NaturNah: Die Kornweihe
NDR
Dienstag, 01. Juli 2014, 18:15 bis 18:45 Uhr
Mittwoch, 02. Juli 2014, 02:35 bis 03:15 Uhr
Mittwoch, 02. Juli 2014, 13:00 bis 13:30 Uhr
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Kornweihen gehören zu den seltensten Vogelarten Deutschlands,
weniger als 50 Brutpaare wurden 2013 hierzulande gezählt. Der Bestand
dieser habichtartigen Jäger mit den scharfen Krallen gilt als stark
gefährdet - umso größer sind die Bemühungen um ihren Schutz und ihren
Fortbestand. Ihre Brutgebiete liegen fast ausschließlich auf den
Friesischen Inseln vor der deutschen Nordseeküste.
Die Population der Kornweihen nimmt wieder zu. Deshalb kann der stolze
Flug dieser Greifvögel auch an der Nordseeküste wieder beobachtet
werden.
In den Dünen Norderneys
wimmelt es vor Wühlmäusen - für brütende Kornweihen die
Hauptnahrungsquelle. Darum haben die beiden Vogelschützer Nadine
Knipping und Carola Kaltofen auch ihre Forschungsarbeiten über die
Kornweihen auf die Insel verlegt. Die beiden Biologinnen machen sich
große Sorgen um ihre Schützlinge. 2012 wurden nur acht Brutpaare im
Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gezählt, davon fünf auf
Norderney.
Die Kornweihen brauchen Mäuse; entsprechend groß ist die
Aufmerksamkeit gegenüber den kleinen Nagern. Ausgestattet mit einem
Anhänger voller Fallen und etwas Müsli zum Anlocken, zieht Carola
Kaltofen im Frühsommer quer über Sandberge und durch Dünentäler zur
"Volkszählung" bei den Wühlmäusen. Kornweihen sind Zugvögel und
verbringen den deutschen Winter im warmen Süden. Zur Paarung und Brut
kehren sie meist an den Ort ihres eigenen Schlupfes zurück - darauf
hoffen auch die beiden Biologinnen. Kornweihen brüten am Boden, im hohen
Gras der sommerlichen Dünen Norderneys sind die Nester gut versteckt.
Nadine Knipping und Carola Kaltofen haben eines der Nester im letzten
Jahr mit einer Videokamera bestückt.
Die Dokumentation aus der Reihe "NaturNah" zeigt seltene Bilder von
der Aufzucht der Jungen in den Dünen von Norderney. Sie begleitet die
beiden Biologinnen über Monate bei ihrem Engagement für die seltenen
Greifvögel. Am Ende kommt Hoffnung auf, denn eines der Küken aus 2013
ist zurückgekehrt und hat auf Norderney mit dem Nestbau begonnen.