Kastration von Papageien

  • Kastration von Papageien





    Habe jetzt von mehreren Papageienhaltern gehört, dass vermehrt Papageien auch Jungvögel kastriert werden. Ich persönlich finde so etwas nicht in Ordnung. Soll das jetzt eine neue Marktlücke für gewisse Tierärzte sein? Soweit mir bekannt ist, soll die Kastration nur in bestimmten Notfällen vorgenommen werden. Der Eingriff alleine ist schon sehr gefährlich und sollte mal, aus welchem Grund auch immer, ein Blutgefäß verletzt werden, so kann der Vogel ganz schnell verbluten. Außerdem ist das auch keine Garantie, dass der Vogel seinem Trieb nicht nachkommt, denn dafür sind nicht nur die Hormone verantwortlich. Vögel zu verkaufen und den neuen Besitzern zu einer Kastration zu raten, da dann kein Bruttrieb und keine Aggressivität entsteht, hat für mich nichts mehr mit Tierliebe bzw. Tierschutz zu tun. Eure Meinung zu diesem Thema würde mich interessieren.


    (Text : Karin Schröder, Kopie mit Genehmigung der Verfasserin)




    Meine persönliche Meinung: Ein solcher Eingriff ohne zwingende gesundheitliche Gründe ist einfach nur krank.

  • Hi Ludwig ;


    man sollte hierbei evtl.differenzieren warum man beispielsweise eine Legedarm entfernen will o.ä.


    Bei Dauerlegenern vieleicht eine sinnvolle Sache . Ansonsten ist doch eigentlich jeder Vogehalter froh wenn seine Piepmätze mal ziehen , damit Häuptling klingende Münze auch mal wieder auf seine Kosten kommt .



    Ansonsten kann ich für mich sagen , solche Maßnahmen bedarf es nicht . Ne spitze Nadel reicht aus ( fürs Eier anpicken ) .


    MFG Jens

  • Bei Dauerlegenern vieleicht eine sinnvolle Sache


    Aber wirklich nur "vielleicht"...! :rolleyes:


    Man sollte zumindest alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft haben, bevor man eine solch weitreichende Entscheidung trifft -und das meiner Meinung nach auch nur, wenn das Leben des Vogels in Gefahr ist.


    Bei Hunden wird es ja tatsächlich empfohlen bei übersteigerter Sexualität und hohem Aggressionspotential.
    Ich habe mich, ehrlich gesagt, noch zu wenig damit beschäftig, um eine Meinung dazu zu haben.
    Aber bei denen ist die Gefahr bei dieser OP lange nicht so groß wie bei Papageien.
    Bei Hunden und Katzen gehört es ja längst zu den Routineeingriffen...

  • Hi Ursel ;


    Zitat

    Aber wirklich nur "vielleicht"...!


    Nun ja , ich hatte hier übergangsweise mal n weiblichen Vogel ( Nymph ) der es wirklich geschafft hat 20 Eier zu legen ---------------ohne Partner / ohne Kasten .


    Jo , jetzt kannst du dich entscheiden zwischen Pest oder Cholera .


    MFG Jens

  • Au weia!
    Armes Nymphlein! ;(


    Aber eben deshalb schrieb ich ja...

    ...wenn das Leben des Vogels in Gefahr ist.


    Und wenn Du keinerlei Anreize geschaffen hattest, die den Bruttrieb anregen, dann gab es anscheinend nur noch diese Möglichkeit.
    Ich hoffe, es ist gut ausgegangen... :S

  • Auf einen Rutsch oder im laufe des Jahres ?



    7 Monate hat die Dame dafür gebraucht :)


    Da ich Futter an unterschiedlichen Stellen anbiete , hatte sie sich den leergefressenen Napf ausgeschaut . Danach fand ich Eier am Boden . Ob die jetzt fallen gelassen wurden , oder hingelegt kann ich nicht sagen .


    MFG Jens

  • Jens das sind viele Eier in 7 Monaten ....ich glaube es gibt Hennen die geben sich ganz dem brüten hin und da kannst du machen was du willst ...Futter ...Licht ...keine Bruthöhle ..die wollen einfach nur brüten ....hat der Nymph alles gut überstanden ?

  • Das ist schon ansehnlich und sicher einer der Härtefälle, bei denen es dann auch an die Substanz des Tieres geht. Und wenn dann alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, kann das durchaus einen so dramatischen Schritt rechtfertigen.

  • Zitat

    hat der Nymph alles gut überstanden ?


    ich sag einfach mal ja :D .


    Die kleineren Arten vom Brutgeschäft abzuhalten gestaltet sich u.U . dann doch schon mal schwierig .


    Bei Großpapageien hingegen sehe ich das nicht ganz so dramatisch .


    MFG Jens

  • Hi Ludwig ;


    Zitat

    Und wenn dann alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, kann das durchaus einen so dramatischen Schritt rechtfertigen.


    Ja .
    Bei den kleineren Arten wird aber niemand einen solchen Eingriff bezahlen oder wollen -eben weil es sich nicht " lohnt " .
    Deshalb kann man solch ein Thema ruhig differenziert betrachten .


    MFG Jens

  • ...nachdem meiner Auffassung nach, die Haltung von Exoten- Vögeln- eher ein Auslaufprogramm ist-


    Durchseuchung von Zuchtanlagen- Verbote von Wildfängen- zunehmend schlechte wirtschaftliche Lage-


    wird sich das Augenmerk der übersteuerten Hormonproduktion und deren Folgen wohl bald nicht mehr im operativen Bereich bewegen-


    sondern zielgerichtet auf Einsatz von Inplantaten, die ja schon jetzt bei "übersteuerten" Rüden mit gutem Erfolg eingesetzt werden.


    Da kann man echt hoffen!


    Unsere Vögel können ja nix dafür- dass sie wollen und nicht dürfen- erklären kann man ihnen das genauso wenig, wie einem Hund oder einer Katze!


    Lieber Gruß von Barbara

  • hallo jens,


    es gibt auch bei klein-papageienhaltern ausnahmen ;) .
    ich kenne mehrere die ihren welli-damen implantate verpassen lassen - wegen der dauerbrüterrei - legedarmentfernung hilft nur gegen den transport der eier nach aussen, nicht gegen die produktion als solches :S ...


    hab ich auch nicht gewusst...
    bei großem pech produzieren sie eben doch noch eins und es wandert in die bauchhöhle - ganz schlecht!
    die eierstöcke zu entfernen ist allerdings mit hohem risiko verbunden weil sie sehr stark durchblutet sind! eine legedarmentfernung sollte daher nur eine notfalloption wenn er nicht mehr gerettet werden kann sein.


    das mit dem ei in der bauchhöhle muss auch keinesfalls je passieren - ee besteht wohl aber ein restrisiko das es passieren könnte...
    da ich selber noch keine legedarm entfernung vornehmen musste (und hoffe das der kelch der legenot dauerhaft an mir und meinen agas vorbeizieht :whistling: ) habe ich dies aber auch noch nicht mit meinem ta selber besprochen!


    ob eine kastration bei männlichen papageien ungefährlicher ist weiß ich nicht. ob sie sinn machen kann? ob sie den tieren quallen bereitet?
    hm, wieviele papageien werden immer noch lebenslänglich alleine gehalten? wenn sie geschlechtsreif werden ist oft der erste zeitpunkt wo sie zum "wandervogel" werden - ihr verhalten ändert sich oft massiv...


    gerade bei den großen arten ist es nicht lustig wenn sie ihren menschen gegen den rest der familie mit bissen verteidigen, speziell wenn es "wohnzimmer" papageien sind ;( ...
    erleben die papageien quallen wenn sie plötzlich ihre sexuallität erleben und nicht wissen wohin damit? wenn ihr "partner" nicht so reagiert wie "erwartet"?
    wäre es für diese papageien kastration eine option?


    aber woher weiß man welcher papagei lebenslänglich ein schicksal in einzelhaft droht?
    verdirbt man ihm damit von anfang an ein chance auf ein leben mit einem weibchen in einer normalen partnerschaft? könnte so ein papagei nur noch in einem schwarm unter seines gleichen leben?
    nur noch unter kastrierten? haben wir überhaupt das recht den papageien eine solch risikoreiche op unterziehen zu lassen ohne das vorher eine gefährdung ihrer gesundheit besteht?
    nur weil vielleicht die haltung vereinfacht wird?


    zum thema bei kleinen vögeln lohnt es sich nicht - vielleicht für manchen....
    allerdings habe ich bei meinem letzten ta besuch jetzt im oktober 449 € für 3 meiner agas bezahlt :whistling: - wenn ich jetzt aus dem krankenhaus komme folgt noch mal eine kontrolluntersuchung bei kimba, eine endoskopie bei schnapie und bei zasu und shira kommen fehlt noch röntgen und labor...
    ich denke das auch bei zasu (wenn sich beim röntgen nichts ergibt) eine endoskopie nicht vermeiden lässt.


    auch die zinkvergiftung im schwarm ( inclusive der folgekosten durch die schwächung des immunsystems) hat mich schon innerhalb von 1 1/2 jahren damals einen 4 stelligen betrag gekostet - und es stand keine 1 vorne ;) ...
    weder meine familie noch mein "normaler" freundeskreis hatte damals verständniss dafür :whistling: - ein neuer rosenkopf kostet beim züchter ja wildfarben ca 20 - 25 € - balu, kimba, tabea, pino (ich vermiss dich so sehr) - und all meine anderen sind einfach unbezahlbar :love: !!! es gibt sie nur einmal! in meinem aga-bekanntenkreis gibts mehr so "verrückte" wie mich 8) ...


    sollte ich doch mal ein problem mit einem dauerlegendem weibchen bekommen - sei sicher es würde erst einmal diagnostik betrieben ;) . hormonspiegel und endoskopie um einen tumor an den eiertöcken auszuschließen.
    auch die schilddrüse nimmt einfluss auf viele hormonabläufe im körper...



    leider gibt es halt auch menschen die keine achtung vor lebewesen haben - nicht vor kleinen vögeln mit wenig "matriellem" wert, es gib aber auch sollche die kaufen sich welche als "statussymbol" - die gehen auch nicht besser mit diesen tieren um ;( ! wenn sie stören, dreck machen, laut sind oder beissen - dann müssen sie fort, möglichst schnell!
    blieibt in der urlaubszeit sind dann doch sogar noch nicht mals verkauf :S - fenster auf, angebunden, in mülltonnen, in kartons auf rastplätzen - möglichst heimlich...
    noch nichtmals die gebühr im tierheim sind sie den leuten noch wert - bloß nicht öffentlich noch kundtun das man sie loswerden will - das man sich "verkauft" hat - das man nicht so "tierlieb" ist, das man den dreck nicht mag...


    viele grüße andrea


    p.s.: die sich nun wieder mal für einen zu langen text entschuldigt und dem ein oder anderem fehler entschuldigt :S

  • ich weiss es nicht mehr so genau......wo zum ersten mal dieses thema aufgetaucht ist,war das nicht berichte aus dem loro paque....(tv))......für mich käme das nicht in frage,zu dem ich auch nicht züchte!
    risiko in der paarhaltung bei gelege in der gefangenschaft (dauerlegen,legenot etc.) wirds immer geben so wie in der natur,nur das bekommen wir nicht mit,,oder konnte das jemand schon beobachten....?????

  • hallo rena,


    eine geburt ist immer ein risiko!
    auch heute noch bei menschen mit modernster medizin :S ...


    wir, die wir unsere papageien kennen - uns fällt verändertes verhalten auf - wir können reagieren.
    wir posten nicht erst lange in foren - wir fahren gleich und sofort zum ta und lassen ihnen helfen.


    legenot kann man erkennen - die kloake, die schwanzatmung... all das sind deutliche zeichen.
    es gibt erste hilfsmaßnahmen um dem tier den weg zum ta zu erleichtern - aber den ta umgehen würde ich nicht wagen.


    würde man deshalb allen frauen die keine kinder wollen vorsichtshalber die gebärmutter entfernen?


    manchmal fällt es mir sehr schwer die welt noch zu verstehen :S ...


    damit meine ich nicht die fragenden hier im forum ;) ! das wenn jemand über kastration liest und fragen dazu hat - das ist sicher ganz normal...!


    viele grüße andrea

  • danke drea....das ind meine worte


    Zitat

    wir posten nicht erst lange in foren - wir fahren gleich und sofort zum ta und lassen ihnen helfen.


    darüber berichten kann man danach,oder auch nicht,oder über die erfahrung seine meinung dazu geben,aus erfahrung!

  • legedarmentfernung hilft nur gegen den transport der eier nach aussen, nicht gegen die produktion als solches :S ...


    Hallo Andrea,


    nach meinem Wissensstand ist das so...


    In den Eierstöcken (Ovarien) sind, wie beim -weiblichen- Menschen auch, die Eier nur sozusagen "angelegt", als Eizellen...
    Bei Beginn der Brutperiode werden bestimmte Signale vom Legedarm an den Eierstock gesandt und die Eizelle reift und macht sich auf den Weg.


    Die eigentliche Eibildung -mit Dotter, Eiweiß und Schale- findet erst in den verschiedenen Abschnitten des Legedarms statt.


    Von daher ist es recht unwahrscheinlich, dass nach einer Hysterektomie (Legedarmentfernung) weitere Eier gebildet werden können. :whistling:


    Ich zitiere dazu aus "Leitsymptome bei Papageien und Sittichen" zum Thema "Legedarmentfernung":

    >>Die Ovarien können im Regelfall belassen werden, da aufgrund fehlender Rückkopplung vom Legedarm nicht mit weiteren Ovarien zu rechnen ist<<



    Ob es trotzdem in Ausnahmefällen zu einer weiteren Eiproduktion kommenkann, hmmm... ?(
    Ich kann`s mir kaum vorstellen, aber das muss nix heißen.Andrea, hat Dir das jemand erzählt, der das selber so erlebt hat?

  • hallo ursula,


    das hat mir jemand erzählt dessen tä deshalb immer versucht den legdarm möglichst nicht zu entfernen :S .
    ich muss eh anfang dezember mit meinen nochmals zu meinem ta und werde ihn dazu befragen ;) !


    mir war das ganze neu - ich hatte vorher nie davon gehört...
    da dies ein besonders geschütztes forum ist, hab ich es hier das erste mal erwähnt ;) !
    neben anfängern (zu denen auch ich mich immer noch zähle!) finden sich hier eben auch experten mit sehr viel wissen - aber es macht einfach auch sinn den eigenen doc danach zu befragen.
    immerhin darf er kollegen zur zusatzbezeichung "wild- und ziervögel" ausbilden - oder so ähnlich. die klinik darf die 1 jährige zusatzausbildung für tä anbieten ;) .


    viele grüße andrea