Zur charakterisierenden Darstellung am Anfang kann man noch weitere Besonderheiten anfügen. Ich erzählte, dass der Pennantsittich an allem Schnüffelt. Im Gegenzug mag er offenbar auch nicht müffeln. Als ich einmal bei einem Züchter ein junges Weibchen erwarb, fing es auf dem Transport nach Hause an zu müffeln. Das Tier roch muffig süßlich und etwas streng mit einer Note Moschus, vielleicht so, wie nasse Hühnerfedern und doch eigentümlich anders.
In der überdachten Voliere, die ganz draußen lag, viel zu klein war und zudem durch die drei Jungen mit dem Elternpaar überbesetzt, gab es keine Badegelegenheit. Die Ernährung war sonnenblumenkernbetont und mit Apfel und Möhre ergänzt. Das schien schon alles zu sein, was sie zu ihrem Wohlergehen hatten.
Daheim kam das Jungtier in meine Außenvoliere. Diese ist allseitig offen. Ein Schutzhaus kann aufgesucht werden. Die AV war damals bepflanzt mit Wacholder, Lavendel und anderen aromatischen Pflanzen. Als ich meine Crimsens bei der Gefiederpflege beobachtete, die auch häufig mit Baden betrieben wird, bemerkte ich, dass die Sittiche einige Triebe oder Blätter der aromatisch duftenden Pflanzen kauten, um sich dann die Federn durch den Schnabel zu ziehen. Folglich konnte ich auch nie mehr einen unangenehmen, sondern eher angenehmen Geruch an den Sittichen feststellen.
Man kann feststellen, dass die Pennantsittiche nicht nur gut aussehen, sondern auch gut riechen wollen. Nach allgemein der Nützlichkeit eines Verhaltens nachgehenden Wissenschaft von heute würde man behaupten, dass sie ihren Eigengeruch überdecken wollen, um nicht von Fressfeinden entdeckt zu werden. Da es in Australien außer Schlangen und Varanen kaum Bodenfeinde gibt, die dem Geruchsinn nachgehen, hinkt dieser Hinweis, zumal Schlangen auch andere Wahrnehmungsmöglichkeiten haben, und ihre Grubenorgane sich nicht täuschen lassen von zusätzlichen Pflanzendüften. Also könnte man doch annehmen, dass sich die Vögel zum eigenen Gefallen oder für den Partner parfümieren.