Liebe Papageienhilfe,
folgendes Anliegen ist mir heute zugestellt worden. Obwohl ich zwar im Verbreitungsgebiet der wilden HBS liege und eine Freivoliere habe, glaube ich hier nicht wirklich helfen zu können. Wer kann?
Ich bin der Ansicht, den jungen HBS als Neozoon zu behandeln und nicht als wirklichen Wildvogel und ihn deswegen in Volierenhaltung zu belassen und nicht wieder auszuwildern. Wer kann dazu Auskunft geben?
Grüße, Alex
Zitat:
Hallo Ihr Lieben,
heute ist über unsere Wildvogelhilfe-Webseite eine Pflegestation aus dem Rheinland (Mönchengladbach) an mich herangetreten, die ein sehr spezielles Anliegen hat. Sie haben dort seit ca. zwei Monaten eine wilde Halsbandsittich-Henne. Sie ist als noch nicht selbstständiger und flugunfähiger Jungvogel zu ihnen gebracht worden. In der Zwischenzeit hat sie sich gut entwickelt und kann mittlerweile auch einigermaßen fliegen. Jetzt fragt Ihr Euch wahrscheinlich, wieso eine Wildvogel-Auffangstation einen Halsbandsittich in ihrer Obhut hat: Die junge Vogeldame ist aus einer der Halsbandsittich-Kolonien hier im Rheinland. Da sie aber nun nicht einfach wieder rausgesetzt werden kann, obwohl sie ursprünglich ein Wildvogel gewesen ist, soll sie in einen guten Vogelhalter-Haushalt vermittelt werden, der im Rheinland liegt und eine Außenvoliere hat. Dort sollte sie dann in der Gegenwart ihrer Artgenossen langsam an das Leben draußen gewöhnt und dann im Idealfall später wieder in die Nähe ihrer ursprünglichen Kolonie gebracht werden. Es wäre also eine Vermittlung auf Zeit mit einer gewagten Auswilderung, die natürlich auch schiefgehen kann (Greifvögel, etc.).
Die Rechtslage in Deutschland ist diesbezüglich leider ziemlich eindeutig: Wildvögel, die grundsätzlich freiheitstauglich sind, müssen ausgewildert werden. Und Halsbandsittiche gelten offiziell als eingebürgerte Wildvögel. Ergo ist die Vogeldame ein Wildvogel und muss ausgewildert werden, wenn irgend möglich. Kennt Ihr jemanden, der dabei helfen könnte? Ich kenne leider niemanden...
Viele liebe Grüße
Gaby