Abenteuer Erde
Die Tricks des Überlebens (4/4): Im Wasser
Naturdoku | GB | D 2012
WDR | Di 30.06. | 20:15-21:00
Die Tricks des Überlebens (4/4): Im Wasser - Etwa 10 Millionen Tier und
Pflanzenarten sind auf der Erde zu finden. Doch kein einziges Lebewesen
kann alleine überleben. In und am Wasser gibt es besonders ausgefallene
Lebensgemeinschaften. Wer hätte gedacht, dass erst Winkerkrabben
Lebensraum für Tiger schaffen, Riesenotter von Schnecken abhängig und
die wahren Helden von Korallenriffen Schwämme sind? Das Pantanal ist das
größte Feuchtgebiet der Erde. Hier leben wahre Giganten: der
Pantanal-Jaguar mit 160 Kilogramm Körpergewicht, die 9 Meter lange
Anakonda oder der bis zu zwei Meter lange Riesenotter. Selbst das Blatt
einer Riesenseerose kann einen Durchmesser von bis zu drei Metern haben.
Die Frage ist nur, warum ist hier alles so riesig? Über Flüsse gelangen
Sedimente in die riesige Senke des Pantanal, angereichert mit
Stickstoff, Phosphor und dem lebenswichtigen Sauerstoff. Doch die
Nährstoffe sind für das Gros der Tiere und Pflanzen erst einmal
unerreichbar. Die "Riesen" können mit dem Überfluss gar nichts anfangen,
denn sie sind nicht in der Lage Stickstoff und Phosphor, so wie er aus
den Bergen mit den Flüssen angeliefert wird, zu verwerten. Der
Schlüssel, diesen Reichtum für alle aufzuschließen, liegt unter der
Wasseroberfläche. Im seichten Wasser des Pantanal findetn
Wasserschnecken zersetztes Fleisch oder Pflanzenteile, die sie mit ihrer
Raspelzunge fein zerreiben und schließlich verdauen. Erst die
Ausscheidungen der Apfelschnecke enthalten Stickstoff und Phosphor in
für Pflanzen verfügbarer Form. Sie wirken wie Dünger, die Pflanzen
wachsen und wachsen. Und mit ihnen alle Pflanzenfresser und schließlich
die Räuber. Die kleine Apfelschnecke macht also die Drecksarbeit, ohne
die im Pantanal nichts gedeihen würde. Die Apfelschnecke ist nur ein
Beispiel für die geheimnisvollen Abhängigkeiten in der Welt des Wassers.
Ob Hai oder Kaiman, Rhesusaffen oder Axishirsche - sie alle brauchen
Partner zum Überleben.