Und nun noch meine Meinung zur Exotenhaltung...
Zunächst einmal sollte man differenzieren und nicht alle "Exoten" über einen Kamm scheren.
Ich würde das zumindest mal eingrenzen in "...Exoten, die in Privathaltung kaum oder gar nicht *artgerecht* zu halten sind".
Und weil ich mich mit den anderen exotischen Tieren nicht wirklich gut auskenne, beschränke ich mich bei meinen folgenden Ausführungen auf Papageien.
Mit den Jahren ist, angesichts all des Elends, das ich gesehen oder von dem ich gehört/gelesen habe, in mir mehr und mehr tatsächlich der Wunsch gereift, es möge die private Exoten- und insbesondere auch die Papageienhaltung verboten werden.
...wobei ich auch die Haltung in Zoos -je nach dem- nicht unbedingt positiv sehe, denn auch dort liegt so Manches im Argen, ebenso wie -das wissen wir alle- bei der Haltung "nicht-exotischer" Tiere, etwa Hunden, Katzen und Pferden...
Sicherlich ist, wie bei allen Verboten, die Gefahr des Missbrauchs gegeben und vor allem das Argument, das Ganze lasse sich dann erst recht nicht mehr kontrollieren, ist nicht von der Hand zu weisen.
Aber es ist halt die große Frage: soll man deshalb einfach alles erlauben?
Okay, alles geht eh nicht, aber wo zieht man die Grenze?
Einem Tier ohne Grund Schmerzen zuzufügen, ist -glücklicherweise- auch verboten, doch leider gibt es immer wieder Personen, die sich nicht daran halten, und Tiere sogar regelrecht quälen.
Meint da ernsthaft jemand, durch ein Aufheben des Verbotes würde sich das Bessern?
Ich denke, es wäre eher das Gegenteil der Fall...
Der Vergleich hinkt vielleicht, mag sein...
Aber versteht Ihr wenigstens, was ich damit sagen will?
Soviel zu meinem Wunsch.
Allerdings bin ich der Meinung, dass, bevor die praktische Umsetzung desselben überhaupt in Erwägung gezogen werden kann, zunächst andere Maßnahmen in Angriff genommen werden sollten, sozusagen als "Wegbereitung" auf dieses (Wunsch-)Ziel hin.
Denn, wie einige von Euch schon richtig bemerkt haben..., wo sollen dann so plötzlich all die Tiere hin?!
Das Importverbot war meiner Ansicht nach der erste Schritt in die richtige Richtung, auch wenn es ebenfalls wegen dem oben erwähnten Missbrauch (Schwarzhandel) umstritten ist.
Als nächsten Schritt sollte es -wie ich finde- ein Verbot von Handaufzucht geben, wie in Österreich, denn diese werden ja extra "für den privaten Gebrauch produziert" .
Und man würde gerade diesen äußerst sensiblen Tieren, die in der Regel eh schon einen mehr oder weniger schlimmen psychischen Schaden haben, noch größeres Leid zufügen, wenn sie plötzlich ohne ihre Menschen auskommen müssten; Viele verkraften das garnicht und geben sich auf.
Sicherlich ist es möglich, sie behutsam zu "entwöhnen" und an ihre Artgenossen heranzuführen, aber das ist ein langwieriger Prozess (und hier jetzt nicht das Thema).
Jedenfalls hätte ich, solange es noch HZ-Vögel gibt, die menschliche Zuwendung regelrecht "brauchen", große Probleme mit einem generellen Haltungsverbot.
Als nächstes (oder gerne auch gleichzeitig) müsste ein Zuchtverbot kommen.
Mir ist diese ganze Züchterei, auch wenn das Brutgeschäft für den einzelnen Vogel selbstredend eine Bereicherung ist, solch ein Dorn im Auge, weil sie insgesamt gesehen das Papageienelend noch wesentlich verstärkt; denn auch jetzt schon, wo es noch kein Haltungsverbot gibt, weiß man doch kaum mehr, wohin mit den Massen an "Abgabetieren".
So, und erst dann, wenn wir mit dem etliche Jahre/Jahrzehnte lang durch sind, könnte man ein "Papageienhaltungsverbot in Privathand" überhaupt in Angriff nehmen.
Denn dann müsste sich -vorausgesetzt, man hielt sich an die Verbote - die Anzahl der Tiere bereits deutlich verringert haben und die Möglichkeit, sie irgendwo g`scheit unterzubringen, ist eher zu realisieren.
Und selbst dann muss es eine Übergangsregelung geben und müssen Ausnahmen zugelassen werden.
Wenn die private Vogelhaltung gewisse (strenge) Vorgaben erfüllt, die neue "nicht-private" Unterbringung gar schlechter wäre und/oder man davon ausgehen müsste, dass das Tier sehr unter einem Wechsel, der Trennung von seiner jahrelang gewohnten Umgebung und "seinen" Menschen leiden würde..., was für einen Sinn sollte es dann machen, diese Tiere dort "rauszureißen"?
Verbot hin oder her: es sollte immer zum Wohl des Tieres entschieden werden!!!
Und statt abrupt, sollte das Ganze sowieso eher fließend vonstatten gehen und über einen längeren Zeitraum, die Papageien, die (privat) gut untergebracht sind, sollten dort auch bis zu ihrem Tod bleiben können.
Und wenn es in der Tat keine Nachzuchten mehr gibt (gäbe...), dann würde sich das Problem eh irgendwann quasi von alleine lösen, weil die "Privatvögel" aussterben.
Manch einer von Euch denkt jetzt bestimmt *träum weiter*....
Und ich fürchte, Ihr habt recht und es bleibt wohl beim reinen Wunschdenken.
Dennoch habe ich für mich bereits vor etlichen Jahren beschlossen, hier keinen Nachwuchs mehr zuzulassen -mit quasi freiwillig ein "Verbot" auferlegt-, um wenigstens einen klitzekleinen Beitrag zur Verringerung des Elends zu leisten.
Und ich freue mich sehr, dass das einige der user hier ebenso sehen und handhaben.