Expedition Erde mit Thomas Reiter (1/5)
Vulkane
Film von Paul Olding und Ruth Ophalius
PHOENIX
Di. 22.07.14, 20.15 Uhr
Mi. 23.07.14, 12.00 Uhr
Vulkane gelten allgemein als gefährlich und
zerstörerisch. Sie bedrohen den Menschen und seine Habe durch
Lavaströme, Ascheregen und giftige Gase. Der erste Teil der Reihe
beweist entgegen aller Vorurteile, dass die feuerspeienden Berge während
der langen Erdgeschichte nicht nur für Negativschlagzeilen sorgten.
Thomas Reiter besucht einige der vulkanisch aktivsten Zonen unseres
Planeten und macht deutlich, welche wichtige Rolle Vulkane bei der
Entstehung des Lebens spielten.
Vom Erdkern aufgeheiztes, verflüssigtes Gestein steigt zur Oberfläche auf. (Quelle: PHOENIX/ZDF/Paul Olding)
Keine andere Kraft hatte in der Erdgeschichte so großen Anteil an der
Gestaltung und Umgestaltung der Welt wie sie. Die Expedition beginnt in
Island. Hier erkundet Thomas Reiter aus der Luft und sogar unter Wasser
die Wirkung vulkanischer Aktivität.
Die Klippen von Thingvellir sind ein eindrucksvolles Beispiel dafür,
wie die Hitze aus dem Erdinneren die Oberfläche verändert. Aus dem
Helikopter kann man deutlich sehen, wie der massive Fels
auseinandergerissen wurde, aber erst beim Tauchgang in der Sifra Spalte
wird deutlich, welche gigantischen Kräfte hier tatsächlich am Werke
sind. Thomas Reiter taucht hier zwischen zwei Kontinentalplatten. Quer
durch Island verläuft die Grenze zwischen der nordamerikanischen und der
eurasischen Platte, die jedes Jahr einige Zentimeter auseinander
driften. Was sich zunächst wenig spektakulär anhört, hat im Laufe der
Jahrmillionen massive Felswände auseinander gesprengt und immer wieder
zu Vulkanausbrüchen geführt.
Noch wichtiger für das Leben auf der Erde ist allerdings, wenn
Kontinentalplatten aufeinander zu geschoben werden. An solchen Stellen
falten die Platten Gebirge auf und erschaffen so ständig neue
Landmassen. Käme dieser Prozess irgendwann zum Stillstand, wäre alles
Land auf unserem Planeten dem Untergang geweiht.
Neueste Forschungen belegen außerdem, dass der Vulkanismus die Erde
schon mindestens einmal vor einer weltumspannenden Katastrophe bewahrt
hat. Der Geologe Paul Hoffman fand in Namibia Hinweise auf eine globale
Vereisung des Planeten. Sogar am Äquator gab es Gletscher und Eisberge.
Der Wissenschaftler geht davon aus, dass der gesamte Globus unter einer
Kilometer dicken Eisschicht begraben war. Aus dieser frostigen
Umklammerung hätte er sich ohne die Aktivität der Vulkane bis heute
nicht befreien können. Durch ihren Ausstoß von Kohlendioxid veränderten
sie das Klima und tauten den Kühlschrank Erde wieder auf.