Wildes Hamburg - Tiere in der Stadt
Tierdoku | D 2011
NDR | Mi 20.05. | 20:15-21:00
eins|plus | So 24.05. | 12:30-13:15
eins|plus | Mo 25.05. | 09:30-10:15
Blitzschnell
wie ein Pfeil fliegt ein Wanderfalke hinauf zum Turm der Hauptkirche
St. Jacobi in Hamburg. Hier hat er sein Nest, der wohl schnellste Vogel
überhaupt. Im Dach zieht er vier Junge groß. Nur ein paar Kilometer
weiter entfernt, auf dem Ohlsdorfer Friedhof, schlägt ein Uhu seine
Krallen in eine Ratte. Hier auf dem Parkfriedhof, unbemerkt von den
meisten Besuchern der Grabstätten, lebt die größte Eulenart der Welt.
Die Zahl der Wildtiere, die es in Hamburg gibt, überrascht manchen,
viele Arten würde man hier nicht erwarten. Die Tierfilmer Thoralf
Grospitz und Jens Westphalen haben sich zwei Jahre lang mit der Kamera
auf die Suche nach den "heimlichen Untermietern" gemacht. In Hamburg
leben knapp zwei Millionen Menschen. Bei vielen steht die Hansestadt für
Hafen, Schiffe und Reeperbahn. Aber die Metropole hat auch jenseits der
sündigen Meile eine "wilde" Seite. Die Stadt an Elbe und Alster bietet
mehr Tier- und Pflanzenarten Lebensraum als jede andere deutsche
Großstadt. Über 50 Säugetierarten und etwa 160 verschiedene Vogelarten
leben hier. Die Alsterschwäne sind Hamburgs Wahrzeichen und
Glücksbringer zugleich. Einst durften nur Herrscher die edlen Ziervögel
auf offenen Gewässern halten, so schafften die Hanseaten sich diese
Tiere an, um dadurch die Unabhängigkeit der Stadt zu betonen. Die
Höckerschwäne brüten direkt am Ufer der großen Außenalster und lassen
sich weder von den flanierenden Spaziergängern noch von deren Hunden
stören. Die kalte Jahreszeit verbringen sie im Winterquartier von
Schwanenvater Nieß. Im Hafen ziehen Füchse ziehen ihre Jungen auf. Sie
finden Nahrung in einem nahe gelegenen Tanklager. Dort hat sich eine
Kolonie Sturmmöwen angesiedelt. Bis auf wenige Arbeiter unterbricht
niemand die Ruhe der Vögel auf dem weitläufigen Gelände. Selbst die
bunten Austernfischer fühlen sich wohl in der Stadt. Sie brüten auf dem
Kiesdach eines Einkaufszentrums. Zwischen den Steinen sind ihre Eier
hier optimal getarnt, wie am Strand.