Zuchtalter Gelbbrustaras

  • Hallo,


    bis zu welchem Alter kann -oder muss, je nach dem- man bei GB-Aras mit Nachwuchs rechnen?


    Ich habe im Internet nach Infos darüber gesucht, wurde aber nicht fündig... :|
    Wie bei anderen Vogelarten auch, findet man eigentlich nur etwas darüber, ab wann diese Aras zuchtreif sind...
    Aber wie sieht es mit dem Ende des Zuchtalters aus?


    Bisher hab ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht, ob es bei Vogelweibchen auch sowas wie eine "Menopause" gibt, jenseits der keine Eier mehr produziert werden.
    Und die Männchen..., sind die, wie der männliche Homo sapiens, bis zu ihrem Lebensende "zeugungsfähig" oder hört das bei denen irgendwann auf?


    Und aus gegebenem Anlass ganz konkret die Frage:
    Kann man sicher davon ausgehen, dass >30jährige Aras keinen Nachwuchs mehr produzieren?

  • Hi Ursula ;


    Zitat

    bis zu welchem Alter kann -oder muss, je nach dem- man bei GB-Aras mit Nachwuchs rechnen?


    Das kann man nicht am Alter festmachen .
    Da Gb mit ca. 6 Jahren anfangen Nachkommen zu reproduzieren , -------------------und man diese Zeit nach hinten rausschieben kann ( keine Nistgelegenheit / kein Partner ) , ist solch ein Vogel sehr wohl in der Lage Nachkommen zu produzieren .
    Mit 30 Jahren ist ein GB noch lange nicht alt ( was Gefangenschaftsparameter anbelangt ) .
    Sollte es sich hingegen um einen WF handeln , wo das Alter unbestimmt ist , und dieser durch einen Züchter " Leer " gemacht wurde ------besteht keine "Gefahr" des Nachziehens mehr .


    Ein GB legt zwischen 40 und 60 Eiern ---dann ist er leer .


    Bei 2 Bruten im Jahr , ist die Rechnung recht einfach .


    MFG Jens

  • Hallo,


    das hängt ganz vom Vogel, auch von dem Paar selbst ab und wie Jens schon angedeutet hat, spielen einige Dinge eine große Rolle. Vor nicht allzulanger Zeit wurde mir von einem Tierarzt während einer Endoskopie erklärt, wie er sieht, ob überhaupt ein Vogel zuchttauglich wäre oder nicht.


    Ein geldgieriger Züchter wird ein routiniertes Paar mit Sicherheit weiter für seine Zucht einsetzen, solange eben, bis da noch was produziert wird. Die meisten Züchter, die ich persönlich kenne und einen gewissen Sachverstand haben, würden dies bei Aras zwischen 30-40 (wobei ich eher mal von 40 Jahren ausgehe, die Zeitspanne ist sehr groß) nicht tun. Zumal gerade junge Gelbbrustaras unter Züchterhänden mittererweile für ganz wenige 100e Euros gehandelt werden, der Markt ist proppenvoll und die sind nur noch froh, daß sie wenigstens ein bisschen was noch abschmeißen . Ja, es gibt Angebote für tatsächlich 350 Euro pro Tier, das Geld hat man bei einem Gelege gleich mehrfach raus ($$$). Für jeden Züchter wäre dieser Weg weit risikoärmer und mit Sicherheit weitaus lukrativer.


    Aber es gibt in Deutschland meines Wissens einen Tierarzt, der auch Kastrationen bei Papageien durchführt. Oftmals zum großen Nachteil für die Vögel, greifen solche Eingriffe immens ins Wesen der Tiere ein und zählt für mich als Tierquälerei.

  • Aber es gibt in Deutschland meines Wissens einen Tierarzt, der auch Kastrationen bei Papageien durchführt. Oftmals zum großen Nachteil für die Vögel, greifen solche Eingriffe immens ins Wesen der Tiere ein und zählt für mich als Tierquälerei.

    Nee, so weit geht meine Abneigung gegen das Züchten -oder besser: die unaufhörliche Vermehrung der bereits vorhandenen Massen an Tieren, für die es schon lange nicht mehr genügend Plätze gibt, wo sie auch nur annähernd ihrer Art gemäß leben könnten ;( - denn doch nicht.
    Mir tut es weh genug, dem einzelnen Paar diese ihr Leben bereichernde naturgemäße Aufgabe nicht gönnen zu können -das Brutgeschäft allerdings schon, was ich sogar sehr wichtig finde-, wobei es auch in der Natur vorkommt, dass -aus verschiedenen Gründen- so mancher Vogel eben keinen Nachwuchs bekommen kann, von daher "Kinderlosigkeit" nichts "unnatürliches" ist.
    Wie sich allerdings eine Kastration -abgesehen vom allgemeinen Operations- und insbesondere Narkoserisiko- beim Vogel auswirken würde, vor allem langfristig, weiß ich nicht, weiß womöglich kaum einer, weil es wohl doch eher selten praktiziert wird (denk ich).
    Außerdem..., warum auch sollte man dies tun? ?(
    Es ist schließlich nicht allzu schwierig, Eier auszutauschen bzw. "unschädlich" zu machen...
    Da braucht`s doch keinen solchen Eingriff...


    Aber ich frag mich grad..., wenn das "Tierquälerei" für Dich wäre, Ina, weil "solche Eingriffe immens ins Wesen der Tiere" eingreifen...
    Wie sieht es dann mit der Kastration von Katzen und Hunden aus?
    Oder machst Du da einen Unterschied -und warum???

  • Die Frage ist zwar an Ina gerichtet, möchte aber trotzdem dazu was schreiben.
    Unsere Havaneserhündin war einige male Scheinschwanger und hatte sogar Milch. Der Tierarzt empfahl Sterilisation da die nicht genutzte Milchproduktion zu Krankheiten führen kann.
    Die Sterilisation hat allerdings das Wesen unserer Hündin total verändert.

  • Aber ich frag mich grad..., wenn das "Tierquälerei" für Dich wäre, Ina, weil "solche Eingriffe immens ins Wesen der Tiere" eingreifen...
    Wie sieht es dann mit der Kastration von Katzen und Hunden aus?
    Oder machst Du da einen Unterschied -und warum???


    Dazu müßte ich jetzt bei den Papageien tiefer in die Thematik und ich weiß nicht, ob ich es hier so posten soll, einfach zum Schutz der Vögel :wacko: .

  • Hallo Koppi,


    ja, das ist mir schon klar.
    Bei Rüden -oder anderen männlichen Säugetieren- ist diese "Wesensveränderung" ja sogar oftmals regelrecht erwünscht, da man hofft, dass bei denen die Aggressionsbereitschaft nachlässt und/oder der Sexualdruck heruntergefahren wird.
    Für meinen eigenen Hund würde ich allerdings sehr genau abwägen, ob solch eine einschneidende Maßnahme tatsächlich gerechtfertigt ist.


    Dennoch..., es wird häufig gemacht und z.B. bei Freigängerkatzen aus Tierschutzgründen sogar gefordert.
    Heißt das nun, die Tierschützer, die das propagieren und, vor allem in südlichen Ländern in großem Stil, praktizieren, sind "Tierquäler"?


    Sicherlich wäre es schön, wenn man jedem Lebewesen einfach die Freiheit lassen könnte, sich unbegrenzt zu vermehren...
    Aber wäre das (indirekt) nicht auch "Tierquälerei", wenn dadurch die Populationen zu groß werden mit all den negativen Begleiterscheinungen?
    Ich muss zugeben, ich habe über diesen Zwiespalt bisher noch nicht nachgedacht, wurde erst heute durch Inas Einwand darauf gebracht...
    Ich fand es bisher in Ordnung und richtig, zumindest Katzen zu kastrieren.
    Meint Ihr, die leiden wirklich so sehr darunter, dass es eine "Qual" für sie ist?


    Und Koppi, das mit Eurer Hündin tut mir natürlich leid.
    Meinst Du, die Veränderung war sehr zu ihrem Nachteil, oder war sie einfach "anders"?
    Aber was blieb Euch auch übrig?
    Hätte es denn Alternativen gegeben, die ohne diese "Nebenwirkungen" geholfen hätten?

  • Hab noch was vergessen..., vor lauter OT... :rolleyes:


    An die anderen vielen Dank für ihre Antworten zu meiner Frage bzgl. Zeugungsfähigkeit von GBs!


    @ Jens: ich dachte mir schon, dass man dies nicht pauschal beantworten kann.


    Du schreibst, dass ein weiblicher GB-Ara irgendwann "leer" ist, also keine Eier mehr legen kann.
    Und Mr. Gelbbrust..., kann der bis ins hohe Alter Eier befruchten?
    Sofern er noch fit genug dazu ist, sein Weib zu besteigen, mein ich... :whistling:


  • Und Koppi, das mit Eurer Hündin tut mir natürlich leid.
    Meinst Du, die Veränderung war sehr zu ihrem Nachteil, oder war sie einfach "anders"?


    Sie hat seit der Sterilisation Angst vor dem Autofahren, vorher war sie begeistert.
    Sie wollte weniger spielen und toben.
    Beim Menschen würde man sagen sie entwickelt sich zu einer alten Jungfrau.


    Der Sexualtrieb blieb davon aber unbeeinflusst, sie macht immer noch ihren Stoffhund nieder.




    Hätte es denn Alternativen gegeben, die ohne diese "Nebenwirkungen" geholfen hätten?


    laut Tierarzt nein

  • Hallo,


    wie es ausschaut, könnt ihr etwas zwischen meinen Zeilen lesen, was ich meinte. Und da sind wir an einem Punkt: was ist erwünscht und sinnvoll (manchmal auch notwendig), und was nicht. Als Tierquälerei tituliere ich solch einen Eingriff, um lediglich den eigenen Egoismus befriedigen zu können, zum großen Schaden der Tiere.


    Und da gehen schon die Meinungen auseinander. Es gibt sogar Menschen, die möchten ihrem Papagein den Schnabel abschleifen lassen, damit er die schöne Möbel nicht anfressen kann. Es gibt auch Leute, die wollen ihrem Papagei die "Stimmbänder" (jetzt einfach nur verständlich ausgedrückt) durchtrennen lassen, damit er nicht mehr schreien kann. Es gibt auch Leute, die ihren Vogel kastrieren lassen wollen, damit er so wunderbar verspielt bleibt und absolut keine Probleme mehr machen wird. Gott sei Dank lehnen in Deutschland solche Eingriffe fast alle Tierärzte ab.

  • Hi Ursula ;


    Zitat

    Und Mr. Gelbbrust..., kann der bis ins hohe Alter Eier befruchten?


    Männer können immer . Siehe dazu Samenentnahme beim einem Spix ( und das ist der Opa unter den ganzen --- die anderen sind eh schon alle miteinander verwandt ---ob sie den genbottlecheck wirklich schaffen weiß niemand ) durch den Menschen ( bitte nicht verwechseln mit künstlicher Befruchtung / es geht hier nur um die Samenentnahme ).
    Bei Nymphensittichen ist dies auch machbar . Hab ich selbst gesehen in Wort und Film auf einer Fondstagung ( ich glaube die war seiner Zeit in Leipzig )


    MFG Jens