Lebenserwartung von Papageien

  • Hallo Hazel,


    da irrst Du Dich, dass es für langes Leben keine wissenschaftliche Erklärung gibt. Es gibt inzwischen viele Indizien, man kennt noch nicht alle, die allesamt plus minus additiv zu langem oder kurzem Leben beitragen. Während des Lebens werden Stoffe vom Organismus produziert, die nicht abgebaut werden und sich so anreichern (z.B. Prionen im Nervensystem). Jede Zelle im Körper teilt sich mehr oder weniger oft in einem Leben. Dabei können Fehler in der Replikation des Genoms (Kopie der Chromosomen) passieren, die sich im Laufe des Lebens addieren (Mutation). Das hat auch einen Grund darin, dass Strahlung und chemische Stoffe in der Umwelt Schäden an den Erbanlagen verursachen. Mutation ist mitnichten nur ein Faktor bei der Vererbung. Daher werden im Laufe des Lebens die Produktion wichtiger Lebensstoffe geringer. Das heißt auf der einen Seite nimmt der Gehalt an Schadstoffen im Körper zu und der Gehalt an Stoffwechsel steuernden Stoffen ab. Das nennt man dann Altern, besser man würde es als Reifung bezeichnen. Denn viele dieser Mutationen sind sogar programmiert, sodass unsere Menschenhaut runzelig wird und die Pigmentierung sich verändert (weiße Haare, Altersflecken). Dass es Individuen gibt, die langsamer altern als andere, das sind dann die Ausnahmen, ist wiederum genetisch angelegt, hat aber natürlich auch etwas mit den Umweltbedingungen zu tun. Wenn ein starker Raucher z.B. trotzdem 90 Jahre und mehr alt wird, liegt das an seiner genetischen Fähigkeit, die Schäden, die ihm der Rauch zufügt, zu reparieren. Er ist die Ausnahme, an der sich alle Raucher rechtfertigen und mit 65 Jahren an Lungen- oder Kehlkopfkrebs sterben.


    Außerdem, das hat man festgestellt, haben zumindest bei Säugetieren inklusive Mensch die Herzschläge etwas mit der Größe und der Anzahl pro Lebensdauer etwas zu tun und sind bei den Säugetierarten weitgehend analog. Ein Menschenherz schlägt im Mittel 72 Jahre lang 72 mal in der Minute. Das variiert natürlich, es ist ein Mittelwert. Dieser hat, das wurde an anderer Stelle herausgefunden, eine kosmische Entsprechung in dem Platonischen Weltenjahr, bei dem der Frühlingspunkt (21. März) in einem Menschenleben von 72 Jahren um ein Grad rückläufig durch den Tierkreis wandert. Ein Menschenleben entspricht also einem Platonischen Weltentag. Bei Graupapageien spielen andere Zusammenhänge eine Rolle, die noch nicht erforscht sind.


    Nur ein klitzekleiner Exkurs.


    Grüße, Alex

  • Dazu schrub ich schon :D . Du must es aber auch lesen , ansonsten nützt mein geschriebenes nicht viel ;)

    Moin Jens,


    ist schon klar, aber Du bist ja nicht der Einzige, der zu diesem Thema geschrieben hat und demnach muss man ALLE Aussagen und ALLE Informationen zu einem Thema berücksichtigen, sonst würde "die Berichterstattung zu einseitig" ... verstehst Du, was ich meine? :grin:


    LG Claudia

  • Heute hatte ich ein längeres Gespräch mit einem Herrn, der seit 40 Jahren Papageien hält - in den letzten Jahren ist die Zahl auf ca. 100 Abgabevögel gestiegen. Natürlich hat er Erfahrungen mit Wildfängen, mit elternaufgezogenen Nachzuchten und mit Handaufzuchten. Ich fragte ihn nach seinen Erfahrungen und die lauteten: Gerade die Handaufzuchten wären oft etwas kleiner und sie wären krankheitsanfälliger.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Hallo Heidrun,


    danke für Deine Mühe zu diesem Thema,


    und da haben wir es auch schon:
    kleiner......kränklicher.....Experten-Erfahrungen!
    Dies gilt hier insbesondere für Jacko ( damals kränklich und sehr klein/ heute klein aber nicht mehr kränklich) und Mona...(sehr klein, aber nie kränklich).


    Jacko ist eine HZ ab Ei, hatte danach die denkbar schlechtesten Haltungsbedingungen, die man sich vorstellen kann,
    aber heute: er ist fidel, er ist erstaunlicherweise gesund (Röntgen, Blutuntersuchungen in Rostock in der Tierklinik) für diese Haltungsbedingugen,und er hat nun auch seine Angst vor der Menschenhand verloren (er kommt nicht auf die Hand, das ist sicher! und das braucht er auch nicht, aber er hat seine Angst vor den Händen der Menschen verloren).


    Ganz zu Anfang, als Jacko als "Grill-Hühnchen" zu uns kam und Jens mir sagte, dass es für ihn besser sei, wenn wir sein Leben beenden würden (und das ist jetzt keinesfalls böse von mir gegen Jens gemeint; und: ich hatte Jens damals auch sofort gesagt, dass das überhaupt nicht für mich in Frage kommt und er hatte es sicherlich auch nur aus seinen vielen Erfahrungen heraus geraten) habe ich mich dagegen entschieden.
    Heute ist Jacko ein "kleiner frecher, freier Vogel" und muss sich aus Angst vor den Menschen nicht mehr beugen,er ist wirlklich liebenswert geworden, auf seine eigene Art, ohne jeglichen Zwang.


    Entweder haben meine Papageien Glück und erreichen trotz HZ ein hohes Lebensalter, aufgrund guter Haltungsbedingungen, oder sie sterben früher, als man das von gesunden und vernünftig aufgezogenen Papageien erwarten kann. Wichtig ist für uns, dass sie alle Spass am Leben haben und das haben sie. Und wenn der eine früher gehen muss, als der andere, dann ist das so. Mehr als das, was wir jetzt für sie tun, geht einfach nicht mehr und damit können Otto und ich ganz gut leben....und dann nimmt das Schicksal einfach seinen Lauf.......auch wenn es füher ist, oder aber vielleicht auch später ;)


    In diesem Sinne einen schönen Restsonntag


    von Claudia und Otto

  • Danke Claudia und Otto!
    Was soll ich da erst sagen, wenn ich meinen Prachtkerl Mogli sehe?
    HZ und im Alter von 8 Wochen PBFD-infiziert!
    Und was ist aus ihm geworden?
    Kleiner, kränklicher?
    Da kann ich nur lachen!
    Ihr müsstet ihn erleben!
    Er ist das blühende Leben!
    Und wird mich vermutlich überleben. :(
    Ob es an den Haltungsbedingungen liegt oder an seinen Genen?
    Keine Ahnung!
    Aber ich bin froh, ihn aus den Klauen der Züchterin befreit zu haben und hoffe sehr,
    dass sich nach mir ein ein vernünftiger Halter für ihn findet.
    Denn dass er mich überlebt, scheint mir zur Zeit sehr wahrscheinlich.


    Liebe Grüße
    Hazel

  • Hallo Hazel,


    (...) Ich fragte ihn nach seinen Erfahrungen und die lauteten: Gerade die Handaufzuchten wären oft etwas kleiner und sie wären krankheitsanfälliger.


    er sprach nicht von "immer" sondern von "oft" und er sprach nicht von der Lebenserwartung - die ich auch nicht erwähnt hatte - er sprach eben von seinen Erfahrungen.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)