Wilde Pyrenäen (1)
Bären, Hirsche und seltene Geier
hr-fernsehen
Samstag, 20. Dezember 2014, 20:15 Uhr
In der urwüchsigen Pyrenäen-Landschaft zwischen Mittelmeer und Atlantik
erstrecken sich über gut 400 Kilometer steile Bergmassive, üppige
Wälder, Wasserfälle und türkisfarbene Bergseen - ein Dorado für
unzählige Tiere und Pflanzen, wie die Dokumentationsreihe eindrucksvoll
zeigt.
In der ersten Folge ist zu sehen, wie der Herbst in die Pyrenäen
einzieht und mit der Laubverfärbung die Berge in einem ganz besonderen
Farbenzauber erstrahlen lässt. Im Herbst scheint in den Pyrenäen der
Himmel zum Greifen nah. Die Luft ist klar, die Aussicht vom Pic du Midi
in Frankreich reicht weit über den Hauptkamm des Gebirges bis nach
Spanien hinein.
Ein Gipfel ist schöner als der andere. Rothirsche buhlen um Hirschkühe,
und Bären durchstreifen die farbenprächtigen Täler nach Nahrung, bevor
sie sich zur Winterruhe in eine Höhle zurückziehen. Die seltenen
Bartgeier kommen jetzt in Balzstimmung und suchen ihre Horste für die
nächste Brutsaison.
Aus ganz Frankreich reisen jeden Herbst zahlreiche Vogelfreunde und
Ornithologen in die Region, um ein ganz besonderes Schauspiel zu
beobachten: den Vogelzug über die Pyrenäen. Wenn der letzte Rote Milan
segelnd den Irati-Bergpass überquert hat und die letzten Kraniche gen
Süden fliegen, wird es plötzlich still in den Bergen - der Winter zieht
ein.
Dicke Schneeflocken fallen unaufhörlich vom Himmel und bedecken die
Bergwelt. Den Bartgeiern kann der Wintereinbruch nichts anhaben: In
einer steilen Felswand haben sie ihren Horst gebaut und zwei Eier
gelegt. Zwei Monate Brutzeit liegen jetzt vor ihnen, bevor die Jungen
schlüpfen - wenn alles gutgeht.
Ein Film von Jens-Uwe Heins