foodwatch e. V.
Fäkalien im Wasser
Bisher gingen wir "nur" davon aus, dass Nestlé mit Mineralwasser betrügt.
Jetzt kommt raus: Der Skandal ist viel größer.
Das Wasser für die Edelmarke Perrier und andere Nestlé-Produkte
kommt sogar aus verdreckten Quellen.
Was wir gemeinsam dagegen tun können, lesen Sie hier.
Hallo ...,
greife ich im Supermarkt oder Bahnhofskiosk zu einer Flasche Mineralwasser, dann kann das teuer werden: Zwischen ein und zwei Euro bezahle ich dort pro Liter. Zum Vergleich: Für den gleichen Preis bekomme ich in Berlin etwea tausend Liter Leitungswasser.
Immerhin: Das Wasser mit dem erheblichen Preisaufschlag soll dafür aus einer natürlichen Mineralwasserquelle stammen. Dafür wird es aufwendig aus großer Tiefe hochgepumpt, ist eben reines und sauberes Quellwasser. Oder? In vielen Fällen nicht, wie französische Medien aufgedeckt haben (1): Vittel- und Perrier-Hersteller Nestlé stellte in seine Brunnen Fäkalien, Escherichia coli-Bakterien und Pestizide fest: In zum Teil hohen Konzentrationen. Und das wirklich unfassbare daran: Das Wasser wurde trotzdem noch verkauft, als natürliches Mineralwasser - nachdem es illegal gefiltert wurde. (2)
Sind auch Supermärkte und Restaurants in Deutschland davon betroffen? Bestand oder besteht eine Gefahr für Sie als Verbraucher:in? Was unternehmen die Kontrollbehörden jetzt? Diese Fragen hat uns bis heute keine der offiziellen Stellen beantwortet.
Was wir wissen
Was bereits jetzt feststeht: Gereinigtes Wasser darf nicht als "natürliches Mineralwasser" angepriesen werden. Denn wir sollen uns darauf verlassen können: Hinter diesem Begriff steckt nur Quellwasser aus so großen Tiefen, dass es wirklich sauber ist - und den Aufpreis dann vielleicht auch wert.
Den französischen Behörden war dieses Versprechen offenbar egal. Denn jetzt kommt raus: Sie wussten über Jahre von dem groß angelegten Betrug - hielten aber ihre schützende Hand über die Konzerne. (3) Nicht einmal die Europäische Union haben sie informiert, damit sie andere Länder warnen könnte.
So gehen wir jetzt vor
Wir lassen nicht locker: Es mss geklärt werden, welchen Gesundheitsrisiken wir ausgesetzt sind oder waren. Es muss geklärt werden, ob gesundheitsgefährdende Produkte noch im Umlauf sind. Dann muss natürlich dafür gesorgt werden, dass diese Produkte rasch vom Markt verschwinden. Deswegen klagen wir gegen Nestlè & Co.
Das wird ein zähes Unterfangen, denn bisher haben sich weder die Behörden noch Nestlé sonderlich kooperativ gezeigt.
Und eins ist uns auch klar: Wir legen uns mit Nestlé an. Als gemeinnützige Verbraucherschutz-Organisation trauen wir uns das nur zu, weil zehntausende Verbraucher:innen allein in Deutschland hinter uns stehen und uns dabei regelmäßig finanziell unterstützen: Für einen langen Atem, den scharfen Blick und eine starke Stimme der Verbraucher:innen. Wir möchten Sie herzlich einladen: Kommen Sie dazu und werden Sie Teil der großen foodwatch-Community:
Ja, ich fördere foodwatch regelmäßig
Ich helfe mit einer Einmalspende
Die Wasser-Vertuschung ist ein Skandal von vielen
Ob Salmonellen in Ferrero-Schokolade, mit Zucker gestreckter Honig, Krankheitserreger in Kebap-Fleisch oder wie jetzt Fäkalien im Wasser - immer wieder erschüttern Skandale den europäischen Lebensmittelmarkt. Sie erfordern ständig unsere Aufmerksamkeit, aufwendige Recherchen und teils komplexe juristische Verfahren. Das Gleiche erwarten wir auch in diesem Fall. Daher bitte ich Sie: Wenn Sie es sich erlauben können, unterstützen Sie foodwatch mit einer regelmäßigen Spende. So ermöglichen Sie den kritischen Blick auf Nestlé und Co., den es so dringend braucht.
Ja, ich werde Fördermitglied
Ich spende heute einmalig
Vielen Dank für Ihr Vertrauen in foodwatch und Ihre Unterstützung.
Herzliche Grüße
Dr. Chris Methmann
Geschäftsführer
PS: Auch in Deutschland fördern Konzerne wie Coca Cola Grundwasser, verkaufen es in Flaschen im Supermarkt - und verschärfen so die Wasserknappheit in den trockenen Sommern. (4) Für viele Gemeinden wird das zum Problem. Bitte stärken Sie die Gegenkräfte - werden Sie foodwatch-Mitglied!
> Hier klicken & Fördermitglied werden
Quellen:
[1] Le Monde, La « qualité sanitaire » des eaux minérales Nestlé n’est pas garantie, selon une note confidentielle de l’Anses, zuletzt online abgerufen am 18.04.2024.
[2] Francetvinfo, Plusieurs producteurs d’eau en bouteille ont filtré illégalement leur eau pour masquer une contamination, zuletzt online abgerufen am 18.04.2024.
[3] Spiegel, Französische Mineralwässer sollen illegal desinfiziert worden sein, zuletzt online abgerufen am 18.04.2024.
[4] Deutschlandfunk Kultur, Tesla, Coca-Cola, Tagebau: Der Kampf ums Wasser, zuletzt online abgerufen am 18.04.2024.