Warum wählen Papageien den Menschen als Sexualpartner

  • Ich möchte noch zwei Geschichten zum Thema beitragen :


    1) Bobby
    Bobby war der erste Hahn, der Jocky´s Gefährte werden sollte.
    Als totaler "Verpaarungsneuling" hatte ich mir Tips im VF geholt und alles vorbereitet.
    Nach ein paar Tagen gegenseitigen Beschnupperns ließ ich Jocky und Bobby aus ihren Käfigen raus und zog mich zurück.
    Zwischen den beiden Vögeln fand keine Annäherung statt, sie beäugten sich kritisch.
    Dann kam der Moment, wo beide wieder in ihre Käfige sollten. Bei Jocky war das kein Problem.
    Mit Bobby hatte ich noch keine Erfahrung im Freiflug. Also dachte ich mir, halte ihm einfach den Arm zum Aufsteigen hin.
    Bobby kam auch sofort brav auf den Arm. Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann machte er die Flügel breit und balzte, was das Zeug hält.
    Er wollte partout nicht mehr von meinem Arm runter. Ich war völlig überrumpelt.
    Von dem Moment hatte er beschlossen, daß er alles dafür tun wollte, Mama und Jocky aus dem Haus zu vertreiben.
    Hier die Fotos (ich wollte eigentlich die Annäherung von Jocky und Bobby knipsen) :


    [/img] ... [/img]


    2) Jakob
    Jakob war in Urlaubspflege bei uns und war oben bei meiner Mutter untergebracht.
    Plötzlich hörte ich meine Mutter laut um Hilfe rufen. Im Sauseschritt raste ich die Treppen hoch.
    Jakob saß auf Mamas Kopf und rammelte was das Zeug hält.
    Meine arme Mama dachte aber, daß Jakob sie fressen wollte (Erinnerung an Bobby).
    Gemeinerweise habe ich Mama nicht gleich erlöst, sondern erstmal dieses Foto geschossen :


    [/img]

    Dateien

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    8o Liane ~~~~~ Bin lieber eine Übelkrähe als eine Duckmaus ~~~~~

  • Hi ;
    Ursel hat schon in die richtige Richtung geschrieben .


    Liane schrieb das :




    Ein sollte man vorweg gleich klarstellen . Es sit ein gewalttiger Unterschied wenn man von WF spricht .
    Denn :
    wurden diese aus dem Nest geraubt , sind sie fast zu vergleichen mit Hz ( wenn man vom Nahrungsangebot mal absieht ) . Im Gegensatz dazu solche die mit Leimruten gefangen wurden oder mit Schroot aus der Luft geholt wurden .


    Auch hier : was der Vogel über Jahre erlernt hat , manifestiert sich umso mehr in ihm


    Bsp. dazu : ein Hyazinthara der mit Schroot aus der Luft geholt wird , vorher aber 20 Jahre idas Freileben kannte wird kaum/ nie so werden wie eine Naturentnahme die aus dem Nest geraubt wurde .


    Warum ist das so ? Ganz einfach , der nestgeraubte Vogel wächst genauso auf wie eine HZ ( er wird schnell groß gemacht und dann verkauft .
    Wohin geht / ging dieser ? Genau , ins WZ .
    Was wurde dort mit dem kleinem Nestraub gemacht ?
    Genau das gleiche wie mit einer Hz .
    Der Vogel soll Familienanschluß haben , sprechen wie der Pastor usw.



    Testfrage : warum werden HZ genauso wie dieser Nestraub ? Das kann sich jetzt jeder selber beantworten , das weis ich .



    Warum wird nun diese kleine Schnullerbacke ( ich mein jetzt die Hz , die Familienanschluß haben sollte , wo man stolz drauf war das man selber als Partner auserkoren wurde , sie konnte nie ohne mich sein ------------------hach bin ich stolz / seufz / schluchz :D ) so auf mich geprägt und versucht mich zu begatten ?
    Warum kommt sie nicht mit ihresgleichen zurecht ?


    Jaja , der Papagei ist schon ein seltsammes Wesen :D:D:D:D . Das ist natürlich totaler Quatsch . Er ist nicht seltsam , er hatte erlernt was Mensch für ihn bedeutet .
    Testfrage : was soll der jetzt mit einem anderem Vogel 8|


    Die Frage warum der sich nun auf meinem Handrücken einen abscheuern tut , kann man eigentlich schnell beantworten wenn man die paar Zeilen die ich oben weiter geschrieben habe schnell beantworten .





    O.T:
    Ich selber mußte mir ja nun auch schon das eine oder andere mal anhören , das ich neben meinen Vögeln herlebe :D8|
    Oder es kommen solche Kommentare : dann kann ich auch gleich in den Zoo gehen um mir Papageien anzusehen , ich will eine Beziehung zu meinem Tier .


    Soll jeder machen wie er denkt , gar kein Problem .
    Ich selber habe aber diese Probleme die andere im nachhinein haben nicht .
    Warum ist das so ?
    Ganz einfach : früher an später denken ------------------------oder anders gesagt : vorbeugen ist besser als auf die Schuhe zu ko..en ;)

  • Hi Liane ;


    Zitat

    Ich persönlich halte die Annahme, daß die sexuelle Prägung erst im Zusammenspiel mit Hormonen beim Eintritt in die Geschlechtsreife geschieht, nicht für wahrscheinlich.
    Dagegen spricht auch das, was man über die Prägephasen bei besser erforschten Tieren weiß.


    Aber überleg mal, Rudi - da findet man hunderttausende von Einträgen über die Fehlprägung von Papageien im Netz, aber keine einzige Quelle, die wissenschaftlich belegt, wann ein Papagei auf was geprägt wird.



    Das Zitat nehme ich am WE mal in ein anderes Thema mit , und dann wird argumentiert :thumbsup: ----------------ich freu mich drauf :) .
    Hab momentan wieder viel arbeit und wenig Zeit .


    MFG Jens

  • Ich kann nur sagen: wehret den Anfängen.
    Ich kenne eine 35-jährige Graue , die als Wanderpokal durch viele Hände gegangen ist.
    Immer nur als Einzelvogel und zu 100pro auf den Menschen fixiert.
    Eine Einordnung in einen Schwarm schlug fehl und hätte sie fast das Leben gekostet.
    Jetzt hat sie einen Partner, den sie aber komplett ignoriert.
    Das Ergebnis sind zwei Graue, die gemeinsam einsam sind.
    Einzelhaltung ist wohl das Schlimmste, was man einem Papagei antun kann.


    Liebe Grüße
    Hazel

  • Jens es ist schon richtig das der Mensch da die Fehler bei den Tieren macht. Aber oft ist es nicht böswillig eher ein Unverständnis den Tieren gegenüber.
    Ich will keine Schmusebacken und auch keine Quasselstrippen, deswegen gibt es auch schon seit langem keine Videos von mir, aber trotzdem hängt das Graue Mädel mehr an mir als an ihrem Kollegen.
    Ich frage mich daher gibt es Tabus, Gesten oder Handlungen die die Vögel animieren uns als Partner zu wählen?
    Mir gehen aber nicht nur die Vögel zu sondern auch die Hunde betrachten mich als Hundeführer und liegen ständig in meiner Nähe. Ich will das gar nicht, ich wollte nicht einmal eigene Tiere.

  • Moin Koppi,
    wie heißt es so schön: Kinder und Tiere spüren instinktiv, ob ein Mensch gut ist. ;)
    Also freue Dich einfach über das Vertrauen, dass die Papageien und Hunde Dir entgegen bringen.


    Ich glaube, dass zu viel Körperkontakt einen Papagei dazu animieren könnte, den Menschen als Partner anzusehen.
    Deshalb gibt es das bei mir auch nicht.
    Ich spreche viel mit meinen Papageien.
    Wenn ich sie auf den Arm nehme, dann nur, um sie an einen anderen Ort zu bringen.
    Mal über den Schnabel streichen und ganz selten den Nacken kraulen.
    Für Bespaßung und Abwechslung bin ich zuständig, für ihre körperlichen Bedürfnisse ist es der Papageienpartner.


    Liebe Grüße
    Hazel

  • Zum Fall meiner Jocky :
    Okay, theorethisch wäre es möglich, daß sie in Afrika von Menschen aufgezogen wurde. Aber ich halte das eher für unwahrscheinlich.
    Damals gab es noch nicht den Markt, der zahme Vögel verlangte. Es gab auch noch nicht die großen Zuchtstationen in Afrika.
    ALSO, mal davon ausgegangen, daß Jocky ein echter WF ist, stellt sich die Frage :
    Kann ein Papagei seine Sexualität als ERSATZHANDLUNG ausleben ? D.h., obwohl sexuell nicht auf den Menschen geprägt, diesen später als Ersatzpartner wählen ?


    @Jens - wenn Du diese Frage verneinst, dann bedenke bitte, daß Du damit auch die These unterstützt, daß Prägung irreversibel ist.

    Ich frage mich daher gibt es Tabus, Gesten oder Handlungen die die Vögel animieren uns als Partner zu wählen?
    Mir gehen aber nicht nur die Vögel zu sondern auch die Hunde betrachten mich als Hundeführer und liegen ständig in meiner Nähe. Ich will das gar nicht, ich wollte nicht einmal eigene Tiere.

    Koppi, klar kann man sich vom Vogel zurückziehen und damit das "Rammeln" unterbinden. Besonders tabu sind Berührungen in der Schwanzregion.
    Auch sollte man den Vogel nicht dazu animieren, daß er uns füttern will.
    Bobby z.B. lebte zwei Jahre in einer Auffangstation unter anderen Grauen. Dort hatte er nur während der Fütterung Kontakt zu Menschen.
    TROTZDEM nutzte er die ERSTE Gelegenheit, die sich ihm bot, für seinen "sexuellen Übergriff". Es war, als ob er jahrelang an nichts anderes gedacht hätte.


    Ich will damit sagen : Man kann den Papagei zwar daran hindern, daß er Menschen gegenüber "tätlich" wird, aber das Bedürfnis danach kann man nicht auslöschen.
    Wir sollten uns also darüber im Klaren sein, daß ein sexuell fehlgeprägter Papagei sein Leben lang ein frustrierter Papagei sein wird !


    Koppi, Hund und Papageien würde ich nicht vergleichen. Hunde sind domestiziert, Papageien sind Wildtiere.
    Hunde sind Beutegreifer, Papageien sind Fluchttiere. Gemeinsam sind ihnen zwar die komplexen Sozialstrukturen, aber auch die unterscheiden sich voneinander.
    UND : Bei Hunden bedarf es relativ simpler Schlüsselreize und sie besteigen Menschen, Katzen, Kaninchen, etc. :D

    8o Liane ~~~~~ Bin lieber eine Übelkrähe als eine Duckmaus ~~~~~

  • Zitat

    Kann
    ein Papagei seine Sexualität als ERSATZHANDLUNG ausleben ? D.h., obwohl
    sexuell nicht auf den Menschen geprägt, diesen später als Ersatzpartner
    wählen ?


    Hallo Liane,


    zur Frage, ob "ein Papagei seine Sexualität als ERSATZHANDLUNG ausleben" kann...
    Mit Sicherheit ist das so und wird doch auch immer wieder beobachtet.


    Wenn kein Artgenosse zur Verfügung steht oder dieser nicht gemocht wird -schließlich sind Papageien, wie wir alle wissen, da ziemlich wählerisch-, die "Lust" aber befriedigt werden will... :whistling:
    Bei eher Menschenscheuen muss in dem Fall halt ein Ast oder ähnliches herhalten, wird der Mensch akzeptiert, dann eben dessen Hand oder (wohl eher seltener) der Kopf.


    Allerdings zur der Frage, ob der Mensch (von einem nicht auf den Menschen fehlgeprägten) als "Ersatzpartner" gewählt werden kann...
    Mmh, ich denke, es kommt sehr darauf an, wie man auf eine solche "Ersatzhandlung" reagiert und wie oft der Vogel die Gelegenheit bekommt, diese am Menschen zu wiederholen.
    Geschieht das oft genug, manifestiert sich das ganz bestimmt und der Mensch wird dann wohl in der Tat zum, wenn auch letztendlich völlig ungeeigneten und daher unbefriedigenden "Ersatzobjekt".


    Ich fürchte sogar, wenn man diese "Rammelei" auch nur wenige Sekunden zulässt oder sie gar fotografiert/filmt, womöglich darüber lacht, weil man`s zunächst lustig findet, wirkt das bereits als Verstärker und zeigt dem Vogel, dass es wohl okay ist und er gerne beim nächsten Mal wieder darauf zurückgreifen kann. :|


    Deshalb gilt auch hier wieder: Wehret den Anfängen! :!:

  • Hi Wolfgang ;


    Zitat

    Aber oft ist es nicht böswillig eher ein Unverständnis den Tieren gegenüber


    Da hat ja auch niemand behauptet . Sicherlich ist es eine Interpretation in die die Tiere , und was man in ihnen sehen will .
    Betrachtet man es hingegen objektiv , wird schnell klar , das man sich und dem Piepmatz keinen Gefallen getahn hat .


    So wie Liane schrieb , das Domestikation bei Hunden eine Rolle spielt glaube ich nicht . Domestikation bedeutet das das Tier bestimmte Verhaltensweise abgelegt hat , sowie verkleinerung der Hirnmasse )
    Es hat nichts damit zu tun , ob ich nun Hundi oder Coco versehentlich falsch erziehe .


    Letztlich ist es doch so mit einem Hund , der beißt dich nicht , ruft nicht nach dir , beist sich nicht sein Fell aus , greift auch keine anderen an ( wenn er gut erzogen ist ) usw.
    Freu dich doch das Hund dich so mag :)


    Hi Liane ;


    Zitat

    Okay, theorethisch wäre es möglich, daß sie in Afrika von Menschen aufgezogen wurde. Aber ich halte das eher für unwahrscheinlich.
    Damals gab es noch nicht den Markt, der zahme Vögel verlangte. Es gab auch noch nicht die großen Zuchtstationen in Afrika.
    ALSO, mal davon ausgegangen, daß Jocky ein echter WF ist, stellt sich die Frage :


    theoretisch und was ist wenn was wäre .
    Das bringt uns hier in dieser Diskusion nicht weiter :) .
    Ich habe Videos gesehen wo Graupapageien sowie Amazonen per Maisbrei vollgestopft wurden ( Verluste gab es dabei ) . Dies machten aber nicht die eigentlichen Nesträuber , nein , das machen die , die dafür verantwortlich sind das die Pieper eine lange Reise überstehen sollen .


    Du sagst auch , das der Markt nicht zahme Vögel verlangte . Das mag sein / bzw. stimme ich dir da zu .
    Wer hatte aber solch tropische Pracht bei sich zu Hause ? Wurden diese einzeln gehalten ? Wurden etlichen Tieren dabei der Willen gebrochen ?
    Ich kenne aber auch solche die wirklich wild gefangen wurden , und bis hoide wenig von ihrer Wildheit abgelegt haben . Zu ihrem Pfleger hingegen haben die Tiere dann aber noch ein besseres Vertrauensverhältniß wie zu Fremden . Warum ist das so ?


    Ganz einfach ; Vogi hat gelernt was er mit wem verbindet .
    Was hat der Vogel also im laufe der Zeit gelernt ?
    Die Antwort darauf kannst du sicherlich erahnen .



    Zitat

    @Jens - wenn Du diese Frage verneinst, dann bedenke bitte, daß Du damit auch die These unterstützt, daß Prägung irreversibel ist


    Ich bleib dabei Liane ; ich kenne keinen Vogel der nur unter seinesgleichen war und dann nach Jahrzehnten im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Menschen rumvö.....n will . Nein Liane , das glaub ich nicht . Eher würde das Abendland 3x untergehen .



    Du sagtest selber das es keine Stichpunkthaltige Argumentation zwecks Prägung giebt . Prägen ist Lernen .
    Du sprachst auch Zitate von Volker an .
    Ich hatte mich mit ihm seinerzeit recht häufig über dies Thema unterhalten .
    Der Fehler an diesen " Fehlprägungen " liegt immer beim Menschen.



    ___________Und je länger ein Vogel etwas erlernt ( also sich in im manifesttiert ) , festigt sich diese " gewünschte Verhaltensweise "


    Von Fehlprägung würde ich selber erst sprechen , wenn ein Vogel 20 Jahre allein gehalten wurde , nur noch den Menschen kennt , vieleicht n kleinen Knaks im Köpchen der ihm die Federn ausreißen läßt -----------------und seinesgleich als Fremd ansieht .
    Wie soll man dem jetzt beibringen was er ist .
    Ich will gar nicht sagen das sowas unmöglich ist , aber solche Mamutaufgabe zu bewältigen ----------------------puh :huh: .



    Mal n kleines Beispiel wie die Loide ihre Vögel sehen , bzw. etwas hineininterpretieren .


    Du kennst sicherlich solche Argumente wie :


    Wenn du eine HZ hast , setze eine NB hinzu . Die NB schaut sich alles von der HZ ab .


    So :) , und nun sag mal warum hier nur in eine Richtung gedacht wird ( NB wird zahm wie HZ ) . Warum geht es nicht umgedreht 8|?(:D ----------ich weis , die Frage ist gut , möchte diese aber denoch beantwortet haben .



    Genau , es ist in solchem Falle nämlich unerheblich ob ich Coco so oder so auf meine Seite ziehen will . Das Umfeld / Reize hierfür besorge ich als Halter .
    Das heißt ; ich will den Vogel eh so haben wie ich ihn will .


    Prägung / erlerntes Verhalten :) , alles klar ;)


    MFG Jens

  • Argumente- die man/ich erst mal verarbeiten soll...


    Dir, Liane kann ich sagen, dass ich Filme über "Graueneinfang" gesehen habe, wo sie- die Einheimischen- einen handzahmen Grauen aus einem Korb geholt, ihn als Lockvogel eingesetzt- und zuvor die Umgebung eingekleistert haben.


    Der Lockvogel samt Beute wurde wieder in solche Körbe gestopft...
    Leiden ohne Ende.


    WER sagt Dir denn, dass Jockele NICHT auf solchem dramatischen Umweg hierher gelangte?


    In 30ig Jahren Vogelhaltung habe ich viel nachgedacht- die Lehrmeister waren mein absolut wilder Timneh-Pauli und die gebrochene, schwerkranke Blaustirnamazone Brülli.


    Damals dachte ich- fälschlicherweise- dass Papageien- wenn auch auf verschiedenen Kontinenten aufgewachsen- sich doch wenigstens befreunden würden.
    Es gab kein I-Net und Partnervermittlung von Papageien erst recht nicht.


    Ja, einen kleinen gemeinsamen Nenner gab es- zwei Volieren- zwei Einzeltiere, die aber ständig Sichtkontakt und gemeinsam "Ausgang" hatten.


    Hat der eine gefuttert- tat es der andere auch- hat der eine sich geputzt- tat der andere es auch- haben sie sich beim "Freigang/flug getroffen-
    gab's Zoff- aber niemals so, dass Blut geflossen ist.


    Über ihre Defizite in Richtung Sexualität brauchte ich nicht nachzudenken- denn ein solches Verhalten konnte ich bei ihnen nicht feststellen-
    wahrscheinlich waren DIESE Vögel schon "fertig" genug- und brauchten ihre Energie, um zu überleben.


    Gerne hätte ich Pauli artgleich vergesellschaftet- Brülli war einfach zu krank-
    aber es hat nicht sollen sein...


    Lieber Gruß von Barbara

  • Ich weiß Hunde und Papageien kann man nicht vergleichen.
    Bei den Hunden stört es mich auch nicht wenn die an mir kleben, bei den Papageien schon.
    Die Papageien werden bei uns auch nicht als Schmusetiere gehalten, sie mögen auch gar keinen körperlichen Kontakt von uns und zum Glück gab es auch noch keine sexuellen Annäherungen. Sie füttern sich gegenseitig wobei die Henne da sehr fordernd ist.
    Genau wegen dem "Wehret den Anfängen! " informiere ich mich lieber vorher.
    Außerdem muss man unterscheiden ob der Vogel den Menschen als Partner wählt weil er so geprägt wurde oder weil er einfach aus Ermangelung eines echten Partners einen Ersatz sucht.
    Wenn der Züchter die Tiere abgiebt ist ja eigentlich die Prägephase abgeschlossen oder doch nicht? Das ich eine NB auch verkorksen kann ist klar aber bei entsprechender Haltung lässt sich das galub ich wieder rückgängig machen. Aber bei einer falschen Prägung wird sich da nicht mehr viel machen lassen oder sehe ich das falsch?

  • Hallo, Koppi-


    also ich möcht weder einen sexuell überstimmulierten Hund, noch einen ebenso überstimmulierten großen Vogel an mir kleben haben.


    Da seh ich keinen großen Unterschied-


    das mag ich nicht- finde es wider die Natur- und habe als Mensch entsprechend Abhilfe zu erwirken.


    So, der Hund bekommt eine Hormonbehandlung- oder wird kastriert- da er in der Enge der vielen Gerüche seine natürlichen Bedürfnisse eh nicht ausleben kann-
    und durch seine "Schieflage" auch nicht gesünder wird.


    Katzen werden um dem Elend unendlichem Nachwuchses "Herr" zu werden, auch kastriert.


    Außerhalb des deutschen Tierschutzgesetzes, was besagt, Tieren nicht unnötige Leiden zu verursachen- und verbietet, gesunde Organe zu entnehmen-
    geht es kastrierten Hunden und Katzen langfristig einfach besser.


    Bei Vögeln ist man an diesem Punkt noch lange nicht im "Realfilm"- allein die Haltungsbedingungen sind noch nicht mal durchsetzungsfähig-
    hier in good old Germany sind es lediglich "Verordnungen".


    Vogel und sexuelle Bedürfnisse- meine Güte- wo kommt man denn da noch hin???


    Ich finde- ein sehr schweres Thema, das wir hier in Offenheit und Wahrnehmung behandeln sollten.


    Lieber Gruß von Barbara

  • Hallo Barbara
    ich habe mich glaube ich falsch ausgedrückt. Mit "an mir kleben" waren keine sexuellen Handlungen gemeint sondern das mich die Hunde ständig verfolgen und in meiner Nähe liegen. Ist wahrscheinlich eher ein Rudelverhalten ähnlich den Papageien die uns halt zumindest als Teil des Schwarms betrachten.

  • Jens, da sind wir uns absolut einig. Der Vogel wird das, worauf er in der ersten Lebensphase geprägt wurde.
    Und natürlich kann man das Tier auch später noch verkorksen. Aber das wäre ein anderes Thema.


    Wenn wir von HZ, NB und WF sprechen, sollten wir uns darauf einigen, daß wir nicht hinterfragen, ob es echte HZs, NBs oder WFs sind,
    sondern es als Arbeitshypothese sehen. Sonst kommen wir in der Diskussion nicht weiter.


    Allerdings zur der Frage, ob der Mensch (von einem nicht auf den Menschen fehlgeprägten) als "Ersatzpartner" gewählt werden kann...
    Mmh, ich denke, es kommt sehr darauf an, wie man auf eine solche "Ersatzhandlung" reagiert und wie oft der Vogel die Gelegenheit bekommt, diese am Menschen zu wiederholen.

    Da sind wir uns einig, daß man das Sexualverhalten verstärken kann und es sich dann verfestigt.
    Was mir nicht klar ist : Wie kommt ein WF oder eine NB auf die Idee, den Menschen als Objekt der Begierde auszuwählen.
    Gesetzt den Fall, der Papagei wurde tatsächlich sexuell auf Artgenossen geprägt, ist es dann denkbar, daß er sich später in Alleinhaltung umorientiert ?
    Oder bleibt der Papagei weiter sexuell auf Artgenossen geprägt, sucht sich den Menschen aber als Ersatzpartner ?


    Jens verneint die Frage der Umorientierung von WFs :
    "Ich bleib dabei Liane ; ich kenne keinen Vogel der nur unter
    seinesgleichen war und dann nach Jahrzehnten im wahrsten Sinne des
    Wortes mit dem Menschen rumvö.....n will . Nein Liane , das glaub ich
    nicht . Eher würde das Abendland 3x untergehen ."


    @Jens, dabei gehst Du aber davon aus, daß der Papagei immer unter Seinesgleichen war. Wie sieht es aber aus, wenn ein WF 25 Jahre nur unter Menschen gelebt hat ?


    Du sagtest selber das es keine Stichpunkthaltige Argumentation zwecks Prägung giebt . Prägen ist Lernen .


    ___________Und je länger ein Vogel etwas erlernt ( also sich in im manifesttiert ) , festigt sich diese " gewünschte Verhaltensweise "


    Von Fehlprägung würde ich selber erst sprechen , wenn ein Vogel 20 Jahre allein gehalten wurde , nur noch den Menschen kennt , vieleicht n kleinen Knaks im Köpchen der ihm die Federn ausreißen läßt -----------------und seinesgleich als Fremd ansieht .
    Wie soll man dem jetzt beibringen was er ist .
    Prägung / erlerntes Verhalten :) , alles klar ;)

    Nee, nicht alles klar. :rolleyes:
    Ich habe den Eindruck, daß Du Prägung und Lernen auf eine Stufe stellst, sprich : Die Sonderstellung der Prägung nicht würdigst.
    Ein Papagei wird doch nicht fehlgeprägt, weil er 20 Jahre allein gehalten wurde !
    Entweder wurde er bei der Aufzucht fehlgeprägt oder er wurde durch falsche Haltung später verkorkst.
    Beides ist möglich. Aber man sollte eins vom anderen unterscheiden !

    8o Liane ~~~~~ Bin lieber eine Übelkrähe als eine Duckmaus ~~~~~

  • Hi Wolfgang ;


    Zitat

    Wenn der Züchter die Tiere abgiebt ist ja eigentlich die Prägephase abgeschlossen oder doch nicht?


    Nein .
    Ihr müßt mal von diesem Wort Prägung loslassen .
    Der Vogel lernt einfach nur . Und je mehr er lernt ( also immer wieder ein und das selbe zeugs , das über 20 Jahre lang ) , das verfestigt sich in ihm umso mehr .



    Zitat

    Das ich eine NB auch verkorksen kann ist klar aber bei entsprechender Haltung lässt sich das galub ich wieder rückgängig machen. Aber bei einer falschen Prägung wird sich da nicht mehr viel machen lassen oder sehe ich das falsch?


    Klar kann man ne NB verkorksen , gar keine Frage .
    Solch einen Vogel aber auch wiederum 20 Jahre alleine gehalten ( also der lernt genau daselbe zeugs wie die hz die 20 Jahre allein gehalten wurde ) , wirst du keinen Unterschied feststellen was das Verhalten anbelangt .


    Verhaltensweisen kann man nicht rückgängig machen , man kann diese aber durch andere ersetzen ( siehe Training bei Papageie ) .
    Ich weis , training hört sich doof an . Es ist aber so , der Vogel lernt dabei .
    Das ein Pieper tagtäglich lernt wissen wir alle .


    Bsp.:
    Sie wußten nicht wo das Futter steht und wers bringt .


    Wie siehts jetzt aus ? . Wenn Wolfgang mit dem Futter kommt , was passiert dann :)


    MFG Jens

  • Ich habe den Eindruck, daß Du Prägung und Lernen auf eine Stufe stellst, sprich : Die Sonderstellung der Prägung nicht würdigst.
    Ein Papagei wird doch nicht fehlgeprägt, weil er 20 Jahre allein gehalten wurde !
    Entweder wurde er bei der Aufzucht fehlgeprägt oder er wurde durch falsche Haltung später verkorkst.
    Beides ist möglich. Aber man sollte eins vom anderen unterscheiden !

    Hi Liane,


    Du sprichst hier zwar in erster Linie Jens an, aber ich geb jetzt einfach mal auch meinen Senf dazu...


    Also mir persönlich ist es, ehrlich gesagt, so ziemlich wurscht, wie man was nun streng wissenschaftlich definiert und unterscheidet.
    Sicherlich hast Du in dem Punkt recht, dass solche Begriffserklärungen hilfreich und wichtig sind als Diskussionsgrundlage...
    Aber in der Praxis spielt es für mich(!) eigentlich keine Rolle, ob nun tatsächlich die "prägende" Aufzuchtmethode in den ersten Lebenswochen oder -monaten der Grund der "Verkorkstheit" ist oder die "prägende" falsche Haltung und all die negativen Erlebnisse im Verlauf des Lebens insgesamt.


    Okay..., würde ich denken, eine "frühkindliche Prägung" sei grundsätzlich unumkehrbar, wäre die Unterscheidung tatsächlich relevant, weil ich das dann erst garnicht versuchen würde.
    Aber ich gehe bei jedem Vogel, auch wenn er schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, davon aus, dass sein "Fehlverhalten", sein "falsches Bild" korrigierbar ist -nicht immer sofort und nicht immer vollständig, das ist klar, aber doch Schritt(chen) für Schritt(chen).


    Dennoch..., trotz dieser Überzeugung plädiere ich dafür, den Papageiennachwuchs so "naturidentisch" wie irgend möglich aufwachsen -und das heisst insbesondere keine HZ!-, und so leben zu lassen, wie es seiner Art entspricht; denn dieser spätere "Umkehrprozess" ist weder für den Menschen noch den Vogel einfach, im Gegenteil!

  • Hi Liane ;


    Zitat

    Wie kommt ein WF oder eine NB auf die Idee, den Menschen als Objekt der Begierde auszuwählen.
    Gesetzt den Fall, der Papagei wurde tatsächlich sexuell auf Artgenossen geprägt, ist es dann denkbar, daß er sich später in Alleinhaltung umorientiert ?
    Oder bleibt der Papagei weiter sexuell auf Artgenossen geprägt, sucht sich den Menschen aber als Ersatzpartner ?


    Liane , du hast den Text vom Jens vorher nicht gelesen :D . Was stand da .


    Es stand in etwa , das der Vogel lernt . Wenn kein andere Vogi über 20 Jahre da ist , dann ist eben der Mensch fällig , weil der das zuläßt oder als lustig betrachtet .


    Zitat

    Jens, dabei gehst Du aber davon aus, daß der Papagei immer unter Seinesgleichen war. Wie sieht es aber aus, wenn ein WF 25 Jahre nur unter Menschen gelebt hat ?


    Auch hier wiederum ( sieh oben ) .
    Liane , trix dich nicht selber aus . Erst sagst Du WF wurden geprägt , und nu sind sie auf einmal doch anders und wollen den Menschen begatten . Ja wie den nu :thumbsup:
    Für eine Variante müßen wir uns nu entscheiden :D .



    Zitat

    Nee, nicht alles klar.
    Ich habe den Eindruck, daß Du Prägung und Lernen auf eine Stufe stellst, sprich : Die Sonderstellung der Prägung nicht würdigst.
    Ein Papagei wird doch nicht fehlgeprägt, weil er 20 Jahre allein gehalten wurde !
    Entweder wurde er bei der Aufzucht fehlgeprägt oder er wurde durch falsche Haltung später verkorkst.
    Beides ist möglich. Aber man sollte eins vom anderen unterscheiden !


    Na dann erzähl mal zur Sonderstellung der Prägung :)
    -bedenke bitte dabei dein Bsp. mit dem WF der 25 Jahre allein gelebt hat und nun doch den Menschen besteigen will
    -bedenke bitte dabei das HZ bei weitesgehender zurücknahme durch den Menschen , kaum noch von einer NB zu unterscheiden ist
    ---und zum abschließenden Abschluß die Masterfrage , warum NB genauso zahm werden wie HZ



    Liane , wir kennen uns beide lange genug , und ich denke das du über mich immer noch weist das ich kein HZ-fan bin . Daran wird sich auch die nächsten 300 Jahre nix ändern .
    Es geht mir lediglich in dieser Diskusion darum , was alles in den Vogel reininterpretiert wird , und was alles Schuld sein könnte ( warum Coco und Konsorten so geworden ist wie er ist )


    Nachstehendes Zitat hast du vieleicht überlesen :


    Zitat

    Du kennst sicherlich solche Argumente wie :


    Wenn du eine HZ hast , setze eine NB hinzu . Die NB schaut sich alles von der HZ ab .


    So , und nun sag mal warum hier nur in eine Richtung gedacht wird ( NB wird zahm wie HZ ) . Warum geht es nicht umgedreht ----------ich weis , die Frage ist gut , möchte diese aber denoch beantwortet haben .


    Auch hier wiederum die Frage : warum wird immer nur der eine so :thumbsup: ( also der scheue Vogel ( NB ) wird zahm ) . Ich denk der ist geprägt worden . Ich kennen keinen Menschen der in eine Bruthöhle passt , oder sehe ich da etwas verkehrt 8| )


    MFG Jens der jetzt die geprägten Aras knipsen gehn tut :)

  • Okay..., würde ich denken, eine "frühkindliche Prägung" sei grundsätzlich unumkehrbar, wäre die Unterscheidung tatsächlich relevant, weil ich das dann erst garnicht versuchen würde.
    Aber ich gehe bei jedem Vogel, auch wenn er schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, davon aus, dass sein "Fehlverhalten", sein "falsches Bild" korrigierbar ist -nicht immer sofort und nicht immer vollständig, das ist klar, aber doch Schritt(chen) für Schritt(chen).

    Ursula, das ist für mich ja genau der Punkt, den ich mit euch zusammen diskutieren möchte :
    Ist Prägung irreversibel - ja oder nein ?
    Die zweite Frage wäre dann, ob Fehlprägungen durch Lernen (auch Training) korrigierbar sind und mit welchen Methoden.


    Liane , trix dich nicht selber aus . Erst sagst Du WF wurden geprägt , und nu sind sie auf einmal doch anders und wollen den Menschen begatten . Ja wie den nu :thumbsup:
    Für eine Variante müßen wir uns nu entscheiden :D .
    Es geht mir lediglich in dieser Diskusion darum , was alles in den Vogel reininterpretiert wird , und was alles Schuld sein könnte ( warum Coco und Konsorten so geworden ist wie er ist )

    Auch hier wiederum die Frage : warum wird immer nur der eine so :thumbsup: ( also der scheue Vogel ( NB ) wird zahm ) . Ich denk der ist geprägt worden . Ich kennen keinen Menschen der in eine Bruthöhle passt , oder sehe ich da etwas verkehrt 8| )

    Jens, zum ersten Teil siehe Antwort an Ursula.
    Zum zweiten Teil :
    Den umgekehrten Fall, daß die HZ "auswildert", kann es nach meinem Verständnis nicht geben, weil die HZ fehlgeprägt ist.
    Die NB hingegen kann durch LERNEN zu dem Ergebnis kommen, daß es sich "lohnt" mit dem Menschen zu kooperieren.
    Nochmal : Prägung schließt spätere Lernerfahrungen in keiner Weise aus !!!


    @ALLE : Es ist schade, daß wir im Grunde drei Threads zum Thema "Prägung" haben.
    Man weiß gar nicht, wo man was schreiben soll.
    Vielleicht können wir später mal einen einzigen Thread mit den wichtigsten Erkenntnissen basteln.

    8o Liane ~~~~~ Bin lieber eine Übelkrähe als eine Duckmaus ~~~~~

  • Klar kann man ne NB verkorksen , gar keine Frage .
    Solch einen Vogel aber auch wiederum 20 Jahre alleine gehalten ( also der lernt genau daselbe zeugs wie die hz die 20 Jahre allein gehalten wurde ) , wirst du keinen Unterschied feststellen was das Verhalten anbelangt .


    Ooooh doch, Jens! 8o
    Beim größten Teil wirst Du sogar ganz bestimmt einen Unterschied feststellen. :pinch:
    Ich sag Dir auch gerne, warum...


    In der Regel wird nämlich eine HZ von Anfang an völlig anders gehalten als `ne NB.
    Wie sind die allseits bekannten Verkaufsargumente bei ersterer?
    Das süße kleine knopfäugige Baby ist völlig handzahm, total verschmust und kuschelig und sooo lieb, kommt auch zu Kindern u.ä....
    Und die Berichte dieser "Kuschelbabyhalter" lauten dann auch entsprechend.
    Die stellen nämlich völlig fasziniert fest und schreiben begeistert in den einschlägigen Foren: "...es will immer gekrault werden", "...wir können es überall anfassen"..., "...meine KInder können alles mit ihm machen"..., "...es sitzt dauernd auf der Schulter", "...will immer auf die Hand", "...überall rumgetragen werden", "...knabbert ja soooo süß am Finger oder Ohrläppchen" usw. usf....
    Also alles ganz easy und Mensch ist happy! :thumbsup:
    Erstmal... :| , denn ein paar Jahre später tönt es dann, wie wir zur Genüge wissen, plötzlich ganz anders...


    Jens, wer eine HZ möchte, will die doch grade deshalb, weil er sich einen zahmen Vogel wünscht, und entsprechend wird die Haltung sein und sein Verhalten dem Kleinen gegenüber.
    Er wird immer den Kontakt samt Kuschelei fördern!
    Hingegen geht man an eine NB zwangsläufig gleich ganz anders ran.
    Und die, die sich sogar bewusst einen solchen Vogel holen, sind sowieso eine ganz andere Klientel als die "Kuschelvogelfraktion" und werden eher seine Bedürfnisse berücksichtigen.


    Weißte, die Grundeinstellung von HZ- und NB-Haltern ist völlig unterschiedlich, die Erwartung, die man an den Vogel hat.
    Und dies wiederum hat enorme Auswirkungen auf das Miteinander von Mensch und Tier und darauf, was 20 Jahre später Sache ist.
    Ich denke, eine NB wird niemals "genau daselbe zeugs wie die hz die 20 Jahre allein gehalten wurde", lernen, und von daher wird man eben doch einen "Unterschied feststellen was das Verhalten anbelangt"...


    Dass allerdings auch eine NB bei falscher Haltung "verkorkst" werden kann, ist keine Frage!
    Nur halte ich diese Gefahr bei HZ für wesentlich größer, zumal diese bei Abgabe bereits mehr oder weniger "verkorkst" ist... :S

  • Hi Liane ;


    Zitat

    @ALLE : Es ist schade, daß wir im Grunde drei Threads zum Thema "Prägung" haben.
    Man weiß gar nicht, wo man was schreiben soll.


    Ja , hast recht . Wir frühstücken das Thema hier ab ( ich setzt noch n paar Links in den anderen Themen ) .



    Zitat

    Ist Prägung irreversibel - ja oder nein ?


    Das hab ich versucht die ganze Zeit zu erklären . Es giebt nicht die Prägung in dem Sinne bei Papageien . Verhaltensweisen sind reparabel ( in die gute oder böse Richtung ) .
    Warum ist dies bei Papageien so und nicht bei den Enten von K.Lorenz .
    Papageien haben mehr in der Birne ( das war mal deutsch :huh: ) / sie sind kognitiv höher entwickelt wie Enten . Papageien können sehr gut kombinieren ( das wissen wir alle ) .


    Zitat

    Die zweite Frage wäre dann, ob Fehlprägungen durch Lernen (auch Training) korrigierbar sind und mit welchen Methoden.



    Fehlprägungen habe ich hier auch schon versucht zu erklären .
    Also nochmal : 20 oder 30 Jahre alleine ohne Vogelpartner , nur Mensch , neuer Vogel wird hinzu gesetzt und beide sehen sich an und der Blick des 30 Jahre alten Vogels geht auf unendlich . Was soll der biddeschön mit dem anderen anfangen ?
    Seine Verhaltensweise war nur auf den Menschen ausgelegt / orientiert . Das hat er Jahr ein Jahr aus gelernt . Den jetzt unzustimmen ist eine Mamutaufgabe .


    Ist ein Papagei hingegen 2-5 Jahre alleine , bekommt man das ohne weiteres mit dem Vogel hin -----das dieser sich dem neuen Vogelpartner zugesellt .
    Man muß sich hierbei voll zurücknehmen , das aber mit Fingerspitzengefühl ( ansonsten fällt der Vogel aus allen Wolken ) .
    Warum gelingt vielen Haltern eine Vergesellschaftung nicht / und viele geben nach 4 Wochen auf ?
    Antwort darauf : der Vogel hat Jahre gebraucht um so zu werden wie er ist . Und nu verlangt Mensch innerhalb von 4 Wochen das unmögliche von Vogi ;) . Sag mal ehrlich Liane , der Zeitraum des neuen lernens ist wesentlich knapper bemessen , als das was er vorher für sein Unsinnlernen hatte .



    Du sagtest auch Lernen durch training .


    Was ist den Training 8)


    Zitat

    Den umgekehrten Fall, daß die HZ "auswildert", kann es nach meinem Verständnis nicht geben, weil die HZ fehlgeprägt ist.


    Fehlgeprägt ? Du testest jetzt aus wie belastbar ich bin 8) ( das hatte ich alles schon beschrieben was Fehlgeprägt sein kann )
    Trotzdem möchte ich jetzt von dir dieses Wort Fehlprägung erklärt haben
    Das erkläre mir jetzt mal ganz genau ---ich hör auch zu . Gehe aber davon aus , das du das ganze Thema gelesen hast :rolleyes: .


    Zitat

    Die NB hingegen kann durch LERNEN zu dem Ergebnis kommen, daß es sich "lohnt" mit dem Menschen zu kooperieren.


    Gut , lassen wir das so stehen .
    Warum kopuliert dann dein WF auf Mensch , wenn er vorher geprägt wurde ? Prägen , bedenke das Wort . Er wurde geprägt . Wie nun ?( , wenn er geprägt wurde sollte er dies nicht machen/ können . Hat er gelernt ? Wenn ja , was ist den nun mit seiner Prägung ? 8|



    Zitat

    Prägung schließt spätere Lernerfahrungen in keiner Weise aus !!!


    Aha ! Lernen ist also nicht prägen 8|


    Zu Ursel komme ich im nächsten Beitrag :)


    MFG Jens