Hallo,
da ich mich bisher nur mit Jens über die Einbürgerung von Neulingen in eine Gruppe oder einen Schwarm unterhalten habe, haben wir nun beschlossen, das Thema öffentlich zu besprechen.
Anslass waren drei neue Doppelgelbkopfamazonen, die am Samstag aus Berlin zu uns gekommen sind. Davon sind zwei Doppelgelbkopfamazonen schon ein festes Paar und eine einzelne Henne mit 3 Jahren. Wie seither auch wurden die Neuen ohne jegliche Aggresion neugierig und teilweise mit Freude aufgenommen. Die Henne, die für unseren Pauli als Partnerin gedacht war, der erst im Januar zu uns gekommen ist, ist schon so gut wie verpaart, Sie weiss es nur noch nicht genau. Pauli lässt sie seit der ersten Minue nicht aus den Augen. Das Paar war innerhalb von 30 Minuten in der Gruppe, die Henne brauchte dann nochmals ne Stunde. Alles lief ab wie bisher auch. Auch an den Futteroplätzen wurden die Neulinge nicht bedrängt oder gar vertrieben. Unser Carlo räumte sogar mit seiner Laura den angestammten Schlafplatz an höchster Stelle um die 3 Neuen dort schlafen zu lassen. Manchmal lief es sogar verdächtig ruhig ab.
Der zweite Tag ist auch immer das Selbe. Die Neuen gehen in der Gruppe rum, begutachten ishc die Alten mal aus der Nähe, machen sich bekannt. Da kann es auch schon mal sein, daß ein altesch Schwarmmitglied den Neuling mit der Kralle abwehrt oder mit dem Schnabel vertreibt. All zu dicht lassen sich manche der alten mitglieder dann doch noch nicht von Neulingen auf die Pelle rücken. Wie immer wird der zweite Tag am Abend mit einem allgemeinen Gabrabbel abgeschlossen.
Gestern war der Dritte Tag, der wohlberüchtigte Dritte. War seither auch immer gleich. Da merkt man dann doch, daß die Ruhe und Gelassenheit der Amazonen nur anscheinlich vorhanden war. Am dritten Tag schlafen dann alle fast den ganzen Tag, es gibt keine Aktivität außer Dösen und gemeinsame Gefiederpflege. Selbst gefressen wird am dritten Tag sehr wenig. Da merkt man denn Geiern dann doch an, daß die Einbürgerung trotz der augenscheinlichen vorhanden Gelassenheit Stress verursacht hat und die Amazonen eheblich mehr Ruhe brauchten. Deswegen betreten wir auch am dritten Tage das Vogerlhaus nicht (außer morgens zur Fütterung)und lassen das Licht aus. Schauen nicht mal durchs Fenster. Gibt eh nix zu sehen, die Amazonen dösen, schauen sich an, das meist sehr lange und dösen dann wieder. Dann schauen sich wieder alle ne Weile an und dösen wieder. Mancher putzt dann sein Gefieder oder sie machen das gegenseitig und ab und an geht mal einer ans Futter. Auffalend ist, daß alle mit dem Gesicht zueinader sitzen, so daß ein Jeder Jeden sehen kann.
Heute ist der vierte Tag, wie sonst auch immer geht es zur gewohnten Tagesordnung über. Nur nicht für die Neuen. Für die ist der vierte Tag immer anders. Ab jetzt werden Regeln gelernt. Wenn die Neulinge mal was nicht richtig machen werden sie ohne große Agression aber mit Bestimmtheit zurecht gewiesen. Aber auch das dauert wie sonst auch ca. eine Woche und die Neuen beherrschen das Spiel im Zusammenleben, das Sozialverhalten der Gruppe, lernen ihren "Cheff" kennen. Die Neulinge orientieren sich dann immer an eimem bestimmten Tier und übernehmen die Verhaltensweisen. Danach ist das "Projekt" Intergartion bei uns immer abgeschlossen und die Neulinge sind von allen akzeptierte Schwarmmitglieder. Klingt doch einfach, oder?
Liebe Grüße,
Frank