Beiträge von lady-li

    Man sollte auch evtl. an Chlamydien denken.
    Ich erinnere mich an die Geschichte vom blinden Graupapagei Kiri im VF.
    Der hatte auch verstopfte Nasenlöcher und kratzte sich viel. Die Diagnose ergab neben Aspergillose auch Chlamydien.
    Chlamydien scheinen diesen Juckreiz hervorrufen zu können und sie verstopfen die Nasenlöcher.
    Ich will Dir keine Angst machen, Memory. Aber lieber zuviel testen als zuwenig.

    Durch Zufall bin ich darauf gekommen, daß meine Jocky die Kanne Energiebarren liebt.
    Hier im Forum gibt es ja einige User, die neben Papageien auch Hunde und/oder Pferde haben.
    Da kann ich die Energiebarren nur wärmstens empfehlen. Sie werden von Allen super gern gefressen.
    Und sie sind um einiges billiger als die speziellen Papageienleckerlis.
    Da sie auf Getreidebasis hergestellt werden, sind sie nicht sehr eiweißhaltig. Etwa wie der Kanne Brottrunk.
    Kaufen kann man die Energiebarren überall dort wo es Pferdefutter gibt (oder im online-Handel).


    Hier ist Jocky beim Vertilgen eines Energiebarrens :

    Dateien

    • DSCI0060.JPG

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    Hihi Jens... ich habe bei Deinem vorletzten Beitrag auch nicht verstanden, was Du uns sagen wolltest.
    Besonders das nicht :



    Es hat doch hier Niemand bestritten, daß Papageien in ihren kognitiven Fähigkeiten (und ihrer Fähigkeit zu lernen) den Greifen überlegen sind.
    Und natürlich sind Papageien fähig, erlerntes Verhalten zu "überschreiben".
    Uneinigkeit besteht nur in der Frage, inwieweit PRÄGUNGEN überschrieben werden können !


    Jens, widersprichst Du Dir mit diesem Satz nicht selbst : "Gerade weil sie alle unterschiedlich zu bewertenb sind ( von der Haltung her ) ---------Wildtiere mit kognitiven Fähigkeiten ticken alle fast im gleichem Takt ."
    Für meinen Geschmack leugnest Du mit dem "ticken alle fast im gleichen Takt" die besonderen Intelligenzleistungen der Papageien und damit auch ihre Individualität.


    Die unterschiedlichen Charaktere der Papageien führen zu einem unterschiedlichen "aus der Reihe ticken". Jeder Vogel reagiert individuell anders.
    DAMIT LEUGNE ICH ABER NICHT DIE MÖGLICHKEIT VON FEHLERHAFTEN AUFZUCHT- UND HALTUNGSMETHODEN !

    Hallo Claudia und Elfriede,


    eure AVs sind wirklich toll ! Neid !!! :cursing:
    Mein Vermieter erlaubt mir leider keine große AV. ;(


    Aber ich wollte auch mal das Futter im Garten ansähen. Da haben sich nicht nur die Mäuse sondern auch Vögel, Wanderratten und Igel drüber hergemacht.
    Ich glaube, das klappt nur wenn man eine AV hat, die mäusesicher gebaut wurde, oder ?

    Hallo Memory, bitte verwechsele Streit nicht mit dem Austausch kontroverser Standpunkte. :D
    Wir sind nicht in diesem Forum um uns nach dem Mund zu reden, sondern wir möchten voneinander lernen und uns dadurch bereichern.
    Hihi... ich lasse das jetzt mal so schwülstig stehen... 8)

    Hazel, ich denke nicht, daß man pauschal sagen kann, ob bestimmte Arten für den Freiflug geeignet sind, es kommt einfach auf die Vögel an.

    Ina, ich denke schon, daß es Arten gibt, die man "gefahrloser" auf Freiflug trainieren kann als andere. Ich hatte im VF ausführlich dazu Stellung bezogen.
    Nicht umsonst gibt es so wenige Graupapageien, die erfolgreiche Freiflieger werden. Und selbst dann... siehe Romano...


    Ich kenne selbst einige Haltungen mit Freifliegern. Es scheint am ehesten über die Standorttreue zu klappen.
    Dann findet der Papagei nämlich auch zurück, wenn er sich mal erschrocken hat.


    Das Problem der Prädatoren habt ihr schon angesprochen. Da sind die Großpapageien klar im Vorteil.


    Den Aviator und andere Hairnesse lehne ich grundsätzlich ab, aus vielen Gründen.


    Hazel hat mit ihrem Edel ein weiteres Problem angesprochen :
    Kontrollierter Freiflug eignet sich nicht als Wochenendbeschäftigung ! Denn einmal in den Genuß des Freiflugs gekommen, wird der Vogel diesen täglich erwarten !


    Ganz ehrlich : Hätte ich Aras und viel Zeit, dann würde ich diese Art auf Freiflug trainieren. Bei allen anderen Arten würde ich es lassen.


    Die Faunenverfälschung sehe ich als marginal. Ich kenne auch kein einziges Vorgehen oder gar Urteil gegen den Besitzer eines Freifliegers.
    Da könnte ich mir eher einen Haftpflichtschaden vorstellen, wenn zwei Aras über die Straße fliegen und ein erschrockener Autofahrer in den Zaun düst. :D


    Könnte noch ´ne Menge schreiben....

    Charly ist ein WF und lebte drei Jahre lang mit Jocky zusammen.
    Ich will nicht lang und breit erzählen, warum dieses Zusammenleben nicht klappte. Kann es bei Bedarf nachholen.
    Jedenfalls ist Charly der tollste Hahn, den man sich vorstellen kann !
    Er tat mir so unendlich leid, daß all seine Bemühungen um Jocky nichts brachten. Das hatte Charly nicht verdient.
    Er kam zu einer Henne, die ebenfalls ein WF ist. Binnen 24 Stunden waren die Beiden ein Paar.
    Nelly und Charly sind so unverfälschte Timnehs, daß ich mir wünschen würde, daß die Beiden Küken großziehen.
    Die Voraussetzungen sind optimal : Sie leben ganzjährig in einer AV mit angrenzendem Schutzraum.


    Jocky - Bobby - Charly : Drei Timnehs, drei völlig verschiedene Persönlichkeiten. Und drei völlig verschiedene Lebensgeschichten.
    Mir soll Keiner erzählen, daß es für jeden Papageien ein und dasselbe Patentrezept gibt !!!

    Ich hatte ja beschrieben, wie Timneh-Hahn Bobby die erste Gelegenheit ergriff, sich sexuell an mir zu betätigen.
    Ich habe Bobby nach drei Wochen abgegeben, denn er griff sowohl Jocky als auch meine Mutter gnadenlos an.
    Bobby kam zu einer Timneh-Henne, deren Hahn gerade verstorben war. Diese Henne war also partnererfahren.
    Außerdem entzogen die neuen Besitzer Bobby weitestgehend den menschlichen Bezug.
    Also optimale Voraussetzungen für die Vergesellschaftung eines menschenbezogenen Papageien.


    Das Ergebnis :
    Bobby koexistiert zwangsläufig mit der Henne. Sie hat ihm den Kopf kahlgerupft und straft ihn regelmäßig ab, wenn er zu Menschen fliegen will.
    Der Besitzer sagt mir : Auch heute noch (nach vier Jahren mit der Henne) sucht Bobby die Nähe des Menschen (aber er bekommt sie nicht).
    Haltet mich für irre oder vermessen, aber ich glaube, Bobby wäre glücklicher, wenn er wieder mit einem Menschen zusammenleben dürfte.


    Mich macht Bobbys Schicksal sehr traurig. Denn ich weiß : da sitzt ein Papagei, der seine Fehlprägung auf den Menschen niemals überwinden wird !
    Deshalb halte ich Prägung für irreversibel, besonders die sexuelle Prägung.
    Man kann lediglich die Lebensumstände des Papageien so verändern, daß er keinen Kontakt mehr zu Menschen hat.
    Aber tut man einem fehlgeprägten Papageien damit wirklich einen Gefallen ?

    Unterscheiden wir mal zwischen dem "Fall Jocky" und allgemeinen Beiträgen zum Thema "Prägung".
    Ich gebe Beiträgen zu Jocky mal die Überschrift "Jocky"ein.
    Es ist vielleicht ganz gut, wenn man einen speziellen Papagei in seinem Verhalten "seziert". Daraus kann man ja auch lernen.


    Wenn der Piepmatz so jung war , hat er ab Trennung vom Freileben doch nur noch Unsinn gelernt ( sag ich jetzt einfach mal so , nehm mir das nicht übel :S ----du weist aber was ich mein . )
    Jetzt könnte man ja davon ausgehen , das die " Prägephase " noch gar nicht abgeschlossen war 8| .


    Jens, da sind wir uns völlig einig, daß für Jocky alles schief lief seit der Gefangennahme.
    Ich gehe davon aus, daß bei Jocky die sexuelle Prägephase noch nicht abgeschlossen war, als sie gefangen wurde.
    Vermutlich wurde sie sexuell nicht auf Artgenossen geprägt, da sie andere Graue in der Enge der Transportkisten als Bedrohung empfand.
    Auf Menschen wurde sie aber auch nicht geprägt, denn mit Sicherheit flößten die ihr ebenfalls Angst ein.


    Jocky fuhr vom ersten Tag bei meiner Mutter an auf alles ab, was Fell hat (Hund, Katze, Kaninchen, etc.). Warum ?
    Normal ist dieses Verhalten auf keinen Fall, es hat schon obzessiven Charakter. Was ich damit meine, würdet ihr bestätigen, wenn ihr es live erleben würdet.
    Diese Vorliebe für Fellträger hat Jocky irgendwo auf dem Weg von der Freiheit in das Zoogeschäft entwickelt.
    Wann und wie das passierte, werden wir nie ergründen können, nur spekulieren.
    Aber diese Präferenz für Fellträger ist so intensiv, daß ich persönlich eine Prägung dahinter vermute.
    Soll ich Jocky mit einem Karnickel vergesellschaften ??? :D :rolleyes:


    Übrigens : Meine Mutter hatte auch mal einen GB Ara. Ich hatte Jocky und den GB ein Jahr lang in Pflege, als meine Mutter in Afrika war.
    Jocky und GB lebten bei mir in einem Vogelzimmer im Freiflug. Jocky hatte keinerlei Angst vor dem GB. Im Gegenteil, sie hat ihn immer geärgert.


    Wenn sich ein Spatz oder eine Meise in die AV verirrt, dann wird gnadenlos Jagd auf das arme Tier gemacht, bis ich es befreie.
    Jocky´s Angst bezieht sich also auf Artgenossen - Timnehs und Graue. Vor anderen Vögeln hat sie keine Angst.
    Obwohl...seit dem Allgäu weiß ich es nicht. Seitdem hatte Jocky mit Papageien anderer Arten keinen Kontakt mehr.


    Jens, auf den Vergleich HZ bei Greifen und Papageien will ich gar nicht eingehen. Sonst landen wir noch bei der Lorenzschen Graugans.
    Nur soviel : Vergleiche mit Beutegreifern und Nestflüchtern können die Prägevorgänge von Papageien nicht erklären.

    Die anderen User haben Dir schon wertvolle Tips gegeben.
    Aus eigener Erfahrung kann ich Dir den Rat von Dickesmensch wärmstens empfehlen :
    "also einfach jetzt mal käfig auf und ihn rauslassen dass er merk da ist alles ok"


    Mein Graupapagei hatte auch wahnsinnige Angst vor allem Neuen im Käfig. Erst als sie sich in der Wohnung frei bewegen konnte,
    gewann Jocky Selbstbewußtsein und Neugier zurück.
    Papageien sind Fluchttiere, sie reagieren mit Angst, wenn sie Unbekanntem nicht ausweichen können.
    Außerdem war Deine Amazone es früher gewohnt, daß sie die ganze Wohnung für sich hatte. Gib ihr das doch zurück.


    Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg bei der Suche nach einem passenden Partner. Vorher Geschlechtsbestimmung machen !


    Ui, Arihop, jetzt haben sich unsere Beiträge überschnitten. Ari hat also den ganzen Tag Freiflug und trotzdem Angst vor neuen Dingen, richtig ?

    Dann zeig mir doch diese Belege über die Prägung bei Papageien .
    Es giebt hierfür keine . Siehe deine vorstehend angeführten Quellen .
    Man vermutet , man macht dies und man macht das . Es giebt nix über die Prägung bei Papageien .


    Jetzt räumst du ein das dein Grauer doch sehr Jung gefangen wurde .

    Hab ich doch selbst bemängelt, daß da sehr wenig erforscht ist. Deshalb muß man die Prägung von Papageien doch nicht leugnen.
    Zu den Instinkten der Papageien jibbet auch sehr wenig. Haben sie deshalb keine ?


    Wieso "Jetzt" und "doch" ? Ich habe doch nie was anderes über Jockys Geschichte geschrieben.
    "Jocky ist ein Wildfang und war ein Jungvogel, als meine Mutter sie kaufte."


    Bin mal gespannt, was Du nächstes WE aus dem Ärmel zauberst. 8)

    Hier mal ein paar Aussagen von Experten :


    Lantermann (1990) : „Auch wenn Hellmann mit seinen Untersuchungen an Wellensittichen und Rowley und Chapmann (1986) mit ihren Beobachtungen an freilebenden Kakadus erste Hinweise auf Prägungsphänomene erbracht haben, sind die Erkenntnisse über Prägung bei Papageien eher spärlich. Weder der Beginn und Zeitraum der sensiblen Phasen, noch ist bekannt, ob Prägungsvorgänge bei Papageien tatsächlich irreversibel sind.“


    Blanchard (1997) weist auf die Bedeutung der Sozialisation von Papageien hin. Sie sieht in der fehlenden Sozialisation die eigentliche Ursache für fehlende Bruterfolge und bezweifelt, daß diese durch Prägung auf den Menschen verursacht werden. Sie sieht die Prägung nicht als irreversibel an, sondern beruft sich auf ihre Erfahrung als Züchterin, wenn sie Prägungsvorgänge als "nicht in Stein gemeißelt" ansieht.


    Die der Untersuchung zugrundeliegende Hypothese, daß bei Handaufzucht von Papageien vermehrt Fehlverhalten in der Jungenaufzucht auftreten, wurde bestätigt.
    Es besteht also weiterer Klärungsbedarf, besonders was den Beginn und die Dauer der sensiblen Phase angeht und ob der Zeitpunkt der Entnahme zur Handaufzucht Einfluß auf die Fehlprägung hat.
    Das dies sich vor allem im Nichtfüttern der Jungtiere äußert ist erstaunlich, wurde doch bisher angenommen, daß sich die sexuelle Prägung ausschließlich auf die Findung eines Sexualpartners bezieht. Bei den Papageien scheint jedoch auch die Annahme der Jungtiere, bzw. das Füttern derselben Prägungsvorgängen unterworfen zu sein, die vorliegenden Ergebnisse deuten dies an. In welchem Umfang der Begriff der sexuellen Prägung erweitert werden muß oder ob es weiter, bisher nicht erkannte Prägungsvorgänge gibt, wäre in einer weiteren Untersuchung zu klären.

    http://www.papageien.org/sts/rs/


    Ein weiteres Beispiel, dass zur kritischen Überprüfung jeder Handaufzucht geradezu aufruft, ist die Auswilderung handaufgezogener Arasittiche (Rhynchopsitta p. pachyrhyncha) in Arizona. Im Gegensatz zu Nachzuchten die von ihren Eltern aufgezogen wurden, schlossen sich ausgewilderte Handaufzuchten nicht dem bestehenden Schwarm an und konnten nur durch erneutes Einfangen vor Beutegreifern geschützt werden. Die Naturbruten allerdings waren nach kurzer Zeit im Schwarm integriert und in ihrem Verhalten nicht mehr von ihren wildlebenden Artgenossen zu unterscheiden.
    http://www.papageien-und-sittiche.de/service9.html


    "Einfluss der Aufzuchtmethode auf das Verhalten von erwachsenen Graupapageien"
    Als PDF unter The influence of the breeding method on the behaviour of adult African grey parrots (Psittacus erithacus) Rachel Schmid, Marcus Georg Doherr, Andreas Steiger
    Zufällig ausgewählte adulte Graupapageien, die entweder von Hand aufgezogen, von ihren Eltern großgezogen oder als Wildfänge importiert worden waren, wurden in ihrem Verhalten verglichen. Die Autoren untersuchten besonders den Einfluss der verschiedenen Handaufzuchtmethoden auf das spätere Verhalten der Vögel.
    Zum Sexualverhalten steht in der Studie :
    "(...) ist die deutliche Tendenz ersichtlich, dass die Vögel, die ohne Kontakt mit der Brut oder mit anderen Papageien grossgezogen wurden, nur eine begrenzte Fähigkeit besitzen, ein normales Sexualverhalten mit einem Artgenossen zu entwickeln. Nur 33,3 % der Papageien, die allein aufgezogen wurden, zeigen ein solches Normalverhalten, gegenüber 68,4 % der Vögel, die mit der gesamten Brut gehalten wurden."

    Ihr müßt mal von diesem Wort Prägung loslassen . Der Vogel lernt einfach nur .

    Das hab ich versucht die ganze Zeit zu erklären . Es giebt nicht die Prägung in dem Sinne bei Papageien .

    Fehlgeprägt ? Du testest jetzt aus wie belastbar ich bin 8) ( das hatte ich alles schon beschrieben was Fehlgeprägt sein kann )
    Trotzdem möchte ich jetzt von dir dieses Wort Fehlprägung erklärt haben
    Das erkläre mir jetzt mal ganz genau ---ich hör auch zu . Gehe aber davon aus , das du das ganze Thema gelesen hast :rolleyes: .

    Ächz Jens, Du machst es mir schwer !
    Wie soll ich Dir "Fehlprägung" erklären, wenn wir noch nicht einmal bei "Prägung" auf einen Nenner kommen ?
    Ich habe das Gefühl, daß Du alle Erkenntnisse der Verhaltensbiologie über den Haufen schmeißen willst. ;(


    Im nächsten Posting stelle ich mal eine Textsammlung von Experten ein, die erklären das besser als ich.


    Zitat Jens : "Warum kopuliert dann dein WF auf Mensch , wenn er vorher geprägt wurde ? Prägen , bedenke das Wort . Er wurde geprägt . Wie nun , wenn er geprägt wurde sollte er dies nicht machen/ können . Hat er gelernt ? Wenn ja , was ist den nun mit seiner Prägung ?"


    Ich gehe davon aus, daß sexuelle Prägung bei Papageien in der Sozialisierungsphase erfolgt (also nach dem Verlassen der Bruthöhle).
    Bei Jocky vermute ich, daß sie kurz nach dem Ausfliegen gefangen wurde. Ich schätze, Jocky war ca. 10 Monate alt, als meine Mutter sie kaufte.
    Sie hat die Sozialisierungsphase also unter ungeheuerem Stress durchlebt : Eingepfercht mit vielen Papageien, Transport nach Deutschland, Hocken im Zoogeschäft unter panischen Kongos und Timnehs.
    Auf was wird sie da wohl sexuell geprägt worden sein ? Alles in ihrer Umgebung machte ihr fürchterliche Angst.
    Jens, sag Du mir, was für Jocky die prägenden Lernerfahrungen in dieser Zeit waren.

    Da muß ich euch zwei Geschichten von meinem Soldatenara erzählen (ist über 40 Jahre her) :


    1) Im Stadtwald traf ich auf eine Rockergruppe, die Party machte. Mein Ara saß auf dem Fahrradlenker.
    Freiflug hatte ich einfach praktiziert, war gar nicht auf den Gedanken gekommen, daß der Ara die Düse machen könnte.
    Rocker : "Boa ey, schaut mal den Geier. Gib mal her das Teil."
    Ich : "Der Ara kann bei Fremden aber ganz schön fies werden."
    Rocker : "Muahaha - so´n kleiner Vogel kann MIR doch keine Angst machen."
    Er hielt dem Ara den Arm hin und der stieg auch ganz leutselig auf.
    Und dann entdeckte er die schönen Nieten in der Lederjacke !!! Eine nach der anderen knackte er raus.
    Als der Rocker ihn daran hindern wollte, biss er kräftig in den Finger.
    Ich habe noch nie einen Rocker gesehen, der hinterher sooooo kleine Brötchen backte. :D :D


    2) Ebenfalls im Stadtwald entdeckte eine schicke Lady meinen Ara.
    Sie : "Ohhh ist der schöööön. Darf ich ihn mal anfassen ? "
    Ich wieder : "Der Ara kann bei Fremden aber ganz schön fies werden."
    Sie : "Machen sie sich keine Sorgen, alle Papageien lieben mich. Komm doch mal her, mein Butzelchen."
    Naja - es machte einmal Happs und der Ara hatte ihr den Diamanten vom Ring gebissen.
    Sie wollte echt Schadensersatz von mir haben. :rolleyes: :D


    So in etwa sah die Jacke aus und so der Ring :

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    Zu Fuß sind sie aber deutlich langsamer ! :D So langsam, daß sie Dir nicht wegrennen können.


    Ob der Ara theorethisch flugfähig ist, würde ich vom Tierarzt checken lassen. Sonst gehst Du unnötige Risiken ein.


    "Er hat seit 3 Tagen jetzt keinen Ausraster mehr gehabt- er schlug sich
    gegen den Kopf- schrie kurz- biss sich in den Schwanz und ins Bein."


    Das hat man auf dem einen Foto gut gesehen. Sieht aus wie eine Übersprungshandlung.
    D.h. : Der Ara möchte sich aus Angst wehren, traut sich aber nicht, den Menschen zu beißen.
    Als Ersatzhandlung beißt er sich selbst um sich abzureagieren.
    Wenn er sich durch Clickern beruhigt, ist das gut. Eine andere Möglichkeit wäre, ihn erstmal durch Entfernen zur Ruhe kommen zu lassen.
    Du kannst ja testen, wie er am besten wieder "runterfährt". Sei Dir aber im Klaren, daß Angst dahintersteht.