Im Regenwald der Geisterbären
Tierdoku | D 2011
HR | Sa 24.01. | 20:15-21:00
Im nördlichsten Teil der Küste Britisch Kolumbiens,
kurz vor Alaska, zeigt sich aus der Luft eine Inselwelt,
die mit ihren großartigen Fjorden an die Natur Norwegens erinnert.
Sie ist Heimat von ganz besonderen Lebewesen.
Hier leben weiße Schwarzbären,
Küstenwölfe, die mit Raben kommunizieren,
und viele andere, außergewöhnliche Arten in einem Wald
mit den ältesten Bäumen Kanadas: in einem Kaltregenwald.
Auch der Name "Kaltregenwald" scheint ein Widerspruch in sich zu sein,
kennt man doch vielmehr den tropischen Regenwald,
der mit seiner überbordenden Fülle an Leben
Symbol für Fruchtbarkeit und Artenreichtum ist.
Wie sollte in der "Kälte" Kanadas ein Regenwald gedeihen,
dessen Biomasse den tropischen Regenwald übertrifft?
Wie kommen all diese seltsamen Kreaturen hierher?
Es begann zwar vor Jahrtausenden, ist aber bis heute gleich geblieben.
Es ist eine Geschichte, die damals wie heute
einzig von einem Ereignis im Jahr abhängt
und die nicht nur das Land und seine Lebewesen betrifft,
sondern bis in die Tiefen des Meeres reicht.
Denn der "Regenwald der Geisterbären" nährt sogar das Meer,
schenkt seinen Lebewesen Kraft,
vom Buckelwal bis zum Riff aus Glas.
Fisch ist der Kraftstoff, der dieses System
seit Jahrtausenden antreibt
und der nur einmal im Jahr in den
Kaltregenwald kommt.
Nur zwei Wochen braucht die Natur hier,
um für ein ganzes Jahr Kraft zu tanken.
Dann sind alle Lebewesen satt.
Die Bären, die nur für dieses Ereignis
an die Flüsse gekommen sind,
verschwinden wieder im Wald,
verbergen sich wieder vor den Augen der Menschen.
Die Wölfe haben sich vollgefressen,
die Wale haben für ihre Reise ins Winterquartier
an Gewicht zugelegt,
selbst die Bäume sind gestärkt.
Einzigartige, noch nie gesehene Bilder einer uralten Landschaft
mit Tieren, die sich im üppigen Grün oder in den Tiefen des Meeres
vor den Blicken der Menschen fast ein ganzes Jahr verbergen,
zeigt der Film ganz nah.
Die ungewöhnlichen Bilder wurden mit aufwändiger Technik gedreht.