Beiträge von Luna2011

    Nachträglich noch einen schönen 4. Advent an alle. :)


    Gestern Abend habe ich es wieder gewagt und habe beiden einen gemeinschaftlichen Freigang gegönnt. Nanni machte sich sofort wieder auf den Weg zu Mori und Mori begrüßte sie mit einem Schnäbeln an ihrem Bauch. Danach spielte Mori ausgiebig und Nanni sah ihm dabei zu, sie traute sich nicht recht, allerdings traute sie sich dann an seinem Obst- und Gemüsenapf und schnäbelte sich die besten Stücke heraus, ohnedem dass Mori sie irgendwie dabei störte.


    Um mich ins Spiel zu bringen, gab ich Mori ein Stückchen Ananas, der es auch gleich an Nanni weiterleitete, er ist sozusagen unser Vermittler in dieser doch recht unzahmen Phase. ;) Er ging immer wieder an ihre Zehen, aber ich konnte jetzt nicht feststellen, dass er ihr Böses wollte. Sie wehrte ihn desöfteren mit dem Fuß ab, da er einfach zu sehr an sie ranging. Irgendwann begann er richtig Futter hochzuwürgen und fütterte sie damit, das mag sie sehr gerne. Als er anschließend irgendwie ganz verlegen sein Köpfchen neigte und in dieser Haltung dann hin und herschielte, tat er mir schon ein bisschen leid, weil sie ihn nicht kraulte. Da merkt man schon, wie sehr er sich Streicheleinheiten wünscht und ich frage mich, ob sie das noch nicht kennt, oder ob sie ihn einfach nicht kraulen mag???


    Zuletzt merkte ich, wie er leicht agressiv wurde, er hat es dann am Spielzeug ausgelassen und ich trennte die beiden wieder, bevor es ausarten konnte. Ich denke, wenn er nicht das bekommt, was er sich wünscht, dann setzt das Agressionen bei ihm frei.


    Liebe Grüße,
    Saskia

    Hallo Heidrun,


    ist schon erstaunlich, dass sich nach 18 Jahren so ein Verhalten zeigt, aber das zeigt einem nur mal mehr, wie anpassungsfähig manche Amazonen und sicher auch andere Papageien sind.


    So, zu meinen Grünen:


    Gestern gesellte sich Mori wieder mehr zu Nanni ans Gitter, sie hängt ständig am Gitter, ich glaube sie ist wirklich in ihn verknallt. Mori scheint sich mehr und mehr an sie zu gewöhnen. Ich konnte beobachten, dass sie mit ihm vieles synchron macht, wie putzen, schütteln, kratzen und fressen. Mori hingegen scheint ihren einzigen Laut "Bühirip" nachzumachen, sprechen tut er nur noch selten ein Wort in menschlicher Sprache. Am Abend sah ich, wie sie nebeneinander saßen und sich auf "Amazonisch" unterhielten, leise unterschiedliche Laute. Danach gemeinschaftliches Schnabelknirschen.


    Liebe Grüße,
    Saskia

    Hallo Heidrun,


    das sind ja tolle Bilder von deinen Lieblingen und ich bin etwas erleichtert, da ich schon das Schlimmste befürchtete. Ich werde jetzt erst einmal ein paar Tage warten und sehen, ob ich ihr Verhalten ein wenig deuten kann, bzw. ob Agressionen entstehen. Ich möchte nicht, dass Nanni irgendwas passiert, sie wirkt im Gegensatz zu Mori (inzwischen) sehr zerbrechlich und ist ihm in einigem unterlegen.


    Ich muss wohl meine Ängste etwas ablegen und einfach mal auf die Instinkte der beiden vertrauen. Wenn ich deine Amazonen da so sehe, wie sie die Zehen im Schnabel haben, scheint das ja ganz normal zu sein. So etwas weiß man natürlich als Anfängerin nicht, sowas steht auch nicht im Buch, danke liebe Heidrun, ich empfinde dich als große Bereicherung.


    Hallo Ursula,


    sei auch lieb gegrüßt. Das mit den Bäckchen ist mir noch nicht aufgefallen, darauf habe ich aber auch noch nicht geachtet, werde aber gucken ob ich da was sehe.


    Wie geht ihr es an, oder würdet ihr es angehen, eine "Naturbrut" möglichst stressfrei wieder in ihren Käfig zu befördern? Mori ist kein Problem, er steigt auf seinen Ast und geht dann wieder in die Voliere. Aber Nanni ist halt extrem scheu und ich will nicht jedesmal Katz & Maus mit ihr spielen. :S


    Fünfter Tag:


    Beide gehen irgendwie ihrer Wege, aber Nanni hat versucht Mori mit einem Apfelstückchen durch das Gitter zu füttern, allerdings eher flüchtig. Mori hält ein bisschen Abstand zu ihr, geht aber ab und zu auf sie zu und wieder zurück, hin und wieder zurück. Am Morgen bei der Fütterung gab es reichlich Imponiergehabe, ebenso beim Saugen, allerdings ohne Gegockel. Ich darf mich Nanni inzwischen ein bisschen nähern ohnedem dass sie gleich ausflippt. Ruhige Gespräche in ausreichendem Abstand, scheinen bei ihr für den Vertrauensaufbau sehr förderlich zu sein.


    Liebe Grüße an Euch,
    Saskia

    Hallo Heidrun,


    ja schade, dass es nicht mehr Amazonenfans hier gibt, ich hatte gehofft es melden sich einige. Nun denn, dein Erfahrungsschatz ist mir viel wert und vor allem danke ich dir, dass du von deinen Vergesellschaftungen schreibst.


    Vor mehr als einigen Jahren, stand ich auch schon einmal vor einem Wildfang, dabei entdeckte ich schon die Liebe zu diesen Tieren. Aber ich habe damals die Finger davon gelassen und es war auch gut so, die nötige Verantwortung und vor allem das gelesene Wissen hatte ich damals noch nicht. Damals war es ja noch gang & gebe, da es erst wenige Handaufzuchten gab und diese wenn, sehr teuer waren. Von Naturbruten habe ich damals nichts gehört. Als ich mich jetzt entschlossen habe, kam heute nur eine Naturbrut in Frage. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, ein bisschen zahm würde ich sie mir schon wünschen, alleine schon wegen der Handhabung. :whistling:


    Vierter Tag:


    Kein Gegockel, dafür haben sich die beiden ab und zu durch das Gitter gefüttert, wenn auch nur kurz. Mori geht ab und zu auf Abstand und sitzt dann so, dass Nanni ihn nicht erreichen kann. Beide legten heute größere Ruhephasen ein, ich gönnte sie ihnen und habe das Zimmer dann verlassen. Sobald ich das Zimmer wieder betrat, fing Mori an zu fressen, spielen & toben, Nanni tat es ihm gleich, wenn auch nicht so aktiv.


    Da mir alles positiv wirkte, dachte ich mir, ich kann sie heute mal zusammen raus lassen, damit sie sich mal "beschnäbeln" können ohne Gitter. Nanni kletterte sofort zu Mori, der wiederum versuchte den Schnabel in ihr Gefieder zu stecken. Sie wehrte ihn jedoch mehrmals mit dem Fuß ab, danach versuchte er mit dem Schnabel ihren Zeh zu greifen, es sah schon so aus, als wollte er sie beißen. Ich rief laut und er ließ von ihr ab, danach spielte er und sie beobachtete ihn. Er kam nochmals kurz zu ihr, sie wehrte ihn ab und als ich ihm einen Keks reichte (er riss ihn mir ziemlich agressiv aus den Fingern), wollte Nanni immer was von ihm haben, er ließ sie seinen Schnabel nach Krümmeln abtasten. Danach saßen sie getrennt, bis das Telefon ging und beide zu Boden gingen. Die anschließende Fangerei war mehr als anstrengend, was aber an mir lag. Ich muss ehrlich zugeben, ich habe tierische Angst einen Vogel zu nehmen, da ich mich fürchte ihn zu verletzen. :( Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass ich den richtigen Griff anwende, ich habe da einfach eine Hemmung.


    Fazit, vierter Tag:


    Hmmm, ich denke es ist besser, wenn sie noch ein Weilchen nebeneinander jeder in seiner Voliere sind, bevor es zum nächsten Freigang kommt. Es kommt mir so vor, dass Nanni Mori sehr gerne mag, ihr aber seine Aktionen zuviel waren und sie deswegen so abgewehrt hat. Bei Mori finde ich, dass er ruhig etwas sanftmütiger sein hätte können und der fast vollendete Fußbiss geht natürlich gar nicht, auf der anderen Seite merkt man aber auch, wie sehr er sich Streicheleinheiten wünscht. Schlecht einzuschätzen die Situation heute, aber ich hoffe, es wird besser.



    Liebe Grüße,
    Saskia

    Hallo Heidrun,


    schön dass du dich meiner annimmst und danke für die Begrüßung. Na zum Glück ist das nur die Vorstufe und die beiden haben noch etwas Zeit sich erst einmal kennenzulernen.


    Mich würde interessieren ob bei deinen Tieren auch eine Vergesellschaftung stattgefunden hat und wenn ja, wie es so die ersten Tage abgelaufen ist. Wenn du dazu schon einen Beitrag geschrieben hast, dann teile ihn mir bitte mit, ich bin um jede Erfahrung froh.


    Dritter Tag:


    Mori hat heute früh ein wildes Gegockelkonzert abgehalten, ein Presslufthammer ist dagegen nichts. Er putzte sich immer und immer wieder, ist den Ast auf und ab geschritten mit blitzenden Augen, kam dann wieder ganz nah zu ihrem Käfig und gab leise klägliche Laute von sich. Nanni reagiert darauf mehr als gelassen, Mori darf wirklich alles machen und es bringt sie nichts aus der Ruhe, aber wehe ich nähere mich dem Käfig, dann bekommt sie Panik. Sie versucht auch ständig zu ihm zu kommen, klettert auf und ab und wenn Mori seine Körner verspeist, möchte sie auch an seinen Napf.


    Das Gegockel war nach etwa 1,5 Stunden beendet, danach hat Mori ihr Obstbrei durch das Gitter gefüttert und sie saßen dann nebeneinander. Zwischenzeitlich kümmerte sich Mori nicht um Nanni, er ging seinem täglichen Spielen und Rumtoben nach, jedoch um einiges wilder als sonst. Am Abend beobachtete ich, wie Mori ganz nah an den Käfig rutschte und seinen Kopf lange sehr geneigt hielt. Ich denke mal, er wollte von ihr gekrault werden, ob ich das richtig deute? Nanni hat nichts gemacht und ab und zu schnäbeln sie ganz kurz.


    Würde mich freuen, wenn ein Austausch mit Amazonenfreunden entstehen könnte.


    Liebe Grüße,
    Saskia

    Hallo zusammen,


    ich habe in diesem Forum schon viel gelesen und möchte den Machern ein herzliches Danke bekunden. Natürlich auch den fleißigen Schreibern hier, sie verhelfen einem doch so manches Mal zur Erleuchtung. :)


    Selber habe ich mich lange mit der Haltung von Großpapageien beschäftigt, bevor ich endlich den Schritt gewagt habe, einem Blaustirnamazonenhahn ein neues Zuhause zu geben. Anfangs hatte ich sehr hohe Idealvorstellungen von meinen zukünftigen Amazonen, welche sich in Luft auflösten, als ich Mori in seinem kleinen Käfig vollkommen kraftlos sitzen sah. Ich beugte mich zu ihm und er kam mir sofort entgegen, ein Schritt vor, zwei zurück, ein Schritt vor, zwei zurück und als ich in seine Augen sah, da wußte ich: Scheiß auf deine Idealvorstellungen, hol dieses Tier aus dieser schlechten Haltung raus und gib ihm ein schönes Zuhause.


    So kam Mori (jetzt knapp 20 Monate, Naturbrut, nicht zahm) zu mir. Nach einem Tierarztbesuch war klar, dass er gesund ist, jedoch vollkommen falsch ernährt wurde und es an ein Wunder grenzt, dass er wirklich nur entkräftet war. Jedoch ist er psychisch mitgenommen, er beißt an seinen Schwungfedern, so dass er vollkommen flugunfähig ist. Allerdings muss ich sagen, dass ich nur ein einziges Mal ein Stückchen von einer abgebissenen Feder sah, deswegen dachte ich anfangs auch, er hätte Parasiten oder irgendeine andere Erkrankung. Aber scheinbar hat er das Abbeissen der Federn gelassen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass er sie alle frisst. Möglicherweise wurden ihm auch die Federn gestutzt (brutal), obwohl dies vehement vom Vorhalter verneint wurde.


    Er ist so ein tolles Tier und es tut einem in der Seele weh, wenn man sieht, dass er fliegen möchte, es aber nicht kann. Nun denn, jetzt nach drei Monaten ist Mori putzmunter, die Futterumstellung hat ihn zu einem stolzen Hahn werden lassen und er klettert und turnt für sein Leben gern. Er wird mit Ricos Futter, viel Obst, Gemüse, frischem Grünzeug ernährt und er scheint seine Erdnüsse nicht zu vermissen, gibt es doch täglich so viele neue Leckereien für ihn. Von Vitaminpräparaten habe ich erstmal die Finger gelassen, da ich wirklich versuche ihm sämtliche Obst- und Gemüsesorten schmackhaft zu machen.


    Vor einer Woche dann der Durchbruch, er hat mich zum ersten Mal, seinen Schnabel streicheln lassen und guckte mich dabei ganz herzerweichend an. Beim Saubermachen der Voliere dann riskierte ich ein Streicheln über seine Schwanzfedern und er hat es sich gefallen lassen, ja es machte sogar den Anschein, es gefiele ihm ganz gut.


    Nichtsdestotrotz war für mich von Anfang an klar, er bleibt nicht alleine. Nebenbei schaute ich immer die Anzeigen durch und wurde dann auch fündig, am Sonntag zog unser Mädchen Nanni (13 Monate, Naturbrut, nicht zahm) bei uns ein. Auch sie ist momentan flugunfähig und hat sich in einem Ama-Schwarm an einem Flügel die Federn abgebrochen, da sie nicht geduldet wurde und eine Hetzjagd auf sie stattgefunden hatte. Sie sitzt jetzt in einem Käfig neben Moris Voliere.


    Der erste Kontakt:


    Mori lief in seiner Voliere sofort auf den Käfig zu und rief ein "Hallooo" in den Käfig. Da nur leises Gekreische kam, setzte er noch ein lallendes "Haldddooo" hinterher. Nanni saß am Anfang nur da, klar der Umzug, die neue Umgebung und ein quakender Hahn nebenan. Ich setzte mich aufs Sofa und beobachtete still das Treiben. Nanni näherte sich Mori und schnäbelte durch das Gitter, er erwiderte kurz und machte sich dann auf, sein Imponiergehabe zum Besten zu geben. Ich selbst habe viel gelesen, aber dieses Verhalten gibt mir doch Rätsel auf, ich dachte, das kommt nur bei geschlechtsreifen Tieren vor? Mori wird erst 20 Monate alt.


    Zweiter Tag:


    Nanni ist weiterhin sehr schreckhaft, ich kann mich nur mit sehr viel Bedacht dem Käfig nähern ohne sie gleich aufzuscheuen. Mori hört mit seinem Imponiergehabe nicht auf, im Gegenteil, er gibt jetzt zusätzlich ziemlich laute gockelnde Geräusche von sich. Das habe ich von ihm vorher noch nie gehört. Ist das normal in dem Alter? Ich konnte darüber nichts finden, deswegen hoffe ich, es findet sich hier jemand der mir darüber etwas sagen kann. Mir ist so ein Verhalten schleierhaft, da er aufgrund des Alters ja noch nicht geschlechtsreif sein kann.


    Meine Wahl ist deswegen auf Nanni gefallen, weil ich davon ausging, dass er noch nicht geschlechtreif ist. So habe ich nun etwas Sorge, dass er die Henne vielleicht bedrängen könnte und es ihr zuviel wird.


    So, ich danke Euch fürs Lesen.


    Liebe Grüße,
    Saskia