Welche Kakaduarten gibt es ?

  • Dies sollte mal ein Thema für Kakaduarten sein , die weltweit exestieren . / auch Hybridarten


    Es sollte eigentlich nur die Bezeichnung mit einem Bild dargestellt werden. Kommentare werden gelöscht ( och wie süß usw.) . Sollte jemand Fragen haben zur einzelnen Art , kann er gerne dazu ein Thema eröffnen ---------------hier giebt es einige die diese Pieper halten . ;)


    MFG Jens


  • Hallo,


    an den Anfang der Liste möchte ich mal den Nymphensittich nennen, der zwar nicht mehr ganz zu den Kakadus gezählt wird, aber genügend Gemeinsamkeiten mit Kakadus besitzt, dass man ihn dazu zählen kann. Als Sittich bezeichnet man ja einen Papagei, der einen langen Schwanz besitzt. Er hat sicherlich in dieser Unterfamilie der Papageien eine Sonderstellung. Seine Besonderheiten sind seine schlanke Gestalt und einige anatomische Änderungen kakadutypischer Merkmale. Daher möchte ich lieber einfach den Namen Nymph gebrauchen.


    Der Nymph ist wesentlich kleiner als die übrigen Kakadus. Seine mittleren Schwanzfedern sind um etwa ein Fünftel länger als der Schwanzfächer, der für sich genommen schon verhältnismäßig lang ist. Er besitzt eine Federhaube wie die Kakadus, die ein Signal der Stimmungslage darstellt, wie bei den Kakadus auch. Seine Hauptnahrung sind Kleinsämereien, insbesondere Gräser.
    Gemeinsamkeiten mit den Kakadus findet man vor allem in seinem Balz- und Brutverhalten. Nymphen balzen kopfabwärts hängend mit weit gespreizten Schwingen und Schwanzfächer. Mir erscheint ein balzender Nymph wie ein kopfstehender Engel. Seine dreieckigen, weißen Flügelspiegel sind dann weithin sichtbar. Männchen und Weibchen zeigen dieses Verhalten. Beide Partner lösen sich bei der Brut ab, was typisch für Kakadus ist und bei den übrigen Papageien nicht üblich ist. Die Jungen sind vom Schlupf an mit gelben Daunen befiedert, bei den anderen Papageien sprießen Daunen erst später.


    Verwandtschaftlich sucht man den Nymph in die Nähe von Helmkakadu und Rabenkakadus zu stellen. Mit beiden hat er Gemeinsamkeiten, die vor allem in der Streifung der Schwanzfedern bei den Weibchen zu erkennen sind. Auch in der grauen Farbe des Gefieders und die grau verwaschene Kopfzeichnung der Weibchen sind Nymphen mit Helmkakadus vergleichbar. Die Augenfarbe ist bei beiden Geschlechtern gleich, wie auch bei Raben- und Helmkakadus. Der orange Ohrfleck entspricht dem Ohrfleck der Rabenkakadus, welcher dort gelb oder weiß ist.


    Eine besondere Eigenschaft des Nymphen ist seine ausgesprochene Friedfertigkeit. Man kann bedenkenlos mehrere Paare in einer Voliere halten. Auch mit kleineren Arten wie Wellensittichen und Zebrafinken kann man ihn vergesellschaften, wenngleich ich sogar den Eindruck habe, dass sich Nymphen noch zurücknehmen. In einer sehr großen Voliere ist es eine schöne Gesellschaft, in die auch noch die kleine Diamanttaube hineinpasst. Sie alle sind Bewohner der inneraustralischen Wüsten. Die Lebensbedingungen hier haben aus dem Nymph noch etwas gemacht, was ich nachfolgend schildern möchte.



    Als dritter Vogel nach Wellensittich und Zebrafink aus den inneraustralischen Landschaften ist der Nymphensittich der populärste Vogel. Er steht stammesgeschichtlich den Kakadus sehr nahe und wird inzwischen von manchen Vogelkundlern in die gleiche Unterfamilie gezählt (s.o.).


    Der Nymphensittich unterscheidet sich von Wellensittich und Zebrafink durch seine besondere Hingabe an die Luft. Seine ganze Gestalt ist auf die schnelle Durchquerung der Weite ausgerichtet. Wenn man den Nymph einmal im Freiflug hat fliegen sehen, wird man das sofort einsehen. Er fliegt in atemberaubendem Tempo. Sein Flug ist fast geschossartig und in wenigen Bögen geradeaus. Anders als beim Wellensittich, der in Kurven und Wellen fliegt. Er wandert über zig Kilometer am Tag, um an geeignete Stellen zu gelangen, an denen er für längere Zeit bleibt. Er vermag aber dann auch sehr ruhig zu leben, er plappert nicht viel, fliegt auch nur, wenn es nötig ist und sitzt mitunter stundenlang beinahe reglos auf einem Ast, wovon er sich kaum abhebt und von wo er bei Annäherung auch recht spät flüchtet. Er sucht seine Nahrung hauptsächlich auf dem Boden, wo er mit seinen kurzen Beinen erstaunlich flink laufen kann.


    Was spricht uns an im Wesen des Nymphs? Es ist seine stoische Ruhe, wenn er rastet. Es ist auch sein pfeilschnelles Streben nach neuen Lebensgründen. Er ist zielstrebig und dabei ausdauernd. Er kann sehr ungestüm reagieren, wenn er sich fürchtet. Und er ist sehr furchtsam. Viel furchtsamer als Wellensittiche und Zebrafinken. Die Ungestümheit rührt aus seiner besonderen Hingabe an die Luft, in die er sich immer begibt, vertrauend auf seine Schnelligkeit. Die Zähigkeit hat er mit Wellensittichen und Zebrafinken gemein.


    Der Nymph ist ein Reisender, ein Explorer, der leidensfähig ist und viele Strapazen auf sich nimmt, um dann an einem paradiesischen Ort eine Familie zu gründen (meist an einem Fluss).


    In meiner Freivoliere war zu beobachten, dass die Nymphen versuchten auf hohe Geschwindigkeit zu kommen, was natürlich schwierig ist bei insgesamt 11 Meter Flugstrecke. Sie müssen bremsen und kehrt machen, dann in einem Abwärtsschwung beschleunigen um wieder abzubremsen. Damit beschäftigten sie sich mehrere Stunden am Tag. Kann man einen solchen Vogel in einen Käfig setzen? Welche Wohnung gibt dem Nymph genügend Strecke für sein größtes Vergnügen, die Geschwindigkeit? Wie groß müsste eine Voliere sein, um einen Reisenden das Gefühl der Weite zu geben? Ein Leben im Käfig ist wie eine Amputation seiner Flügel. Es wird dem Wesen des Nymphs nicht gerecht. Der Nymphensittich ist ein Vogel der Luft, beinahe schon wie die Schwalbe.


    Setzen wir uns also ein für das Wesen im Nymphensittich, der ein furchtsam Reisender und stoisch Rastender ist.


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