Graue in der Natur: Verhalten und Ernährung

  • Das wäre zu begrüßen!! Ich frage mich nur, warum das immer alles so extrem lange dauert, bis man solche Erkenntnisse gewonnen hat und warum es dann noch mal so lange dauert, bis es in der ganzen Welt angekommen ist? Warum stutzt man z.B. Vögeln die Flügel und fragt sich dabei nicht: Warum hat ein Vogel Flügel?


    Christa, es dauert so extrem lange, weil ganze Industriezweige an der Papageienhaltung verdienen und demzufolge kritische Worte geblockt werden. Weiterhin möchten mind. 95 % der Papageienhalter die Wahrheit nicht hören/lesen. Du glaubst gar nicht, wie oft ich schon in diversen Foren geschrieben habe, daß ich persönlich für ein Importverbot und für ein Nachzuchtverbot bin. Dann hätte die Papageienhaltung sich nämlich spätestens in ein paar Jahrzehnten von ganz alleine erledigt. Daraufhin wurde ich als "radikal" abgestempelt und mehrfach wurde mir nahe gelegt, daß ich bei dieser Einstellung doch mal als erste Halterin meine Papageien abgeben müßte! Aber auf meine Frage nach einem WOHIN (denn in Wohnzimmerhaltung gäbe ich meine Amazonen nicht), bekam ich keine Antwort mehr.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Ja, das ist genau die Frage, die ich mir stellte. WIE werden sich wohl unsere Hausgeier verändern im Gegensatz zu der Wildform.


    Gehirn und Verhalten bei verschiedenen Haustierrassen "Brain structure and behavior in different breeds of domestic animals" Dr. Peter Ebinger, Prof. Dr. G. Rehkämper, C. u. O. Vogt, Institut für Hirnforschung, Universität Düsseldorf:


    "(...) Die Anpassung an die vom Menschen geschaffenen Bedingungen hat fast alle morphologischen und physiologischen Eigenschaften bei Haustieren im Vergleich zu den wilden Stammformen verändert. Kleinere Gehirne bei Haustieren sind ein Phänomen der Domestikation. Vergleichende Untersuchungen haben gezeigt, dass zwischen Verhaltenskomplexität und relativer Hirngröße ein enger Zusammenhang besteht. (...)"


    ROHRS, M. & P. EBINGER (1999): Wild is not really wild: brain weight of wild domestic mammals. Berl. Munch Tierärztl. Wochenschr. 112 (6-7), S. 234-238


    KRUSKA, D. (1990): Auswirkungen der Domestikation auf Gehirn und Verhalten von Säugetieren, Wiss. Z., Humboldt - Univ. Berlin, R. Math./Nat. 38, S. 389-393


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Zitat

    Kleinere Gehirne bei Haustieren sind ein Phänomen der Domestikation.

    Wow. Das ist wirklich ein Phänomen. Weiß man auch warum oder wofür oder wodurch genau die Gehirne kleiner werden?


    Viele Grüße
    Christa

  • Hi Christa ;



    Zitat

    Vergleichende Untersuchungen haben gezeigt, dass zwischen Verhaltenskomplexität und relativer Hirngröße ein enger Zusammenhang besteht.


    Muß ein Tier noch so flexiebel sein um sich stetig neuen Gegebenheiten anzupassen ? Muß es noch weiterhin seine Nachzuchten verteidigen , wenn ja , gegen wen . Bedarf es noch irgentwelcher speziellen Techniken um Beute / Futter zu machen ?


    Sie brauchen bestimmte Verhaltensweisen nicht mehr , was sich im Laufe der Evolution vergrößert hat ( Hirnmaße , dadurch flexibilität )--------kann ebenso wieder abgelegt werden . Das Tier benötigt solche kognitiven Eigenschaften dann weniger .


    MFG Jens

  • Wow. Das ist wirklich ein Phänomen. Weiß man auch warum oder wofür oder wodurch genau die Gehirne kleiner werden?


    Wie Jens schon richtig schreibt, hängt die Verminderung der Gehirngröße damit zusammen, daß die Haustiere nicht mehr ihr volles biologisches Wildtierspektrum benötigen. Es gibt keine Feinde mehr, das Futter wird direkt vor dem Schnabel serviert und und und. Das Gehirn wird nicht mehr gefordert.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Hallo Christa ;


    Du hattest mal geschrieben :


    Zitat

    Aber wird die Erkenntnis kommen? Und wodurch könnte sie kommen? Eigentlich nur durch den Besitz solcher Tiere und die daraus resultierende Einsicht aufgrund von Beobachtungen, oder?


    Das ist eine Frage die man diskutieren kann , Heidrun ( so wie ich sie kenne :thumbsup: )wird da sicherlich die Trickkiste ganz weit aufmachen ( sie ist da sehr radikal ;) ) , ich sehe das eher etwas differenzierter .


    Bist Du daran interessiert diese Frage in Deinem Thema zu zerhackstücken , oder wirds ein anderes Thema .


    MFG Jens

  • Ja, das mit dem kleineren Gehirn, weil nicht mehr benötigt, klingt logisch.


    Zitat

    Bist Du daran interessiert diese Frage in Deinem Thema zu zerhackstücken , oder wirds ein anderes Thema .

    Wie sagt man so schön? Das ist mir Latte. :) Auf jeden Fall bin ich interessiert darüber zu diskutieren.


    Viele Grüße
    Christa

  • Zitat

    Das ist eine Frage die man diskutieren kann , Heidrun ( so wie ich sie kenne :thumbsup: )wird da sicherlich die Trickkiste ganz weit aufmachen ( sie ist da sehr radikal ;) ) ,

    So Heidrun, du darfst die Waffen wählen ;)