Amselmutation ?

  • Dieser männliche Vogel flog die letzten Tage auf unserer Baustelle rum .
    Da in dieser Straße mehrere Hausbesitzer sind , sagte jeder : das ist unser Hausvogel :D ( wobei es ein Wild lebender Vogel ist , also ohne Gefangenschaft )
    Also doch ein Gemeinschaftsvogel :whistling:



    Der Vogel lebt dort schon seit 6 Jahren .


    Nun mal noch eine Frage : werden Mutationen nicht schnell zur Beute da auffälliger ? Oder ist das schniggschnagg .


    MFG Jens

  • Hallo Jens


    Mutationen werden nicht zwangsläufig zu Futter eines anderen Tieres, nur weil sie ein wenig auffälliger sind, als ihre Artgenossen. Ein Vogel hat ja auch Instinkte und Schutzverhalten etc. Dass der Vogel bereits so lange lebt, beweist seine Lebenstüchtigkeit. Eine andere Frage wäre, inwieweit er seine Gene fortpflanzen kann (Partnerwahl?).


    Es gibt interessante Anhaltspunkte mit Stockenten. In vielen Städten breiten sich abweichende Farben immer weiter aus. Interessanter weise bilden sich in Düsseldorf immer stärker Paare mit dem passenden Farbmuster. Ich vermute darin eine Unterartenbildung. Vor 20 Jahren gab es mehr gemischte Paare mit normalgefärbten und abweichend gefärbten Tieren. Heute beobachte ich mehr Paare mit gleich gefärbten Tieren. Die abweichende Farbe beinhaltet eine beinahe schwarze Ente mit weißer Brust und einen Erpel, der überwiegend rotbraun ist und ebenfalls eine weiße Brust hat.


    Grüße, Alex

  • huhu jens,
    hier bei uns an der Berufsschule fliegt schon seit 3 jahren ( evtl. schon länger) eine schwarz weiße Dohle rum..... uns sie hat einen hohen weiß anteil..... ich glaube nicht das farbmutatuionen unbedingt schneller gefressen werden als ihre normal gefärbten verwandten.....

  • Moin.


    Klassischer Fall von Leuzismus, einer Defekt-Mutation. Überleben können solche Vögel sehr gut und in diesem Fall ist die Scheckung (abgeschwächte Form von Leuzismus und die Basis für die meisten Schecken-Mutationen) nicht so ausgeprägt. Problematisch für den Vogel wird es, wenn aufgrund des Melaninmangels die Sehfähigkeit eingeschränkt wird. Ansonsten ist die Überlebenschance/Rate nicht viel geringer als bei normal gefärbten Vögeln.


    Zu den Enten von Alex: Hier dürfte man davon ausgehen, dass es sich nicht um Mutationen handelt, sondern schlicht um Mischlinge zwischen Warzenente x Stockente.Weiterhin und wahrscheinlicher ist es, das es sich um Hausente x Stockente handelt, da die Hausente die domestierte Form der Stockente ist und somit keine Unterart sondern die Art Anas platyrhynchos darstellt, die es eben in der Hausform in vielerlei Farben gibt und sie sich mit der Wildform der Stockente vermischt.


    Gruß, Olli

  • Hi Olli ;


    das war ja mal ne Antwort .
    Vielen Dank . Das was du schreibst wußt ich noch gar nicht :huh:


    MFG Jens

  • Moin.


    Zu den Enten von Alex: Hier dürfte man davon ausgehen, dass es sich nicht um Mutationen handelt, sondern schlicht um Mischlinge zwischen Warzenente x Stockente.Weiterhin und wahrscheinlicher ist es, das es sich um Hausente x Stockente handelt, da die Hausente die domestierte Form der Stockente ist und somit keine Unterart sondern die Art Anas platyrhynchos darstellt, die es eben in der Hausform in vielerlei Farben gibt und sie sich mit der Wildform der Stockente vermischt.


    Gruß, Olli


    Hi Olli,


    ich schätze, es handelt sich eher um eingekreuzte Hausenten. Warzenentenhybriden wären m. E. nicht fruchtbar. Gewiss sind diese "Fehlfarbenen" keine eigenständige Rasse, aber sie sind Mutanten, die nach Selektion vermehrt wurden. Dass sie sich jetzt in freier Wildbahn der Stadtparks weiter vermehren, und die Partnerwahl anscheinend die Wildfarbenen und andersfarbigen Populationen aufspalten, könnte der Evolutionstheorie nach zu einer Unterartenbildung führen. Ist mal so 'ne These, die ich noch weiter beobachten möchte.


    Grüße, Alex