Neues Schutzgebiet für Tucumán-Amazonen in Bolivien

  • Eine bolivianische Partnerorganisation der Vogelschutzorganisation Bird Life hat zur Erhaltung der seltenen Tucumán-Amazone in Bolivien ein neues Schutzgebiet errichtet. In dem Reservat befinden sich die größten Steineiben, bei denen es sich um Nadelbäume handelt, die als Nistplätze für die Papageien äußerst wichtig sind. Das neu errichtete Schutzgebiet grenzt an ein weiteres Reservat, so dass die Tucumán-Amazonen ein ausgedehntes Gebiet, das ihnen einen sicheren Lebensraum bietet, bewohnen können. Die Schaffung des zusätzlichen Schutzgebietes war nach Angaben der Organisation lebenswichtig für die Papageien, da die Abholzung der Wälder um die Reservate herum immer weiter fortschreitet. Seit 2010 arbeitet die bolivianische Bird Life Partnerorganisation mit der lokalen Gemeinschaft zusammen, um auf die Notlage der Tucumán-Amazonen aufmerksam zu machen und als Alternative zur Abholzung der Wälder geeignete Maßnahmen zur Existenzsicherung , die gleichzeitig eine Erhaltung des lokalen Ökosystems ermöglichen, zu finden. Um dies zu erreichen, werden nicht nur Aufklärungsprogramme an den lokalen Schulen durchgeführt, sondern auch Honigproduktion und handwerkliche Fertigkeiten werden weiter ausgebaut. „Die Errichtung dieses Reservats ist eine von mehreren Strategien, die wir umgesetzt haben, um das Aussterben der Tucumán-Amazonen in dieser Region zu verhindern. Wir planen ebenfalls die Bereitstellung von künstlichen Nistkästen, um die Brutmöglichkeiten für diese Art zu verbessern und um Touristen in dieses Reservat zu locken. Wenn Gelderträge aus dem Tourismus in die Region fließen, wäre dies für die Gesellschaft ein größerer Anreiz, mit der Umsetzung von
    Umweltschutzmaßnahmen fortzufahren“, erklärte der Geschäftsführer der bolivianischen Schutzorganisation. Zwei wesentliche Komponenten, die für die Tucumán-Amazonen eine riesige Bedrohung darstellen, sind der Verlust des natürlichen Lebensraumes und der Handel mit Papageien. Durch die Abholzung des Nebelwaldes, in dem die Papageien beheimatet sind, gehen ihnen die hohen Bäume, die sie dringend als Nistplätze benötigen, verloren. Ebenso gefährden wachsende Vieh- und Landwirtschaft den natürlichen Lebensraum der Papageien, der für diese Wirtschaftszweige immer mehr weichen muss. Der illegale Papageienfang hat zwar seit seinem Höhepunkt in den achtziger Jahren etwas abgenommen, stellt aber nach wie vor eine große Gefahr für die Tucumán-Amazonen dar. Aktuell versucht auch noch ein lokales Sägewerk die Rechte zur
    Abholzung von Wäldern zu erlangen, die sich in unmittelbarer Nähe des Schutzgebietes befinden. Erreichen die Betreiber des Sägewerks ihr Ziel, wird das Reservat für die gefährdeten Tucumán-Amazonen der letzte verbleibende Ort sein, an dem sie noch in Ruhe existieren und brüten können.

    Quelle: „New reserve protects critical nesting area for rare parrot
    in Bolivia“, Wild Life Extra, August 2012 (http://www.wildlifeextra.com)


    Quelle

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