich hoffe, daß dieses kleine - durchaus nicht unrealistische - Szenario ein wenig zum Verständnis der Problematik beitragen kann.


    Gruß
    Heidrun

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  • Diskussionsthema ist die "Prävention" vor und "Nachsorge" von infektiösen Erkrankungen.


    Alle infektiösen Erkrankungen verfügen über eine gemeinsame Eigenschaft. Sie sind übertragbar.


    Folglich kann der vorrangige Ansatz nur darin bestehen, Übertragungen zu be- bzw. verhindern.


    Vorsorge:
    Vor Ankauf und/oder Aufnahme eines oder mehrerer Vögel in Bestände sind Eingangsuntersuchungen auf die wesentlichsten betestbaren Infektionen durchzuführen.


    Vor Integration von Vögeln in Bestände ist auch bei negativem Testergebnis eine Quarantäne von mindestens einem Monat (in dafür geeigneten abgetrennten Räumlichkeiten) einzuhalten. Bei positivem Testergebnis ist auf den Ankauf zu verzichten. Ist eine Aufnahme/Weitergabe erforderlich, so ist der positiv betestete Vogel nur in eine geschlossene Haltung mit ausschließlich ebenfalls von der jeweils speziellen Infektion betroffenen Exemplaren zu geben.


    Nachsorge:
    Infizierte Vögel oder Vögel mit Infektionsverdacht sind von bisher nicht infizierten oder voraussichtlich (noch) nicht infizierten Tieren zu trennen. Wurden infizierte Vögel mit nicht infizierten Exemplaren gemeinschaftlich und/oder in Infektionsausbreitungen grundsätzlich nicht auszuschließender Nähe zu anderen Vögeln gehalten, ist der gesamte Bestand dahingehend zu untersuchen. Aufnahmen und Abgaben sind zu unterlassen. Nachzuchten sind zu unterbinden.


    Fazit:
    Um zu diesen (Er)Kenntnissen zu gelangen, bedarf es keiner komplizierten und verzweigten Gedankengänge. Die geschilderten Konsequenzen sind in der und für die Infektionsprävention unbestritten und alternativlos.


    Jede andere Handhabung ist unverantwortlich und wird mittel- bis langfristig bei den Großpapageien zu Durchseuchungsraten führen, wie sie mittlerweile bei den kleinen Arten zu verzeichnen sind.


    Wer die finanziellen Mittel für o. g. Maßnahmen, die bei einigen wenigen Exemplaren überschaubar sind, nicht aufbringen möchte, sollte auf die Papageienhaltung verzichten. Wer die unter Umständen hohen Kosten für die Betestung von großen Beständen mit permanenten Zu- und Abgängen nicht aufbringen kann, ebenfalls.


    Es werden sich keine Institute für Geflügelkrankheiten und keine praktizierenden Tierärztinnen/Tierärzte finden lassen, welche die Sinnhaftigkeit der angesprochenen infektionspräventiven Maßnahmen abstreiten.


    Gruß
    Heidrun

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  • Ohne Kommentierung zwei Passagen aus:


    Hummel, M. E. (1997): Ökonomische Analyse des Papageienhandels am Beispiel Deutschland, in: Parrot Biology, Vol. 2, Jun. 1998, Arndt Verlag, Bretten


    "Mehrmals wurde bislang in dieser Arbeit auf die offenbare Ignoranz der Nachfrager gegenüber verfügbaren Informationen hingewiesen. In dieser Hinsicht könnte auch von Seiten des Staates auf eine bessere Schulung von Fachpersonal in den Zoofachgeschäften hingewirkt werden. In der Bundesrepublik Deutschland befähigt allein das Absolvieren einer kaufmännischen Lehre in einem Zoogeschäft zu einer entsprechenden Tätigkeit; in Österreich hingegen müssen Tierhändler neuerdings eine besondere Schulung absolvieren."


    "Durchaus sinnvoll könnte auch die Verpflichtung zum Besuch von Informationskursen vor Erwerb eines Papageien stehen, wo Kaufinteressenten über (...) Anforderungen und Risiken der Haltung sowie sichere Erkennung und Vermeidung einer Ausbreitung von (...) (Anmerkung von mir: Erkrankungsaufzählung) unterrichtet werden (...)"


    (Hervorhebung durch Fettdruck von mir)


    Gruß
    Heidrun

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  • Eine absolute Sicherheit im Sinne des völligen Ausschlusses einer Infektionsgefährdung kann es nicht geben. Wer dies fordert, verlangt Unmögliches. Es kann allerdings eine Risikominderung nach dem jeweils aktuellen Stand des Wissens erfolgen. Dabei ist das Risiko mit dem Nutzen der Maßnahme in Relation zu setzen. Im Falle schon vorliegender Infektionen in nonkommerziell ausgerichteten Beständen ist zumindest das Risiko der Weiterverbreitung bereits durch fast kostenneutrale Handhabungen (Separierung / keine Aufnahmen / keine Abgaben / keine Nachzuchten) mit im Verhältnis zum Aufwand hohem Nutzen zu unterbinden. Handelt es sich um Einrichtungen, die ganz oder teilweise kommerziell orientiert sind, oder reine Zuchtbetriebe, sind wirtschaftliche Einbußen unvermeidlich. Ökonomische Faktoren haben jedoch dort und dann wo es um die Minimierung von Risiken für Tier und Mensch geht, zurückzustehen. Neben der erforderlichen Vermeidung des Verschleppens krankmachender Erreger in Fremdbestände ist dies bereits für sich genommen aus tierschutz-ethischen Gründen geboten.


    Solange für die konsequente Umsetzung infektionspräventiver Maßnahmen (mit Ausnahme der melde- und maßnahmepflichtigen Psittakose) keine rechtliche Handhabe besteht, kann (zu oft vergeblich) leider nur an Einsicht und Vernunft der Halter/innen appelliert werden.


    Eine anlaog der Psittakose-Verordnung anzuwendende Meldepflicht nebst vorgeschriebener Präventionsmaßnahmen für hochinfektöse Erkrankungen mit nicht nur zoonotischem Charakter könnte einen wesentlichen Beitrag zur Eindämmung infektiöser Geschehnisse in Papageienbeständen leisten.


    Gruß
    Heidrun

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  • Hallo Heidrun ,


    Da hier ja nun schon vieles von Dir niedergeschrieben wurde, ist es wohl nicht allzu schwer entsprechend zu handeln und zu denken . Wer denoch der Meinung ist das solche Vorsichtsmaßnahmen nicht alle machen oder auch können-------------der sollte sich diesen Aspeckt der Papageienhaltung weiter weichspülen.


    MFG Jens

  • Ja Jens, wenn die Menschen diesbezüglich weiterhin die "Vogel-Strauß-Methode" anwenden, dann wird sich die Papageienhaltung in einigen Jahren vielleicht von selbst erledigt haben.


    Gruß
    Heidrun

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  • Es sind keine speziellen Kenntnisse erforderlich, um zu der Einsicht zu gelangen, daß zu jedem Forenbericht bezüglich eines infizierten Vogels zumindest ein weiteres infiziertes Exemplar zu addieren ist. Dies ergibt sich aus der banalen Tatsache, daß jede Infektion zumindest einen (Über)Träger voraussetzt. Ganz simpel: Von NICHTS kommt NICHTS. Ob die Infektion durch indirekten Kontakt (über Halter/innen) oder aber durch direkten Kontakt zu einem (oder mehreren) infizierten Exemplar/en erfolgt/e, spielt rein rechnerisch keine Rolle.


    D. h. im Klartext: Wird über ein infiziertes Exemplar berichtet, ist zwingend von mindestens zwei infizierten Exemplaren auszugehen. Möchte man in dieser Hinsicht eine kleine "Forenstatistik" erstellen, ist die Anzahl der berichteten Fälle folglich mit (mindestens) 2 zu multiplizieren. Beziehen sich die Berichte auf Haltungen mit mehr als 2 Exemplaren, so liegt (je nach Art der Infektionserkrankung) eine erhöhte Wahrscheinlichkeit der Infektion von mehr als 2 Exemplaren vor. Eine Infektionskette wird in den meisten Fällen von 2 separaten Beständen (Abgeber/in - Aufnehmer/in) "getragen". Bezieht man diesen Fakt mit ein, so ist das Ergebnis (Anzahl der infizierten Exemplare) wiederum mit mindestens 2 zu multiplizieren. Rechnet man zudem eine Wahrscheinlichkeit X dafür ein, daß (ebenfalls je nach Art der Infektion) Abgaben aus Beständen mit infizierten, aber klinisch unauffälligen Exemplaren über längere Zeiträume an mehrere Abnehmer erfolgen, erhöht sich der Multiplikationsfaktor entsprechend. Ausbreitung exponentieller Art (sehr vereinfachend: ein Faktor wird wiederholt multipliziert) sind vorprogrammiert.


    Hinzu kommt: Forenbeiträge zu/über klinisch inapparente/n Exemplare werden logischer Weise nur dann verfaßt, wenn im Rahmen einer anlaßbedingten (oder auch anlaßfreien) Bestandsbetestung infektionspositive Ergebnisse zu verzeichnen sind. Die Dunkelziffer ist insbesondere bei Infektionen mit langer Latenz hoch.


    Ich hoffe, daß dieses kleine Rechenexempel die Tragweite der Infektionsproblematik vielleicht etwas besser veranschaulichen kann und allzu relativierende Sichtweisen geraderückt. Wie bereits gesagt/geschrieben: Um diese Rechnung zu begreifen, sind keine spezielleren Kenntnisse erforderlich. Es genügt das Wissen darum, daß Infektionskrankheiten übertragbar sind und die Anwendung der Grundrechenarten.


    Wer sich immer noch nicht darüber im Klaren sein kann oder will, daß einige infektiöse Erkrankungen von Psittaziden mittlerweile auf dem Level angelangt sind, welches sehr berechtigten Anlaß zur Sorge bietet, verkennt die Situation. Das ist keine Panikmache, sondern entspricht den Realitäten. Panik wäre auch der völlig falsche Ratgeber. Nüchterne Betrachtung und konsequente Prävention mit Verstand sind gefragter denn je. Sachkenntnis ist keine Garantie, sicher aber eine Voraussetzung für rationale Entscheidungen.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
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  • "Die Experten für Vogelkrankheiten Dr. James Harris, Charles Sturt und Prof. Shane Raidal sind davon überzeugt, dass der Verlust von 46 jungen Orangebauchsittichen (Neophema chrysogaster) in der Erhaltungszuchtanlage bei Hobart auf ein eingeschlepptes Herpes-Virus zurückzuführen ist. Der Adelaide Zoo hatte letztes Jahr zeitweise eine Gruppe geschmuggelter Papageien aus Südamerika in seiner Quarantänestation aufgenommen, unter denen höchstwahrscheinlich auch Träger des Herpes-Virus waren. In Adelaide werden auch Orangebauchsittiche gezüchtet, von denen regelmäßig Tiere nach Hobart geschickt werden. Als Übertragungswege vermuten die Wissenschaftler kontaminierte Kleidung."


    Nachrichten-Archiv / 2008 / 11.01.2008


    Problem 1: Verheerende Auswirkungen der Einschleppung nicht "heimischer" (exotischer) Viren.
    Problem 2: Die u. a. so gerne verharmlosten indirekten Übertragungswege (hier: vermutlich kontaminierte Kleidung)


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
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  • PBFD ist in neuseeländischen Haltungen mittlerweile endemisch (nachzulesen im verlinkten Text). Die Empfehlungen sind eindeutig und unmißverständlich:


    "There must be strict isolation of all infected birds to halt the spread of the disease."


    ("Alle infizierten Vögel müssen konsequent isoliert werden, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.")


    "Ideally maintain a closed flock and only purchase birds from PBFD free flocks."


    ("Der Idealfall ist die Haltung in geschlossener Gruppe und Zukauf nur aus PBFD-freien Beständen.")


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)


  • Hier denke ich waere es auch gut darauf hinzuweisen, das selbst negative oder positive Testergebnisse unterschiedliche Gruende haben koennen ,bzw. Neue Test's durchaus anders ausfallen koennen als der -das vorangegangene Test - Ergebniss. Nur ich denke auch dies sollte TA ueberlassen werden diese unterschiede zu erklaeren?


    Desweiteren, meiner Meinung nach sind die "wenigsten" Papageien die als Volieren Voegel bzw. oder als Hausvoegel gehalten werden wirklich auf X getestet. Ich kann lediglich von meiner Erfahrung ausgehen die mir Zeigt das etwa 95% der Voegel die ich sehe noch nie einen TA gesehen haben.....


    Als Grund der "mir persoenlich auf anfragen meinerseits genannt wird" = sie sind doch "gesund" oder es waere zu viel "Stress" .........Ich denke es ist noch schlimmer als es ohnenhin schon mit Hunden oder Katzen ist.....die werden meistens hier (in England) auch nur geimpft und entwurmt wenn sie als Puppys - Welpen gekauft werden....wenn sie "ausgewachsen" sind gehen die wenigsten Halter wirklich regelmaessig zum TA. Seit wir nun den "Credit crunch" haben, denke ich die Situation wird sich weiter verschlechtern.


    Abgesehen davon, ich denke auch wir sollten ueberlegen - abwaegen, ob wir Papageien wirklich in einer Art der Haltung halten die "moeglichst" die meisten Gefahren ausschliest wobei wie anbemerkt es gibt keinen 100% Schutz. Oder Aber ob wir Papageien eine Haltung ermoeglichen die ihnen viel Freiraum (und ne ich spiele hier nicht auf aussen Frei Flug an) bietet soll heissen in Aussen volieren auch mal auf den boden zu gehen Grass zu fressen etc....... was logischerweise mehr "Gefahren" beinhaltet.....


    Gut waere sicherlich wie die von Heidrun und Doernte, angesprochenen Masnahmen zu treffen die Bio security beinhaltet, dennoch auch hier.... sollte sich der Halter Fragen was ist realistisch und was kann im "Gleichgewicht" zwichen Vorsorge und dennoch so geschaffen werden das der Voegel ein "gutes erfuelltes" leben hat?


    Ich habe mich mit Bio security befasst und die Studien (mit Nutztieren) die ich gelesen habe sorry machen sicherlich "Gesundheitlich" Sinn. Nur haben in diesen Studien die tiere ein leben....und haben Verhalten gezeigt die ich meinen eigenen Tieren dann doch gerne "Vorenthalten" wuerde. Ich habe mich somit fuer einen "Kompromiss" entschieden. TA ist hier vor Ort viermal im Jahr (zum Beispiel wegen meinen Freifliegern). Vorsorge wie in diesem Thread beschrieben auf jedenfall nur ich denke auch wir alle sollten versuchen ein "Gleichgewicht" zwichen Vorsorge und Haltung zu erreichen?


    Gutes Thema Danke!


    MFG Marcus

  • Hi Markus ;


    einiges ehe ich anders ( wenn ich Dich nicht falsch verstanden habe )



    Zitat

    Hier denke ich waere es auch gut darauf hinzuweisen, das selbst negative oder positive Testergebnisse unterschiedliche Gruende haben koennen ,bzw. Neue Test's durchaus anders ausfallen koennen als der -das vorangegangene Test - Ergebniss. Nur ich denke auch dies sollte TA ueberlassen werden diese unterschiede zu erklaeren?



    Stimmt !!wenn man aber solch ein Ergebniß weis , sollte man auch entsprechend handeln.



    Zitat

    Oder Aber ob wir Papageien eine Haltung ermoeglichen die ihnen viel Freiraum (und ne ich spiele hier nicht auf aussen Frei Flug an) bietet soll heissen in Aussen volieren auch mal auf den boden zu gehen Grass zu fressen etc....... was logischerweise mehr "Gefahren" beinhaltet.....



    Hm , weiß jetzt nicht ob ich Dich richtig verstanden habe. Sollten sie deswegen lieber " in Watte gepackt werden "-----sprich Wohnzimmer und ohne Gefahren----------------oder doch ein stabileres Imun systhem inAussenvolieren.


    Sollte ich Dich falsch verstanden haben , koregier mich bitte :)


    MFG Jens

  • Hallo Jens,



    Zitat

    Stimmt !!wenn man aber solch ein Ergebniß weis , sollte man auch entsprechend handeln.


    Habe nichts anderes gesagt.



    Zitat

    Hm , weiß jetzt nicht ob ich Dich richtig verstanden habe. Sollten sie deswegen lieber " in Watte gepackt werden "-----sprich Wohnzimmer und ohne Gefahren----------------oder doch ein stabileres Imun systhem inAussenvolieren.


    Sollte ich Dich falsch verstanden haben , koregier mich bitte :)


    Ich packe meine Voegel nicht in Watte Jens. Leben bei mir alle in Aussenvolieren das ganze Jahr ueber. Nur ich denke auch das auch Voegel die in "Haushaltung" leben, ein gutes leben haben koennen. zum Beispiel kombi aussen und innen Voliere. Es kommt meiner Meinung darauf an wie diese Haltung aussieht und was der Halter den Voegeln ermoeglicht. Ich mag das generalisiernen (DAS IST GUT ODER DAS IST SCHLECHT) nicht so gerne Jens. Es gibt nun mal wenn man mit offenen Augen durch die Welt laeuft nicht nur SCHWARZ oder WEISS....waere ein wenig langweilig.....oder? ;)


    Ich denke schon es macht Sinn sich alles Fall fuer Fall an zusehen und dann zu bespreschen was man besser machen kann. ich denke keiner von uns allen hier kann - sollte behaupten wir koennten an unserer Haltung nichts mehr verbesseren. Voellig egal ob nun innen oder Aussen haltung etc......


    MFG


    Marcus

  • Hallo Markus ;



    Zitat

    Leben bei mir alle in Aussenvolieren das ganze Jahr ueber. Nur ich denke auch das auch Voegel die in "Haushaltung" leben, ein gutes leben haben koennen. zum Beispiel kombi aussen und innen Voliere. Es kommt meiner Meinung darauf an wie diese Haltung aussieht und was der Halter den Voegeln ermoeglicht. Ich mag das generalisiernen (DAS IST GUT ODER DAS IST SCHLECHT) nicht so gerne Jens. Es gibt nun mal wenn man mit offenen Augen durch die Welt laeuft nicht nur SCHWARZ oder WEISS....waere ein wenig langweilig.....oder? ;)


    Sehe ich ähnlich :thumbup:



    Zitat

    Ich denke schon es macht Sinn sich alles Fall fuer Fall an zusehen und dann zu bespreschen was man besser machen kann. ich denke keiner von uns allen hier kann - sollte behaupten wir koennten an unserer Haltung nichts mehr verbesseren. Voellig egal ob nun innen oder Aussen haltung etc......


    Um das Thema nicht abdrifften zu lasen, kannst Du mir Bescheid geben wenn Du Dich über Einstellungsmöglichkeiten unterhalten willst, ich würde mich da gerne mit einbringen,-----------------ich trenn es dann von diesem ab.


    MFG Jens

  • Die Frage:


    Welche Faktoren begünstigen oder limitieren die Ausbreitung von Infektionserkrankungen?


    Gruß
    Heidrun


    Ich klinke mich jetzt mal in diese äusserst interessante Diskussion ein und behaupte, dass der Handel zum grössten Teil, sei es nun bewusst oder unbewusst, bereits kranke Vögel veräussert.


    Es gibt in den Foren unzählige Fälle, da wurden die Papageien bereits nach einigen Tagen, manche auch erst nach ein paar Wochen für Laien erkennbar schwer krank. Doch alle diese Vögel hatten, so seltsam es klingen mag, Gesundheitszertifikate die Ihnen bescheinigten, dass sie auf alle übertragbaren Infektionskrankheiten negativ getestet waren.


    Ein weiterer Faktor für die Ausbreitung von Infektionskrankheiten ist der Besuch beim TA selbst, denn wer weiss schon welcher Vogel vorher mit einer eventuell ansteckenden Krankheit in diesem Behandlungsraum war, gegen PBFD gibt es kein Desinfektionsmittel.

  • (...) und behaupte, dass der Handel zum grössten Teil, sei es nun bewusst oder unbewusst, bereits kranke Vögel veräussert.


    Die Bezeichnung "der Handel" ist zu unspezifisch. Das gilt auch für die Zuschreibung der Attribute "bewusst oder unbewusst". Es spricht (trotz manch kritikwürdiger Gepflogenheiten innerhalb der kommerziellen und nicht-kommerziellen Papageienszene) nichts dafür, daß mit Infektionskrankheiten behaftete Vögel "bewußt" (also trotz Wissen um die Erkrankung) abgegeben und/oder veräußert werden. Derartige Fälle sind Ausnahmen und weder repräsentativ noch ursächlich für die mittlerweile bedenkliche Verbreitung bestimmter Infektionskrankheiten in Papageienbeständen. Die Hauptursachen (wie z. B. mangelnde Prävention, fehlende Separierung erkennbar infizierter Exemplare, uneffiziente Nachsorge, unkontrollierter Austausch / weitere Risikobeschreibungen sind vorhergehenden Postings zu entnehmen) sind bekannt. "Der Handel" (gemeint ist wohl der "kommerzielle Handel") hat kein übergeordnetes ökonomisches Interesse daran, "bereits erkrankte Vögel" zu veräußern. Zutreffend ist allerdings, daß dort, wo eine Vielzahl von Exemplaren (oft auch unterschiedlicher Gattungen und Arten) untergebracht sind und eine ständige Fluktuation herrscht, die Infektionsgefahr wesentlich höher einzustufen ist, als in geschlossenen Beständen.


    Zitat

    von Bianca Durek
    Es gibt in den Foren unzählige Fälle, da wurden die Papageien bereits nach einigen Tagen, manche auch erst nach ein paar Wochen für Laien erkennbar schwer krank.


    Nun ja: Fälle von schweren Erkrankungen, die sich schon einige Tage nach Erwerb ereigneten mag es zwar geben - jedoch erscheint mir die Bezifferung "unzählige Fälle" sehr übertrieben. Auch für nach Erwerb aufgetretene Erkrankungen gibt es eine ganze Reihe möglicher Ursächlichkeiten, die sowohl in der Konstitution des erworbenen Vogels als auch in den Haltungsumständen beim Erwerber liegen können. Wesentlich ist: In diesem Thema geht es ausschließlich um infektiöse Erkrankungen und nicht etwa um sonstige (Vor)Schädigungen mit (nach)folgenden nichtinfektiösen organischen oder sonstigen Erkrankungen.


    Zitat

    von Bianca Durek
    Doch alle diese Vögel hatten, so seltsam es klingen mag, Gesundheitszertifikate die Ihnen bescheinigten, dass sie auf alle übertragbaren Infektionskrankheiten negativ getestet waren.


    Bei allen (so Deine Diktion) "unzähligen Fällen" schwerer Erkrankungen, die "bereits nach einigen Tagen" oder "ein paar Wochen" nach Erwerb aufgetreten sind, handelte es sich um Exemplare mit "Gesundheitszertifikat"? Könntest Du die "unzähligen Fälle" mit den genannten Spezifika an Hand mehrerer Beispiele belegen? Für die meisten infektiösen Erkrankungen sind sehr sichere 1 x-Tests verfügbar. Eine von wenigen Ausnahmen stellt die PBFD-Betestung dar, die aber mittlerweile immerhin Annäherungsergebnisse bietet.


    Zitat

    von Bianca Durek
    Ein weiterer Faktor für die Ausbreitung von Infektionskrankheiten ist der Besuch beim TA selbst, denn wer weiss schon welcher Vogel vorher mit einer eventuell ansteckenden Krankheit in diesem Behandlungsraum war, gegen PBFD gibt es kein Desinfektionsmittel.


    Einige (wenige) Tierärzte bieten mittlerweile separate Untersuchungsräume für die diagnostische Abklärung von Vögeln mit PBFD-Verdacht. Aber grundsätzlich ist natürlich richtig, daß das Risiko einer Infektion an Orten mit erhöhtem "Durchsatz" an Vogelpatienten gegeben ist. Deshalb: Abklärungen, Tests und Behandlungen nur dann durchführen lassen, wenn hierfür eine tatsächliche Notwendigkeit vorliegt.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)