Lamisil gegen Pilzinfektion

  • Lamisil gegen Pilzinfektion



    Hallo,


    dachte mir, dass ich mich mit meiner Frage in diesem Thread einmal anschließe, da es denke ich mal ganz gut hier reinpasst.
    Mein kleiner Wellensittich hat seit ein paar Wochen recht starke Atemprobleme, was sich in einem dauernden fiep-geräusch, vergleichbar mit meerschwein-tönen, äußert. der arzt verschrieb ihm lamisil, zuzuführen 1x täglich mithilfe einer spritze. da der kleine racker sich natrlich nicht gern greifen lässt und sich ordentlich in der hand wehrt, ging ein tröpfchen auch schonmal daneben. leider hat es das auge erwischt gehabt, welches er seit ca 2h zukneift. Habe es noch mit einem feuchten tuch ausgewischt, jedoch öffnet es nur ungern. da ihm lamisil natürlich so schon nicht in den kram passt und er sich ständig nach dem tropfen benommen fühlt, tut es nun noch mehr weh anzusehen, wie er sich verhält, nachdem ein wenig in das auge geraten ist.
    meine frage: sind durch das ungeschickte verhalten ernsthafte folgen zu erwarten, wenn lamisil versehentlich in das auge geraten ist?

  • Hallo Günni2010,
    willkommen hier in der Papageienhilfe Deutschland!


    in wieweit Lamisil das Auge schädigt, weiß ich nicht, aber das Auge sollte man gut ausspülen. Hast Du eine originalverpackte Spritze da? Dann koche etwas Wasser ab + lasse es abkühlen. (Es darf noch lauwarm sein, wenn Du es benutzt.), ziehe das Wasser auf in die Spritze, halte den Racker fest + träufle Wasser vorsichtig (mit ausreichend Abstand, so dass er sich nicht verletzen kann, auch wenn er den Kopf bewegt) über das Auge.


    Ich vermute fast, dass das Tuch das Auge gereizt hat, das tut auch sehr weh.


    Außerdem solltest Du bei einem vkTA (=vogelkundigen Tierarzt) anrufen und fragen, ob Du den Kleinen vorstellen sollst. Bei Dir in der Ecke soll die Praxis Dr. Lippert (vogelkundig sind die Dres. Geduldig + Trinkaus) 63110 Rodgau/Dudenhofen, Nieuwpoorter Str.75, Tel: 06106 / 21950 sehr gut sein.

  • Hallo Günni,


    was hat dein TA denn alles bei deinem Welli untersucht? Ist dein TA vogelkundig?
    Wenn ein Vogel kaum Luft bekommt und es eine Pilzinfektion sein sollte, dann handelt es sich meist um Aspergilose und die ist nicht mit Lamisil (zumindest ist es mir nicht bekannt) zu behandeln.


    Aber ich habe auch noch nie gehört das man Lamisil als Tropfen bekommt, mir ist das nur als Salbe bei Fußpilz bekannt.


    Ist das Auge gerötet? Welche Nebenwirkungen dies haben könnte kann ich dir nicht sagen.

  • Hallo Doernte,


    vielen Dank für den netten Empfang und die schnelle Antwort. Ich hoffe nicht, dass das Auge geschädigt wurde, sondern lediglich "nur" gereizt ist. Er hat es dauerhaft zu, das andere auge ganz normal offen und munter wie immer.. werde mal schauen das ich ihn mir im laufe des abends nochmal schnapp und nochmal nachspüle, so wie du es vorgeschlagen hast, falls er es nicht wieder öffnet.
    ansonsten werde ich einmal einen anruf bei einem arzt wagen, da hast du recht.


    vielen lieben dank!

  • Hallo,


    nach meinen Informationen macht das Lamisil im Auge keinen Schaden anrichten, trotzdem bitte gut ausspülen (wie Doernte beschrieben hat). Spätestens morgen wird er das Auge wieder öffnen, da bin ich mir ziemlich sicher.


    Mit der Fangerei, da wirst du schon Routine bekommen. Du wirst sehen, du wirst immer sicherer werden mit der Zeit. Bitte fixiere den Kopf zwischen Daumen und Mittelfinger, dann kann sowas nicht passieren. Hier mal eine Anleitung:


    http://www.birds-online.de/ges…emein/fixiergrifffoto.htm

  • Günni, am Besten rufst Du gleich bei der Praxis an und fragst. Wenn der Kleine das Auge seit 2 Std. geschlossen hält, hat er definitiv Schmerzen! Denk dran, es ist Wochenende, je später du anrufst, desto geringer ist die Chance, noch jemanden anzutreffen!
    Außerdem solltest Du nicht zu lange warten mit dem Ausspülen, falls das Zeug wirklich schädlich sein sollte, zählt jede Minute!


    Wenn ein Vogel kaum Luft bekommt und es eine Pilzinfektion sein sollte, dann handelt es sich meist um Aspergilose und die ist nicht mit Lamisil (zumindest ist es mir nicht bekannt) zu behandeln.


    Aber ich habe auch noch nie gehört das man Lamisil als Tropfen bekommt, mir ist das nur als Salbe bei Fußpilz bekannt.

    Doch, Sonja, Lamisil bzw. Terbinafin ist durchaus bei Aspergillose ein übliches Medikament, das gibt es in Tablettenform, die dann zermörsert + aufgelöst werden in einem bestimmten Verhältnis. (Die Salbe für Menschen enthält denselben Wirkstoff ;) )

  • Ja,


    bitte frage sicherheitshalber nochmal den Tierarzt. Und bitte...dirket spülen, das ist ganz wichtig.

  • vielen dank für die ganzen lieben und schnellen antworten!


    mittlerweile ist das auge wieder offen, zu meiner beruhigung. das nächste mal heisst es einfach noch vorsichtiger sein (als ohnehin schon). nehme mir die anleitung da nochmal gern zu hilfe von dir ina, danke!!
    greife ihn jetzt ungern nochmal raus und stress ihn, hoffe einfach das sich das ganze nochmal bessert...

  • Hallo Günni ;
    auch von mir ein herzliches Willkommen in der Papageienhilfe-Deutschland .


    Nehme bei der nächsten Medikamentengabe ein kleines dünnes Holzstöckchen und schiebe diesen zwischen Ober und Unterschnabel . Der Vogel wird zwangsläufig raufbeisen . Dieser verbleibenede Spalt / Öffnung im Schnabel erleichtert die Medikamentengabe ungemein .


    MFG Jens

  • Sonny:


    auch meine Henne bekommt Lamisil bei Aspergillose (verordnet von einem sehr VK TA) und bevor man mit Kanonen auf Spatzen schießt, ist es wohl die erste Wahl.


    Meine Henne hat ebenfalls (wenn auch Baytril), unabsichtlich in das Auge bekommen. Es war gerötet und ich habe normales Leitungswasser tropfenweise in das Auge laufen lassen, um es auszuspülen. Das Auge war verständlicherweise gereizt, hat sich jedoch sehr schnell erholt.


    Das Lamisil füttere ich gemischt mit Alete Obsgläschen (Milde Früchte) was sie sehr gerne frisst, so dass ich keinerlei gezwungene Handlungen vornehmen muss.


    Viele Grüße
    Christa

  • danke auch für deine mitgeteilte erfahrung :)


    ja, habe das auge auch noch einmal ausgespült, sieht nun an sich gut aus, außen herum ist es halt ein wenig errötet und sieht noch bisschen bloß gestellt aus, aber nun ist der kleine erstmal schlafen, morgen wird es denke mal wieder umgänglicher aussehen, dann kann er sich bereit für die nächste ladung machen, die hoffentlich da landet, wo sie soll!

  • bevor man mit Kanonen auf Spatzen schießt


    Ich möchte zu meinem Satz noch erwähnen, dass Aspergillose natürlich kein "Spatz" ist. Ich hatte nur mit meinem Tierarzt über die verschiedenen Medikamente gegen Aspergillose gesprochen und er sagte, dass wir es erst mit Lamisil versuchen werden. Sollte das nicht anschlagen, kann man ein anderes versuchen, dann hat man aber noch stärkere in der Hinterhand. Man sollte wohl nicht direkt mit dem stärksten anfangen.


    Dir Günni wünsche ich viel Erfolg bei der Medikamentengabe. Meine Henne bekommt 4 Wochen lang jeden Tag 1x 1,5ml Lamisil (wie Dörnte sagte, sind das aufgelöste Tabletten, deswegen ist vorheriges Schütteln sehr wichtig, weil sich das sonst unten absetzt) und dann mache ich zwei Wochen Pause. Im Winter inhaliert sie zusätzlich 2 mal am Tag (einmal mit F10 und einmal mit Imaverol)


    Versuche es mal das Lamisil mit 3 TL Obstgläschen zu mischen. Bei mir klappt das gut.


    Viele Grüße
    Christa

  • Versuche es mal das Lamisil mit 3 TL Obstgläschen zu mischen.


    Hallo Christa,


    es ist ein kleiner Wellensittich, daran würde er 4 Wochen futtern ;):D .


    Günni, mal nebenbei. Wenn sich ein Tierarzt als Spezialist für Kleintiere nennt, heißt das nicht, daß er auch vogelkundig ist. Der Bereich Vögel wird im Studium nur recht oberflächlich "angekratzt". Es gibt natürlich Ärzte, die sich für die Materie interessieren und nicht so schlecht abgestempelt werden können, aber es ist oftmals die Ausnahme.


    Ich gebe zu, etwas an der Diagnose zu zweifeln. Ich habe nur in ganz ganz wenig Fällen erlebt, daß ein Wellensittich unter Aspergillose gelitten hat. Atemprobleme hatten bei ihnen andere Ursachen, zum Beispiel Übergewicht oder auch Luftsackmilben usw...Es ist für ein Tierarzt (egal ob fachkundig oder nicht) fast nicht möglich, eine Aspergillose auf dem Röntgenbild bei so einem kleinen Vogel zu erkennen, höchstens, das Ausmaß wäre enorm (und da wäre Lamisil eben nicht angebracht).


    Ich kann dir wirklich nur den Tipp geben, zu Frau Geduldig zu fahren und den Welli nochmal anschauen zu lassen. Sie ist vom Fach, du wirst gleich merken, daß sie "in einer ganz anderen Liga" spielt. Ich denke, der Aufwand ist weit geringer als dem Vogel wochenlang Medizin einzutrichtern die er wahrscheinlich gar nicht benötigt.


    Du kannst dir das mal durch den Kopf gehen lassen. Ich spreche wirklich aus Erfahrung, gerade was diese kleinen Clowns betrifft.

  • ein erneutes hallo :)


    also unser eigentlicher "hausarzt" für den kleinen racker, hat uns extra den arzt empfohlen, der geröngt hatte etc, da er vogelkundig sei (natürlich auch andere tiere behandelt). an dem röntgenbild war zu erkennen, das die luftsäcke hellgrau gefärbt sind, statt wie gewöhnlich, sehr dunkel. wegen dieser erhellung, kam der arzt zu dem entschluss, dass es pilze sein müssen. und ja, lamisil ist da der anfang der medikamente, die dosis die wir haben, reicht für 4 wochen, danach wird sich zeigen ob es hilft, oder eben nicht. ich hoffe nur, dass das ganze nicht ansteckend ist, da der kleine zusammen mit einem nymphensittich haust, der zum glück kerngesund ist und nie gesundheitliche probleme hatte.

  • Hallo Günni,


    entschuldige, ich hatte nicht gelesen, dass es sich um einen Wellensittich handelt. Wahrscheinlich ist dieser dann auch nicht so zahm, dass er vom Löffel frisst.
    ich kann von meiner Graupapageihenne nur sagen, dass das Lamisil sehr gut wirkt und ich hoffe, dass es bei dir genau so ist.


    Ina mein Tierarzt sagte mir, dass auch immer mehr Sittiche von Aspergillose befallen werden. Auch Recherchen im Internet/Bibliotheken zeigen, dass es definitiv keine fast ausschließliche Großpapageienkrankheit ist. Die Röntgenbilder ob groß oder klein (gemessen an der Vogelgröße) zeigen sehr wohl Verschattungen u.a. in den Luftsäcken. Es ist genau wie Günni sagt: Es sind hellgraue Flecken/Flächen im Gegensatz zu z.B. dem Röntgenbild meines Hahns, das nur dunkelgraue Flächen aufweist.


    Und wenn du aus Erfahrung sprichst, was Aspergillose bei Wellensittichen betrifft, dann könntest du ja vielleicht mal berichten, was du an Medikamenten verabreicht hast/welche Behandlungen durchgeführt wurden?


    Und ob Lamisil angebracht ist oder nicht, sollte man dann doch den Menschen überlassen, die dafür sehr lange studiert haben.
    Was nicht heißt, dass man unbesehen alles glauben soll, dennoch denke ich, dass z.B. mein VKTA schon genug Erfahrung mit Aspergillose hat, um den Behandlungsempfehlungen Glauben schenken zu können.


    Dir Günni wünsche ich den gleichen Erfolg mit dem Lamisil wie bei meiner Grauendame.
    Es ist am Anfang nicht einfach, es spielt sich aber sehr schnell ein.


    Viele Grüße
    Christa

  • Hey Gwenny,


    nein, zahm ist er leider nicht... der nymphensittich ist zwar zahm und der kleine schaut sich einiges von ihm ab, aber so ganz auf die menschen zukommen möchte er dann doch nicht :) ist aber auch nicht weiter schlimm, er hat sich ansonsten generell hier super eingelebt.
    ja ein bisschen erfahrung konnte ich nun schon wirklich langsam sammeln.. fing alles im dezember letzten jahres an, dass er atemprobleme bekam. naja gut, wir dachten uns erstens nicht viel dabei, da er auch im vergleich zu anderen sittich relativ fett ist, und dachten uns mit ernährung umstellen und mehr freiflug, geht das ganze vielleicht schon wieder. schnell wurde uns klar, dass da jmd anderes hand anlegen muss und dem ganzen tatsächlich auf den grund gehen muss, da er auch nachts die geräusche teilweise ununterbrochen und sehr laut von sich gegeben hatte, und man selbst mitgelitten hatte.
    wir fanden uns daher bei unserem normalen hausarzt für den kleinen ein, welcher uns "baytril" verschrieb und etwas zum inhalieren. das inhaliergerät war ziemlich schnell von uns wieder zurückgebracht, da der kleine mit seiner einatmung nichts von dem ganzen abbekam, da es einfach nicht stark genug war. das baytril jedoch hatte zunächst angeschlagen, weshalb wir es auch erneut noch einmal geholt hatten.
    bis auf letzte woche, wo nach der gabe von baytril der kleine fürchterlich anfing zu nießen und erst einmal stundenlang sich alleine in eine ecke gesetzt hatte und nichts sehen und hören wollte, dabei ist gerade er derjenige, der leben hier in die ganze bude bringt und den nymphi dominiert. daher hatte unser hausarzt uns weitergeschickt zu einem vogelkundigen arzt, der dann u.A geröngt hatte und uns zu lamisil brachte.
    dieses lamisil bekommt er nun seit knapp einer woche, und zumindest ist nachts schon wieder mehr ruhe eingetreten. klar, das geräusch, wenn er sich anstrengt, ist immer noch in gewisser form da, ganz wegbekommen wird er es sicherlich auch nicht, aber wenigstens kann er wieder ruhiger schlafen, und das ist wie jeder weiß, zumindest schon einmal die halbe miete und sehr wichtig. ich werde weiterhin euch auf dem laufenden halten, wie das lamisil weiterhin anschlängt, und ansonsten noch einiges in sachen "kur" dazu beitragen, dass er ein bisschen auf diät gesetzt wird und ein paar mehr rundflüge dreht ;)

  • Hallo Christa,


    meine eigenen und in meinem Bekanntenkreis wurde noch keine Aspergillose festgestellt bei einem Wellensittich (und es sind hunderte). Der einzigste Fall hatte ich bei einem Abgabe- Nymphensittich einer Bekannten und dieser wurde auch mit Lamisil erfolgreich behandelt. Und es war auch einer von ganz vielen...


    Ich habe nirgends geschrieben, daß Lamisil nicht angebracht ist in dem Fall. Nur, daß es bei Wellis überaus selten vorkommt, deshalb riet ich um eine fachkundige Diagnose- mehr nicht. Wobei ich nicht weiß oder wußte, wie weit der jetzige behandelnde Tierarzt fachkundig ist, es war nur ein Ratschlag.


    Und wie schwer es ist, Aspergillose nach einem Röntgenbild festzustellen ist bei einem Welli, diese Worte habe ich noch von meinem Tierarzt in guter Erinnerung.


    Wenn sich Günni bei ihrem Tierarzt gut aufgehoben fühlt, ist es ja gut :) . Ich wünsche dem Kleinen auf jeden Fall eine gute Besserung :).