Papagei zugeflogen

  • Hallo zusammen,


    ich bin ja ein Freund der Freiheit und sperre Tiere ungern ein. Aus diesem Grund die Frage:


    Hat das Tier eine reelle Chance den Winter draußen zu überleben? Wie versorgen unsere Singvögel natürlich auch mit Futter wie Meisenknödel... Und auf unserm Grundstück gibt es auch jede Menge geschützte Ecken (div. Offene Hütten und Unterstände). Auf der anderen Seite gibt es auch einige Greifvögel in unserem Umfeld.


    Ungeachtet dessen habe ich einen Käfig aufgestellt, Futter rein und die Eingangstür mit Angelschnur fernbedienbar gemacht. Heute früh hat er allerdings wieder neben dem Käfig auf dem Apfelbaum gesessen und Äpfel gefressen.


    Also gebt mir bitte mal ne Einschätzung bezüglich Überlebenschance in der Freiheit.


    Gruß und Danke


    Jörg

  • Hallo Jörg,


    je nach Region, in der Du lebst, kann der Pennantsittich ohne Probleme draußen in der Natur überwintern. Wenn Du ihn fütterst, wird er keine Not leiden und am Ort bleiben. Nur zieht er natürlich, so rot und blau, wie er ist, auch die Aufmerksamkeit von Sperbern oder Habichten auf sich, die gerne Jagd auf Vögel machen. Daher wäre er in einer Voliere sicherer. Die Falle, also ein möglichst großer Käfig, der auch tief und hoch sein sollte, ist ein guter Anfang. Darin das Futter aufstellen, und wenn er sich hinein traut, immer tiefer anbringen, damit Du ggf. dann die Tür zu machen kannst, bevor er wieder herausfliegt.


    Als Lockfutter ist Kolbenhirse, Äpfel, Möhren, Sonnenblumenkerne, gerade richtig. Viel Erfolg bei der Sicherung dieses schönen Tieres!


    Grüße, Alex

  • Hallo Jörg,


    ich schließe mich den Worten von Alex an.


    Ungeachtet dessen habe ich einen Käfig aufgestellt, Futter rein und die Eingangstür mit Angelschnur fernbedienbar gemacht.


    Von großem Vorteil ist, daß Du eine "fernbedienbare Schließanlage" angebracht hast. Und wenn alles von Erfolg gekrönt ist, bekommt das kleine Lebewesen auch sicherlich einen Partner ;) .


    Weiterhin viel Erfolg wünscht
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Etwas Vogelpsychologie für den Fang:


    Ein Vogel, egal ob Sittich oder Meise, fühlt sich nur sicher, wenn er genügend Fluchtmöglichkeiten und auch Deckung hat. Gibt es Luftalarm, flieht er ins Dickicht, gibt es Bodenalarm fliegt er in den nächsten Baum weit oben. Soll er also in einen Käfig o.Ä., so wird er den nur aufsuchen, wenn er beides für sich als sicher genug abschätzt. Ein Käfig behindert ja beides und ist erstmal mit großer Vorsicht zu betrachten. Der Vogel prüft und merkt sich seine Möglichkeiten. Er ist sehr schnell, wenn ein Risiko mit seiner Handlung verbunden ist. Nutzt er die Quelle des Futters im Käfig, dann ist er immer mit einem Bein und einem Flügel bildlich gesprochen draußen.


    Also Deckung in der Nähe und ein Fluchtweg ins Weite. Vögel haben ja immer Hunger. Also ist Futter, das in dieser Zeit natürlich auch kalorienreich sein muss, immer interessant. Wenn der Käfig bzw. kleine Voliere geschickt platziert ist, und das Futter nach einiger Gewöhnung für den Vogel als risikoarm nutzbar, kann man zum Schritt Käfig schließen übergehen. Wildvögel sind eventuell Gehilfen bei der Aktion, weil sie, wenn mutig genug, ebenfalls hinein gehen, was die Neugier steigert und die Furcht schmälert. Fängst Du eine Meise o.Ä. mit, kannst Du sie ja wieder freilassen. Die Tür von weitem zu verschließen, ist mit Ausdauer, Geduld und Wachsamkeit verbunden. Ein Fehlversuch verdirbt das Unterfangen auf Dauer. Daher muss die Voliere so gestaltet sein, dass sich der Vogel darin sicher fühlt und der Weg nach draußen möglichst lang ist. Die Vorbereitung dauert einige Tage.


    Viel Glück.


  • ich bin ja ein Freund der Freiheit und sperre Tiere ungern ein.


    Hallo Jörg,


    wir alle hier im Forum halten Papageien oder Sittiche in Gefangenschaft.
    Aber dennoch ist vielen Usern hier Deine Grundeinstellung SEHR symphatisch ! :thumbup:


    Trotzdem : Die Überlebenschancen des Pennants sind als gering einzustufen.
    Für einen Greifvogel ist er leichte Beute.
    Ein Beispiel aus meinem Garten :
    Das ganze Jahr über sehe ich die Greife nur aus der Ferne.
    Aber wenn es richtig kalt wird, dann lauert der Sperber den Vögeln am Futterhäuschen auf !
    Ich kann Dir Fotos von geschlagenen Amseln und Drosseln in meinem Garten zeigen.


    Temperaturen bis ca. -5° kann ein Pennant gut überstehen. Aber lass es mal kälter werden...
    Die Füße von Papageien und Sittichen sind nicht für Dauerfrost gerüstet. Sie sind zu fleischig.


    Deshalb solltest Du das Kerlchen mit Geduld einfangen.
    Ich nehme an, daß der Vogel sich mit zunehmenden Minusgraden immer mehr an Dich halten wird.


    Falls Du ihn gefangen hast, dann hole Dir bitte hier im Forum Rat, wie es weitergehen soll !

    8o Liane ~~~~~ Bin lieber eine Übelkrähe als eine Duckmaus ~~~~~