Gedanken zum Gefieder

  • Hallo,


    mich würden mal Euere Eindrücke und Gedanken zu diesem schadhaften Gefieder interessieren.


    Gruß
    Heidrun

    Dateien

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Schwer zu sagen,


    Das Gefieder scheint verklebt und abgeschubelt zu sein.


    Die Schwingen sind zum Teil abgebissen oder Gestutzt.


    Was die Ursachen anbelangt ,nun ja.


    ist noch schwieriger.


    Da müsste noch mehr Infos hier.


    Voliere ist ziemlich schlecht gebaut.Die abstehende Drähte ist eine Gefahr quelle.


    Rufer Syndrom kann es natürlich auch sein.


    ist aber ziemlich untypisch.Im häufigsten Fall ,fängt es mit dem unteren Federkleid an.


    Hier könnte man auch den Partner Vogel in Verdacht nehmen.



    lieben Gruß


    Alex

  • Hallo Heidrun,


    auf dem Rücken sieht man, daß viele Federn abgebrochen sind, die Schwanzfedern sind recht verschlissen. Ich würde sagen, der Vogel wurde vorher in einem Käfig gehalten.


    So ein Brustgefieder habe ich schon bei einer Amazone mit schwerem Leberschaden beobachtet. Ich würde sagen, der Vogel stammt aus einer grottenschlechten Haltung, bekam falsche Ernährung und natürliches Tageslicht hat er bestimmt vorher nicht gesehen.


    Das war jetzt mein erster Eindruck.

  • Vielen Dank für Euere ersten Eindrücke. Hier ein paar weitere Infos, die ich per Mail bekam:


    Diese Blaustirnamazone lebt in Bolivien und nicht in Wohnungshaltung. Sie lebte unter einem ca. 6 m hohen Blechdach - gebaut aus Metallrahmen. Bäume (demzufolge Sitzäste) gab es keine, aber Hunde, so saß der Vogel wahrscheinlich ständig auf dem Eisen. Ein Mädchen, das dort war, als der Vogel abgeholt wurde, erwähnte den "Rettern" gegenüber, daß der Papagei böse sei und er bei ihr nicht runterkommt, da sie ihn schlägt!


    In der Voliere, die auf den eingestellten Fotos zu sehen ist, sitzt der betreffende Vogel erst ein paar Stunden. Hier soll er sich an einen Artgenossen gewöhnen, artgerechtes Futter bekommen und hoffentlich wieder ein physisch und psychisch gesundes Tier werden.


    Ich bekam die Fotos geschickt mit der Bitte, mich zu dem Gefieder zu äußern. Aber es gibt ja wer weiß wie viele Möglichkeiten, warum das Gefieder so schadhaft geworden ist. Den Rat, einen Fachtierarzt aufzusuchen, kann ich mir sparen. Es gibt dort keine Fachtierärzte (soweit mir bekannt ist).


    Gruß
    Heidrun

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  • Das ist traurig :( .


    Auf jeden Fall würde ich leberunterstützende Mittel empfehlen. Allerdings habe ich auch keine Ahnung, ob sie zu so etwas Zugang hätten.

  • Hallo Ina,


    bezüglich der Ernährung sehe ich das wie Du. Bei der beschriebenen Haltung war das Futterangebot mit Sicherheit nicht besser. Wegen leberunterschützender Mittel werde ich mal nachfragen - ansonsten könnte ich welche nach Bolivien schicken. Welche würdest Du empfehlen (außer Mariendistelsamen)? Zudem werde ich einen Link hier ins Forum legen. So kann wenigstens mitgelesen werden.


    Gruß
    Heidrun

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  • Hallo,


    ich empfehle eigentlich immer Legalon 140 mg in Kapseln. Täglich sollte man eine Kapsel über das Futter geben.


    Aber auch Silymarin 200 mg -Kapseln kann man verwenden. Beides findest du in Internetapotheken.


    Von reinen Mariendistelsamen wird wieder abgeraten, weil diese einen zu hohen Fettgehalt haben, das die Leber wiederrum belastet. Ein paar wenige Körner kann man als Kur für gesunde Tiere geben, aber bei einer stark angegriffen Leber sind sie keinesfalls zu empfehlen.

  • Heidrun,
    m.E. ist der Vogel ein Rupfer, auch ist er unfachmännisch gestutzt worden. Die Schwingen wurden abgeschnitten. Aber zusätzlich ist auch ein weiterer Gefiederschaden zu erkennen. Nicht im Sinne der klassischen Fettleber- keine Umfärbungen. Vielleicht eine chronische Metallvergiftung bei dem Sitzplatz, wie beschrieben. Ich würde auch was für die Leber tun, wobei Bewegung und die geänderte Haltung schon vieles bewirkt. Interesse hat der Matz bereits an seinen Artgenossen!

    Schönes Leben!


    Denken ist die Arbeit des Intellekts, Träumen sein Vergnügen


    Victor Hugo
    (1802-1885 franz. Schriftsteller)

  • Hallo Ina,


    danke für Deine Angaben.



    Hallo BieneH,


    auch Dir meinen Dank für Deine Eindrücke und Anregungen.


    Gruß
    Heidrun

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  • Hallo,


    als ich gelesen habe, wo der Vogel vorher gesessen hat, ist mir auch direkt eine Metallvergiftung in den Kopf gekommen. Die Behandlung wäre nicht so schwierig (Calcium ETA), allerdings würde ich sie nicht ohne Ergebnis aus einer Blutentnahme vornehmen. Ich denke, die Möglichkeiten werden in Bolivien begrenzt sein :(.


    Ich bin auch der Meinung wie Biene, daß die bessere Haltung für den Vogel viel bewirken kann und daß man außer eine gute Leberunterstützung nicht viel tun kann.


    Ich drücke dem Kleinen fest die Daumen, daß er noch viele schöne Jahre in Gesellschaft erleben kann.


    Offtopic: Biene, ich habe schon oft leberkranke Vögel gesehen, bei der die klassische Umfärbung vom Gefieder gefehlt hat. Frag mich nicht, warum es bei dem einen Vogel so ist und bei dem anderen nicht ?( .

  • Interessant Ina,
    waren das Blaustirnamazonen? Bei den Blaustirnamazonen habe ich bisher gelbe Federn und bräunlich-schwarze Umverfärbungen bei Fettleber gesehen.

    Schönes Leben!


    Denken ist die Arbeit des Intellekts, Träumen sein Vergnügen


    Victor Hugo
    (1802-1885 franz. Schriftsteller)

  • Hallo @all,


    "vielen Dank" soll ich Euch für die Ratschläge ausrichten. Nun will man sich erst einmal mit dem schlechten Ernährungszustand befassen und das Selbstwertgefühl des Vogels aufbauen. Ich habe darum gebeten, uns auf dem Laufenden zu halten.


    Gruß
    Heidrun

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  • Ich habe darum gebeten, uns auf dem Laufenden zu halten.


    Danke Heidrun, das wäre wirklich sehr nett :) .


    Biene, es war eine Venezuela-Amazone. Ich habe gefragt, ob ich die Bilder verwenden darf, ich selbst habe keine auf dem Rechner. Um hier nicht zu weit abzuschweifen, mache ich dann einen neuen Thread auf.


    Nochmal, viel Glück für die Amazone, ich drücke die Daumen.

  • Nach fast drei Monaten mal ein kleines update:


    Inzwischen ist die Brust völlig mit Federn zugewachsen, die Farben der Federn sind intensiver und der "Spliss" am Ende der Federn ist weniger geworden. Allerdings reißt er sich immer noch mal von den größeren Federn welche aus.


    Medikamente gibt es keine aber viel frisches Futter aus der Natur.


    Gruß
    Heidrun

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  • Inzwischen ist die Brust völlig mit Federn zugewachsen, (...)


    Heute sind mir drei Beweisfotos zugegangen :) .


    Gruß
    Heidrun

    Dateien

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
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  • Wow,


    das sieht schon richtig gut aus :thumbsup: ! Jetzt muß er nur noch die großen Federn in Ruhe lassen.


    Danke für dein Update, Heidrun :) .

  • Hallo Jens,


    nun, der Vogel lebt nicht mehr unter einem Blechdach, es gibt keine Schläge mehr und was er zu dieser tierquälerischen Zeit an Futter zu sich genommen hatte, das wissen wir nicht. Der "Grüne" lebt jetzt weitestgehend streßfrei.


    Seit drei Monaten lebt diese Blaustirnamazone nun in einer Außenvoliere mit einem (ich vermute gleichgeschlechtlichen) Artgenossen und des weiteren noch mit einem Schwarzohrpapagei. Aber dieses "Dreiergespann" scheint keine Probleme mit dem Miteinander zu haben.


    Die Amazone bekommt vorrangig (wie auch die beiden anderen Krummschnäbel) Futter aus der Natur. Ich zitiere aus einer Mail an mich: "Die fielen sofort wieder über die Paradiesbaumsamen her. Heute habe ich extra viele Äste mit Samen mitgebracht. Ich schätze es sind jedes Mal ca. 300-500 Samen. Ich muss mal genau beobachten, was genau die von den Samen fressen. Erst dachte ich, es ist das kleine Teil im Innern, aber heute habe ich beobachtet, dass die auch relativ lange auf dem Samenfleisch kauen."


    So - und nun mal etwas zu dem besagten Paradiesbaum: Zum Nahrungsspektrum vieler frugivorer und/oder granivorer Vogelarten, darunter Papageien aller Verbreitungszonen, gehören Pflanzen oder Pflanzenteile, die über eine hohe Giftigkeit für verschiedene andere Tierarten und den Mensch verfügen. Die Blaustirnamazone ernährt sich beispielsweise auch von den Beeren des zur Familie der Meliaceae gehörenden Zedarach-Baumes (Paradiesbaum/Melia azedarach). Die Beeren enthalten hohe Konzentrationen an Tetranortriterpen und Extrakte der Frucht finden als Insektizid Verwendung! Für verschiedene Vogelarten sollen bereits 6 Beeren lähmend oder tödlich sein, während sie von den Blaustirnamazonen unbeschadet vertragen werden.


    Ich denke, die positive Entwicklung hängt sehr viel mit der natürlichen Ernährung zusammen, wobei ich die Betonung auf "NATÜRLICH" lege.


    Ich halte Euch weiter auf dem Laufenden.


    Gruß
    Heidrun