Beiträge von HeidrunS

    Hallo Sandra,

    Also meine Mam hat ihr okay gegeben - ihr Strahlen in den Augen ^^


    die Finanzen sind ja schon mal geklärt - eine tolle Mam hast Du an Deiner Seite :thumbup: . Und nun blicken alle Augen in Richtung Donnerstag - mit hoffentlich positivem Ausgang für Diego.


    Eine Frage liegt mir noch auf dem Herzen: Handelt es sich um eine naturorientierte Brut oder um eine Handaufzucht?


    Zitat

    von Sandra Bergmann
    Chilli ist leider gegangen, vor ca. 1 Monat, ---> http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=177017


    Traurig, Sandra - aber ein sehr einfühlsamer Abschied von Chilli.


    Gruß
    Heidrun

    So derle, und einer ist noch da, momentan noch 0,01 ....am Donnerstag bekomme ich Bescheid ob es eine Henne ist, wenn ja,....oh man das wäre wirklich toll =)))


    Jetzt muss ich nur noch mit meiner Familie alles absprechen/abklären, auch im finanziellen Sinne ;)


    Mensch Sandra - Du darfst mir glauben - alle meine positiven Gedanken sind auf dem Weg zu Euch (zum einen was eine Partnerin für "Diego" betrifft und zum anderen das Gespräch bezüglich der Finanzen (für den Fall, daß es sich um einen weiblichen Vogel handeln sollte)) :) .


    Zitat

    von Sandra Bergmann
    Dann hab ich endlich keine 3 Einzelvögel mehr hier sitzen, (...)


    Hat etwa "Chilli" sich von Euch verabschieden müssen ?( ?


    Daumendrückende Grüße
    Heidrun

    Aus der Klinik für kleine Hautiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover


    Hervorhebungen von mir:


    "Vor dem Kauf von Papageien sollte man sich unbedingt intensiv über die Bedürfnisse der entsprechenden Art informieren, da sie teilweise doch sehr spezielle Ansprüche an den Halter stellen."


    "Im Laufe der letzten Jahre erfreut sich die Haltung kleiner Heimtiere, im weiteren Text als Heimtiere bezeichnet, stetig zunehmender Beliebtheit. Gründe hierfür dürften sowohl im besonderen Reiz exotischer Tierarten wie auch in der scheinbar einfachen Haltung dieser Tiere liegen."


    "KÖSTERS und JAKOBY weisen 1986 darauf hin, daß die Zahl der gehaltenen Vögel 1984 bereits fast die Zahl der gehaltenen Hunde und Katzen erreicht hat, und der Umsatz für Ziervögel (ohne Anschaffungskosten für die Tiere selbst) bei immerhin 416 Mio. DM im damaligen Bereich der BRD lag."


    "Die Bedeutung der Information des Tierbesitzers möglichst schon vor der Anschaffung eines neuen Heimtieres über dessen Ansprüche ist immer wieder hervorzuheben, um Probleme in der Tierhaltung, die meistens zu Lasten der Tiere gehen, zu vermeiden. Viele Menschen suchen ihr Heimtier nach dem ersten Eindruck aus, ohne sich große Sorgen über die mit der Tierhaltung verbundenen Umstände (...) und erheblichen Zeitaufwand zu machen."


    Die sehr speziellen Ansprüche machen das "Quentchen" Unterschied.


    Gruß
    Heidrun

    Zusammenfassung: Streßerscheinungen bei Vögeln- eine Literaturstudie / Diss. v. Anke Heise / Institut f. Tierschutz u. Verhalten, TiHo Hannover, 1999:


    "Dazu wurden neben einer Literaturauswertung von mehr als dreihundert Veröffentlichungen zum Thema auch noch eine bundesweite Umfrage in entsprechenden Verbandszeitschriften veröffentlicht und ausgewertet, die sich an Ziervogelzüchter und Organisatoren von Vogelausstellungen richtete, sowie zusätzlich aktuelle Statistiken und zu einem geringen Anteil persönliche- und auch Pressemitteilungen berücksichtigt."


    "Nach Auswertung der zum Thema Streß erschienenen veterinärmedizinischen Fachliteratur und der erwähnten anderen Quellen gelangt man zu dem Ergebnis, daß jede derzeit übliche Haltungsform von Vögeln in menschlicher Obhut zu vielfältigen Streßbelastungen führen kann."


    "Gemäß dem auch heute noch aktuellen Selye`schen Adaptationsmodell stellt jede Änderung in den Umgebungsbedingungen oder in der inneren Homöostase eines Individuums einen Belastungsfaktor dar, der das in Kapitel drei ausführlich beschriebene Adaptationssyndrom (= Summe aller Streßreaktionen) auslöst (...)"


    Es ist wesentlich, häufigere Wechsel der Haltungsumgebung (Halter/innen) zu vermeiden. Es ist wichtig, Ursachen dafür auf den Grund zu gehen. Es ist ebenfalls wichtig, dabei jedem denkbaren Aspekt (so auch der Korrelation Alter/Abgabe) Beachtung zu schenken.


    ich frag mich allerdings, ob es an den besonderen Schwierigkeiten der Papageienhaltung liegt, ist es nicht viel eher so, dass es ein bestimmtes Alter gibt, in dem besonders viele "dramatische Lebensereignisse" wie Heirat, Geburt von Kindern, Ausbildungs- oder Studienende + Jobsuche dazu führen, dass generell die Tiere abgegeben werden?


    Ja - was Du schreibst, ist im Prinzip zutreffend (und logisch). Die Spezifika (und "Schwierigkeiten") bestimmter Altersstufen sind nicht wegzuleugnen. Es ist einfach so. Darauf habe ich bereits mehrfach - was allerdings auf ziemlich heftige Reaktionen traf - hingewiesen. Hinzu kommt, daß die Haltung von Großpapageien (Status: "Wildtier") in der Regel komplexere Haltungssysteme und speziellere Befassung voraussetzt, als dies bei "herkömmlichen Haustieren" (Hund, Katze) der Fall ist; was natürlich nicht ausschließt, daß auch mit Hund, Katze & Co. in Einzelfällen wenig pfleglich umgegangen wird.


    Gruß
    Heidrun

    Hallo Jens,


    Ich glaub gar nicht so sehr daran das Techniken von den alten abgeschaut werden. Meine konnten dies nie.


    das mag durchaus so sein. Die Genese des Werkzeuggebrauchs ist (und bleibt) nach wie vor umstritten. Die Beobachtungen von Dieter Hoppe sind ein Mosaiksteinchen auf dem Weg zu mehr Wissen darüber. Siehst Du Jens: Es ist (nicht nur m. E.) unheimlich wichtig, daß man derartigen Beobachtungen/Arbeiten/Studien Beachtung schenkt. Wie sonst sollte man ein Mehr an Kenntnis über die komplexen Verhaltensweisen der Gefiederten erlangen (siehe hierzu auch meine Anmerkungen in dem Thema "Vögel abgeben - wirklich so schlimm?")?


    Gruß
    Heidrun

    ich finde es gut seine meinung zu äußern , aber nicht mit einer gezeichneten kurve.


    Die "gezeichnete Kurve" war/ist ein winziger Teil dessen, was ich insgesamt zum Thema "geäußert habe". Ich kann beim besten Willen keinen vernünftigen Grund dafür erkennen, warum diese "gezeichnete Kurve" (Anmerkung: Daten werden der Übersichtlichkeit halber im Rahmen von Auswertungen sehr oft in "gezeichnete Kurven" umgesetzt) so anstößig sein sollte.


    Zitat

    von Heike Fronert
    ich habe auch fragen die ich gerne beantwortet haben möchte, aber
    das sollte ohne streit ab gehen. man kann diskotieren, was ich auch
    ganz gerne mache aber muß es direkt mit einer statistik sein.


    Wenn in eine Diskussion vorhandene Ergebnisse zum Thema (nebst einer "Statistik") eingebracht werden, so frage ich mich allen Ernstes: Was hat das mit "Streit" zu tun? Man kann hinsichtlich der Interpretation solcher Daten ("Statistiken") durchaus geteilter Meinung sein und selbige ausdiskutieren. Das habe ich (siehe Posting 63) in sachlicher Weise versucht. Wenn daraus seitens einer Userin eine unsachliche Auseinandersetzung konstruiert wird, so liegt das nicht in meiner Verantwortung.


    Zitat

    von Heike Fronert
    ich habe auch fragen die ich gerne beantwortet haben möchte, (...)


    Ich auch - und zwar jede Menge. Dabei war/ist es - jedenfalls für mich - stets hilfreich, Arbeiten/Studien/Beobachtungen von Menschen, die sich derartigen Fragen bereits intensiv gewidmet haben, mit zu berücksichtigen (vgl. u. a. den Thread zum "Werkzeuggebrauch"). Es gibt in den seltensten Fällen einfache Antworten auf komplexe Fragen.


    Um zu einem Kernpunkt des Themas zurückzukommen: Ich betone nochmals, daß ich weder der Meinung bin noch behauptet habe, alle jüngeren Semester seien mit der Haltung von Papageien überfordert. Es geht um einen zahlenmäßigen Anteil. Der ist (nach übereinstimmenden Auswertungen/Bewertungen/Arbeiten) sehr hoch. Über mögliche Ursachen (und Abhilfen) läßt sich vernünftig diskutieren.


    Zitat

    von Jens Hildebrandt
    Ich weiß auch nicht wie ich Euch beiden helfen kann 8| .


    Du meinst es gut. Aber: Das Alles bedarf keiner "Hilfe". Ich bin für jede sachorientierte Diskussion offen. Dazu gehört auch, daß man gegenüber Forenuser/innen Dinge anspricht, die (offenkundig) auf wenig Gegenliebe stoßen. Kontroverse Meinungen: Ja. Persönliche Anfeindungen: Nein.


    Zitat

    von Jens Hildebrandt
    Dagmar ; ich glaube nicht das Heidrun Dir unterstellen wollte ( oder
    sonst jemand anderen ) das oder wie doof man eigentlich ist . Bestimmt
    nicht .


    Nein. Ich unterstelle NIEMAND, "doof" zu sein. Ich nehme mir nur die Freiheit, meine Meinung (und zwar nachlesbar in gesitteter Form) zu äußern. Ich darf wohl erwarten, daß gegenteilige Meinungen (nicht nur diejenige von Dagmar Heidebluth) ebenfalls argumentativ und in angemessener Form vorgetragen werden.


    Gruß
    Heidrun

    "Im Pantanal habe ich Hyazintharafamilien beobachtet, die beim Fressen von Palmnüssen prinzipiell Blattstreifen, abgebissen an Palmblättern, zur Fixierung der Nüsse benutzten. Viele Palmnüsse haben eine sehr glatte Oberfläche und würden sich ohne den "Blattstopper" im Schnabel drehen. Jungtiere lernen wohl die Technik von ihren Eltern und älteren Geschwistern (die oft auch noch im Familienverband mit anwesend sind); sie agieren aber wesentlich ungeschickter - die Technik des Knackens muss wohl gelernt werden. Altvögel beherrschen die Technik aus dem ff."


    Hoppe, D. (2008 ) Persönliche Mitteilung, Esslingen


    Gruß
    Heidrun

    Ich suche nicht nach Belegen in der Literatur, sondern ich werte (wie durchaus nicht unüblich) u. a. Literaturbelege aus. Derartige "Belege" haben natürlich einen weit geringeren Aussagewert als die aus jahrelanger Wellensittichhaltung gewonnenen Erkenntnisse einer Dagmar Heidebluth. Meine "geschwollene Schreibweise" entspricht deutscher Grammatik. "Wissenschaftliche Seriosität" hat nichts mit der Schreibweise zu tun.


    Es ist nicht nur niveaulos, sondern geradezu unverschämt, gegenteilige Meinungen als Vorwand zu nutzen, persönliche Aversionen und zänkische Gelüste auszuleben. Nicht "mäusemädchens Spielwiese" sondern "Ravens Spielweise" sind der springende Punkt. Zukünftig werde ich auf diese - in Permanenz vorgetragenen - Anfeindungen jenseits sachbezogener Auseinandersetzungen nicht mehr eingehen bzw. die Postings von Dagmar Heidebluth/Raven gänzlich ignorieren.


    Ich habe mich ziemlich lange (und zwar explizit deshalb, um den Forenfrieden nicht zu stören) mit meiner Antwort zurückgehalten. Nachtreten ist (im Gegensatz zur Heidebluth`schen Praxis) im Normalfall nicht meine Art. Aber: GENUG ist GENUG.


    Gruß
    Heidrun

    Diese Statistik (die Graphik) lässt meiner Meinung nach keine Schlussfolgerungen zu, die darauf abzielen, bestimmte Altersgruppen als mehr oder weniger geeignet für die Papageienhaltung einzustufen.
    Für eine vernünftige Bewertung müssten Angaben über a) die Anzahl der erworbenen Papageien je Altersgruppe ebenso hinzugezogen werden wie Angaben darüber, b) wie lange die Papageien im Besitz der jeweiligen Altersgruppe waren (oder wie alt sie bei der Abgabe waren).


    Ich stimme mit Dir darin überein, daß jede Statistik, die nur ein oberes Raster (in diesem Fall bestehend aus 3 Parametern = Zahl der abgegebenen Vögel, Abgabezeitraum, Alter der Abgeber/innen) erfaßt, lediglich eine Grundorientierung bieten kann. Sie läßt (zunächst) bedingte Folgerungen zu, die durch bereits hinlänglich bekannte und dokumentierte Kenntnisse im Zusammenhang mit der Haltung von Papageien je nach Sichtweise erweitert oder eingeengt werden können. Natürlich ist es immer wünschenswert, möglichst viele Parameter (angefangen vom Geschlecht der Halter/innen bis hin zur Art der Unterbringung oder auch den von Dir angesprochenen Fragen) verfügbar zu haben. Da in diesem Sinn differenzierende Angaben bei gleicher Datenbasis für keine der in der Auswertung berücksichtigten Altersgruppen vorliegen, verbleibt zunächst die lapidare Aussage, daß sehr signifikante Unterschiede (und zwar in der Altersklasse von unten nach oben abnehmend) hinsichtlich der Abgabehäufigkeit bestehen. Die Differenzmaxima ergeben (bildlich gesprochen) eine sehr weit geöffnete Schere. Eine exorbitante Annäherung oder gar Nivellierung der Abgabewerte in den unterschiedlichen Altersklassen zugunsten der jüngeren Semester dürfte bei exakter Ermittlung der Anzahl der jeweils gehaltenen Exemplare in den unterschiedlichen Altersklassen nicht zu erwarten sein, weil in den 80iger Jahren (Auswertungszeitrahmen) quer durch die Altersstufen noch häufiger als heutzutage Einzelhaltung (selten paarweise Haltung oder die Haltung mehrerer Exemplare) praktiziert wurde. Wie alt die Tiere bei Erwerb oder Abgabe waren ist zwar auch eine durchaus interessante Frage - da sich aus dem Alter (Stichwort: Geschlechtsreife) eventuell ergebende Problematiken in ihren Grundszügen jedoch für alle Halter/innen gleichermaßen darstellen, wäre eine dahingehende Auswertung von eher marginalem Wert (bzw. geringerem Wert als die Kenntnis des Anschaffungszeitpunktes in Verbindung mit dem Alter des Vogels zum Anschaffungszeitpunkt).



    Auch das ist (jedenfalls teilweise) zutreffend. Unberücksichtigt bei diesem Modell bleibt der Anschaffungszeitpunkt.


    Der "Mitläufereffekt" (ich hatte diesen bereits im Zusammenhang mit einer anderen zitierten Studie erwähnt) überträgt die permanenten Halter/innen aus unteren Altersstufen zwangsläufig in die jeweils nächsthöheren, was - wie bereits erwähnt, natürlich ebenfalls dafür spricht, daß nicht alle Halter/innen aus niedrigen Altersklassen eine erhöhte Neigung zu Abgaben aufweisen, was - dies sei der Korrektheit halber erwähnt - weder von mir noch von den Verfasser/innen entsprechender Arbeiten behauptet wird. Es geht um einen (im Verhältnis) zu höheren Altersklassen signifikant höheren Prozentsatz, dessen "Warum" auf mehreren Ebenen beantwortet werden kann/muß. Die Korrelation "Alter/Abgaben" stützt sich zudem nicht auf nur eine regional eingegrenzte Auswertung.


    Gruß
    Heidrun

    Bisher ist mir dazu aber nicht bekannt geworden, dass es ernsthafte Versuche gibt, junge Verkehrsteilnehmer vom Straßenverkehr fernzuhalten und einen Führerschein ab 30+ einzuführen ;)


    Im Ernst: Mein Beispiel sollte lediglich etwas verständlicher illustrieren, daß statistische Methoden zur Ermittlung eines "Gesamtbildes" (innerhalb/unterhalb dessen zahlreiche Einzelfacetten subsummiert werden können) mittlerweile unerläßlich sind. Es ist (mir) hinlänglich klar, daß judikative und administrative Eingriffe in die (Kauf)Entscheidungsfreiheit und sonstige Entscheidungsfreiheit von Personen in geschäftsfähigem Alter schwerlich bis gar nicht mit unserer freiheitlichen Gesellschaftsordnung in Einklang zu bringen wären, sofern sie sehr grundsätzlicher Natur sind.


    Du hast eine (von mehreren) Möglichkeiten zur Situationsverbesserung angesprochen, die gar nicht erst angesprochen werden müßten, wenn man auf Grund verfügbarer Daten und Erfahrungswerte nicht davon ausgehen müßte, daß ein beachtlicher Anteil der Halter/innen u. a. Informationsdefizite aufweist, die zu im Prinzip untragbaren Haltungssituationen beitragen.


    Du solltest auch bedenken, daß Informationswilligkeit sich leider auf einen (wenn man es so nennen möchte) überschaubaren Anteil an der Gesamtzahl der Halter/innen beschränkt. Ansonsten: Vom Prinzip her stimme ich Deinen Überlegungen (bedingt) zu.


    Gruß
    Heidrun

    man kann nicht immer nach den statischen auswertungen gehen. es gibt auch junge leute die verantwotungsvoll sind.


    Deine Einschätzung ist zutreffend und steht trotzdem nicht im Widerspruch zu meinen Ausführungen (respektive: den Erkenntnissen zur Korrelation zwischen Abgabehäufigkeit und Alter der Abgeber/innen).


    Wenn man eine Situation (einen Aspekt) wertfrei einschätzen und beurteilen möchte, ist es wesentlich, ein "Gesamtbild" verfügbar zu haben, um so eventuell vorhandene "Muster" (Konstanten), Trends, Tendenzen und/oder Abweichungen erkennen und negativen Entwicklungen begegnen zu können. Hierbei/hierfür sind statistische Methoden unerläßlich. Ein Beispiel aus einem völlig anderen Bereich: Die Häufigkeit der Beteiligung junger Verkehrsteilnehmer/innen an Unfallgeschehnissen ist signifikant höher, als diejenige der Beteiligung älterer Verkehrsteilnehmer/innen an Unfallgeschehnissen. Auch dies läßt sich durch entsprechende Verarbeitung der Unfalldaten statistisch erfassen. Eine derartige Statistik leugnet nicht, daß es "auch junge Leute gibt", die sich verantwortungsvoll im Straßenverkehr bewegen. Sie bildet lediglich ein Verhältnis ab. Ähnlich ist es in Bezug auf "unser" Thema. Ein Grundproblem scheint (was mir beim Lesen Deiner Zeilen sehr klar wird) darin zu liegen, daß das "Wesen" statistischer Methoden und Modelle (hier) ziemlich mißverstanden wird.


    Es gibt klare Anhaltspunkte dafür, daß bei einer signifikant hohen Zahl von Abgaben ein direkter Zusammenhang zwischen Abgabehäufigkeit und Alter der Besitzer/innen besteht. Es gibt dafür verschiedene Annahmen und Interpretationen. Einige davon habe ich genannt. Keine dieser Annahmen und Interpretationen widerspricht der Tatsache, daß es (auch) Halter/innen jüngerer Altersstufen gibt, die verantwortungsvoll mit ihren Gefiederten umgehen.


    Mehr nicht. Weniger nicht. Eine Diskussion dazu auf rein emotionaler Ebene zu führen macht keinen Sinn.


    Gruß
    Heidrun

    Unter Bezug auf die bereits erwähnten statistischen Auswertungen eine grafische Aufschlüsselung aus einem einzigen US-amerikanischen Distrikt unter Beteiligung mehrerer Aufnahmeeinrichtungen. Gesamtkollektiv = nicht aufgeschlüsselt nach Gattungen.


    Gruß
    Heidrun

    Dateien

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    Welchen Einfluß häufigere Besitzerwechsel auf (um nur ein Beispiel anzuführen) das Eigenrupfverhalten von Großpapageien ausüben, wird durch eine entsprechende Untersuchung von Andrea Juppien überdeutlich. Juppien hat alle denkbaren Faktoren für diese Verhaltensstörung an einem Kollektiv von 149 Großpapageien beforscht.


    Zitat:


    "5.1.10 Eigenrupfen - Anzahl der Besitzer: Folgende Signifikanzen ergeben sich: Papageien, die von ihrem ersten Besitzer gehalten werden, sind signifikant seltener erkrankt, als Tiere, die bereits in zweiter oder in dritter Hand gehalten werden. Vögel, die in zweiter Hand gehalten werden, sind signifikant seltener erkrankt, als solche, die in dritter Hand gehalten werden. (...) Interpretation: Aus den bestehenden Signifikanzen wird eindeutig klar, daß die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung mit der Zahl der Besitzer proportional ist."


    Juppien, A. (1998): Statistische Erhebungen zum Auftreten von Verhaltensstörungen bei Großpapageien in Menschenobhut, in: Parrot Biology, Vol. 2., Jun. 98, Arndt-Verlag, Bretten, S. 84


    Man kann natürlich diese (oder ähnliche) Zitate - für mich allerdings völlig unverständlicher Weise - als lästig (statt bereichernd im Sinne einer kostenfreien und gut zugänglichen Möglichkeit zur Bereicherung des Wissens) empfinden und für sich in Anspruch nehmen, innerhalb eines knappen halben Jahres, oder wie hier angedeutet gar in einigen Wochen, über ein hinreichendes Wissen zur Optimierung der Papageienhaltung zu verfügen.


    Dabei werden die im Netz (frei) verfügbaren Informationen mit zunehmender Tendenz durch die "amerikanische Schule" der auf Konditionierung fixierten "Verhaltenstherapie" (Stichwort: "Clickertraining") dominiert, während grundlegende Informationen/Studien zum "Komplex Verhalten" mehr und mehr in`s Abseits geraten.


    Es geht (mir) nicht um die pauschale Diskriminierung bestimmter Altersstufen. Es geht um eine faktische Auseinandersetzung mit diesem Aspekt. Es dürfte nach meinem Eindruck (in Bezug auf die Korrelation "Alter des Besitzers / Abgabehäufigkeiten") hier jedoch kaum möglich sein, eine nüchtern analytische Diskussion zu führen. Statistische Auswertungen zu diesem (und anderen Haltungsaspekten) finden sich u. a. bei Alemann (1977), Bohley (1985), Friedrichs (1980), Kreyszig (1979), Maynitz et al. (1972).


    Die unspezifische (eher zufällige) Nachfrage nach Papageienarten ist ein Effekt, der vorwiegend bei der Gruppe der unter 30jährigen zu beobachten ist, aber auch generell eine Rolle spielt, was u. a. mit den Preissegmenten (die wiederum hinsichtlich der Präferenzen mit Alter und durchschnittlicher Einkommensstruktur von Bedeutung sind) zusammenhängt. Zitat: "Denn wie die Überlegungen in Kapitel 3 zum Mitläufereffekt gezeigt haben, ist die Nachfrage (...) der Papageienkäufer hinsichtlich der genauen Art ziemlich undifferenziert - Venezuela- und Blaustirnamazonen werden vor allem deswegen so häufig erworben, weil es im Zoohandel zahlreich und billig verfügbare Amazonenarten sind." (Hummel, E. (1997): Ökonomische Analyse des Papageienhandels am Beispiel Deutschland, Parrot Biology 2/97, S. 28 )


    Ich habe es allmählich (und das schreibe ich ohne jede Arroganz) gründlich satt, in der hier nachzulesenden Weise von einer Halterin angemacht zu werden, deren Befassung mit Großpapageien sich auf derartig kurze Zeiträume erstreckt und die aus dieser kurzen Befassung eine (Selbst)-Gewissheit "mitnimmt", die ich mir trotz mittlerweile über 20jähriger Befassung nicht anzumaßen herausnehmen würde.


    Abschließend noch eine Empfehlung:


    Sambraus, H. H. & A. Steiger (1997): Das Buch vom Tierschutz (mit Beiträgen/Kapiteln von 61 Fachwissenschaftlern), Enke-Verlag, Stuttgart


    Das darin enthaltene Kapitel zu "Papageien" hat Norbert Kummerfeld sehr sachgerecht (und auch in obigen thematischen Zusammenhängen mehr als aufschlußreich) bearbeitet.


    Gruß
    Heidrun

    zeige mir bitte den berufstätigen, der sich noch tgl. zwei drei stunden vor bücher oder das internet klemmt, um darin zu lesen, welches futter am gesündesten ist, welche haltungsbedingungen optimal sind?


    Zum Beispiel Jens :D . Man muß eben - sofern man solch komplexen Lebewesen, wie es Großpapageien nun mal sind, auch nur annähernd gerecht werden will - Prioritäten setzen und sich, als eine von mehreren Möglichkeiten, ggf. des öfteren "zwei, drei Stunden vor Bücher klemmen", statt beispielsweise vor den Flachbildfernseher, um (auch) so vielleicht etwas mehr darüber zu erfahren, "welche Haltungsbedingungen optimal sind". Information ist unabhängig von Alter, Beruf und Bildungsgrad immer auch mit etwas Anstrengung verbunden. Ein "Hobby" (so ungern ich das Wort in Bezug auf Papageienhaltung anwende) sollte, wenn es sich um Lebewesen handelt, stets auch "Passion" sein. Und "Passion" bedeutet im Wortsinn (Ironie an) "Leiden", aber auch "Leidenschaft" (Ironie aus).



    Nein. Ich bin keine Lehrerin. Schon gar keine "Oberlehrerin". (Ironie an) Könnte es sein, daß Du mit dieser Spezies einige unangenehme Erfahrungen gemacht hast? (Ironie aus). Und ja: Natürlich habe ich (auch) in der Papageienhaltung Fehler gemacht. Vorwiegend in jüngeren Jahren.


    Aus meiner mehr als 20jährigen Erfahrung vertrete ich zu dieser Thematik eine gefestigte Meinung, die sich auch "dialogisch" nicht ändern läßt.


    Last and least - stellvertretend für massenhaft weiterer Beispiele:


    "Noralein" - Posting 1: "(...) Nun stehen wir vor der schwersten Entscheidung unseres Lebens, nämlich die beiden abzugeben (...)."


    "Noralein" - Posting 2: "Ich kann Heidrun nur zustimmen! (...) Die Anschaffung eines Papageis von einem Halter ab 35 Jahren ist vernünftig, jedoch nicht umsetzbar. Wir haben Nora geholt als ich 21 Jahre alt war, gerade von zu Hause ausgezogen, die erste eigene Wohnung, immer den Wunsch, einen Papagei zu halten, am besten eine HZ, die sind schön kuschlig! Dass es nicht so einfach ist und sich der Vogel seine Bezugsperson aussucht, hat mir niemand vorher gesagt. Auch nicht, welche Einschränkung ein Zusammenleben mit solchem Tier bedeutet.


    Wir haben in den 6 Jahren der Papageienhaltung täglich dazugelernt und dachten, uns kann nichts erschüttern. Am wenigsten, dass es die Geburt unseres Sohnes sein würde, die alles aus den geordneten Bahnen wirft. (...)"


    Gruß
    Heidrun

    Welcher 35-jährige voll im Berufsleben mit ein oder zwei Kindern hat diese Zeit? Hat diesen Nerv? Hat den Elan?


    Ganztägige Berufstätigkeit stellt absolut kein Hindernis dar, sofern es sich bei den gehaltenen Exemplaren um zwei oder mehrere handelt, die - wie es eigentlich sein sollte - in einem separaten Haltungssystem untergebracht und nicht in den menschlichen Haushalt "vereinnahmt" (das Wort "integriert" schien mir unangemessen) wurden. Die Situation ist natürlich eine andere, wenn es sich um (speziell) Einzelvögel handelt, die übler Weise (!) voll auf den Mensch/Halter sozialisiert sind - was unabhängig von der Altersstruktur der Halter/innen per se keine Befürworter/innen finden sollte.





    Den ersten Satz des Zitates möchte ich geflissentlich überlesen haben. Er zeugt von wenig Respekt vor alten Menschen mit Behinderung. Zum zweiten Abschnitt: Es ist nicht möglich, sich innerhalb weniger Wochen einen derarten "Wissensschatz" anzueignen. Dazu gehört mehr - und zwar nicht "nur" mehr (viel mehr) Zeit; und das selbst dann, wenn man (im Gegensatz zu "sabbernden Rollstuhlfahrern") wie "gerade bei jungen Menschen häufig noch flixibel im Kopf" ist.


    Gruß
    Heidrun

    Natürlich kann man nicht alle Halter/innen (egal welchen Alters) über einen Kamm scheren. Ein grundsätzliches Problem liegt darin, daß Papageien (insbesondere die sog. Großpapageien) sich hinsichtlich der Haltungserfordernisse und Artansprüche ganz wesentlich von "wirklichen" Haustieren (Stichwort: Domestikation) wie beispielsweise dem Hund unterscheiden.


    Selbstverständlich haben auch "wirkliche" Haustiere Ansprüche, die erfüllt werden müssen. Aber: Im Gegensatz zum "Wildtier Papagei" (Anmerkung: entgegen "landläufiger" Meinung handelt es sich bei Psittaziden - ausgenommen Wellensittich, Nymphensittich und einige Agapornisarten - um "nichtdomestizierte" Arten) ist der Anpassungsgrad und die Anpassungsfähigkeit ein/e wesentlich andere/r. Während Papageien in artspezifischen Sozialgefügen (mindestens aber einer Paarbindung) leben (sollten), ist dies, um beim Beispiel zu bleiben, beim (Haus)Hund keine zwingende Voraussetzung (mehr), um Verhaltungsauffälligkeiten/Verhaltensstörungen zu vermeiden. Bei - aus welchen Gründen auch immer - vorgenommenen Abgaben ist daher eine Umorientierung des "Haustieres" nicht zwingend an komplexe (bis sehr komplexe) Haltungssysteme oder das Vorhandensein weiterer arteigener Sozialpartner gebunden.


    Abgaben/Umorientierungen sog. Großpapageien gestalten sich ungleich schwieriger - wie die tägliche, oft leidvolle, Praxis zeigt. Die Lebenszeitspannen "wirklicher" Haustiere liegen bei den meistgehaltenen Arten (Hund, Katze) in der Regel zwischen einem Jahrzehnt und anderhalb Jahrzehnten - was (etwas zynisch formuliert) noch Spielraum für "finalere Planungen" beläßt und dem auch bei Haltung dieser Haustiere (zu häufig) auftretenden Überdruss ein "natürliches" Ende setzt. Die - je nach Haltungsgegebenheiten - erreichbaren Lebensspannen von Großpapageien dürften bekannt sein. Der Überdruss an der Haltung von Papageien setzt um einen Faktor X öfter (und rascher) ein, wie z. B. eine in den USA durchgeführte Studie zu Haltungskonstanz und Weitergabefrequenz belegt. Hierzulande genügt ein Blick in die Inseratseiten von Fachmagazinen oder diverse Foren, um zur Feststellung zu gelangen, daß Papageien, oft schon während kurzer Lebensspannen, gleich mehrfach die Besitzer wechseln (müssen) - mit allen negativen Begleitaspekten.


    Das von Großpapageien erreichbare Lebenszeitalter in Kombination mit den (salopp formuliert) Wildtiereigenschaften, den daraus resultierenden sozialen Ansprüchen und speziellen Anforderungen an Haltungssysteme definieren den Unterschied. Gerade (zugegeben: nicht ausschließlich) jüngere Menschen, deren Leben sich im Aufbau befindet und deren Lebensumstände (noch) keine Konstanz aufweisen (das ist nun mal erfahrungsgemäß so und durch hinreichend viele soziologische Studien belegt), neigen eher dazu, sich spontan für "Dinge" zu entscheiden, die ihren sich häufiger ändernden Planungen und Lebensumständen manchmal sehr schnell entgegenstehen. Unsicherheiten, Identitätsfindung und (und damit manchmal einhergehende) Identitätskrisen sind Faktoren, die im Leben junger Menschen eine ungleich größere Rolle spielen, als dies bei älteren Menschen im statistischen Schnitt (auch hier gibt es natürlich Ausnahmen) der Fall ist.


    Spontankäufe ohne vorherige Information über Biologie, Ökologie und Bedürfnisse der jeweiligen Art und ohne Abwägung der bietbaren Haltungsmöglichkeiten sind nach wie vor keine Ausnahme. Während hinsichtlich (um einen Fernseh-Sendungs-Titel aufzugreifen) "Hund-Katze-Maus" in den Köpfen potenzieller Haltungsinteressenten immerhin meistens ein grobes Grundraster des Verhaltens und der Anforderungen präsent ist, trifft dies auf Papageien kaum zu. Wissensdefizite werden nicht eben selten durch untaugliche "Versuche am lebenden Objekt" "Papagei" kompensiert. Das "JUST-FOR-FUN-PRINZIP" ist bei jüngeren Menschen (nachlesbar) gehäuft der prioritäre Antriebsmotor (die Motivation) zum Papageienkauf. Auch hierzu gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel.


    Du berichtest von deinen persönlichen Erfahrungen und ziehst dein Urteil. Menschen neigen dazu, negative Ereignisse besser zu speichern als positive, vielleicht sind dir daher die ganzen unter 35er die ihre Tiere gut halten, untergegangen.


    1)
    Es handelt sich nicht ausschließlich um meine persönlichen Erfahrungen, sondern um die Erfahrungen vieler mit der Materie seit langer Zeit befaßter Menschen.


    2)
    Menschen neigen nicht generell dazu, Negativerfahrungen besser zu speichern als positive. Die Speicherungspräferenz, Speicherungsgenauigkeit und Speicherungsdauer hängt, unabhängig von "negativ/positiv", entscheidend von der "Qualität" (Intensität) einer Erfahrung ab.


    3)
    Ich urteile oder verurteile nicht. Ich analysiere - und zwar ganz "nüchtern".


    Gruß
    Heidrun

    Hallo Ilka,


    Also bitte nicht pauschalisieren, sondern immer den Menschen anschauen und sein Engagement.


    nach jahrelanger Arbeit im Papageien-Tier- und -Artenschutz kommt unter dem Strich das Ergebnis zustande, das ich hier geäußert habe. Das sind Erfahrungswerte, die es nicht wegzudiskutieren gibt. Natürlich gab/gibt es immer wieder Ausnahmen, die sich jedoch suchen lassen wie die berühmte Stecknadel im Heuhaufen.


    Gruß
    Heidrun