Blaustirnamazone mit Juckreiz

  • Ich habe vor gut 6 Monaten einen 13 Jahre alten Amazonenhahn gekauft, als Partner für meine 25 Jährige. Es klappt auch sehr gut und die Beiden kraulen sich, da gibt es keine Probleme, aber leider ist der Neue ein Rupfer - schon als ich ihn kaufte. Vorne hat er eine total kahle Stelle und unter den Flügeln zersaust. Mir tut Oskar leid, denn er hat wohl Juckreiz unter den Flügeln. Der Vorbesitzer hatte ihn schon gründlich untersuchen lassen, da ist alles in Ordnung. Ich könnte mir vorstellen, dass die immer wieder kommenden Federn jucken? Den ganzen Tag lang flattert er leicht bis stark und putzt am Rücken rum, er kommt da nicht zur Ruhe, wirkt richtig geplagt davon. Ich gebe V22 Tropfen vom Tierarzt ins Wasser, aber es ändert nichts.
    Mich würde interessieren, ob es Juckreiz von den Federn sein kann und wie ich helfen könnte, gibt es vielleicht ein Mittel gegen diesen Reiz?


    Danke und Gruß

  • Hallo Mira,


    wenn du schreibst: "der Vorbesitzer hat ihn untersuchen lassen, da war alles in Ordnung": bitte verlasse dich nicht auf solche Aussagen, wenn du sie nicht schriftlich vom Arzt vorliegen hast.


    Juckreiz auf der Haut kann viele Ursachen haben und ich würde auf jeden Fall einen fachkundigen Arzt zu Rate ziehen. Es können sich Bakterien oder Pilze auf der Haut gebildet haben, die zum Beispiel gut zu behandeln sind. Dafür müßte lediglich ein Abschabsel genommen und in ein Labor eingeschickt werden. Das könnte sogar eine Ursache für das Rupfen sein, solch ein Fall hatte eine Kollegin von mir vor kurzer Zeit. Auch organische Probleme können zum Juckreiz führen, auch Nervosität und einiges mehr.


    Bitte lass es abklären, du wirst in Foren keine verlässliche Antwort auf deine Frage bekommen können.

  • Hallo Mira ,
    erst mal herzlich willkommen hier in der Papageienhilfe-Deutschland .


    Zitat

    Juckreiz auf der Haut kann viele Ursachen haben und ich würde auf jeden Fall einen fachkundigen Arzt zu Rate ziehen. Es können sich Bakterien oder Pilze auf der Haut gebildet haben,


    Dem kann ich mich nur anschließen .


    Ein dauerndes nesteln unter den Flügeln ist nicht normal .
    Bakterien oder Pilze hat Ina ja schon eingegrenzt , desweiteren sollte man dann noch auf Ektoparasiten untersuchen lassen .


    Mehr kann man dir nicht raten .
    Übrigens ; nachwachsende Federn verursachen keinen Juckreiz :)


    MFG Jens

  • Danke für die Antworten. Ich weiß leider (noch) keinen Tierarzt hier, der sich damit auskennt. Meine Tierärztin nannte mir einen in Würzburg und ich bin auch mit Oskar hin, doch der war so arg unfreundlich und hielt mir erst mal eine Rede, dass so ein Vogel in Deutschland nichts zu suchen hat. Er wollte erst mal die Ergebnisse von den Untersuchungen, aber der Vorbesitzer schickte mir nur die Rechnung, da war nichts von Ergebnissen drauf. Ich möchte aber auch nicht mehr zu dem Tierarzt hin. Meine andere Amazone habe ich schon fast 25 Jahre und brauchte noch nie einen Tierarzt, war und ist schon immer top. Wären irgendwelche Bakterien, Pilze, ... wären diese dann ansteckend, meine andere zeigt keine Anzeichen?


    Weiß jemand einen Tierarzt in Unterfranken?


    Schöne Grüße

  • Hallo Mira,


    ja, Bakterien und Pilze können ansteckend sein.


    In Unterfranken gibt es direkt keine fachkundigen Ärzte, du wirst dafür nach Hessen fahren müssen.


    Hier ist die Liste der fachkundigen Ärzte, schaue im Postleitzahlenbereich 64...65... klick
    Dein nächster Arzt wäre 64596 Möhrfelden, das wären von dir aus 85 km.


    Ich weiß, es ist nicht um die Ecke, aber fast alle müssen weitere Strecken für einen Spezialisten in Kauf nehmen, ich fahre auch fast 160 km für zu meinem Arzt.
    Lass am Besten mal ein Komplettcheck durchführen.

  • Hallo Mira,


    schön, dass Du hier ins Forum gefunden hast! :)
    ...auch wenn der Anlass nicht ganz so erfreulich ist. :S


    Zu Deinem Problem hat Ina ja schon geschrieben...


    (...) Juckreiz auf der Haut kann viele Ursachen haben und ich würde auf jeden Fall einen fachkundigen Arzt zu Rate ziehen. Es können sich Bakterien oder Pilze auf der Haut gebildet haben, die zum Beispiel gut zu behandeln sind. Dafür müßte lediglich ein Abschabsel genommen und in ein Labor eingeschickt werden. Das könnte sogar eine Ursache für das Rupfen sein, solch ein Fall hatte eine Kollegin von mir vor kurzer Zeit. Auch organische Probleme können zum Juckreiz führen, auch Nervosität und einiges mehr....

    Dem möchte ich noch hinzufügen, dass z.B. auch eine Erkrankung der Leber meist mit Juckreiz einhergeht und/oder ein Unterflügelekzem (EMA) ursächlich für diesen Juckreiz -den Du ja besonders unter den Flügeln beschreibst- sein kann, was dringend behandelt werden müsste.


    Es ist jedenfalls sehr gut, dass Du Dich zum Abklären-lassen entschieden hast.
    Und vor allem ist es super -und u.U. für Deinen Oskar sogar überlebenswichtig-, dass Du dies bei einem papageienkundigen TA tust, denn "Hund-Katze-Maus-Tierärzte" sind halt leider ziemlich überfordert mit diesen speziellen Tieren.


    Aber bitte schieb es nicht auf die lange Bank!
    Das möchte ich Dir wirklich ans Herz legen. :love:
    Nicht nur, weil auch etwas dahinterstecken könnte, was weniger harmlos ist *hoff-nicht*, sondern auch, weil Juckreiz echt fies ist. :evil:

  • Nächsten Dienstag habe ich einen Tierarzttermin. Mich ärgert es jetzt, dass ich so lange damit gewartet habe. Nach dem mißlungenem Tierarztbesuch ließ ich es erst mal ruhen. Der glaubte mir nicht, dass Oskar Juckreiz hat, obwohl ich es ihm ausdrücklich sagte und meinte, dass er sich "nur" rupfen würde, dabei sah er ihn nur kurz und ich hatte ihn ja schon viele Wochen unter Aufsicht.


    Dann glaubte ich halt, dass es vielleicht doch so ist und die neuen Federn jucken würden, aber so kann es auf Dauer ja nicht weiter gehen.


    Ich würde mich so freuen, wenn der arme Kerl endlich zur Ruhe käme und von der Last befreit wäre.


    Ich schreibe mir für den Tierarztbesuch alle Möglichkeiten hier aus dem Forum raus zum Nachfragen und bin gespannt, was raus kommt.


    Ich berichte dann auch über das Ergebnis.


    Danke und schöne Grüße


    Renate - Mira heißt meine Amazone

  • Leider sieht es doch so aus, dass Oskar sich "nur" rupft. Ich war ganz erschrocken, er hat einige richtig blutige Stellen unter den Flügeln und die Wunden und evtl. Entzündungen lassen ihn dann nicht zur Ruhe kommen. Unter dem Mikroskop war sonst nichts von irgendwelchen Parasiten zu erkennen. Jetzt soll ich ihn täglich einsprühen, aber eine wirkliche Hilfe wird es wohl kaum geben, so lange sich Oskar selbst so massakriert. Ich habe den Eindruck, dass er sich bei uns wohl fühlt, vielleicht hört er ja mal damit auf?


    Mir wäre es lieber gewesen, es wäre was raus gekommen, was auch zu behandeln wäre.


    Schöne Grüße


    Renate

  • Hallo Renate,


    ehrlich gesagt gefällt mir die Diagnose nicht.


    Wie auch schon Ursula war mir direkt das EMA-Syndrom in den Kopf gekommen, gerade weil sich dein Vogel unter den Flügel blutig rupft. Ich hatte eine Wellensittichhenne, die damit betroffen war und ich kann ein Liedchen davon pfeifen.


    Kannst du dir sicher sein, daß EMA ausgeschlossen werden kann? Was du hier erzählst, ist es für mich ein eindeutiger Hinweis darauf.

  • Hallo Ina,


    zufrieden bin ich auch nicht so ganz damit. Als ich die Haut besser sehen konnte, während die Ärztin ihn untersuchte, dachte ich auch an ein Ekzem, die Haut hatte vorne Stellen, die wie ein Ausschlag aussahen. Ich soll ja nächste Woche nochmal anrufen und werde da nochmal speziell das hinterfragen. Er hat auch eine sehr trockene Haut.
    Vorne am Bauch, werden auch keine Federn mehr nachwachsen, vermutete die Ärztin und ich sah auch nie was wachsen.


    Danke und schöne Grüße
    Renate

  • Hi Renate ;


    Zitat

    die Haut hatte vorne Stellen, die wie ein Ausschlag aussahen.


    wie sahen die Stellen denn aus ?( .
    Das Amazonen sich blutig beißen können ( und diese Wunde dann verschorft ) habe ich schon selber gesehen .


    MFG Jens

  • Hallo Renate,


    kannst du Fotos von den Flügelunterseiten einstellen? Und was hat der Tierarzt genau untersucht? Wurde der Vogel geröngt und wurde auch Blut abgenommen? Nur das Gefieder und die Haut anzuschauen reicht nicht, um sich ein Bild vom Gesundheitszustand zu machen. Vielleicht hat er wirklich Leberprobleme oder ähnliches? Und eine Pilzkultur wird m. E. auch für länger angelegt, da würdest du auch nicht gleich Antwort erhalten. Und womit sollst du ihn jetzt einsprühen? Mit einem Pflegespray oder mit Wasser? Achte darauf, dass das Spray das Gefieder nicht verklebt und somit einen noch größeren Putzdrang auslöst. Hat er Wunden unter den Flügeln, kann es auch empfehlenswert sein zeitweise eine Halskrause anlegen zu lassen, damit die Wunden abheilen und die Federn nachwachsen können. All daswürde ich nächste Woche mit dem Tierarzt nochmal durchsprechen. Er wird dir aber sicherlich auch noch einiges zu sagen haben, denke ich.


    Wenn es eine Erkrankung in Verbindung mit dem EMA-Syndrom ist, dann werdet ihr damit leider umgehen und leben müssen :( Den Vogel kann man eigentlich nur vor sich selbst schützen indem man eine Halskrause angelegt. Einige Tierärzte raten sogar zum Einschläfern eines solchen Tieres. Ich kann in so einem Fall nur empfehlen eine Zweitmeinung einzuholen und den Vogel zu beobachten. Hat er auch mit Halskrause noch Lebensfreude und nimmt aktiv am Leben teil, würde ich so ein Tier nicht einschläfern lassen.


    Infos und Erfahrungsberichte zum EMA-Syndrom:


    Birds-Online


    Unterflügelekzem (EMA) / Entzündete Federfollikel / Automutilitation


    EMA-Syndrom? (mein Lörchen...)


    Ninjas Wellis

  • Hallo,


    an meinen Erfahrungsbericht bei Ninja hatte ich gar nicht mehr gedacht, Danke Helmine :-).


    Falls die Diagnose gestellt werden sollte, ich kenne mittererweile so einige "an der Front-Kämpfer", die ihre Erfahrungen mit EMA gerne teilen.

  • Hallo,


    leider ist Oskar nicht handzahm und nicht so einfach, ihn einzufangen. Ein Bild zu machen, wie es unter seinen Flügeln aussieht, werde ich kaum schaffen.


    Ich versuche gerade Kontakt mit dem Vorbesitzer aufzunehmen und zu erfahren, bei welchem Tierarzt er war, dass ich dort mal direkt nachfragen kann, was untersucht wurde und dabei raus kam. Da wurde ja angeblich auch das Blut untersucht und mehr als einen zu scharfen Kot, wäre nicht raus gekommen.


    Das Mittel zum Einsprühen, könnte schon etwas verkleben, denn es ist ölig und heißt Propylenglycolum.


    Die Tierärztin hatte Oskar betrachtet, etwas Feder und blutige Kruste entnommen und dies dann unter dem Mikroskop untersucht. Sie war halt auch gleich der Meinung, dass er sich rupft - ist wohl immer die schnellste und einfachste Antwort.


    Ich habe auch schon im Internet geschaut wegen EMA und das wäre ja wirklich keine schöne Diagnose, das mit der Halskrause hört sich aber gut an, da habe ich Einiges nachzufragen, wenn ich die Ärztin anrufe. An Pilze oder ähnliches glaube ich aber auch weniger, da wäre Mira doch bestimmt angesteckt worden und würde Anzeichen haben. Oskar juckt sich unter den Flügeln und kurz danach krault er Mira, da hätte sich bestimmt was übertragen.


    Danke und schöne Grüße


    Renate

  • hallo renate,


    es wäre wirklich wichtig das blut untersuchen zu lassen!
    ich hatte einen kleinen aga in pflege dessen halterin dies auch nicht getan hatte - es ist so einfach alles auf "stress" zu schieben.


    der kleinen hatte letztendlich nur noch eine che (das ist ein gravierender leberschaden) von unter 200 - normal wäre über 2000 und einen nierenschaden dazu.
    leider kam die eingeleitete medikamentöse behndlung für den kleinen zu spät - er verstarb einen tag nachdem er in sein endgültiges zuhause umgezogen war...


    ich würde mira dringend einem wirklich vkta vorstellen!


    viele grüße andrea

  • Hallo,
    endlich habe ich die Blutwerte von Oskar. Es wäre soweit alles gut, die Leberwerte wären so minimal erhöht, dass es nicht erwähnenswert wäre. Nur Kalium ist bald um das 4-fache erhöht.
    Ich weiß noch nicht warum. Alles was die Tierärztin an Futter aufzählte, wie Bananen und rotes Obst, bekommt er fast null.
    Eine Halskrause hatte er jetzt fast 4 Wochen. Er lernte es, trotzdem ein Stück hinten dran zu kommen, außerdem lernte er seine Partnerin an, ihn am Rücken zu kraulen, war lustig, denen zuzusehen.
    Jetzt hat er es auch gepackt, die Schrauben raus bekommen und die Krause los zu werden. Aber es bringt eh nichts, er wird sich wohl immer rupfen, wobei er einfach den Eindruck macht, dass es ihn juckt, er schüttelt ja auch oft seine Flügel, aber mehr werde ich nicht mehr unternehmen, nur mit dem Kalium, muß ich überlegen, wo das her kommt.
    Ich hoffe, dass ich es hinbekomme und ein Bild von ihm einfüge.
    Schöne Grüße
    Renate