Petition gegen Vogelmord in Ägypten
Stoppt den Fang und Abschuss von europäischen Zugvögeln in Ägypten!
An die Regierung der Arabischen Republik Ägypten, Staatspräsident Mohammed Mursi,
Regierungschef Hischam Kandil
An die Regierung der Bundesrepublik Deutschland, Bundeskanzlerin Angela Merkel
Die Öffentlichkeit in Deutschland hat im Frühjahr 2013 vom erschreckenden
Ausmaß des Vogelfangs erfahren. Während des Herbstzuges erstreckt sich
eine lückenlose Reihe von Vogelfangnetzen über mehr als 700 Kilometer
entlang der ägyptischen Mittelmeerküste. Jeden Herbst werden dort
mindestens zehn Millionen Zugvögel gefangen. Vögel, die erschöpft nach
der Überquerung des Mittelmeeres Ägypten erreichen, haben somit kaum
noch eine Chance ihre Winterquartiere zu erreichen und im nächsten
Frühjahr zum Brüten nach Europa zurückzukehren. Dazu werden an vielen
Seen Wasservögel gefangen und Großvögel nach Belieben mit Gewehren
abgeschossen.
Dieser Zustand macht die in Deutschland und anderen Ländern
unternommenen Naturschutzanstrengungen zunichte und verletzt die auch
von Ägypten zum Schutz wandernder Tierarten unterzeichneten
internationalen Abkommen. Auch in Ägypten bedauern Vogelfänger bereits
trotz immer intensiverer Fangbemühungen zurückgehende Zahlen gefangener
Vögel. Vogelfang und -jagd dürfen in Ägypten in diesem Ausmaß nicht
weitergehen, sondern müssen effektiv reguliert und drastisch auf ein
nachhaltiges Maß reduziert werden.
Die Unterzeichner dieser Petition fordern daher die Regierung der Arabischen Republik Ägypten auf,
- sich dem Problem des ausufernden Vogelfangs und der Vogeljagd in Ägypten zu
stellen und ihren Verpflichtungen aus den von Ägypten unterzeichneten
internationalen Naturschutz-Konventionen nachzukommen. - durch eine effektive Regulierung der Jagd sicherzustellen, dass keine
Vogelart durch diese in ihrem Bestand gefährdet wird. Dazu müssten neben
adäquaten Regelungen zu jagdbaren Arten, Jagdmethoden, Jagdzeiten und
Jagdquoten Zuständigkeiten für die Vergabe von Lizenzen klar geregelt
werden. - Verstöße gegen aktuelle und in Zukunft verbesserte
Regelungen der Jagd konsequent zu verfolgen und zu ahnden. Dazu müssen
ein funktionierendes Monitoring der Jagd aufgebaut werden und
Kapazitäten für die Durchsetzung der Regelungen bereitgestellt werden. - den derzeit im Rahmen der Bonner Konvention zum Schutz wandernder Tierarten
(CMS) in Entwicklung befindlichen Aktionsplan zum Schutz
Eurasisch-Afrikanischer ziehender Landvögel (AEMLAP) zu unterstützen und
konsequent umzusetzen.
Die Unterzeichner dieser Petition wenden sich gleichzeitig an die Regierung der Bundesrepublik Deutschland mit der Aufforderung,
- auf die Regierung Ägyptens einzuwirken, die illegalen Auswüchse der
Vogeljagd effektiv zu bekämpfen und die legale Jagd so stark zu
beschränken, dass die Jagd nachhaltig sein kann, und ihr dabei
notwendige fachliche und finanzielle Unterstützung anzubieten. - für in Ägypten aktive deutsche Institution und Hilfsprogramme
Förderschwerpunkte einzurichten, unter denen Projekte unterstützt werden
können, die den Vogelmord in Ägypten reduzieren helfen, zum Beispiel
Programme zur Umweltbildung und zur Entwicklung alternativer
Einkommensmöglichkeiten. - auf internationaler Ebene im Rahmen
der Bonner Konvention zum Schutz wandernder Tierarten (CMS) die
Entwicklung des neuen Aktionsplans zum Schutz Eurasisch-Afrikanischer
ziehender Landvögel (AEMLAP) zu unterstützen und darauf hinzuwirken,
dass Ägypten diesen unterzeichnet und umsetzt.