Zweitvogel

  • Hi Zusammen,
    also ab Dienstag bekommt Coco ( mänl., VenezuelaAmazune knapp 2 Jahre alt) Gesellschaft von einer VenezuelaHenne 6 Monate alt.
    Ich habe 2 Käfige,den von Draussen da werde ich wohl den neuen Vogel reinstecken damit Coco nicht sein Revier streitig gemacht wird und dann beide Käfige nebeneinander stellen..
    Und dann?
    Käfige nebeneinander und neuen Vogel drin und Coco draussen lassen damit die sich *beschnuppern* können? ( Coco ist eigentlich nur Nachts in seinem Käfig)
    Wie merke ich das die Beiden nicht aufeinander losgehen?
    Hilfeeeeeeeeeee :-)
    LG Tanja

  • Hallo Tanja,


    na dann erst mal meinen herzlichen Glückwunsch zu dem schnellen Ergebnis :) .

    Die Idee, beide Vögel anfangs in separaten Käfigen unterzubringen und sie nebeneinander zu stellen ist gut, denn so ist ihnen ein optischer und akustischer Kontakt gewährleistet. Auf gar keinen Fall solltest Du Coco alleine aus seinem Käfig lassen! Wahrscheinlich wird er den Käfig des Neuankömmlings anfliegen, der gekäfigte Vogel fühlt sich in der Regel bedroht und in der Folge treten nicht selten Kämpfe durch das Käfiggitter auf, die mit der Gefahr ernsthafter Verletzungen verbunden sind. Zu diesem frühen Zeitpunkt wäre der Vergesellschaftungsversuch bereits gescheitert.


    Tanja, gibt es in Euerem Haus einen Raum, in dem Coco sich selten aufhält? Eine Zusammenführung beider Vögel auf neutralem Territorium ist eine erfolgversprechendere Methode. Keiner der beiden Venezuelas wäre mit den Räumlichkeiten vertraut und Coco könnte sich nicht als "Revierbesitzer" hervortun.


    Du hast ja geschrieben, daß Coco ein zahmer Vogel ist. Ist er auf Dich fixiert? Wenn ja, dann wirst Du Dich bei einer Zusammenführung und auch danach sehr entschieden zurückhalten müssen!!! Tust Du das nicht, dann fühlt Coco sich hin- und hergerissen und schließlich würde die Vergesellschaftung scheitern. Deshalb ist es unbedingt erforderlich, daß Du Dich weitestgehend aus dem Leben der Vögel zurückziehst. Um kein "Störfaktor" zu sein, solltest Du für geraume Zeit Deine Kontakte nur auf notwendige Pflegearbeiten (Kellnerin und Putzfrau ;) ) beschränken.


    In einigen Fällen ist zu beobachten, daß die zusammengeführten Krummschnäbel sich unter heftigem Geschrei in einen Kampf verwickeln. Hier mußt Du aber zwischen einem "Dominanzkampf" und einem "Hahnenkampf" unterscheiden. Ein "Dominanzkampf" legt die Dominanz fest (wie dem Wort schon zu entnehmen). Dieser Kampf wird in festgelegten Bewegungsabläufen so geführt, daß keinem Vogel ernsthafte Verletzungen zugefügt werden.


    Der "Hahnenkampf" ist eine sehr aggressive Form von Auseinandersetzungen. Hierbei können ernsthafte Verletzungen auftreten. Deswegen muß jede Vergesellschaftung/Verpaarung einer genauen Beobachtung unterliegen. Regulierende Eingriffe sind jedoch nur dann anzuraten, wenn sich beschädigende Auseinandersetzungen andeuten. Übervorsichtige und vorschnelle Aktionen bewirken oft eine totale Verunsicherung der zu vergesellschaftenden Vögel und der Versuch kann als gescheitert angesehen werden.


    Aber ich denke, bei Coco und Neuankömmling wird es wohl, wegen des jugendlichen Alters, keine größeren Schwierigkeiten geben. Nur wie gesagt, wenn Coco sich zu Dir hingezogen fühlen sollte, dann halte Dich sehr zurück!!! Schön wäre, wenn Du uns auf dem Laufenden halten würdest!


    Viel Glück und Erfolg wünscht
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)

  • Hallo Heidrun,
    erstmal Danke für Deine Tips...Sie waren zum 100% hilfreich :-).
    Ich habe den Neuankömmling in einen Zweitkäfig neben Coco platziert...das ca. 2 Std. da ich merkte das die Beiden wohl miteinander können ließ ich Coco raus.
    Er kletterte fleissig an Ihrem Käfig rum und die Beiden beschnupperten sich.
    2 Std. später öffente ich Ihren Käfig...Sie kam raus und ließ sich von Coco füttern und kraulen.
    Seitdem sind Sie zusammen...die erste Nacht mussten Beide allerdings noch getrennt verbringen da ich dem Frieden nicht traute.
    Seitdem sind Sie ein Herz und eine Seele.
    Inzwischen kommt Sie sogar auf meine Hand...Coco ist zutraulich wie zuvor und fordert sein Recht auch ein...das heisst Er kommt angeflogen und will schmusen.
    Sie schaut sich das aus der Ferne aus an.Gestern Abend war Coco bei meinem Lebensgefährten auf der Schulter und Sie bei mir...echt super...hätte nie gedacht das es so klappt :-).
    Lieben Dank nochmal ...
    LG Tanja

  • Hallo Tanja,


    es freut mich zu lesen, daß die beiden Grünen ihr Zusammentreffen so schnell und so problemlos gemeistert haben :) .


    (...) Gestern Abend war Coco bei meinem Lebensgefährten auf der Schulter und Sie bei mir...echt super...hätte nie gedacht das es so klappt :-).


    Ja, ich weiß, bei solchen Erlebnissen ist man hin und weg. Diesbezüglich möchte ich Dir aber gerne einen Tipp für die Zukunft geben: Laßt das nicht zur Gewohnheit werden, laßt es für einen kurzen Moment zu und setzt dann bitte beide Amazonen wieder zusammen. Ansonsten könnten zur beginnenden Geschlechtsreife große Schwierigkeiten auf Euch warten. Nein, Tanja, ich will Euch nicht den Spaß verderben - ich will Euch lediglich mit der zu erwartenden Realität konfrontieren.


    Gruß
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
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  • Hallo :-)
    Du hast mir schon sehr wertvolle Tipps gegeben und ich werde Alles berücksichtigen.DANKE:-)
    Im Moment sind Beide sehr umgänglich miteinander und auch mit uns...das heisst es können sich auch meine Kinder den Vögeln nähern ohne Angst haben zu müssen ( kommt natürlich auch immer auf die jeweilige Stimmung der Vögel an) aber normalerweise können auch die Kinder ( 16,17,18 Jahre) sich den Vögeln nähern und Sie kommen nun Beide auf die Hand...anscheinend finden Sie es spannend ( solange keine Fremden da sind und Unruhe herrscht)!
    Beide Vögel sind sehr neugierig und nehmen Alles unter die Lupe.
    Ich war im August auf Teneriffa im Loropark...dort hingen in fast allen Vollieren Tannenzweige mit Zapfen dran ( sah für mich nach Pinie aus).
    Meine Frage....kann ich alle die es hier in Deutschland gibt nehmen oder nur bestimmte?


    LG Tanja

  • Hallo Tanja,


    auch ich möchte mich bei Dir bedanken. Bedanken deswegen, weil Du uns hier von einer unkomplizierten Vergesellschaftung berichtest. Deine Schilderungen sind äußerst wichtig für Halter, die sich erst mal nur einen Vogel anschaffen wollen, um aus ihm ein zahmes Familienmitglied zu machen. Das sind nämlich schlechte Voraussetzungen für eine spätere komplikationslose Vergesellschaftung.


    In den Wintermonaten verwende ich unbehandelte Tannen- und Kiefernzweige. Wegen des hohen Harzanteils verzichte ich auf Fichtenzweige. Zur Beschäftigung kannst Du z. B. auch Haselzweige anbieten. Zum jetzigen Zeitpunkt bilden sich bereits die männlichen Blütenkätzchen. Hier im Forum arbeiten wir zur Zeit an einer Auflistung von Futterpflanzen aus der Natur. Schau mal hier. Diese Seite kann ich Dir auch empfehlen.


    Weiterhin viel Erfolg wünscht
    Heidrun

    Ist eine Sache einmal verdorben, so nutzt es nichts mehr, im Nachhinein mit "Liebe" und "Pflicht" herumzufuchteln. (lieh-tzu)
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