Meinungen zur Zucht von Sittichen und Papageien

  • So ist es.


    Wer Papageien halten will, der tut es, wer sie vermehren will auch. Bei all den Verbotsorgien, die man in der Vergangenheit gestartet hat, waren die Probleme hinterher größer als vorher. Das ist mit ein Grund, warum ich nur für gestaltende Erlasse bin.


    Mich würde es mal interessieren so ganz statistisch und wissenschaftlich, wie viele Papageien werden gehalten, wie viele davon leben in unzumutbaren Umständen? Darüber gibt es bislang keine Zahlen. Man kann natürlich von vorn herein behaupten, dass alle Umstände unzumutbar wären, aber das lässt sich ganz wissenschaftlich widerlegen. Wo es unzumutbar wird, kann man ja mal ganz wissenschaftlich definieren.


    Nun kommt die Kulturtat, die der BNA begeht, nachdem ganz wissenschaftlich Fakten gesammelt wurden, indem er den potenziellen und momentanen Papageienbesitzern eine Haltung schmackhaft macht, von denen beide mehr haben. Es kommt ja letztlich auf die Freude an, die man mit den Tieren haben will - so ganz egoistisch aber keineswegs sadistisch. Wenn der Papagei rupft, schreit oder/und beißt, dann ist eben keine Freude. Die Halter sind dann selber traurig und mitunter verzweifelt. Sie können das Problem nicht verstehen. Wie es dazu kommt, das muss einmal klar werden. Und wer es nicht leisten kann, Papageien zu halten, der soll eben verzichten. Aber der Verzicht muss aus der Einsicht kommen. Klar, gut Ding will Weile.


    Ich wäre froh, wenn es in meinem Bekanntenkreis mehr Leute gäbe, die an der Haltung von Vögeln in biotopartigen Gehegen mehr Freude haben als an Drahtkästen im Wohnzimmer und einem Tier, das einer Wunschvorstellung nur unzureichend gerecht wird, um es mal aus der Perspektive der Halter zu sehen. Man klammert sich an Vorstellungen, die von anrührenden Geschichten herstammen, die aber auch eher Ausnahmen sind. Aber die überwiegende Zahl von Haltern sind doch sehr bemüht, es ihren Pfleglingen recht zu machen. Ohne Zahlen kann man das aber nicht belegen, leider.


    Und Idioten wird es immer geben. Derentwegen aber allen etwas zu verbieten, halte ich schlichtweg für überzogen. Die Vermehrung in Menschenobhut soll gewährleisten, dass Naturbestände nicht mehr angerührt werden brauchen, was den Halter nicht weniger verpflichtet.

  • Noch so ein Gedanke:


    Wenn man nun ein Verbot erließe mit dem Status-quo als Auslaufmodell, so würde man einigen Opfern noch viele Jahre ein beschwerliches Dasein bescheren. Daher wäre ich sogar ad hoc für Kampagnen, damit es an jeder Ecke zu lesen steht, was so ein Papagei wirklich braucht und will. Nicht in Büchern die von betreffenden Leuten möglicherweise gar nicht beachtet werden, sondern auf Bildern und Plakaten mit lustigen, bunten Bildergeschichten. In der Karibik hat man auf diese Weise die Leute für den Naturschutz begeistern können. Verbot ist böse, gestalten ist gut. :thumbup:

  • Olli es sind keine Einzelfälle ...allein hier in diesem Forum kann ich dir 20 Papageien nennen die abgegeben wurden :-( weil sie rupfen ..weil sie schreien und weil sie krank waren :-) ich glaube es sind sogar noch mehr ....


    20 von wie vielen in der Summe ?


    Hier werden unterschiedliche Dinge in einen Topf geschmissen und munter zu einem Einheitsbrei verrührt: Ging es vorher noch um die "Einzelfälle", die (angeblich) lieber neu angeschafft werden, statt den vorhandenen eine (teure) Behandlung zu kommen zu lassen, sind es jetzt die Abgabetiere. Das sind total unterschiedliche Situationen.
    Auf diese Weise lässt sich für mich nicht mehr diskutieren...wird ein Argument mutmaßlich widerlegt, wird halt ein anderes Argument herangezogen.


    Natürlich hat alles im Prinzip mit einem generellen Nachzuchtverbot zu tun, aber hier muss in meinen Augen stark differenziert werden. Abgaben erfolgen aus den unterschiedlichsten Gründen. Und nicht immer ist es negativ für den Vogel. Ich kenne genug Fälle, in denen Papageien durch einen Besitzerwechsel weder Schaden noch sonst irgendwelche Nachteile erlitten haben. Die Medaille hat immer 2 Seiten ;)


    Grüße

  • Hier is ja was los :D


    Sicherlich hat Olli in vielen Punkten Recht ( wenn man es mal realistisch betrachtet ) .


    Was ich aber für mich selber weiß ist folgendes .


    Das was ich bisher gesehen habe bzw. in den Foren lese --------------------ist nicht das was die Papageienhaltung ausmachen sollte .
    Lest euch durch als was die Pieper angesehen werden , bzw. lest das wenn ein neuer User irgendwo ins Forum neu reingeschneit kommt und schreibt : " ich habe ihn da rausgeholt " , " ich hab ihn befreit " :D:D und das ganze andere Gedüse .


    Wenn ich mir dann weiter durchlese bzw. mir vor Ort anschaue wies dann mit dem Pieper weitergeht -----------------------------denke ich bei mir oftmals ( nicht immer ) : von einer schlechten Haltung in die nächste .




    Alex wird jetzt sicherlich sagen : ja , aber an den Haltungsbedingungen müßen wir arbeiten , die User darauf aufmerksam machen .....................


    Ich habe mich davon größtenteils verabschiedet -------------------------------es bewirkt nix , gor nix , nullkommanix :D , denn das Gro der Papageienhaltung ( die Halter selber ) lebt einen anderen Traum vom zusammenleben mit den Piepmätzen
    Aus diesem Grunde habe ich für mich entschieden , keinen GB nachzuziehen oder Grauvogel .



    MFG Jens

  • .... denn das Gro der Papageienhaltung ( die Halter selber ) lebt einen anderen Traum vom zusammenleben mit den Piepmätzen
    Aus diesem Grunde habe ich für mich entschieden , keinen GB nachzuziehen oder Grauvogel .


    Und damit hast Du genau die richtige Entscheidung getroffen. :thumbup:


    Ich wünschte, einige Züchter würden mal "über den Tellerrand schauen" oder wenigstens einen Gedanken an die Zukunft ihrer "Produkte" verschwenden.

  • (...)
    Alex wird jetzt sicherlich sagen : ja , aber an den Haltungsbedingungen müßen wir arbeiten , die User darauf aufmerksam machen .....................


    Ich habe mich davon größtenteils verabschiedet -------------------------------es bewirkt nix , gor nix , nullkommanix :D , denn das Gro der Papageienhaltung ( die Halter selber ) lebt einen anderen Traum vom zusammenleben mit den Piepmätzen
    Aus diesem Grunde habe ich für mich entschieden , keinen GB nachzuziehen oder Grauvogel .


    Ich sehe das ganz genau so wie Jens.


    Heute habe ich Kontakt zu einem ehemaligen Züchter (Aras, Amazonen und Graupapageien) aufgenommen. Ich wollte mal die genauen Gründe bezüglich der Zuchtaufgabe hinterfragen. Oh, da hatte ich in eine Wunde gestochen und dann kamen ähnliche Aufzählungen wie schon von mir beschrieben. Ich frage ihn dann danach, ob er nicht gerade von Einzelfällen gesprochen hätte und darauf antwortete er, daß eine gute Haltung eher ein Einzelfall wäre.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Ich frage ihn dann danach, ob er nicht gerade von Einzelfällen gesprochen hätte und darauf antwortete er, daß eine gute Haltung eher ein Einzelfall wäre.


    ... und genau das ist es, was mich so maßlos ärgert!
    Wenn ein Züchter schon "ahnt", dass gute Haltung ein Einzelfall ist ... wie kann er es dann mit seinem Gewissen vereinbaren, weiter zu züchten?


    Meine Papageienhaltung begann, nach jahrelanger Sittichhaltung, mit einer Züchter-Begegnung der übelsten Art.
    Deshalb bin und kann ich nicht objektiv sein!
    Aber es erschreckt mich, dass andere Halter ähnlich berichten.
    Ich hätte zu gerne geglaubt, dass meine Erfahrung ein Einzelfall war ...

  • Sorry, Heidrun...nicht persönlich gemeint, aber langsam wird es...wie soll ich sagen...ich weiß nicht.


    "Ich habe gehört...dieses und jenes wird erzählt...der Schwippschwager von meiner Nachbarin ihrer Tante dessen Freundin etc. pp. hat erzählt"
    Gut, du hast nun mit einem Züchter gesprochen, der die gleichen Erfahrungen gemacht hat wie du. Das glaube ich gern und finde es nach wie vor schlimm, dass es solche Erfahrungen überhaupt gibt.


    ABER: Auch ich z.B. habe mich (nicht erst jetzt) mit Züchtern unterhalten, die das Gegenteil deiner Schilderungen behaupten. WAS ist nun die Regel...welches der "Einzelfall" ?


    Ich möchte dir (und auch anderen hier) keinesfalls die Meinung zu diesem Thema absprechen. Ich möchte lediglich deutlich machen, dass man ob schlimmer Erfahrungen nicht einheitlich die Zucht von Psittaciden verbieten kann und auch nicht so argumentieren kann, dass es per se den Papageien in Gefangenschaft grundsätzlich schlecht geht, wie hier dargestellt wird.
    Tierhaltung ist immer mit Einschränkungen zu Lasten des Tieres verbunden, egal, von welcher Art wir reden. Aber ich finde es völlig legitim...ja, "menschlich", sich ein Stück Natur in die eigenen "4 Wände" zu holen. WO wären wir heute ohne unsere Neugier, unserem Wissensdurst und unserem Forscherdrang ? Wir alle hier sind egoistisch genug, Tiere zu halten, obwohl der ein-oder andere ein schlechtes Gewissen diesbezüglich hat. Darf ich dann allerdings anderen auch ein schlechtes Gewissen versuchen, einzureden ? Ich finde nicht...denn so mancher Beitrag/Standpunkt wirkt in der Tat so, vielleicht auch unbewusst.


    Grüße



    PS: Da man sich hier so an dem Wort "Einzelfall" ereifert, werde ich es durch "die Ausnahme von der Regel ersetzen". Wohlgemerkt immer an der Summe der gehaltenen Papageien in Deutschland gemessen ohne irgendeine Dunkelziffer zu berücksichtigen.

  • Olli, wir können hier noch in drei Jahren diskutieren und jeder wird weiterhin seine Meinung (aus gemachten Erfahrungen) vertreten.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Olli,
    natürlich sind wir, die wir uns hier im Forum aufhalten, um eine bestmögliche Haltung bemüht und wollen dazu lernen.
    Sonst wären wir nicht hier.
    "Tierhaltung ist immer mit Einschränkungen zu Lasten des Tieres verbunden"
    WIR wissen das, die Züchter aber auch!!!
    Warum also züchten sie weiter?
    Auf Deubel komm heraus?
    Ich kann Dir gerne per PN die Kontaktdaten meines Züchters nennen.
    Ist gar nicht weit von Dir entfernt.
    Eier aus Polen, pfeiff doch auf die Gesundheit der Eltern ..... und meistbietend als zahme HZ verscherbeln.
    DAS ist die Realität!
    Was aus den Vögeln wird ...... egal!
    Sorry, aber das ist leider meine Erfahrung.
    Dass es auch seriöse Züchter gibt, stelle ich gar nicht in Frage.
    Aber auch da frage ich mich, ob diese über die Zukunft ihrer Nachzucht nachdenken.

  • Also mir persönlich waren früher Vögel total egal,ich hatte absolut keine Beziehung zu diesen Wesen. Durch die eigene Haltung wurde erst das Interesse geweckt und mir wurde erst durch die eigene Haltung die Ansprüche dieser Vögel bewußt. Ich bin auch kein Einzelfall den einige von euch hab ich genau so kennengelernt. Die Volieren von Jens, Shalom, Frieda, Heidrun,Natoma, Alfriedo Vorbild. Aber der Weg zu dieser Erkenntnis ist natürlich etwas beschwerlich ich hoffe trotzdem das in viele gehen werden

  • HM- und nu?


    Ein jeder, der hier schreibt, hält Vögel in Gefangenschaft-
    egal, wie er daran gekommen ist- ob aus Freude- oder aus Mitleid-
    aber, sie sind da- und mehr oder weniger ihres natürlichen Lebens beraubt,
    eigentlich doch mehr- oder?


    Und nun?


    Klar kann man was die Haltung betrifft, so einiges optimieren- aber ein Leben in Freiheit- mit allen Gefahren-
    Höhen und Tiefen- wird es für unsere Vögel wohl nie mehr geben.


    Unsere Haushunde werden keine Wölfe mehr, obwohl sie deren Gene tragen-
    unsere Katzen werden wohl freiwillig bei uns bleiben- obwohl sie wild auch gut durchkommen.


    Und so weiter und so forter...


    Aber die Exoten, die unsere Vorfahren schon eingeführt haben- und deren Haltung und Wohlergehen uns
    hier beschäftigt, haben in unserem Klima kaum Überlebenschancen-
    klar passiert eine gewisse Anpassung-


    aber, so, wie Claudia das Elsterntrio nach draußen bringen kann- oder ich mein Drosselmädel
    in eine Auswilderungsstation- mit den Papagallis kannste das nicht machen.


    Krank oder gesund- sie haben einfach keine Chance- da draußen- wo sie nicht hingehören-
    aber, wo sie so gerne sein würden!


    Lieber Gruß von Barbara- mein PC spinnt!

  • Niemand will hier Exoten in D auswildern. Das ist absurd.


    Ich glaube, dass Papageien anscheinend genau das tun, wofür sie in der Mythologie bekannt sind. Sie gelten als "geschwätzig". Papageienhalter lassen sich von ihnen anstecken und werden ebenfalls geschwätzig. Viel Palaver um wenig. Alle Anschuldigungen und Vorwürfe gegen tierquälerische Haltungsbedingungen sind berechtigt. Sie betreffen aber gewiss nicht nur Papageien. Alles Krakeelen gegen die Haltung von Papageien zielt im Endeffekt auf die Tierhaltung insgesamt. Machen wir uns doch nichts vor. Papageien sind Federträger wie alle anderen Federträger auch. Sie haben die gleichen Ansprüche und Leiden. Sie wollen im Grunde nur eines: Leben in "Freiheit" sprich in ihrem Lebensraum, wobei die Darwinisten sagen würden "im Kampf ums Überleben". Dann kommt so ein Mensch und interessiert sich. Wofür er sich interessiert, ist ziemlich unterschiedlich: Die einen wollen das bunte Federvieh studieren, die anderen wollen sich belustigen lassen. So war es und so wird es immer sein. Und es ist eigentlich völlig wurscht, ob es sich um einen Hund ein Pferd, ein Meerschweinchen, eine Vogelspinne oder ein Papagei ist. Immerzu wird verkannt oder bekannt zu einer Haltung im Sinne des Tieres. Aber um keines der Tiere wird mehr Bohei gemacht, als um die Papageien. Das ist mir früher schon aufgefallen.


    Wenn man einen Züchter fragt oder einen Tierschützer o.Ä. wird man immer die Informationen herausfiltern, die man hören WILL. Dann kann man natürlich bis zum St. Nimmerlein diskutieren. Fakten muss man sammeln und an Tatsachen arbeiten. Wenn Jens meint, das was Alfriedro so meint, nützt goanüscht, dann irrt er. Er kann ja mal aufzählen, wie viele Papageienhalter er schon "bekehrt" hat. Ich mache es auf meine weise: Ich begeistere. Das hatten wir auch schon mal. Und ich freue mich, dass Koppi sich mal in diesem Sinne geäußert hat. Sicherlich gibt es auch Leute, die nix kapieren. Deswegen soll man ja auch einen Führerschein einführen, der die Leute prüft, ob sie papageientauglich sind. Wer nicht, der kriegt halt keinen. Und auch keinen Kanarienvogel und auch keine Bartagame. Ich schmeiße hier bewusst alle Tiere mit ein, weil es eben gegen die Tierhaltung insgesamt geht, eben nicht nur um Papageien.


    Meine Erfahrung, ganz im Ernst, ist die, dass Papageien wie auch andere Tiere ganz zufrieden sind, wenn man sie versteht und ihnen ihre Bedürfnisse deckt. Das ist mit etwas Aufwand möglich. Und es ist möglich, dass man sie vermehren kann, was gar nicht so leicht ist. Damit bestätigt es sich, dass man ihnen schon einen großen Schritt entgegengekommen ist. Man kann ihnen gerecht werden. Die Bewegungseinschränkung ist wirklich das einzige Problem, was Tierhaltung an sich beinhaltet. Alles andere brauchen sie nicht vermissen.


    Wer das nicht ertragen kann, dass die Papageien nicht den weiten Himmel erstürmen können, der möge eben keine Papageien halten und auch keinen Kanarienvogel. Das Wesen des Vogels ist eben die Luft und das Licht. Und deswegen halte ich sie in einer Außenvoliere. Darin haben sie immerhin ein wenig Himmel aber ganz viel Licht. Wären sie in der Natur, würden sie die Bewegungseinschränkung mit der Ungewissheit eintauschen, ob sie den Tag überhaupt noch zu ende erleben.


    Wer Papageien aus einer schlechten Situation befreit, wer sie pflegt, weil sie krank geworden sind, der ist des Dankes würdig. Der soll es tun und sich an der Genesung erfreuen. Aber der soll nicht die Menschheit bevormunden durch Verbot sondern durch Beispiel. Ich bin Beispiel. Ich halte Tiere so, wie ich glaube, dass es ganz ihrem Wesen gerecht wird. Wenn sie dabei Nachwuchs bekommen ist es mir nicht unrecht sondern eine Bestätigung, obwohl ich weiß, dass die Tierchen auch unter völlig unnatürlichen Bedingungen Nachwuchs bekommen. Aber der Unterschied von meinem Nachwuchs zu den Boxenzuchten ist eine erheblich größere Robustheit und eine durch und durch gesunde Vogelseele. Das muss man einfach mal beobachten und vergleichen, damit man das bemerkt. Auch die Wellensittiche, die ich mal hatte, deren Nachwuchs war hauptsächlich noch in der Farbe von den Ursprünglichen zu unterscheiden. Sie waren genauso schnelle und eifrige Flieger, wie die Wilden. Sie strotzten von Kraft und beeindruckten mit Wendigkeit.


    Setzt einmal eine Gruppe von Venezuelaamazonen in einen Garten der üblichen Größe, der mit Netzen überzogen ist. Setzt noch ein Paar Begleitvögel hinzu. Der Garten soll auch ruhig ringsum dicht bepflanzt sein. Dann habt ihr eine wirklich papageiengemäße Außenvoliere, die ihr mit Ihnen auch noch teilen könnt. Das wäre jetzt die Maximallösung. Pferde hält man idealer weise auch auf der Koppel und nicht in der Box. Hunde leben auch ganz mies in einer Etagenwohnung.


    Haha, ich weiß schon. Das ist gar nicht machbar. Dieser Satz kommt jetzt ganz konkret von denen, die die Papageienhaltung verbieten wollen, weil sie es selber nicht leisten können.


    Puh, viel Text!

  • Das ist ein Traum einen ganzen Garten ..ach Alex welch ein schönes Erlebniss das wäre :-) natürlich ist das machbar ! Ich wünschte auch ich hätte einen Garten ....normal dürfte ich keine Papageien halten ..hab viel zu wenig Platz .... Wenn ich dann sehe die Federbällchen in einer AV ...wunderschön ...
    Ich wollte hier niemand angreifen ..ich hab halt schon viel schlimmes gesehen und es ist nur meine ganz persöhnliche Meinung ...ich freue mich auch Jack und Rosi zu haben ..ich freue mich über jeden Tag den der alte Jack noch auf Tour geht ...

  • ....normal dürfte ich keine Papageien halten ..hab viel zu wenig Platz ....


    Und genau DAS ist der Punkt. Warum hälst du sie dann ? Aus Mitleid ? Weil sie es woanders noch schlechter hatten (ich habe deinen Werdegang nicht verfolgt) ? Nein, auch hier spielt wieder der menschliche Egoismus eine große Rolle, was im Übrigen völlig normal ist.
    Wenn ich schon der Meinung bin, ich kann Papageien nicht gerecht werden, dann muss ich auch so konsequent sein, und diese Tiere nicht halten. Und bitte jetzt nicht argumentieren, man wüsste keine geeignete Stelle. Das mag vielleicht so sein, ist aber für mich persönlich nur eine Alibi-Aussage, um sein eigenes Handeln zu rechtfertigen, und im Gegenzug anderen dieses Denkweise abzusprechen.


    Ihr könnt doch gern für ein Zuchtverbot plädieren, habe ich überhaupt kein Problem mit. Aber das, was ich bisher hier so gelesen habe, überzeugt mich nicht wirklich, da viel zu pauschal und nicht durchdacht.


    Grüße

  • Ich weiß nicht Olli ob ich egoistisch war und ob ein anderer die beiden ungleichen Vögel dort raus geholt hätte ...und sein ganzes Geld und spenden dazu in Arztkosten gesteckt hätte ..hättest du sie genommen ..einen 48 Jahre alten Vogel der chronisch krank ist ...wäre ich egoistisch hätte ich 8 Wochen Urlaub von dem Geld gemacht ....:-) vom Feinsten ..


    Und weil es noch so viele von ihnen gibt ..bin ich trotz allen Argumenten die ihr aufgeführt habt ..gegen die Zucht.

  • Nein, ICH hätte die Tiere nicht genommen. Einfach aus dem Grund, weil ich keine Tiere "rette" oder freikaufe ;)
    Natürlich war deine Entscheidung egoistisch, da du der Meinung warst, sie hätten es bei dir besser und du wärst in der Lage, ihnen die bestmögliche Versorgung zukommen zu lassen. Ich meine das nicht negativ und möchte diese Entscheidung nicht abwerten.


    Aber ein Verbot der Zucht, würde effektiv kein Tierleiden verhindern...nur verlagern. Das ist es, worauf ich hinaus möchte. Deshalb dürft ihr natürlich weiterhin dafür plädieren, ich akzeptiere gern diese Meinung. Aber die Argumente, die bisher dafür oder dagegen aufgeführt wurden, überzeugen mich halt nicht und kann ich für mich auch nicht akzeptieren. Ist aber OK so, denn jeder hier darf und soll seine Gedanken dazu äußern.
    Wir müssen auf keinen gemeinsamen Nenner kommen.


    Grüße

  • -wohl wahr-
    wenn Zuchtverbot- dann für alle Tierarten- um das sich häufende Elend abzubauen-
    denn- egal, ob Katze, Hund oder Nager- Vogel, Fisch oder Reptil-
    all das hat Formen angenommen- mit denen man klar denkend nicht mehr umgehen kann.


    Jeder der derzeit Tiere hält- kann sich informieren und im Rahmen seiner Möglichkeiten
    die Haltung optimieren- wenn er das denn macht und tut...


    Klar greift man in das "natürliche" Leben und die Bedürfnisse der Tiere ein-
    durch Kastration, Implantate. Eiertausch- usw.


    Wir Menschen tun doch untereinander desgleichen- wir nehmen die Pille- benutzen Kondome-
    lassen uns sterilisieren.
    UND warum?
    Gut, als gebärfähige Frau bekommt man maximal 1-2 Kinder pro Jahr-
    ein Hund, oder eine Katze usw. legen schon ein paar Kindermehr im selben Zeitraum drauf-
    WOHIN mit all den Geschöpfen- klein und niedlich---?


    Und, auch wenn wir hier schwerpunktmäßig über Vögel schreiben- meist gehen die Jungtiere in eine
    ungewisse Zukunft. Solange es gewissenlose Züchter gibt, die nur Dollarscheine in den Augen haben,
    wird sich daran nix ändern.
    Und so lange es Menschen gibt, die einfach "nur" haben wollen, wird sich auch nix ändern.


    Gut, Olli- Du rettest kein Tier und kaufst auch keines frei- dann erzähl doch mal, woher Deine Tiere kommen,
    und weshalb Du sie hältst- dann würden so mancher Dich jetzt wohl besser verstehen.


    Ich selber habe 2008 mit dem Tod meines Grauen die Vogelhaltung eingestellt- bin mittlerweile etwas über 60 Jahre alt-
    und würde nach entsprechender Rücksprache mit meiner Tochter und Freunden einen Vogel im Alter zu mir passend aufnehmen,
    unter Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten meinerseits- dass der Vogel dann nicht alleine leben soll, ist klar.


    Ist das nun Egoismus- oder Helfersyndrom?


    Nachdenkliche Grüße von Barbara

  • @ Olli, so tolerant bin ich nicht.


    "Deshalb dürft ihr natürlich weiterhin dafür plädieren, ich akzeptiere gern diese Meinung."


    Denn diese Meinung ist ganz und gar einseitig und durch eine Brille gesehen, die nur Hässlichkeit und Wunschvorstellung sehen lässt. Vielleicht sollte man auch mal nach Positivbeispielen suchen, die es durchaus gibt. Heute hatte ich z.B. Kontakt zu einem Kakaduhalter. Er hält sie in sehr großen Außenvolieren. Das Haltungs- und Zuchtverbot ...


    ... ach was, dazu habe ich jetzt genug geschrieben. Was man nicht hören will und nicht sehen will wird halt tunlichst ignoriert. Wie war das noch mit der Beratungsresistenz?


    Es ist nur zu doll, dass die Mitte nur selten die Goldene ist. Schwarz oder weiß dazwischen gibt es nichts.


    Ich schau mir das Geplänkel noch ein wenig an und schalte dann ab. Ich sag jetzt nix mehr. Denn da gibt es eigentlich nichts weiter, wenn man sich nicht bewegen kann.

  • @ Babara ...Egoismus oder Helfersyndrom ? Ich nenne es Herz :-) ..Ich kann bei solchen Inseraten nicht vorbeischauen ..nicht machen als wenn ich sie nie gesehen hätte ..
    Da brauchen Papageien Hilfe ....nennt mich egoistisch ..ich werde immer versuchen zu helfen ..