Deutsche Umwelthilfe e. V.
"Bioplastik" ist nicht "bio", sondern bleibt Plastik.
Helfen Sie uns, dreistes Greenwashing zu stoppen!
Liebe/r ...,
auf die verzweifelten Versuche vieler Umweltpolitiker in der EU, die von Jahr zu Jahr anwachsende Plastiklawine durch das Verbot von Plastiktüten und anderen Kunststoffverpackungen zu stoppen, hat sich die Plastiklobby etwas ganz besonderes einfallen lassen: Mit "Bioplastik" wollen sie ihr Geschäftskonzept des Ex und Hopp retten. Wir sehen darin eine dreiste Verbrauchertäuschung von Konzernen wie Coca-Cola, Nestlé und Danone, die auch mit Bioplastik weiterhin die Meere, die Natur und das Klima massiv belasten.
Wir treten im Gegensatz zu den Einweg-Lobbyisten in Industrie und Handel für Vermeidung jeglichen Einweg-Plastiks und für Mehrweg ein. Wir haben es durch unsere politische Überzeugungsarbeit geschafft, im Verpackungsgesetz eine 70-prozentige Mehrweg-Quote für Getränkeverpackungen durchzusetzen. Mit ihrer intensiven Werbung für Bioplastik als Alternative zu Abfallvermeidung und Wiederverwendung versuchen die Konzerne ihr auf Einweg aufgebautes Geschäftsmodell zu retten.
Viele Menschen wollen sich klimafreundlich verhalten. Diese gute Absicht nutzen die Konzerne schamlos aus. "CO2-neutral", "umweltfreundlich", "100 Prozent abbaubar" oder "plastikfrei" - mit perfiden Werbelügen rund um so genanntes Bioplastik vergrößern sie sogar die Plastiklawine, anstatt diese endlich zu stoppen. Und sie verdienen sich an dieser dreisten Verbrauchertäuschung auch noch eine goldene Nase: Sie verlagen einen höheren Preis für dieses angebliche Bioprodukt und verschweigen, dass auch Bioplastik jahrelang in der Umwelt und in Böden, Bächen oder dem Meer verbleiben kann.
Diese Werbelügen tragen dazu bei, dass bald mehr Plastikteile als Fische in unseren Meeren schwimmen. Meerestiere wie Wal oder Albatros verwechseln sie mit Nahrung und verhungern elend bei vollem Plastik-Magen - Bioplastik hin oder her.
Wir haben uns für 2022 eine Schwerpunktkampagne vorgenommen, um die grün eingefärbte Plastikwelle von Coca-Cola, Nestlé und Danone zu stoppen. Wir decken Beispiel für Beispiel "Bioplastik-Werbung" als Greenwashing auf und gehen wo möglich auch gerichtlich dagegen vor - mit ersten Erfolgen: Wir haben bereits dafür gesorgt, dass es keine vorgeblich "kompostierbaren" Plastiktüten mehr bei Aldi und Rewe gibt. Wir haben das Greenwashing von Danone mit Activia-Joghurtbechern aus "Bioplastik" gestoppt. Und wir haben dem zu Unrecht als umweltfreundlich beworbenen Einsatz von Millionen "Bioplastik"-Bechern in mehr als einem Dutzend Bundesligastadien ein Ende gesetzt. Doch all das reicht nicht!
Wirklich umweltfreundliche Lösungen sind Plastikvermeidung und Mehrweg. Doch die bekämpfen die Konzerne mit allen Mitteln, denn sie haben keinerlei Interesse an einem Ende der Wegwerfgesellschaft. Darum brauchen wir Ihre Spende oder noch besser, Ihre dauerhafte Unterstützung als Fördermitglied.
© Tandem Stock / stock.adobe.com
In unserer Umwelt und der Tierwelt richtet Bioplastik massiven Schaden an. Denn die Wahrheit ist, dass "Bioplastik"-Produkte unter natürlichen Bedingungen ähnlich lange zum Abbau benötigen wie normaler Kuststoff. Die Entsorgung fast all dieser Produkte in der Biotonne ist auch deshalb aus guten Gründen verboten. Trotzdem landet viel "Bioplastik" in der Biotonne und wird aufwendig aussortiert, nur um das Zeug anschließend zu verbrennen. Biologisch abbaubare Verpackungen im gelben Sack, werden im Gegensatz zu normalem Plastik nicht einmal recycelt. Das ist nicht "bio", sondern eine massive Ressourcenvernichtung und Energieverschwendung.
Obwohl die meisten angeblichen Umweltvorteile von "Bioplastik" nicht stimmen, halten sich diese Fehlinformationen in der Bevölkerung hartnäckig. Schuld daran sind die Werbelügen der Konzerne und deren millionenschwere Kampagnen. Eine von uns in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsindustitus Kantar zeigt: Viele Verbraucherinnen und Verbraucher assoziieren Bioplastik mit Umweltfreundlichkeit, Recycling und Klimaschutz. Ein Viertel der Befragten würde Plastikverpackungen mit Aufdrucken wie "abbaubar" oder "kompostbierbar" sogar bedenkenlos in der Natur zurücklassen. Das macht deutlich: Werbeversprechen zur biologischen Abbaubarkeit sind nicht nur irreführend, sondern schaden unmittelbar Natur und Umwelt!
Eine ganze Welle an vermeintlich umweltfreundlichen "Bioplastik"-Verpackungen und -Produkten drängt inzwischen auf den Markt. Darum müssen wir jetzt handeln, damit sich die Müll- und Klimakrise nicht weiter verschärft. Bitte helfen Sie uns dabei:
* Wir werden Täuschungsmanöver der Einwegindustrie mit Bioplastik offenlegen und gegen dreistes
Greenwashing mit "Bioplastik"-Produkten vorgehen. Notfalls mit Klagen gegen große Chemie- und Handelskonzerne.
* Wir kämpfen dafür, dass Mehrweg zum Standard und Abfallvermeidung gesetzlich festgelegt und auch
durchgesetzt wird. Dafür werden wir Druck auf die neue Bundesregierung ausüben.
* Mit unserer im Dezember 2021 gestarteten Kampagne "Bioplastik bleibt Plastik!" klären wir Verbraucherinnen
und Verbraucher und Händlerinnen und Händler über die wirklichen Umweltauswirkungen von Bioplastik
auf. Wir werden diese Aufklärungskampagne in diesem Jahr intensivieren - mit Pressemitteilungen,
Fakten-Checks, Social-Media- und Netzwerkarbeit.
Heute bitte ich Sie ganz herzlich: Unterstützen Sie unseren Kampf gegen den Wegwerf-Wahnsinn und die (Bio-)Plastikflut mit Ihrer Spende oder übernehmen Sie eine Fördermitgliedschaft!
Mit herzlichen Grüßen
Barbara Metz
Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
Jetzt spenden
PS: Sie können uns auch direkt per Banküberweisung spenden.
Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft Köln,
IBAN: DE 45 3702 0500 0008 1900 02, BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Bioplastik