Unbekannte Pflanzen----Papageienverträglich ?

  • Hier kann nachgefragt werden was man nicht weiß :)


    Ich mach mal den Anfang


    So sehen die Blütenstände/ Samen aus.




    und so der Stamm




    Was ist das ? 8|


    MFG Jens

  • Hallo Jens,


    auf dem Foto ist die "Gewöhnliche Robinie" (Robinia pseudoacacia) zu sehen. Man nennt sie auch Scheinakazie oder falsche Akazie. Mit den "richtigen" Akazien ist die Robinie nur ganz entfernt verwandt. Sie gehört zur Familie der Leguminosae (Hülsenfrüchtler). Die Samenschoten sehen aus wie Bohnen. Seit etwa dem 17. Jahrhundert in Europa eingebürgert. Die Samen enthalten toxische Lectine (Summenformel: CncHnhNnnOnoSns) und die toxischen Proteine (Toxalbumine) Robin und Phasin. Phasin setzt sich aus verschiedenen Lektinen (u. a. Asparaginsäure, Serin, Tyrosin, Alanin, Lysin) zusammen. Ebenfalls enthalten ist das Glykosid Robinin, ein Peptid, Syringin und Piperanol. Man findet aber auch Quellen, welche die größere Giftwirkung in der Baumrinde verorten.


    Die Pflanzenteile sind für viele Tierarten und auch den Mensch stark giftig. In einigen Bezirken wurden Kulturformen der Robinie angepflanzt, die sich durch beispielsweise Säulenwuchs und ungefiederte Blätter (R. pseudoacacia "Monophylla") von der Wildform unterscheiden.


    Wie schon umfassend in dem Parallelthread erläutert: Die Exemplare der in Stuttgart freilebenden Gelbkopfamazonen fressen unbeschadet davon. Von der Robinie werden Samen, Früchte, Knospen und Rinde verzehrt. Bemerkenswert ist die Einschätzung von Dieter Hoppe (2006), daß einzelne Exemplare (der Stuttgarter Amazonen) nach seinen Beobachtungen hunderte von Samen aufnehmen. Ein Bekannter hat Robiniensamen an seine Goldbauchamazonen (jetzt nicht mehr zu den Amazonen gehörig, sondern als eigenständig eingestuft) verfüttert. Es waren ebenfalls keine negativen Effekte feststellbar. Auch Großer Alexandersittich und Halsbandsittich fressen von der Robinie. Ebenso wie in Stuttgart sind im Süden Kaliforniens mittlerweile Papageien zu beobachten, die dort eigentlich nicht heimisch sind. Deren Nahrungsverhalten wurde von Garrett et al. (1997) dokumentiert. Aratinga mitrata ernährt sich dort u. a. auch von Robiniensamen. Für die Rotrücken-Zimtelfe (eine Kolibriart, die im Westen der USA zu finden ist) gehört Nektar von Robinienblüten zur Hauptnahrung. Wie sieht es mit heimischen Vögeln aus? Es lassen sich nur wenige Beobachtungsdaten finden. Zum Beispiel: "Am 5. IX. 1954 beobachtete ich in Mosel einen Kleiber, der eine Schote, in eine Rindenspalte geklemmt, mit dem Schnabel bearbeitete und dann einen Kern herauspickte." (Heymer, 1966) Ich selber kann von meinem Fenster aus Tauben beobachten, die sich eifrig an dem Robiniensamen einer vor meinem Haus stehenden Robinie "bedienen". Einschränkend: Allerdings haben wir zum Thema "Heimische Vögel als Nutzer von Robinie" auch bisher nicht umfänglich recherchiert.


    Aber (um mich nicht wiederholen zu müssen) lest bitte die betreffenden Passagen im dem besagten Thread. Ich rate von einer Verfütterung ab.


    Hier eine gute Seite zur Robinie.


    Anmerkung: Die Bezeichnung "Fabaceae" ist zwar immer noch gebräuchlich, aber nicht mehr korrekt. Aktuell: "Leguminosae".


    Giftinformationszentrale Universität Bonn / Online.



    Quellen:


    Hoppe, D. (2006): Priv. Mitteilung, Esslingen


    Heymer, A. (1966): Beeren und Früchte als Vogelnahrung, Beiträge zur Vogelkunde, Band 12, Heft 1/2


    Garret, K. L., K. T. Mabb, C. T. Collins & L. M. Kares (1997): FOOD ITEMS OF NATURALIZED PARROTS IN SOUTHERN CALIFORNIA, Online



    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Hallo,
    eine Robinie? Oder ein Walnussgewächs?
    Blattform und Früchte sind bei "robinia pseudoacacia" und "Pterocarya fraxinifolia" doch seeeeeeeeeeeeeeehr unterschiedlich!
    Langer, fotografier doch mal die Blätter - von oben und von unten - dann kann man es vlt. besser sehen! ;)
    LG
    Susanne

  • Ja, es könnte sich evtl. auch um die "Kaukasische Flügelnuss" handeln.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
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  • Hallo,

    Ja, es könnte sich evtl. auch um die "Kaukasische Flügelnuss" handeln.


    Könnte sich handeln...
    oder handelt sich um... ein Walnussgewächs - was andere Schlussfolgerungen bzgl. der "Unverträglichkeit - Giftigkeit" bzgl. der "Warnungen" in anderen Threads zur Folge hätte....
    VLG
    Susanne

  • Ups ;


    ich bin mir ziehmlich unsicher was s is. Ich tendiere aber zu Susannes letzterem Link. Ich mach noch mal n paar Bilder. Verfüttern werde ich es nicht, den Fehler würde man vieleicht nur einmal machen. :wacko:


    MFG Jens

  • Zunächst: Ich habe keinerlei Probleme damit, eine eventuelle Fehlinterpretation (Fehlzuordnung) fotografisch eingestellter Pflanzen einzuräumen. Im Gegenteil. Ich habe hier beim Blick aus dem Fenster eine Robinie direkt vor Augen und habe angesichts des Fotos spontan die abgebildete Pflanze als Robinie eingeordnet. Weitere Fotos (von Jens) können vielleicht mehr Aufschluß geben. Allerdings: Wenn ich mir die Fotos (besonders die Früchte) vergrößert ansehe (und vergleiche), so spricht tatsächlich viel für die Kaukasische Flügelnuß.


    Das ändert aber nichts an den Grundfragen, die hinsichtlich Pflanzen mit toxischen Komponenten immer lauten sollten: Für wen sind sie unter welchen Umständen giftig? Für welche Arten ist die unbeschadete Aufnahme unter welchen Umständen verläßlich dokumentiert? Wenn darüber nicht absolute Klarheit besteht, kann (will man/frau nicht Fütterungsversuche mit ungewissem Ausgang riskieren) die Konsequenz nur sein: Nicht als Futtermittel anbieten.


    Samen, Früchte und Beeren der Kaukasischen Flügelnuß (Pterocarya fraxinifolia) werden u. a. ebenfalls von den Stuttgarter Amazonen gefressen. Auch für Halsbandsittiche gibt es Beobachtungen. Nür die Blätter sollen Juglon in höheren Konzentrationen enthalten und gelten insbesondere als "fischgiftig".


    Gruß
    Heidrun

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  • Hallo Heidrun ;




    Zitat

    Das ändert aber nichts an den Grundfragen, die hinsichtlich Pflanzen mit toxischen Komponenten immer lauten sollten: Für wen sind sie unter welchen Umständen giftig? Für welche Arten ist die unbeschadete Aufnahme unter welchen Umständen verläßlich dokumentiert? Wenn darüber nicht absolute Klarheit besteht, kann (will man/frau nicht Fütterungsversuche mit ungewissem Ausgang riskieren) die Konsequenz nur sein: Nicht als Futtermittel anbieten.



    und genau darum sollte es eigentlich in diesem Thema gehen.




    So , nu hab ich mal n paar Bilder gemacht ----------------------und das Chaos is total perfeckt :thumbsup: .


    So wie ich Susanne und Heidrun verstanden habe kann ich die Pflanzen wohl zuordnen ( man(n) lernt eben immer dazu) . Für mich sahen diese beiden bei oberflächlicher betrachtung gleich aus. Innerhalb diser Baumgruppe die aus diesen 2 unterschiedlichen Pflanzen bestehen stand dann noch eine 3-te Pflanze. Sie sehen wirklich alle fast gleich. Diese dann im Winter ohne Blätter und Samen auseinander zu halten (zwecks Nagematerial )-------------nö, das tu ich mir nich an. Bin ja Papageienhalter und kein Botaniker :thumbup: .


    Weiß steht meines Wissens keiner dieser Bäume in der Blüte.Stacheln haben diese auch nicht.


    Im Anhang : die ersten 3 Bilder sind von der Flügelnuß, die anderen beiden angehängten unbekannt . Welche Baumart das einzelne ist weiß ich ebenfalls nicht ( naja, wie gesagt............................kein Botaniker )




    Im Anhang die Bilder

    Dateien

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    • DSC_0014-1.JPG

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  • Ach ja:
    Blattober- und -unterseite, Blattrand, Rinde sind auch beachtenswert zur Unterscheidung.
    Mach dich selber schlau - dann brauchst du nicht auf eine ellenlange "Literaturliste" zurückgreifen.
    Zu den "qualifizierten Äußerungen" zur Tierärztlichen Hochschule in Hannover": Mehr daneben geht wohl nicht!
    Nach diesem Beitrag darfst du mich hier löschen.
    Lösch uns auch den Ansprechpartner Hessen, Niedersachsen und NRW - auf diesen Kindergarten habe ich echt keine Lust mehr!
    Und: Weiter so: die Beiträge sind wirklich kurz, hochinteressant und für jeden verständlich!
    Susanne

  • ähm Heidrun glaubst du wirklich das liest sich jemand durch mit
    all den lateinischen Namen?


    Die Idee von Jens war doch einfach man nachzufragen welches
    Gewächs das ist. Also ehrlich, was ist es denn nun?

  • Hallo Edith,
    der gesuchte Baum ist meiner Meinung nach eine Kaukasische Flügelnuss, wie Susanne schon schrieb. Die Robinie sieht zwar ähnlich aus, ist aber doch etwas anders. Grade aufgrund der bestehenden Unsicherheiten sollte man aber die Finger davon lassen.


    Schaut Euch mal den Link an, wenn es noch Zweifel gibt an der Bestimmung würde ich die Bilder gerne mit Jens Genehmigung einem Botaniker schicken.


    @Heidrun: ich lese es :thumbsup:

  • Das wollte ich in die Aravoli Pflanzen, natürlich nicht so groß ( noch nicht ) . Ist es Giftig ?


    Wie es heist weiß ich auch nicht, bei mir heist es einfach " Mexikanisches Raberblatt " :thumbsup:


    MFG Jens

  • Hallo Jens,


    der Baum oben ist eine Kaukasischen Flügelnuss (Pterocarya fraxinifolia). Die Früchte sind für Papageien lecker, bei uns sitzen immer die Halsbandsittiche drin.


    Das Riesenblatt unten ist eine Gunnera macrophylla. Sie ist vielleicht zu groß für eine Voli. Ich bin auch nicht sicher, ob sie für die Geier gesund ist.


    Grüße, Alex