Regenwaldvernichter: Nestle, Kitkat und Biopalmölprodukte

  • Liebe Freundinnen und Freunde des Regenwaldes,


    jede Minute wird eine Fläche von 35 Fußballfeldern tropischer Regenwälder vernichtet, und einer der größten Verursacher ist die Palmölindustrie. Palmöl wird in Blockheizkraftwerken und Autotanks verheizt – und es spielt eine große Rolle in der Lebensmittel-Produktion. Zum Beispiel in Schokoriegeln. Mit einem Schock-Video hat Greenpeace jetzt die Öffentlichkeit aufgerüttelt: Aus einem Kitkat-Riegel von Nestlé fließt Blut – das Blut eines Orang-Utans. Denn diese Menschenaffen sind bald ausgestorben, wenn wir weiterhin ihren Lebensraum für Palmöl zerstören. Fordern Sie die Firma Nestlé auf, kein Palmöl mehr zu verwenden.



    Auch die Bio-Branche schreckt nicht davor zurück, für ihren Palmöl-Konsum artenreichen Lebensraum zu zerstören. So werden für das sogenannte Bio-Palmöl Menschen in Kolumbien vertrieben.


    Beide Aktionen finden Sie unter www.regenwald.org


    Bitte helfen Sie mit Ihrer Unterschrift.


    Mit freundlichen Grüßen und herzlichem Dank


    Reinhard Behrend
    Rettet den Regenwald e. V.
    Friedhofsweg 28
    22337 Hamburg
    040 4103804


    info@regenwald.org
    http://www.regenwald.org


    Facebook: http://www.facebook.com/rettetdenregenwald
    Twitter: http://twitter.com/RettetRegenwald

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Sehr geehrte Frau ...,


    ich danke Ihnen für Ihre Nachricht, die Sie mir im Rahmen der Kampagne von Greenpeace zum Thema Palmöl gesandt haben. Ich möchte gerne die Gelegenheit nutzen, zu den von Greenpeace geäußerten Vorwürfen Stellung zu nehmen und Sie über den Sachstand aus unserer Sicht zu informieren.


    Zunächst einige Fakten:


    Die weltweite Produktion von Palmöl beträgt etwa 42 Mio. Tonnen pro Jahr. Palmöl findet in einer Vielzahl von Produkten Verwendung. Wichtige Abnehmer sind neben der Lebensmittelproduktion insbesondere die Hersteller von kosmetischen Produkten und personal care-Produkten sowie von so genannten Bio-Kraftstoffen. Vor allem letzteres hat in den vergangenen Jahren zu einer Ausweitung des Anbaus von Palmöl beigetragen.


    Die Lieferkette für Palmöl ist komplex. Bei der Verarbeitung von Palmöl in Raffinerien entsprechend spezialisierter Unternehmen erfolgt in der Regel eine Vermischung von Lieferungen verschiedener Unternehmen und Herkunftsregionen. Daher können die Abnehmer von Zwischenprodukten auf Palmölbasis derzeit die Herkunft des Rohstoffs nicht immer eindeutig bestimmen.


    Nestlé weltweit verarbeitet lediglich rund 320.000 Tonnen pro Jahr; dies entspricht etwa 0,7% der Gesamtproduktion. Nestlé Deutschland verarbeitet rund 7.000 Tonnen Palmöl pro Jahr, bzw. daraus hergestellte Zwischenprodukte. Das Produkt KIT KAT, das in der aktuellen Kampagne angesprochen wurde, enthält Palmöl nur in minimalen Mengen.


    Nestlé ist selber nicht im Anbau oder in der Verarbeitung von Palmöl tätig. Wir sind uns aber der Verantwortung für unsere Lieferkette bewusst. Unser Ziel für unsere eigene Lieferkette ist es, zuverlässig sicherzustellen, dass kein Palmöl aus nicht nachhaltigem Anbau für unsere Produkte verwendet wird. Dies geht nur in Zusammenarbeit mit den Partnern in der Lieferkette und in Abstimmung mit anderen Verwendern von Palmöl. Wir haben von unserer Seite folgende Maßnahmen ergriffen, um unseren Beitrag zur Lösung des Problems zu leisten:


    - Sinar Mas, der in der Kampagne angesprochen wird, wurde bereits früher durch einen anderen Lieferanten ersetzt. Nestlé hat Palmöl von Sinar Mas übrigens ausschliesslich für die Produktion in Indonesien bezogen. Das von diesem Unternehmen gekaufte Palmöl wurde von Nestlé in keinem anderen Land zur Herstellung von Produkten eingesetzt.
    - Nestlé hat sich bereits ausdrücklich dazu verpflichtet, spätestens ab 2015 nur noch zertifiziertes, nachhaltig angebautes Palmöl zu verwenden. Diese Übergangszeit ist notwendig, weil der mehrstufige Markt für Palmöl bislang noch keine vollständige Trennung und Rückverfolgbarkeit erlaubt. Wir arbeiten in dieser Übergangszeit intensiv mit den Lieferanten zusammen, um die Verfügbarkeit von zertifiziertem Palmöl zu erhöhen. Wir gehen davon aus, dass wir weltweit bis Ende 2011 50% unseres Bedarfs über zertifiziertes Palmöl bzw. Palmölzertifikate abdecken können.
    - Als Zwischenlösung decken wir in Deutschland bereits seit Januar 2010 das von uns benötigte Volumen durch so genannte Green Palm Zertifikate ab. Diese Zertifikate stellen sicher, dass der von uns benötigten Menge an Palmöl eine entsprechende Menge nachhaltig angebauten Rohstoffs gegenübersteht. Dieses im Round Table for Sustainable Palm Oil entwickelte System soll gezielt den nachhaltigen Anbau fördern und stellt aus unserer Sicht eine Vorstufe für eine umfassende Zertifizierung dar.
    - Nestlé unterstützt ausdrücklich ein Moratorium zum Schutz der Regenwälder, deren Zerstörung wir als eines der derzeit schwerwiegendsten Umweltprobleme weltweit ansehen. Dies verbinden wir auch mit einem Kooperationsangebot an die gesellschaftlichen Gruppen, die zu einer Lösung beitragen wollen. Wir haben ferner erklärt, dass wir in der von Greenpeace unterstützten Koalition mitarbeiten werden. Dies war auch bereits Gegenstand eines Schriftwechsels zwischen unserer Konzernleitung und Greenpeace.


    Wir gehen davon aus, dass wir durch diese Maßnahmen wirksam zu einer übergreifenden Lösung beitragen können. Wir hoffen, dass wir mit diesen Informationen auch einen Beitrag zu Ihrer Meinungsbildung leisten konnten.


    Mit freundlichen Grüßen


    Gerhard Berssenbrügge
    Vorstandsvorsitzender


    Nestlé Deutschland AG
    Aufsichtsratsvorsitzender: Prof. Dr. Werner Bauer
    Vorstand: Gerhard Berssenbrügge (Vorsitzender), Hans-Dieter Bischof, Elke Strathmann, Hubert Stücke, Paolo Fagnoni
    Sitz: Frankfurt am Main, Registerbericht: Amtsgericht Frankfurt am Main, HRB 28 163

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)