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WILDLIFE e. V.
Javaneraffee © Circle Creative Studio
Deutschland:
2.204 Affen für Tierversuche
Wie viele Tiere und welche Arten in Deutschland bei Tierversuchen verwendet oder getötet werden, veröffentlicht jeden Dezember das Bundesinstitut für Risikobewertung. Danach wurden 2022 allein 2.204 Affen und Halbaffen gemeldet, 17 % mehr als 2021.
Vor allem Javaneraffen kommen hier zum "Einsatz" - obwohl sie als stark gefährdet eingestuft und international geschützt sind. Um die Handelsbeschränkungen zu umgehen, werden aus der Natur gefangene Tiere als gezüchtet ausgegeben. Ein lukratives Geschäft: Nachfrage und Preise für Javaneraffen sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Während ein Tier früher rund 2.600 Euro kostete, hat sich der Preis nach der Corona-Pandemie auf mehr als 18.000 Euro erhöht. Seit November 2022 ist es in der Europäischen Union verboten, wildgefangene Affen in Versuchen oder der Zucht zu verwenden. Der hohe Bedarf an Versuchstieren in Kombination mit den undurchsichtigen Handelsrouten lässt jedoch daran zweifeln, dass das Verbot der EU effektiv umgesetzt wird.
Zudem wird mittlerweile stark angezweifelt, dass Erkenntnisse, die in Tierversuchen gewonnen wurden, eins zu eins auf den Menschen übertragbar sind, und in vielen Bereichen existieren anerkannte Alternativmethoden. Wir fordern daher nicht nur ein Importverbot für Affen in die EU, sondern auch ein Ende von Tierversuchen mit Primaten.