Allgemeines:
wir sind beim Umgang mit Papageien sehr sehr vorsichtig. Ein kranker Vogel könnte bei uns niemals einen ganzen Bestand anstecken. Unsere Vögel werden nach Arten so gut es geht getrennt gehalten. D.h. die Sittiche könnten niemals die Amazonen anstecken und die Amazonen niemals die Aras oder Grauen.
Auch die Mitarbeiter haben strikte Anweisungen, damit Krankheiten nicht übertragen werden können.
Wenn wir Papageien aufnehmen, die eventuell eine ansteckende Krankheit haben oder auch wirklich haben, dann werden sie sofort eingeschläfert. Das Risiko ist einfach zu groß, dass andere Papageien, (nicht nur unsere) angesteckt werden können. Ich weiß ja nicht wie andere Auffangstationen arbeiten, aber es sollte nicht jeder Vogel gerettet werden.
Wenn bei uns ein Vogel stirbt, dann werden bis die Ergebnisse da sind keine Papageien aufgenommen und es werden auch keine abgegeben. Auch für Besucher bleibt dann unsere Station geschlossen.
Wir haben die Möglichkeit, Vögel so aufzunehmen, dass unser eigener Bestand nicht gefährdet ist. Oft werden wir zu Wohnungsräumungen gerufen und holen die zurückgebliebenen Vögel ab. Die Tiere kommen immer in Quarantäne. Fundvögel gehen grundsätzlich zum Tierarzt und erst wenn alle Untersuchungsergebnisse vorliegen, geht der Vogel in unsere Station.
Ich könnte jetzt noch ausführlicher über die Aufnahme und Abgabe und über das Risiko schreiben, aber das wäre zu umfangreich.
PBFD:
Dieser Virus ist für Jungvögel sehr gefährlich. Da wir nicht züchten und nicht an Züchter abgeben und ich persönlich gegen die Zucht bin, ist PBFD in meinen Augen bei ausgewachsenen Vögeln, außer bei Kakadus, ein sehr harmloser Virus. Ich kenne sehr viele Vögel die seit vielen Jahren PBFD-positiv sind und keinerlei gesundheitliche Probleme haben. PBFD ist nicht zu unterschätzen, aber bei ausgewachsenen Vögeln ist das Risiko sehr gering. Wir beobachten seit über 10 Jahren PBFD-Vögel und ich kenne keinen einzigen Todesfall, der auf PBFD zurück zu führen sei.
kleine Anmerkung: Wir nehmen keine Jungvögel zur Partnersuche auf.
Es gibt noch andere viel größere Gefahren für Papageien. Eines ist m.E. die gemischte Haltung…aber das ist ein anderes Thema
Bianca Durek: bei den 5 Graupapageien handelt es sich um ältere Papageien und es wird auch nicht gezüchtet, von daher sehe ich so gut wie keine Gefahr. (Aber unter uns, es fehlen dir noch ein paar Informationen).
Ina:
Hast du ein reines Gewissen bei deinen letzten Vermittlungen? Du selbst hast PBFD im Bestand und nimmst trotz Fachwissen einen jungen Gelbbrustara auf. Verstehen kann ich das nicht.
Pico:
Irgendwie fehlen dir die praktischen Erfahrungen.
Heidrun: als bundesweit bekannte Auffangstation…..
nicht umsonst sind wir bundesweit so bekannt
Wir arbeiten mit vielen Tierärzten, Amtstierärzten, Naturschutzbehörden, Tierfang, Tierheimen, Tiersammelstellen usw. zusammen. Wenn wir nicht ordentlich arbeiten würden, wäre eine Zusammenarbeit nicht möglich.
Dr. med. vet. Dr. habil. Bodo Busch hat mit dem TVT ein neues Buch herausgebracht „Der Tierheim-Leitfaden“ Dr. Busch war persönlich bei uns und auch wir werden in diesem Buch erwähnt.
Dann kommen viele prominente und hoch angesehene Leute auf uns zu, wir können uns keine Fehler erlauben und leichtsinnig mit den Vögeln umgehen.
Vicky: Der Goldstirnsittich aus dem Tierheim Stuttgart kam im Nov. 2004 zu uns. Goldi lebt heute noch und ist putz und munter (von Boris Becker). Goldi (sie hat den Namen verdient) haben wir nie vermittelt und lebt seitdem mit den Abgabe-Sittichen zusammen.