Die Voliere von Alfriedro und Gedanken dazu

  • Zitat

    Da kann man auch selbst drau kommen, wenn man mal darüber nachdenkt


    Gutes Stichwort :D , den das heißt Nachdenken :D
    Es ging nicht um deinen Grauen sondern eher um deine Aussage :


    Zitat

    Unseren Vögeln "mute ich das zu", wenn sie dies selber wollen. Sobald die Sonne raus ist, können sie raus, egal, ob Schnee liegt......sie müssen aber immer die Möglichkeit haben


    Alex bezog sich aber nicht auf Großpapageien , nein eher auf die kleinen Spitzschnäbel -----------------------und die nehmen Schaden bei solchen kühlen Temperaturen .
    Du mußt versuchen zu verstehen , was im Zusammenhang mit welcher Vogelart geschrieben wird / wurde ----------------------und der Wärmehaushalt ist von den kleinen nun mal nicht mit unseren gehaltenen Papageien zu vergleichen -----------------deswegen schrub ich das mit dem Wärmehaushalt .
    Claudi , ich hoffe jetzt konntest du die Zusammenhänge verstehen .


    MFG Jens

  • Es geht mir nicht darum, dass es toll und ordentlich aussieht, sondern dass es zweckmäßig für mich als Pfleger und "wesensgemaß" für die Tiere ist.


    Dass ich auch viele Fehler gemacht habe, ist die Schattenseite. So idyllisch, wie die hier, ist ein trügerischer Schein. Überbevölkerung ist ein Stressfaktor, aber plötzliche und unerwartete Attacken nach vielen Wochen der Eintracht sind schockierend. So hat mir ein Pennantsittich ohne Vorwarnung Prachtfinken tot gebissen, obwohl er vorher ganz und gar rücksichtsvoll war und keine Nester zerrupft hat und sogar mit den Minis aus einem Napf Keimfutter fraß. Im Streit um den Nistblock in einem ausgehöhlten Birkenstamm haben die Pennants gemeinschaftlich den Nymph Hänschen gemeuchelt, er war hoffnungslos unterlegen. Wellis haben Prachtfinkennester ausgeräumt auf der Suche nach einer Nistmöglichkeit und die Nymphenjungen im Nistkasten angegriffen. Zebrafinken haben das Nest der Binsenamadinen annektiert und die drei halbwüchsigen Jungen hinausgeworfen. Ich war sogar so blauäugig und habe meine Sumpfschildkröten in den kleinen Teich gesetzt, der anfangs noch da war. Die haben sich wie Krokodile auf die Lauer gelegt und dann Kanarienvögel gefressen. Immer wieder war ich erschüttert davon, wie grausam die Natur ist, und dass eine Voliere eben doch nicht Natur ist.


    Jetzt bin ich klug und habe Vögel vergesellschaftet, die friedlich zu anderen Vögeln sind. Dennoch bleibt das Problem, dass bei Vermehrung die Jungen, die aufkommen, keinen Platz für sich finden und Stress verursachen, wenn ich sie nicht abgebe. Nun, diese Verhaltensweisen beobachte ich genau und gebe die Beobachtungen weiter. In meiner Voliere ist es nur ganz und gar wesensgemäß, wenn ich von den Prachtfinkenarten, die ich gerade habe, jeweils nur zwei Paare, von den Schönsittichen und Zwergwachteln nur ein Paar habe. Für eventuellen Nachwuchs, der prinzipiell erwünscht ist, wäre eine zweite Voliere nötig. Diese Vögel wären zum Verkauf oder als Reserve. Deren Voliere wäre nicht so naturhaft, sondern würde die Tiere eher auf Sparflamme setzen, damit bei ihnen der Bruttrieb nicht durchkommt. Das sind dann die Grenzen der naturhaften und wesensgemäßen Vogelhaltung.

  • Nein Hazel , mich bekommst du dazu nicht bewegt 8) . Warum nicht ? Ganz einfach . Viele können sich mit solch einer Haltung nicht identifizieren ----------aus welchen Gründen auch immer . Auch fehlt vielen Haltern der eigentliche Blick auf den Papagei ( ihn also so zu sehen wie er ist )
    Hazel , sehs mir nach :D ---aufn Sack haun tu ich nicht 8)



    MFG Jens


    Meega beleidigt Guck! :evil:
    Dann werde ich jetzt mal ALLE Deine Themen durchlesen ... hab ja sonst nix zu tun! :rolleyes::D
    Vielleicht findet sich ja doch der eine oder andere Tipp oder was man nicht machen sollte!


    Sorry Alex,
    wollte Dein Thema nicht unterbrechen.
    Aber gerade weil ich Dein Thema so gut finde und auch wie Du ehrlich auf Anfangsfehler bzw. Probleme eingehst, finde ich es unglaublich schade,
    Dass Du mit Deiner für alle so hilfreichen Schilderung der Einzige zu sein scheinst.
    Gerade diejenigen, die gesunde Vögel haben und seit Jahren/Jahrzehnten an der Verbesserung ihrer Haltungsbedingungen arbeiten,
    können sehr hilfreich sein und unbewusst Tipps weitergeben, die ihnen selbstverständlich vorkommen, für Anfänger oder AV-Bauer aber
    zu einem AHA!-Erlebnis führen.
    Natürlich können die Wenigsten für optimale Haltungsbedingungen sorgen.
    Aus welchem Grund auch immer .... Platz, Geld, Nachbarn :cursing: usw.
    Trotzdem!
    Man kann auch im Kleinen versuchen, annähernd an das heran zu kommen, was Ihr Euren Vögeln bietet.
    Claudia, Lanzi, Ollli, natürlich Jens :D und alle, die hier nicht viel schreiben, weil sie das Optimum schon erreicht haben:
    Schreibt doch bitte Eure Geschichte von Anfang an!
    Davon lernen wir viel mehr als durch Frage/Antworten-Spielchen. :D
    Das meine ich jetzt mal ganz ernst :!:
    Alex hat auf vorbildliche Weise den Anfang gemacht! :thumbup:
    Wer ist der Nächste?

  • Claudi , ich hoffe jetzt konntest du die Zusammenhänge verstehen .


    Jensi,


    warum stellst Du dann nicht sofort in klaren und verständlichen Worten die Zusammenhänge so dar, dass ich dann auch direkt verstehen kann, wie Du was gemeint hast.
    Sicherlich ist es richtig, dass man das so mit einigen Arten nicht machen kann, wobei ich denke, dass die kleinen Pieper von Alex doch in der Natur auch vorkommen......die müssen dann doch auch dem Winter und dem Sommer trotzen, oder sind seine Vögel alles Arten, die nur in warmen Ländern leben?.....da kenne ich mich leider nicht so aus, musste schon verzeihen...


    Statt dessen kramst Du aber in alten Themen rum...... warnst mich...Auszüge daraus hier zum Besten zu geben.... ?(
    ......was hat diese Art und Weise Deiner Meinung nach mit dem Verstehen von Zusammenhängen zu tun?


    Weisst Du, Jensi, so langsam bekomme ich den Eindruck, dass DU mich hier ein wenig verarzten möchtest....lass uns das zusammen in der "Spielecke" tun....bin dabei :thumbup:

  • Ahemm, @ Claudia,


    Dir dürfte es nicht entgangen sein, dass ich zur Zeit Tigerfinken, Dreifarbennonnen, Zwergwachteln und Schönsittiche halte. Die erstgenanten stammen aus dem tropischen und subtropischen Südostasien. Dort ist es normaler Weise viel wärmer als hier, es ist schon ein Wunder, dass sie es in D so gut aushalten. Die Schönsittiche sind aus den gemäßigten Breiten Australiens, also Süd Queensland und Victoria und dort auch in höheren Lagen. So haben sie bereits ein Gefieder, das bei kühlen Temperaturen schützt.


    Das Schneebild ist mit Zebrafinken, die sind dem Ursprung nach aus Inner-Australien. Da kann es nachts mal sehr kalt werden, aber tags wird es wieder heiß. Zebrafinken schlafen in einem speziellen Schlafnest um sich vor nächtlicher Kälte zu schützen. Einem Winter müssen sie alle nie trotzen. Deswegen brauchen sie das auch bei mir nicht (mehr).


    Kleine Vögel können sich wesentlich schlechter warm halten, als Große, das ist allgemein bekannt und das ist bei allen warmblütigen Tieren so. Besonders schlecht ist nasskaltes Wetter. Das hat Jens auch klar gesagt. Wenn Aras besser mit Kälte klar kommen, so ist es für sie genauso eine Gewöhnungsfrage, wie die kühlen Sommertage für meine Prachtfinken. Sie heizen mehr und brauchen dafür mehr Kalorien. Gesund ist auch für ein Ara ein Winter ohne Aufwärmmöglichkeit nicht. Das dürfte auch Jens wissen. Denn das Gefieder ist nicht so dicht und warm wie das der Europäischen Vögel. Zaunkönige oder Wintergoldhähnchen sind genauso winzig wie die Prachtfinken, aber deren Gefieder ist viel besser für unser Klima.

  • ----------------------und der Wärmehaushalt ist von den kleinen nun mal nicht mit unseren gehaltenen Papageien zu vergleichen -----------------


    Jo, Jens, das würde mich jetzt aber auch inressieren.


    Was und wie ist denn der Unterschied?



    Ich weiß z.B. von Kanaris, dass die sehr oft, sogar ohne beheiztes Schutzhaus, im Winter draußen gehalten werden...
    Richtig fand ich das zwar noch nie -ich seh`s wie Alex, "Was Vögel aushalten sollte man ihnen nicht unbedingt auch zumuten." (übrigens ein sehr wichtiger Satz!!!)-, aber es scheint zu funktionieren.


    Was nun Astrilde u.ä. betrifft..., damit kenn ich mich zu wenig aus, weiß leider garnix über deren (anscheinend anderen?) Wärmehaushalt.


    Gibst Du uns ein bisschen Unterricht?
    Natürlich gerne auch Alex, ist ja eh sein Thread... :)



    Nachtrag:
    Ah, hat sich erledigt!
    Danke, Alex! :)
    Allerdings..., so ganz klar ist mir der Unterschied noch nicht, da muss ich erst noch drüber nachdenken.
    Wellis sind schließlich auch "klein", kommen aber sehr gut mit der Kälte zurecht.
    An der Größe kann man das also nicht festmachen.
    An der Herkunft wohl schon eher...

  • Der schlechtere Wärmehaushalt kleiner Tiere ist im Verhältnis Körpermasse zur Körperoberfläche begründet. Dafür muss der Stoffwechsel wesentlich mehr leisten um den Körper warm zu halten. Zur Optimierung bzw. Verminderung muss sich ein Vogel ein dicteres und längeres Gefieder wachsen lassen. Dafür bedarf es aber so etlicher Generationen. Ständiger Kältestress zehrt an den Reserven und bedingen früher oder später Krankheiten. Es wird gesagt, dass dabei zuerst die Nieren angegriffen werden. tatsächlich hatten einige meiner Zebrafinken Nierenprobleme.


    Wellis sind extrem zäh. Aber auch für sie ist eine kalte Überwinterung Quälerei.

  • Übrigens..., da das grad so schön zum Thema "Wärmehaushalt" passt...


    Mir fällt seit Jahren auf, dass insbesondere meine Agas, die ja auch im Winter raus dürfen -aber natürlich jederzeit zum Aufwärmen rein können- ein wesentlich dickeres "Fell" haben als solche, die ausnahmsweise als Notfall in der kalten Jahreszeit zu mir kamen und deshalb selbstverständlich erst im Frühjahr mit den anderen ins VZ und in die AV kamen.


    Es scheint immer, als hätten sie sich warme Unterwäsche angezogen... :D


    Allerdings kriegen zu meinem großen Erstaunen auch die Rupfer ihren Wärmehaushalt gut geregelt, sofern sie sich langsam an kühlere Temperaturen gewöhnen konnten.
    Ich hab, vor allem anfangs, als ich mir diesbezüglich noch sehr unsicher war, des öfteren einen von ihnen geschnappt, weil ich die Befürchtung hatte, die müssen doch ganz schnell kalt sein, so ohne schützendes Federkleid an manchen Stellen.
    Das Gegenteil war der Fall, man hatte den Eindruck, man hält ein kleines Öfchen in der Hand.
    Ich füttere im Winter fettreicher...
    Ich denke schon, dass das viel aus macht.


    Aber bevor es nun zu falschen Schlussfolgerungen kommt:
    Aufwärmmöglichkeiten muss es geben, und zwar jederzeit zugänglich, sowohl für die Kleinen als auch die Großen! :!:

  • Meine Glanzsittiche leben Sommer wie Winter in einer AV mit unbeheiztem Schutzraum.
    Seitdem hat es keine Ausfälle oder gesundheitlichen Probleme gegeben.
    Ganz anders sah es aus, als ich sie im Winter ins Haus genommen habe.
    Die Umstellung von außen nach innen und dann wieder nach außen war einfach zu heftig und hat Einige das Leben gekostet.
    So etwas würde ich nie wieder machen!
    Die "Lütten" sind widerstandskräftiger als man glaubt.

  • Es stimmt, dass die Vögel, auch die Exoten aus tropischen Regionen in unserem Klima ein dichteres Gefieder bekommen. Und es ist auch so, dass sie ihren Stoffumsatz erhöhen. Sie passen sich tatsächlich an. So erklärt sich auch, weswegen sie an heißen Tagen, wie wir gerade vor kurzen hatten, alles von sich strecken und mit offenem Schnabel hecheln. Ein tropischer Vogel direkt importiert wäre dann gerade erst warm. Deswegen sind unsere Wetterlaunen auch eine sehr große Belastung, für die Vögel wie auch für uns. Der Organismus muss sich ständig umstellen. Das ist der Grund, warum importierte Exoten so hinfällig sind und erklärt auch, warum in hiesigen Außenvolieren geborene Exoten viel robuster sind. Sie haben sich bereits angepasst.


    Seit vielen Generationen werden in Mitteleuropa Gouldamadinen gezüchtet. Diese stammen aus den extrem heißen und feuchten Tropen Nord-Australiens nahe der Küsten. Die Hitze steigt tagsüber auf über 40°C, nachts sinkt sie selten unter 25°C, die Luftfeuchte ist mit 60 - 70% rLf wesentlich höher als im Innenland. Man kann sich kaum vostellen, wie zur Regenzeit bei 35°C und 95% rLf die Vöglis putzmunter Nestchen bauen und tirilieren. Die hier Gehaltenen werden von manchen raubeinigen oder sorglosen Haltern sogar im Winter draußen gehalten. Daran haben sie sich mehr oder weniger bereits angepasst. Sie sterben zwar nicht sofort, bekommen aber Durchfall wegen Nierenerkrankung. Ich habe die armen Tierchen bei 3°C und Sprühregen draußen bibbern gesehen. :wacko: Der Halter meinte, dass sie sich das ja aussuchen könnten, denn sie hätten ja ein warmes Schutzhaus. :thumbdown: Darin wollen sie aber nicht sitzen, weil es zu eng und zu dunkel ist, die Sitzgelegenheiten zu niedrig sind. Würde darauf geachtet, was dem Wesen dieser Tiere entspräche, dann würde keiner von ihnen freiwillig in der Kälte sitzen. :evil: Danach habe ich in meinem Vogelhaus die Beleuchtung wesentlich verstärkt. Heute würde ich, wie ich weiter oben schon schrieb, statt ein geschlossenen Haus ein Gewächshaus konzipieren.

  • Heute würde ich, wie ich weiter oben schon schrieb, statt ein geschlossenen Haus ein Gewächshaus konzipieren.

    Hallo Alex,


    was die Helligkeit betrifft wäre ein Gewächshaus auf jeden Fall die bessere Alternative, aber...


    Wir selber hatten ja einen über 40qm großen Wintergarten, was ja vergleichbar ist zum Gewächshaus, für einen Teil unserer Papageien geplant (den wir leider aufgeben mussten wegen Nachbarn und Behörden ;( ), aber wir hatten noch keine richtige Idee, wie wir das Problem mit dem Wärmestau lösen.
    Würden dort Menschen leben, würde man einfach im oberen Bereich -da sich dort die Wärme, die ja nach oben steigt, staut- Dauerdurchzug möglich machen, indem man mindestens 2 Fenster gegenüberliegend anbringt.
    Wenn nun aber Papageien darin leben, die bekanntlich sehr zugluftempfindlich sind??? ?(


    Würde es reichen, eben immer nur ein Fenster -oder wahlweise die Tür zur AV- zu öffnen?
    Natürlich unbedingt in Verbindung zur (teilweisen) Beschattung, das sollte eh selbstverständlich sein...


    Oder wie würdest Du dieses Problem lösen, Alex?

  • Ich würde es genauso machen, wie in jedem Gewächshaus, nur eben mit Vergitterung. Auch Pflanzen sind empfindlich gegen Durchzug, Überhitzung oder wechselhafte Temperaturen. Normalerweise hat ein Gewächshaus eine Firstentlüftung aus besagtem Grunde der aufsteigenden warmen Luft und eine Belüftung im unteren Bereich. Damit lässt sich ein Hitzestau vermeiden. Durchzug ist nur bei großen Temperaturunterschieden problematisch. Eine Automatik schließt bei sinkenden Außentemperaturen die Firstentlüftung. Eine Verschattung ist von großem Nutzen und sollte vor allem außen angebracht sein. Denn durch die Sonnenbestrahlung heizt sich das Glas auf und gibt die Hitze auch nach innen ab. Bei großer Hitze hilft auch eine Sprinkleranlage. Versprühtes Wasser senkt die Temperatur deutlich.

  • Durchzug ist nur bei großen Temperaturunterschieden problematisch.


    Hmmm..., bist Du Dir da sicher??? :rolleyes:


    Das hieße, wenn es draußen wie drinnen ungefähr gleich warm/kalt ist, würde ein Durchzug nicht schaden... :?:



    Und da wir grad dabei sind...


    Entsteht eigentlich auch Durchzug, wenn mehrere Fenster auf der selben Seite geöffnet sind, oder nur, wenn sich das andere/die anderen Fenster an der gegenüberliegenden Wand und/oder um die Ecke befände/n?
    Ich hoffe, es ist klar, wie ich das meine?
    Ich denke an einen großen Raum, in dem mehrere Volieren, durch Draht voneinander abgetrennt, nebeneinander stehen und jede einzelne ein Fenster zum Durchfliegen/-klettern zur jeweils angrenzenden AV hat...
    Könnte es da Probleme mit Durchzug geben?
    Wenn ja, müsste man zwischen die einzelnen Abteile eben feste Wände ziehen, was ich nicht so schön fände, da die Vögel ihre Nachbarn nicht sehen könnten.

  • Sind die Fenster alle nur an einer Seite, dann gibt es keinen Durchzug. Sind die Fenster über Eck, dann entsteht nur in diesem Bereich ein Zug. Durchzug entsteht, wenn zwei sich gegenüberliegende Öffnungen in einem Gebäude bestehen. Wind, der über das Gebäude streicht, wird komprimiert auf der windzugewandten Seite, auf der windabgewandten Seite entsteht ein Unterdruck. Die Luft sucht die Wege um den Druckausgleich zu finden. Es entsteht im Innern des Hauses ein stetiger Wind. Ist dieser viel kälter als die Raumluft, kühlt eine Seite aus, während die andere eher warm bleibt. Das ist unangenehm. Die auskühlende Seite ist gefährdet, der Betroffene muss sich ständig drehen um die Kälte zu regulieren. Steter Wind kann auch Schleimhäute austrocknen, die dann Krankheitsanfälliger werden. Wenn es windgeschützte Ecken oder Hindernisse gibt, kann der Wind drumherum streichen und es ist nicht mehr unangenehm oder gefährlich. Wenn es sehr staubig ist, kann der Staub zusätzlich Probleme bereiten, weil er Atemwege, Augen und Schleimhäute belastet. Pflanzen, die im Durchzug stehen, haben ebenfalls das Problem mit der Austrocknung und außerdem verbreiten sich über die Zugluft verschiedene kleine Insekten und Milben sehr schnell. Im Gewächshausbau wird das berücksichtigt. Ansonsten ist etwas Luftaustausch wichtig, besonders für Vögel.


    Lüften, belüften und entlüften ist so eine Kunst für sich, deren Nichtbeherrschung heute in Wohnungen ein Problem geworden ist, weil die Fenster viel dichter sind als früher. Da zog es durch die Ritzen und es war eigentlich immer frische Luft im Haus. Heute hast Du Schimmel in den Wohnungen, weil das Lüften nicht beherrscht wird.


    Wenn Du jetzt an einer Seite offene Fenster hast, auf der gegenüberliegenden Seite die Volieren und im First die Entlüftung, dann sitzen die Vögel nicht direkt im Zug. Höchstens an der Durchflugöffnung kann etwas Zug sein. Normalerweise halten sich die Vögel an solchen Stellen nur kurz auf. Wenn die Volieren zwischen zwei Fenstern liegen, kannst Du den Durchzug bremsen, indem Du doppelt verdrahtest und dazwischen Strohmatten spannst. Sie lassen Luft durch, was ja auch erwünscht ist, aber bremsen den Wind so, dass er nicht mehr auskühlt.

  • Aha, danke Dir, Alex! :)


    Hätte ich in Physik besser aufgepasst, hätte ich mir das vielleicht auch selber erklären können... :pinch:



    Aber das hier...


    Wenn Du jetzt an einer Seite offene Fenster hast, auf der gegenüberliegenden Seite die Volieren...

    ...war von mir anders gemeint, nämlich die Voliern nicht gegenüberliegend, sondern auf der Fensterseite, damit sie dort eben in die AV`s können.


    Das wird aber keinen Unterschied machen, oder doch? :rolleyes:


    Eins noch...
    Wenn unten Fenster geöffnet sind, oben die Firstlüftung, dann zieht es doch von den Fenstern in den First, ergo die Vögel sitzen doch wieder im Durchzug.
    Wenn man nun aber die Volis auch oben mit Strohmatten abdeckt, um dies abzumildern, wird es wieder arg dunkel...
    Oder meinste, das ist garnicht nötig?


    Puh, so ganz den Durchblick hab ich wohl doch noch ned... :blush2:

  • Kleiner Vergleich: Wenn Du ein Stövchen nimmst, ein Windlicht, dann leuchtet die Kerze gerade und ruhig, wenn oben ein Loch ist und eines an der Seite. Gibt es nur an jeweils zwei Seiten ein Loch, dann flackert es. Bei Ersterem ist es schwieriger die Kerze auszublasen, als beim Zweiten.

  • Stimmt! :D



    Also ist eine Firstentlüftung auch für Vögel unproblematisch.


    Gut zu wissen... :thumbup:



    Danke nochmal, Alex! :love:

  • Neee, zwei sehr zufriedene Papageien. Sie sind gerade dabei sich eine Subterrainwohnung herzurichten. 8| Sie passen beide da herein. Ey, ihr wollt doch wohl nicht .... :evil:


    "Doch!" ^^

  • Und schon sind wir bei den Dekorationen.


    So eine große Wurzel, die ich bei einem Händler gekauft hatte, der Zoos beliefert, sieht schön natürlich aus und für Vögel sehr interessant. In Der Gabelung haben schon viele ihre Nester gebaut, andere haben unten ein Loch gefunden, in das man herein schlüpfen kann. Die Schönsittiche haben diese Höhle bis ins Erdreich erweitert. Eigentlich will ich sie in dieser Idylle gar nicht stören. Ich habe das Loch verstopft, aber sie haben es wieder geöffnet. Wer will den Nachwuchs schon mal? :D


    Die Birkenholzblöcke waren mal der Unterbau des Brutblocks, in dem sich die Pennantsittiche vermehrt haben. Das Holz ist vermodert und es kamen Pilze heraus und Insekten, das ist alles sehr interessant für die Piepse. Jetzt ist das Holz eigentlich nur noch Pappe und die Vögel kruscheln manchmal darin herum. Irgendwann steht nur noch die Rinde.