Hallo Jens,
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Das Erscheinungsbild Mensch wird bei HZ i.d.R. erst ab der dritten Woche stattfinden (Beringungsalter) - und dann mehrmals täglich
Soweit wie ich es kenne wird der Vogel in der 3-4 Woche beringt , das stimmt .
Danach wird er aber wieder zurück gelegt und erst dann entnommen wenn er " iglig " ist , also wenn die Federchen sprießen . Das ist dann die ca. die 6-7 Woche .
Ab wann wurde Walters bzw. Ralfs NZ aus dem Kasten genommen ?
Naja, schön, wen Du solche Züchter kennst - das hinterlässt in mir wenigstens ein ganz kleiner Lichtschimmer.
Die, die ich kenne nehmen entweder das Küken mit ein paar Tagen (meist nicht älter als 3 Tage - damit noch nach gelegt wird) heraus oder aber eben wenn das älteste Küken im Ringfähigen Alter sind. Meine beiden Grauen sind ab der dritten Woche HZ - wobei mein Hahn noch jünger war.
Ja, bei Ralf eben ab dem ersten Tag - wurden aber nach dem Wiegen wieder zurück gesetzt - UND: die Eltern sind deswegen nicht durch den Wind - für sie ist nun normal, dass Mensch sich nicht nur an ihnen, sondern auch an ihren Küken zu schaffen macht.
M.M. ein jedes Lebenwesen lernt sein ganzes Leben lang - es fängt mit der Geburt / Schlupf an und Endet mit dem Tod.
Um die ganze Sache noch ab zu runden , kann man dann soweit gehen und sagen : Hz ist nicht weiter schlimm . Welches dann aber wiederum im Gegensatz zu den Problemen stehen würde .
So weit ich weiß, macht Ralf keine HZ, sondern die Eltern füttern - also für mich ist dies keine HZ
Merkt ihr was , ihr redet euch die Sache langsam aber sicher zurecht .
Letztlich wird der gängige Markt bedient , nach dem die Käuferschaft fordernt ist -----------------------------und da ist es ganz gleich , ob der Vogel nun so oder so aufgezogen wurde .
Es soll ein Vogel sein der :
-leicht zu händeln ist
-zahm
-nicht bei jedem Pups in Ohnmacht fällt usw.
Der Markt regiert die Welt - stimmt - und was macht einen reinen NB Züchter aus? Auch den Markt bedienen.
Tschuldigung Jens - aber ich tendiere immer mehr dazu, dass es Dir nicht wirklich um die Sache geht (HZ - NB - Mensch begleitet Aufzucht - alle mit den verbundenen Merkmalen), sondern einzig und alleine, wer nun berechtigt Nachwuchs erzeugt und wer nur einen sogenannten Schmusevogel für Privathalter züchtet.
Die Welt besteht nicht nur aus Personen, wie Dich, die von dem Tier nichts erwarten - die Welt besteht überwiegend auch aus Menschen, die eine gewisse Erwartungshaltung von dem oder dem Tier haben - und Du wirst durch diese Diskussion keinen Privathalter dazu bekommen, dass er sich freiwillig eine NB kauft und diesen dann so hält, wie Fische im Aquarium - die man nur beklotzt.
Und auch unsere Tiere im Zoo werden bedingt an den Menschen gewöhnt, damit eben die Haltung derer dann für den Pfleger einfacher wird.
Was unterscheidet diesen jetzt von einer HZ in den o.g. Punkten ------------------nichts , gor nix, nothing , nitschewo
Der Unterschied:
HZ - reine Aufzucht nur durch den Menschen - kein Vorleben des Verhaltens von erwachsenen Vögel (Eltern) - Küken erfährt die Umwelt erst dann, wenn er bei dem jeweiligen Halter ist (nämlich meist mit - leider - 10. bis X. Lebenswoche - kennt bis dato i.d.R. nur den Menschen und evtl. Geschwister).
NB - kennt überwiegend nur seine Eltern - lernt Mensch erst kenne, wenn er verkauft wird, was i.d.R. mit der Futterfestigkeit ist (kann je nach Papageienart auch Monate bis halbes Jahr sein) - lernt das Verhalten seiner Eltern untereinander kennen, sowie auch das Verhalten Eltern zum Küken - ideal für Personen, die das Tier seinetwillen halten möchten (also Spaß haben an Beobachtungen) - Erwartungshaltung des Menschen gleich null gegenüber dem Tier (wenn er nicht Züchter ist und damit den Markt bedienen will).
Durch Mensch begleitete Aufzucht habe ich bereits gesagt - wäre nur eine Wiederholung.
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Selbst, wenn NB aus dem Kasten ausgeflogen ist, werden sie bei Erscheinen des Menschen immer erst einmal flüchten.
Und welcher Mensch ist dazu bereit von seinem Tier zu lernen????
Massive Verhaltensauffälligkeiten bei der HZ. Der Mensch, weil es der Markt dafür hergegeben hat.
Einen Nachweis über Verhaltensauffälligkeiten bei aus "Mensch begleitete Aufzucht" ist noch nicht vorhanden, denn die wenigsten Züchter lasse sich da drauf ein. Aber deshalb kann ich diese Aufzucht nicht von vorn herein als schlecht bezeichnen. Es gibt einige Menschen, die eben einen Mittelweg suchen, um für beide Seiten das Bestmögliche heraus zu holen - was daran ist verkehrt.
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. Sie lernen zwar mit der Zeit, dass Mensch ihnen nichts tut, wenn er nur zum sauber machen und füttern rein kommt und bleiben dann irgendwo in sicherer Entfernung sitzen - sie halten einen gewissen Sicherheitsabstand ein.
Ach kieck an , sie lernen doch /auch
Diesen Abstand kann ich als Halter , gerade bei Großpapagein , verringern . Das ist eine sehr leichte Übung , weil Papagein einfach ihrer Neugierde erliegen . Also , auch hier wiederum , vom Tier lernen und selber erkennen , wie ich mit diesem umzugehen habe .
Bei einigen Arten kannst Du davon ausgehen, dass die Neugierde letztendlich siegt - allerdings bezweifle ich dies z.B. im Fall von Graupapageien, Pionusarten und einige mehr - den diese sind als NB kaum an Lebensraum Mensch zu gewöhnen, wenn sie nicht als Einzelhaltung enden.
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. Wenn Du viel in ihrer Nähe bist oder Dich mit ihnen beschäftigst, werden sie sicherlich irgendwann einmal zu einem angebotenen Leckerlie kommen - sich aber niemals freiwillig anfassen lassen (so meine Rotbugaras oder auch die großen Alexandersittiche von mir, die nur im Schutzhaus und Außenvoliere leben) - aber sie kommen teilweise auf die Schulter, um eben zu sehen, was es gibt.
Und jetzt die abschließende Testfrage :
was soll / will ich noch von meinem Vogel erwarten , wenn jetzt andere Erwartungen in meinem Kopf wären , hätte ich mir einen Hund oder eine Katze gekauft . Aber ne richtig digge Mulle , die jeden Abend auf meinem Schoss schnurrt wie ein Schnurrrrrrrrrrrrrrrrrrbart .
Ich denke, dass man dies nicht dem Menschen vorschreiben kann - dies ist alleine die Einstellung, was jeder für sich selber beantworten muss. Da hilft es auch nicht, wenn man immer und immer wieder den Moralapostel heraus hängt - denn dann wird sich dieser Mensch (zukünftiger Papageienhalter) von diesem Ratgebenden abwenden. Besser wäre ihn eben Aufzuklären (an Hand von Beispielen usw.) - zu begleiten - und und und - erst dann wirst Du ein langsames Umdenken erreichen.
Ich hatte mir z.B. einen Hund zugelegt, weil ich mit diesem die Rettungshundeausbildung machen wollte. Die Begleithundeprüfung, sowie die erste RH1 hat sie zwar geschafft, aber die zweite konnte ich aus gesundheitlichen Gründen von mir nicht mehr machen. Also, was soll ich jetzt mit dem Hund tun? Erschießen? Abgeben? Keines von beiden - denn ich möchte zwar den Hund, dass er nicht nur auf der faulen Haut liegt und nur mit mir gassi geht, weil ich der Meinung bin, es tut Mensch und Hund gut, sondern will den Hund auch geistig fordern - also suche ich mir für ihn einen Ersatz, mit dem wir beide leben können.
Es gibt nicht nur ein richtig oder falsch - ein weiß oder schwarz - manchmal gibt es auch ein zwischen drin.
Artgerecht gibt es nur dann, wenn wir die Tiere dort belassen, wo sie ursprünglich her kommen - dann aber bitte auch dessen Habitat schützen usw.
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Für mich hat sich nun diese Diskussion soweit erledigt - denn ich habe nicht das Gefühl, dass hier gleichberechtigt argumentiert wird, sondern sich bestimmte Standpunkte einfach durchsetzen sollen.
Ich habe zwei HZ - der Rest ist alles NB - Erfahrungen über die Haltung von "Menschen begleitete Aufzucht" habe ich nicht - allerdings ist es für mich bisher die Option, wo sich jedem Lebewesen eine neue Chance bietet (also Mensch und Tier) - und so lange es da noch keine übergreifenden negativen Ergebnisse gibt, stehe ich diesem sehr offen gegenüber.