Frage zur Volierenbepflanzung

  • Ich habe Alex seine Bilder von der Bepflanzung in der Vloi gesehen, is schon hinkucker . Was ich mich aber frage ; wieso hält das so lange ?( . Ich hatte bei mir kürzlich die Samenmischungen unter die Erde gebracht. Diese sind jetzt am Keimen und ausschlagen. Die Grauen haben es noch nicht bemerkt, die kakadus hingegen schon 8| . Diese schaaren wie die Hühner die ganzen gekeimten Körner aus dem Boden und fressen diese , sieht fast so aus wie beim Chinesen ( bei dem giebts sowas auch immer auf dem Teller :whistling: .


    Alles was ich mal gepflanzt hatte wurde innerhalb kürzester Zeit abgesäbelt , so schnell kommt man mit nachpflanzen nicht hinterher.


    Alex ; was ist bei Dir anders ? oder liegt es an der größe der Vögel ? oder am unterschiedlichen Nagetrieb ?


    MFG Jens

  • Hallo Jens,


    Graupapageien sind welche, die mehr obenrum kauen, Kakadus kauen eher untenrum. Ich hoffe, Du verstehst das jetzt richtig. Kakadus mögen sehr gerne Grünes und ihre großen, starken Schnäbel beißen auch ziemlich rasikal. Welch und wie viel Grünes in Deiner Voliere überlebt, hängt von mehrerlei Faktoren ab:


    Es dürfen nur ganz paar Vögel auf ziemlich großem Raum nagen. Das Grün bei Kakadus muss schon sehr robust und schnellwachsend sein, es darf auch nicht allzu lecker sein (und Keimlinge sind sehr lecker). Bambus hat da gewisse Überlebenschancen, weil die holzigen Triebe sehr hart sind und Bambus wächst sehr schnell. Die Kakadus werden aber gerne die jungen Sprosse fressen. Chinaschilf könnte auch gut gedeihen, aber im Frühjahr, beim Austrieb ist es auch lecker. Ich habe auch Rasensoden hineingelegt. Davon übrig blieb der Gundermann (Glechoma hederacea), der bitter schmeckt und aromatisch riecht. Ein Chinesischer Wacholder hat eine gewisse Zeit überlebt. Aber nachdem drei Generationen Nymphen und drei Generationen Crimsens daran genagt haben, war er irgendwann aufgefressen. Letztlich gekillt hat ihn, dass die Nager die Rinde abgeschält haben. Riesensegge (Carex pendula) hat auch gut gehalten. Sie hat die gesamte Voliere zu gewuchert. Je mehr Grün und möglichst großes Grün in der Voliere ist, desto größer ist die Überlebenschance der Pflanzen, weil das Nagen sich verteilt.


    Bei einigen Pflanzen muss man wissen, dass sie Gerbstoffe und auch Giftstoffe enthalten, wie z.B. der Bambus, der eine geringe Menge Cyan und Blausäure enthält. Vögel sind im Allgemeinen unempfindlich gegen diese Stoffe, ab einer gewissen Menge ist es aber auch für sie ungesund. Meine Vögel fressen Erde, um das Gift zu neutralisieren. Wir kennen die Bilder von den Massenansammlungen von Aras an einer Lehmwand. Sie fressen nicht unbedingt nur wegen der Mineralien, sondern auch wegen der neutralisierenden Wirkung der Erde. Es ist auch nicht irgendeine Erde, die sie fressen. Daher ist Lehm, der bei uns vorkommt, geeignet, man kann auch Heilerde aus dem Reformhaus verwenden (zu kleinen Kugeln gedreht). Vogelkohle sollte auch zur Verfügung stehen. Vögel in Australien fressen Kohlepartikel in nicht unerheblichen Mengen.


    Ungeeignet für die Volierenbepflanzung sind Bäume, auf denen die Papageien leicht herumklettern können. Von denen bleibt nichts übrig. Dann natürlich solche mit starken Giften, wie Taxus und Goldregen, dann bleibt von der Vogelschar nichts übrig. Für die Gesundheit der Vögel empfiehlt sich immer frisch Salbei, Rosmarin, Lavendel, Thymian, Oregano bzw. Dost = Majoran in Töpfen hinein zu stellen oder besser mit Topf einzupflanzen und gelegentlich auszutauschen. Auch Wacholder eignet sich, Lorbeer auch. Den Kakadus kann man noch die Freude machen, indem man ihnen Möhren eingräbt, die sie dann wieder ausgraben.


    Wie gesagt, je mehr, je größer desto langlebiger, aber auch am Anfang um so teurer. Aber das lohnt sich dann.

  • Hi Alex ;
    mit dem Bambus werde ich mal probieren, hat jemand mal von nachstehendem ein großes Bild " Chinaschilf "


    Lehm nehmen meine Tiere übrigens alle auf , mal richtig ausgelassen-----------mal kaum. Woran dies liegt weiß ich nicht wirklich.


    Du hast hier viele gute Tips zur bepflanzung gegeben , ich fahr die nächsten Tage mal zu Grönfinger und dann wird gepflanzt ^^


    MFG Jens

  • Hi Jens


    Zitat

    Lehm nehmen meine Tiere übrigens alle auf , mal richtig ausgelassen-----------mal kaum. Woran dies liegt weiß ich nicht wirklich.


    den lehm brauchen sie um giftstoffe zu neutralisieren bzw wieder ausscheiden zu können.


    das futter was wir hier im algemeinen geben ist nicht so giftig wie das im regenwald. ich meine mit giftig jetzt keine pestiziede oder so, sondern die natürlichen giftstoffe der pflanzen welches sie zum eigenschutz selber produzieren.

  • Hier kannst Du schöne Bilder guggn: http://www.pictokon.net/200707…thus-ziergras002-000.html


  • mit dem Bambus werde ich mal probieren, hat jemand mal von nachstehendem ein großes Bild " Chinaschilf "


    Hi Jens,


    mit Bambus wäre ich seeeeeeeeeehhhhhhhhhhhhr vorsichtig.
    Die Dinger wurzeln dermaßen stark, das Du den Bambus schneller an Stellen hast wo er absolut nicht soll ... und die Wurzeln kriegst Du nie wieder weg, so extrem sind die.
    Wunderschön, aber zäher wie Unkraut.


    Würde unsere kleine AV ebenfalls gerne bepflanzen, aber bei den Aras hält überhaupt nichts länger wie eine Stunde

  • bei bambus muss man im erdreich eine wurzelbariere einbauen wie blech oder plastikstreifen, dann hat man es so halwegs im griff.

  • Hi


    Danke erst mal für die Antworten . Ich werde die Gewächse eh alle in große Steintöpfe pflanzen.


    Zum Lehm ; die wirkung des Lehms ist mir bewußt , die Frage die sich für mich nur stellt : wieso wird er so unregelmäßig ( und dann ausgiebig ) aufgenommen ?


    Bei meinen Kakadus hatte ich ja auch schon von diesem Vorgang berichtet, ich weiß es bis hoide noch nicht warum die Kücken während der Nestlingszeit damit vollgestopft werden ( siehe hier )


    Alex ; wie hälst Du den Volierenboden sauber , wenn dort etwas wild umher wächst--------läßt sich ja schlecht reinigen, denke ich mir mal ?(



    MFG Jens

  • Hi Jens,


    mit Bambus wäre ich seeeeeeeeeehhhhhhhhhhhhr vorsichtig.
    Die Dinger wurzeln dermaßen stark, das Du den Bambus schneller an Stellen hast wo er absolut nicht soll ... und die Wurzeln kriegst Du nie wieder weg, so extrem sind die.
    Wunderschön, aber zäher wie Unkraut.


    Würde unsere kleine AV ebenfalls gerne bepflanzen, aber bei den Aras hält überhaupt nichts länger wie eine Stunde

    Beim Bambus wäre ich vor allem vorsichtig, dass die Vöglinger noch was übrig lassen. :D Wenn der Bambus an Stellen wächst, wo er nicht soll, kann man leicht die jungen Triebe mit einer Haue beseitigen. Wenn die Voliere ein Streifenfundament von wenigstens 60 cm Tiefe hat, so bleibt der Bambus innerhalb der Voliere. Also Problem kalkulierbar. ;)


  • Alex ; wie hälst Du den Volierenboden sauber , wenn dort etwas wild umher wächst--------läßt sich ja schlecht reinigen, denke ich mir mal ?(




    MFG Jens

    Ich habe mal angedeutet, dass ich da meine eigenen Thesen dazu habe. Folgendermaßen verhält es sich bei mir ohne negative Folgen bisher:


    Meine Voliere ist jetzt seit acht Jahren in Betrieb. Innen wird normal geputzt. Außen gibt es kein Dach. Der Regen kann ungehindert hinein. Der Boden ist der natürliche, hier anstehende Boden mit allem drin und dran.
    Ich habe einen relativ geringen Besatz an Vögeln. Wenn es hochkommt, ein Vogel je qm, meistens durch die fleißige Vermehrung der Zebrafinken. Die Voliere ist bepflanzt.
    Es gibt ein gewisses ökologisches Verhältnis zwischen Boden, Vögeln und Pflanzen. Im Boden leben in jedem Kubikmillimeter Millionen von Mikroorganismen. Nemathoden, Bakterien, Pilze, Regenwürmer Springschwänze, Schnecken etc. Die meisten Mikroorganismen sind für Vögel ungefährlich. Potenziell gefährliche Mikroorganismen werden von denen im Boden verzehrt. Ein Teil wird mit dem Regen in den Boden eingewaschen, ein Teil wird vom Sonnenlicht eliminiert, der Rest ist Restrisiko. Ich reinige im Außenbereich kaum. Man könnte meinen, dass sich inzwischen eine große Menge an Keimen angesammelt haben muss. Kotuntersuchungen haben keine Auffälligkeiten ergeben. Weder Wurmeier noch andere Schaderreger. Gelegentlich erkrankt mal ein Vogel an Durchfall. Die Ursache ist schnell gefunden. Es waren bisher meist Opfer von Streitigkeiten, die ich nicht unterbunden hatte oder die Folge von länger anhaltender, nasskalter Witterung und gleichzeitig zu hohem Vogelbestand; nicht alle Vögel fanden einen Schlafplatz im Schutzhaus. Der Erreger und Auslöser war bisher ausschließlich Escherichia coli, welcher allgegenwärtig ist.
    In der Nacht kriechen Nacktschnecken durch die Voliere und fressen den Vogelkot. Die Pflanzen nehmen überschüssige Nährstoffe (Nitrate, Phosphate, Sulfate etc.) auf. Das Pflanzenwachstum ist überdurchschnittlich.
    Ich habe es vermieden, den Boden, so wie es in der Literatur bei Naturboden empfohlen wird, umzugraben. Als Gärtner weiß ich, dass durch das Umgraben das Bodenleben empfindlich gestört wird. In jeder Tiefe des Oberbodens leben spezielle und spezialisierte Mikroorganismen.


    Jetzt habe ich eine Änderung vorgenommen. Im Zuge einer Umgestaltung meiner Voliere habe ich zum Gehen und Fahren mit einer kleinen Schubkarre einen Großteil der Bodenfläche mit Pinienrinde zu gedeckt. Ich hoffe, dass das keine Nachteile mit sich bringt. Die Wachteln jedenfalls lieben es, sich im warmem Mulch eine Kuhle zu scharren und darin ein Sonnenbad zu genießen.


    Ich beobachte weiter.


    Grüße, Alex

  • Hi ;


    Ne Frage nochmal zum Bambus :thumbsup: , da meine kakadus ja alles umgraben rauszerren und abfressen-----------wäre das doch eine gute Beschäftigung.


    Oder wächst das schneller als sie es fressen :whistling: . Mit Himbeeren habe ich da so meine Erfahrungen, bei den kakadus kommt nix hoch, aber rein gar nix. Bei den Grauen hingegen wachsen die Pflanzen bis auf Sitzplatzhöhe und werden dann erst gekappt. Heißt also , in der Grauenvoliere breitet sich dieses Zeug unkontroliert aus. Ich denke mal das ich nächstes jahr mal die Vögel die Volieren tauschen lassen werde , dann hat sich das Problem erst mal erledigt------------denke ich zumindest.


    MFG Jens

  • Bambus wird von den Kakadus aufgefressen. Also die jungen Sprossen meine ich. Das Obere könnte stabil genug sein. Ich denke da an Phyllostachys aurea. Die Geier werden versuchen, auch oben zu sitzen, der Bambus gibt nach, so dass er sich bei den schweren Tieren herunterbiegt. Muss man ausprobieren. Pseudosasa ist zu weich. Fargesia könnte auch gehen, weil es sehr dicht wächst und die Geier nicht an die Mitte kommen, da kann dann was hochwachsen. Es ist so dünn, dass ein größerer Vogel nicht drauf sitzen kann. Sie werden versuchen, die Spitzen herunter zu biegen, um an das Grüne zu kommen.


    Man kann die Geier gut von den anderen Pflanzen ablenken mit Rasensoden. Die werden sie lange beschäftigen.

  • Mal ne Frage als Alternative : wie sieht es mit solchen Sträuchern aus wie Johannisbeere und Co . Die Zweige sind doch auch recht dünn ( wegen des festhaltens )


    MFG Jens

  • Mal ne Frage als Alternative : wie sieht es mit solchen Sträuchern aus wie Johannisbeere und Co . Die Zweige sind doch auch recht dünn ( wegen des festhaltens )


    MFG Jens

    Die werden geschält und sind dann hin. Aber Du kannst sie, wenn in Töpfen eingepflanzt, jederzeit gegen Neue austauschen. Ich denke auch, dass die Kakadus schwer genug sind, die Triebe herunterbiegen zu können.

  • Na dann war das wohl keine sone gute Idde , giebt es noch andere Alternativen zum Bambus ?


    MFG Jens

  • Wenn Du anständig große Sträucher von Hasel oder Cornelkirsche nimmst, könnte das was bringen. Auch Brautspiere könnte ich mir vorstellen. Je mehr Grünes, desto größer die Chancen für jeden einzelnen Strauch, weil sich die Nagerei verteilt. Dann, denke ich kann so einiges nachwachsen. Es muss allerdings noch Büschen Platz zum Fliegen bleiben. :D

  • Danke Alex für die Tips , ja und zum fliegen hast Du recht. Da die Grauen eher einen gradlinigeren Flug haben wie die Kakadus , werde ich in der Grauvoli solche Büsche nehmen die 1meter hoch sind, darüber haben sie immer noch genug Platz zum fliegen. Natürlich werden die Büsche nicht dicht an dicht gepflanzt. Bei den kakadus hingegen werde ich mich für größere Büsche entscheiden, das sind nähmlich sehr elegente Flieger, und son bischen Slalom macht den nix aus :whistling:


    MFG Jens

  • Dörnte ; Du bist aber wieder präziese hoide :whistling: . Ich werde es aber denoch mal versuchen, wenns nicht klappt wars eben ne Übung. Ich male mir da einige Chancen bei den Graupies aus. Die laufen unten so gut wie gar nicht rum.


    Versuch mach kluch :pinch:


    MFG Jens