Jungvögel die aus dem Nest gefallen sind

  • Hi ;


    gestern bei der Gartenarbeit endeckte ich diese kleine Rauchschwalbe in der Hecke DSC_4976-als-Smart-Objekt-1.jpg . Schnell die Knipse geholt und ein Bildchen gemacht . Soweit , so gut .
    Heute hatte sich diese kleine Schwalbe noch seinen Kumpel mit dazu geholt DSC_4984-als-Smart-Objekt-1.jpg
    Was ich mir aber verkniffen habe , diese JV einzusammeln und dann groß zu ziehen oder ihn in irgentwelchen Stationen unter zu bringen .
    Sicherlich ist dieser Nestling(e) aus dem Nest gefallen . Aber :!: , die Alten waren in der Nähe ---------------und somit gab es keinerlei Handlungsbedarf .
    Sicherlich kann man jetzt vorschnell sagen ; die hier lauert nur einmal .DSC_2900-als-Smart-Objekt-1.jpg
    Auch hier wiederum , die Katze muß diese Vögel erst mal finden .
    Auch wenn sie diese dann erwischt hätte / hat , ist dies zwar tragisch ----------------aber diese Vögel reproduzieren sich sehr gut . Einen HZ-vogel kennt keinerlei Gefahr da drausenn und wäre somit ( trotz erfolgreicher Aufzucht ) ein leichtes Opfer für Sperber und Co.


    Loide , laßt die Pieper einfach sitzen wo sie sind --------------------------die kommen sehr gut ohne uns zurecht -----------------------und das schon ziehmlich lange ;) .


    MFG Jens

  • Hallo Jens,


    Du hast ja so recht! :thumbup:
    Es wird viel zu oft und völlig unnötigerweise eingegriffen. X(
    Man meint, ein gutes Werk zu tun, dabei schadet man letztendlich nur.


    Allerdings gibt`s auch Ausnahmen.
    Und wenn so ein kleines Wesen ganz offensichtlich in Not -weil z.B. verletzt- ist, kann ich nicht einfach weg sehen, sondern werde selbstverständlich versuchen, dem "Spätzle" zu helfen.
    Allerdings kam für den wunderschönen Grünspecht gestern leider jede Hilfe zu spät -trotz "Aus-dem-Bett-werfen" des TA in aller früh (der dafür noch nicht einmal Geld verlangte, aber selbstverständlich trotzdem `nen Schein in die Hand gedrückt bekam für seinen Einsatz außerhalb der Sprechzeiten) und aller Fürsorge meinerseits, samt Futterliste mit allerlei "spechtgerechten" Köstlichkeiten, und obwohl er äußerlich garnicht so schlimm aussah... :S
    Die inneren Verletzungen waren wohl einfach zu schwerwiegend. specht_250712_ 1.jpg
    Mich nimmt sowas immer total mit... ;(

  • Hallo


    die jungvögel welche so ziemlich fertig befiedert sind und scheinbar aus dem nest gefallen sind, sind keine nestlinge sondern sogenannte astlinge.
    wie bekannt verlassen ja alle vöglein mal das nest, sehr viele auch schon bevor sie richtig fliegen können. diese jungen werden aber noch einige zeit von den alten weiter betreut und zwar solange bis sie selbsständig sind.
    es gibt eigendlich nur 2 gründe solche tiere ein zu sammeln der erste sie sind verletzt und brauchen dann unsere hilfe und zweitens sie haben noch keine deckfedern dann würden sie ohne unsere hilfe nicht überleben.
    ich habe voriges jahr 2 junge turmfalken eingesammelt, die waren noch voll im daunenpelz und hätten die nacht mit sicherheit nicht überlebt. ich habe sie der unteren naturschutzbehörde gemeldet und dann zu einer aufzuchtstation gebracht, wo sie dann auch fachmännisch ausgewildert wurden.

  • Hallo Ursula


    ta nehmen grundsätzlich kein geld für die behandlung von wildtieren zumindesten keine seriösen ta`s, sie bekommen die kosten von der behörde erstattet.

  • Hallo Ararudi,


    bist Du sicher? 8|


    Also, dass viele TÄ für die Behandlung von Wildtieren kein Geld verlangen, wusste ich, dachte aber, sie tun dies aus reiner Tierliebe und "opfern" deshalb ihre Zeit... ?(

  • Ursula,


    es geben nur noch vereinzelt wenige Tierärzte, die wirklich kostenlos Wildvögel behandeln. Die meisten, auch in unserem Umkreis, rechnen mit den Behörden ab.


    Viele Leute fragen nicht, viele Tierärzte sagen auch nix...lieber lässt man die Leute in dem Glauben, daß man ein nettes Kerlchen ist :D ...

  • Hallo Ursula


    überlege mal wieviele tiere jährlich eingesammelt werden, egal ob vögel, igel usw die dafür nötigen materialien ( medikamente, verbandzeug usw ) das geht in die hunderttausende eus. ein ta der einen guten namen hat wird dann dementsprechend auch mit hilfsbedürftigen wildtieren " versorgt " werden, weiter will ich da keine rechnung konstalieren es sind schon erhebliche...........

  • Kostenlos ist es bei meiner TÄ nur dann wenn ich den Vogel dort lasse ansonsten ist es mein Eigentum. Freiwillig kann mann natürlich auch was da lassen.


    Sohnemann hatte mal im März eine Wacholderdrossel gefunden. Diese hatten wir auch zum TA gebracht. War ein Jungtier und total verwurmt was eigentlich kein Problem gewesen. War leider draußen noch recht kalt und zu wenig Futter lt. TA.
    Sie wurde nach der Behandlung in eine AV zum Muskelaufbau und Erholung gegeben bevor es in die Freiheit ging. Habe ich auch nur gemacht weil ich mit einem unserer Grauen einen Termin hatte.


    Dieses Jahr sind bei uns 5 Spatzen aus der Dachrinne/Nest geworfen worden. Zwei sogenannte Astlinge hatten wir auch. Einer hat es nicht überlebt obwohl die Eltern immer noch in der Nähe waren. Er hatte auch keinen laut von sich gegeben und mein Kind wollte zum TA damit. Habe ihm klar gemacht, daß wir nicht jeden Pieps retten können. Der Zweite letzten Donnerstag ,als es bei uns stürmte hatte sich im Busch versteckt und nachdem es ruhiger wurde wieder raus gewagt und nach seinen Eltern gerufen die dann kamen.


    Ich denke es kommt auf die Situation an.

  • Hallo Clarissa,



    Ich denke es kommt auf die Situation an.


    ja, unbedingt! :sgenau:


    Bei uns hat`s auch mal so heftig gestürmt, dass das ohnehin etwas zu "schlampig" gebaute Amselnest -es war, vermute ich, das erste Gelege dieses Paares- mitsamt seinem kostbaren Inhalt auf den Boden fiel. 8|
    Eins der ursprünglich fünf Küken, wohl das Jüngste, war leider bereits tot, als ich sie fand, die anderen ebenfalls noch viel zu mickrig und nicht ausreichend befiedert, um auf dem Boden, ohne "Nestwärme", überleben zu können.
    Was tun? :|
    Einfach weg sehen und der Natur ihren Lauf zu lassen, ist nicht so mein Ding -jedenfalls nicht in diesem Fall. :sdagegen:
    HZ? Ja, die Meisten hätten wohl "gepäppelt", ohne über Alternativen überhaupt nachzudenken.
    Ich bin einen anderen Weg gegangen, von dem man eher selten -eigentlich garnicht- hört.
    Vielleicht deshalb, weil es in den meisten Fällen eh schief geht und ich einfach nur Glück hatte? :rolleyes:


    Jedenfalls hab ich die stark unterkühlten Kleinen genommen und erstmal aufgewärmt, während ein Bekannter mühevoll das Nest bestmöglichst zusammengeflickt und "kunstvoll", natürlich wieder an ziemlich genau der selben Stelle, so befestigt und von unten abgestützt hat, dass es nicht mehr runter geweht werden konnte.
    Nach getanem Werk wurden die inzwischen putzmunteren "Spätzle" vorsichtig in ihr neues altes Nest zurück gesetzt -wo sie sich sichtlich wohl fühlten- und dann hieß es, abwarten und beten, dass die Vogeleltern ihren Nachwuchs, trotz dieser massiven Störung, weiter aufziehen.
    Und siehe da! 8o
    Es hat nicht lange gedauert, da sah man, wie sich die Amselmutter, zwar zunächst sehr zögerlich und wohl etwas skeptisch, heranpirschte.
    Die hungrigen Kleinen rissen natürlich sofort sperrangelweit ihre Schnäbelchen auf und..., als wäre nichts gewesen, wurden sie gefüttert, bis sie satt und zufrieden waren. :popcorn:
    Ebenso die nächsten Tage und so weiter und so weiter...
    Ich konnte zu meiner großen Freude beobachten, wie eins nach dem anderen dick und prall das Nest verließ, danach noch eine Zeit lang als "Ästling" auf dem Boden von seinen Eltern weiter versorgt wurde und schließlich in die große weite Welt entschwand. :imsohappy:


    Naja, und so verlor ich sie dann aus den Augen, wie das eben so ist...
    Aber ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass ihnen dieses kleine Abenteuer nicht geschadet hat.
    Und so so manches Mal schaut mich eine Amsel so eigenartig vertraut an, als wären wir "alte Bekannte"... :love:
    Wer weiß...?! :pfeifen:


    Hier noch ein paar "Beweisbilder"...


    amselkind-1.jpg hungrige Amselkinder.jpg treusorgende Amselmutter.jpg


  • Jungvögel



    Aus dem Nest gefallen


    Immer
    wieder erhalten Tierschutzvereine Anrufe von besorgten Tierfreunden,
    die im Garten oder beim Spaziergang scheinbar hilflose Jungvögel
    gefunden haben und befürchten, dass die Tiere aus dem Nest gefallen
    sind. Meist handelt es sich in diesen Fällen nicht um "verlassene"
    Jungvögel, sondern um junge Nestflüchter. Deren Jungvögel verlassen ihr
    Nest, bevor sie fliegen können. Das erste Daunengefieder ist zu diesem
    Zeitpunkt bereits gut entwickelt.


    Die Brut verteilt sich in der Regel über das ganze
    Gelände. So können nur einzelne Tiere, und nicht die gesamte Brut auf
    einmal, von natürlichen Feinden entdeckt werden. Durch Lock- und
    Bettelrufe stehen die Jungvögel mit ihren Eltern in Verbindung und sie
    werden auch noch gefüttert. Zu den Nestflüchtern gehören beispielsweise
    Enten, Gänse, Schwäne, Wat- und Hühnervögel sowie Rallen.


    Warten auf die Elterntiere





    Diese junge Amsel wartet nur auf die Elterntiere und braucht keine Hilfe. © R. Herrmann




    Ältere
    Jungvögel von Nesthockern, die als "Ästlinge" auf einem Ast oder an
    anderen geschützten Orten sitzen und auf die Eltern warten, besitzen
    ebenfalls schon ein Federkleid, sind aber noch flugunfähig. Auch sie
    benötigen keine Hilfe. Die meisten heimischen Singvogelarten, wie
    Drosseln, Finken und Meisen sowie auch Rabenvögel, Segler, Eulen und
    Greifvögel zählen zu den Nesthockern.


    Wer einen jungen Vogel findet, sollte ihn am Besten
    ganz in Ruhe lassen. Nur wenn es notwendig erscheint, weil das Tier
    beispielsweise direkt am Rand einer befahrenen Straße sitzt, sollte man
    ein Tier an einen möglichst nahe gelegenen, geschützten Ort umsetzen.


    Wer einen Vogel umgesetzt hat, braucht keine Angst
    zu haben, dass dieser von den Altvögeln verstoßen würde. Im Gegensatz zu
    vielen Säugetieren haben Vögel einen schlechten Geruchssinn. Sie stören
    sich nicht an menschlichem Geruch. Die Jungvögel werden von den Eltern
    wieder aufgenommen und versorgt.



    Aufzucht von Jungvögeln Experten überlassen


    Lediglich
    Jungvögel von "Nesthockern",die tatsächlich noch ins Nest gehören und
    ohne Hilfe kaum eine Überlebenschance hätten, sollten gegebenenfalls von
    Fachleuten versorgt werden, wenn sie zum Beispiel noch nackt und
    vollkommen hilflos sind, wie in den ersten Tagen nach dem Schlüpfen.


    Junge Vögel, die mit nach Hause genommen werden,
    haben meist schlechtere Überlebenschancen als in der Natur. Vielfach
    scheitert eine Aufzucht schon an der notwendigen Kenntnis, welche
    Nahrung dem Jungvogel gegeben werden soll.


    Die Aufzucht von Jungvögeln verlangt darüber hinaus
    die volle zeitliche Aufmerksamkeit der Pflegeeltern. Junge Kohlmeisen,
    Buchfinken oder Amseln beispielsweise wollen alle zehn bis 15 Minuten
    gefüttert werden. Wir empfehlen deshalb, Jungvögel wirklich nur in
    begründeten Ausnahmefällen mitzunehmen. Die Aufzucht sollte nie alleine
    ohne sachkundige Hilfe durchgeführt werden. Wenden Sie sich deshalb an
    den Tierschutzverein vor Ort und fragen Sie dort nach Adressen von
    Experten.


    Dem Bundesnaturschutzgesetz zufolge dürfen Jungvögel
    überhaupt nur dann vorübergehend aufgenommen werden, wenn sie verletzt,
    krank oder tatsächlich hilflos sind. Die Tiere sind schnellst möglich
    wieder frei zu lassen, sobald sie in der Natur allein überleben können.


    Quelle